Zum Ende der Finanzierung des Projekts bidok
Das Sozialministeriumservice (SMS) Tirol beendet im Zuge massiver Einsparungen seine Förderung für das Projekt bidok. Das SMS beschränkt seine Förderung nunmehr auf individuelle Leistungen der Arbeitsmarktintegration. Das Projekt bidok wurde seit 2005 vom Sozialministeriumservice Tirol mit Personalkosten gefördert und diente der Information und Forschung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen sowie der öffentlichen Sensibilisierung für Inklusion in Arbeit und Bildung.
Das Projekt wurde vom Verein bidok Österreich getragen. Der Verein bidok ist Teil der Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (UIBK) und der Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck (ULBT). Er wurde 1997 von Volker Schönwiese gegründet und wird seit 2017 von Lisa Pfahl geleitet. Der Verein soll bestehen bleiben, aber das Projekt endet am 31.12.2025.
Wir informieren darüber, dass mit dem Ende des Projekts bidok auch unser Projektbetrieb stoppt.
Das bedeutet: bidok nimmt ab sofort keine Aufträge mehr an, weil wir alle Mitarbeiter:innen verlieren. Wir bearbeiten keine Texte mehr und spielen auch keine neuen Texte oder Materialien mehr in die Bibliothek auf. Wir versuchen in der verbleibenden Zeit die Inhalte von bidok zu sortieren, archivieren und zu sichern.
Die barrierefreie digitale Bibliothek bidokbib und die Internet-Seite von bidok bleiben online, da sie über den Verein in Kooperation mit der UIBK und ULBT betrieben werden. Wir hoffen, in Verhandlungen mit der UIBK und dem Land Tirol eine Aufrechterhaltung des Projekts bidok in neuem Format zu erreichen und sind auf der Suche nach Fördermitteln für die Personalkosten.
Wenn Sie bidok unterstützen möchten und wollen, dass der Verein bidok die Projektinhalte und die Angebote an barrierefreien, öffentlich und kostenlos zugänglichen Texten, (Lehr-)Materialien und Beratungen fortsetzt, dann bitten wir Sie um Ihre Unterschrift auf unserer Unterstützer:innen-Liste. Hier können Sie für den Erhalt von bidok unterschreiben:
https://tinyurl.com/bidok-unterschrift
Wir bitten Sie auch um die Beantwortung von ein paar Fragen zur Nutzung von bidok (3 Minuten). Dies hilft uns bei der Beantragung neuer Fördermittel:
https://tinyurl.com/bidok-umfrage
Wir freuen uns über persönliche Nachrichten oder aufmunternde Worte an integration-ezwi@uibk.ac.at. Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir Ihnen nicht individuell antworten können.
Weitere Informationen zur digitalen Bibliothek und den Projektinhalten von bidok
Das Projekt bidok ist eine Informations- und Beratungsstelle für Behindertenrechte in Österreich und im gesamten deutschsprachigen Raum. Es vereint ein preisgekröntes Archiv zur österreichischen Behindertenbewegung mit einer Bibliothek zu Inklusion, Integration, Aktivismus, Behindertenpolitik und -rechten. In Interaktion und Partizipation mit Menschen mit Behinderungen wurden ein inklusiver Wissenstransfer, Schulungen und die erste und bislang einzige deutschsprachige, barrierefreie digitale Bibliothek aufgebaut. bidok stellte Materialien für den Transfer von Forschung an die Öffentlichkeit bereit, führte Workshops der inklusiven Wissensvermittlung durch (Universal Design in Text und Bild) und betrieb neben der digitalen Bibliothek auch digitale Lernplattformen, um in Kooperation mit Praxispartnern und Hochschulen zu Inklusion zu informieren und sensibilisieren.
bidok gilt als Vorreiter und Leuchtturmprojekt für Inklusion in Bildung und Wissenschaft. Das Projekt koordiniert seit 1997 die Inklusionsforschung (IFO-Tagungen) in Österreich, Deutschland und der Schweiz und stellt Angebote für die Wissensvermittlung bereit. 2025 wurde von bidok das Netzwerk European Disability Archives gegründet, um die internationalen Kooperationen in den Disability Studies auszubauen. Diese Aktivitäten werden vom Verein weitergeführt werden. Das heißt: Der Verein bidok wird das European Network of Disability Archives, den bidok Newsletter, die Lernplattformen und die E-Mail-Liste Inklusionsforschung („IFO-Liste“) ehrenamtlich fortführen. Wir bitten um Nachsicht, dass ab Jänner 2026 die Pflege dieser Angebote ehrenamtlich und sicher etwas langsamer geschieht. Wenn Sie den Newsletter von bidok noch nicht abonniert haben, HIER geht’s zum bidok Newsletter.
bidok umfasst über 3.000 Veröffentlichungen zu den Themen Behinderung in Bildung und Arbeit und das Archiv der österreichischen Behindertenbewegung. Um Urheberrechte und EU Accessibility Standards zu gewährleisten, werden die Texte seit 2022 technisch nachbearbeitet und über eine Visual Library der Universitäts- und Landesbibliothek allgemein zur Verfügung gestellt. Bislang sind gut 350 Texte überspielt (mit 150.000 Besuchen der Internet-Seite und 50.000 Downloads).
Das Archiv ist über die Internet-Seite erschlossen. Die barrierefreie digitale Bibliothek besitzt eine große Sichtbarkeit. Wir gehen davon aus, dass Internet-Seite und Bibliothek auch im Jahr 2026 über die Universität Innsbruck erreichbar sind.
Die Drucksorte bidok LeseZeichen wird bis auf Weiteres leider eingestellt. Das bidok Lesezeichen informierte in einfacher Sprache über behindertenrechtliche Belange und Aktionen sowie die Arbeit von bidok. Sie können die bisher erschienenen Ausgaben online weiterhin herunterladen: Zum bidok LeseZeichen!
Nochmals: Wenn Sie bidok helfen wollen, bitten wir um Ihre Unterschrift als Unterstützer:in
https://tinyurl.com/bidok-unterschrift
Zusätzlich bitten wir Sie, uns ein paar Fragen zur Nutzung von bidok zu beantworten (3 Minuten)
https://tinyurl.com/bidok-umfrage