Das Projekt

Personenzentrierte Berufsorientierung

Hauptziel des ESF-Projektes „Verbesserung des Zugangs zur allgemeinen beruflichen Bildung für Jugendliche mit Behinderung (2/208/201)“ ist es, neueste Erfahrungen im Bereich der Berufsorientierung mit Entwicklungen im Bereich des Personenzentrierten Denkens und Handels und der Persönlichen Zukunftsplanung in Verbindung zu bringen, um sie in der Südtiroler Praxis - im Übergang Schule- Arbeitswelt - zu verankern.

Projektdetails

Leitlinien

  • Personenzentriertes Denken, Handeln und Planen
  • Der einzelne Mensch und seine Teilhabewünsche stehen im Mittelpunkt.
  • Ressourcenorientierte Unterstützung im Übergang Schule – Arbeitswelt.
  • Inklusion – Gleiche Rechte für Menschen, die verschieden sind. Anerkennung von Vielfalt.
  • Recht auf uneingeschränkte Unterstützung bei der Realisierung individueller Lebensentwürfe sowie gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe.

Das Ziel, Jugendliche mit Behinderung im Übergang Schule – Arbeitswelt durch Persönliche Zukunfts- und Teilhabeplanungen erfolgreich zu unterstützen, wird im Rahmen des Projekts durch folgende Maßnahmen angestrebt:

  • Öffentlichkeitswirksame Informationen und Sensibilisierung zu den Themen berufliche Integration und Berufsorientierung.
  • Konzeptionierung und Entwicklung von E-Learning-Lehrgängen zur Vermittlung professioneller Kompetenzen in der Anwendung Personenzentrierter Methoden.
  • Internationaler Know-How-Transfer: Auf der Grundlage europäischer Best Practices wird ein Handlungskonzept zur Begleitung von Jugendlichen mit Behinderung im Übergang Schule – Arbeitswelt entwickelt.
  • Vernetzung der territorialen Systempartner, um das Handlungskonzept mit Methoden des personenzentrierten Denkens in die Südtiroler Praxis der Berufsorientierung für Jugendlichen mit Behinderungen zu implementieren.

Was ist persönliche Zukunftsplanung?

"Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“ (Joseph Beuys)

Persönliche Zukunftsplanung ist eine Sammlung verschiedener Methoden und personenzentrierter Planungsansätzen mit dem Ziel, Handlungen anzuleiten, die die Selbstbestimmung und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ermöglichen und stärken. Es geht darum, herauszufinden, was der Person in ihrem Leben wichtig ist, wie ihre Vorstellungen einer guten Zukunft verwirklicht werden können und welche Veränderungen im Leben der Person dafür notwendig sind. Persönliche Zukunftsplanung verfolgt das Ziel soziale Dienstleistungen stärker an die Adressaten auszurichten. Gemeinsam mit den planenden Personen, ihren Familien, Freunden und Freundinnen und dem sozialen Umfeld werden positive Veränderungsprozesse auf allen Ebene initiiert und gestaltet. Personenzentriertes Denken, Handeln und Planen verfolgt einen konsequenten stärkenorientierten Ansatz. Der Blick richtet sich zum einen auf die Fähigkeiten der planenden Personen und zum anderen auf die verschiedenen Ressourcen im sozialen und regionalen Umfeld, die genutzt werden, um eine aktive und selbstbestimmte Lebensgestaltung im Gemeinwesen zu ermöglichen.

Was ist Berufsorientierung?

Der Prozess der Berufsorientierung beinhaltet zwei Dimensionen. Zum einen wird eine persönliche Standortbestimmung und zum anderen eine auf den Beruf und die Arbeitswelt hin orientierte Ausrichtung vorgenommen. Insgesamt stellt Berufsorientierung einen umfassenden und lebenslangen Lernprozess dar, der in formellen und organisierten Lernumgebungen als auch in informellen und alltäglichen Lebenssituationen stattfindet. Konkret beinhaltet die Berufsorientierung zielgerichtete Aktivitäten, die dazu beitragen, die Fähigkeiten und die Möglichkeiten zur Berufswahl, zur Bewältigung der Anforderungen der Arbeitswelt und deren ständigen Veränderungen zu verbessern. Dabei spielen pädagogische Maßnahmen eine zentrale Rolle. Denn es geht nicht nur darum aktive Unterstützung bei der Berufswahl im Hinblick auf betriebliche Qualifikationsanforderungen usw. zu leisten. Es geht vor allem darum die Persönlichkeitsentwicklung der Jungendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, Lebenschancen zu eröffnen und zu erweitern, sowie Handlungsoptionen zu verdeutlichen indem Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit, Eigenverantwortung und Selbständigkeit gestärkt wird. Nach Bert Butz charakterisieren folgende Punkte den Berufsorientierungsprozess:

  • Berufsorientierung stärkt die Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Sie rückt die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen in den Mittelpunkt.
  • Berufsorientierung ist ein lebenslanger Lernprozess.
  • Berufsorientierung ist eine individuelle Lernleistung.
  • Berufsorientierung benötigt Kooperationen und die Vernetzung aller beteiligten Akteure.
  • Berufsorientierung bedeutet eine permanente Annäherung und Abstimmung (nicht Anpassung) zwischen den zwei Polen Individuum und Arbeitswelt.

gefördert von: Europäischer Sozialfonds; Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Abteilung 39: Europa-Angelegenheiten, ESF-Amt; Ministero del Lavoro e delle Politiche Sociali

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