bidok - behinderung inklusion dokumentation

bidok steht für die Entwicklung und Durchführung von Projekten zu Inklusion und Behinderung. Dazu zählen etwa die "Geschichte der Behinderten-Bewegung in Österreich", "Plattform Arbeitswelt Tirol", "bidok gegen Gewalt", die Dokumentation der Jahrestagungen der Inklusions-Forscher:innen, oder die Unterstützung des Buch-Projekts "Worte_Gebärden_Bilder finden".

bidok stellt außerdem den Zugang zu barrierefreien Texten und Materialien zur Verfügung. Jährlich nutzen dieses Angebot über 150.000 Menschen. Für Autor:innen bietet bidok eine Plattform zur Erst- und Wieder-Veröffentlichung von Aufsätzen, Sammelband-Beiträgen, Monographien, hervorragenden Abschluss-Arbeiten sowie Vorträgen. Wenn Sie Autor:in für bidok werden möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an integration-ezwi@uibk.ac.at.

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ENGLISH: bidok offers a platform for many different projects on the topics of disability and inclusion and also the possibility for the first and re-publication of essays, anthology contributions, monographs, outstanding theses, as well as lectures. Currently, the majority of the texts are in German. However, bidok is trying to increase the number of English publications. If you want to become an author for bidok, please write an email to integration-ezwi@uibk.ac.at.


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NEU:


Achtung: Sommer-Öffnungs-Zeiten

Das Büro von bidok in der Sillgasse 8 hat im Sommer verkürzte Öffnungs-Zeiten. 
Ab Juli bis einschließlich 17. September bitten wir um Termin-Vereinbarung per E-Mail.

Unsere E-Mail-Adresse lautet: integration-ezwi@uibk.ac.at

Ab 18. September sind wir wieder wie gehabt für Sie im Büro erreichbar.

Ihr bidok-Team


Bildbeschreibung: Deckblatt des bidok LeseZeichen, Heft 21. Eine junge Frau sitzt auf einer schwarz-weiß bemalten Weg-Schranke. Das stellt ein Symbol-Bild für die Barrieren in unserer Gesellschaft dar. Der Titel des Hefts lautet: Nieder mit den Barrieren! Barriere-Freiheit als Grundlage für Selbst-Bestimmung und eine inklusive Gesellschaft. Der Schwerpunkt des Hefts liegt im Bereich digitale Barriere-Freiheit.Neues bidok LeseZeichen (Heft 21) erhältlich

Das neue bidok LeseZeichen, Heft 21, ist erschienen.
 
In dieser Ausgabe geht es um die verschiedenen Barrieren, die Menschen an einem selbst-bestimmten Leben hindern. Was bedeutet Barriere-Freiheit und welche Rechte gibt es für Menschen mit Behinderungen?
 
Ein Schwerpunkt des Heftes liegt auf der digitalen Barriere-Freiheit. Außerdem wird gezeigt, was bidok für die Barriere-Freiheit macht.
 
Weitere Inhalte: Neue Bücher-Sammlung im bidok Büro, neuer Internet-Auftritt von Prof. Volker Schönwiese, Rückblick auf den bidok kinoabend "Eva-Maria" und vieles mehr.
 
Die Druck-Version des neuen bidok LeseZeichens kann ab Ende Mai zu unseren Büro-Zeiten (Montag bis Donnerstag, 10:00-13:00) in der Sillgasse 8 (1. Stock) abgeholt werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
 
Das aktuelle Heft finden Sie HIER in der Online-Version.
 
Alle bisher veröffentlichten Online-Versionen des bidok LeseZeichens finden Sie, wenn Sie HIER klicken.



Nachruf: Judith "Judy" Heumann (1947-2023)

 

Judy Heumann 2015 bei einer Konferenz

Judy Heumann 2015
(© CDH - Comissão de Direitos Humanos e Legislação Participativa)

"Du kannst Judy zu mir sagen." Meine Angst, wir könnten uns nicht verstehen oder es würde ein angespanntes Interview werden, war verschwunden. Das Gegenteil war der Fall. Während unseres 90 minütigen Gesprächs, das ich mit "Guten Tag, Ms. Heumann" begonnen hatte, unterhielten wir uns wie Bekannte. Ich hatte ihr Buch gelesen Being Heumann (2020) und die Stärke und Schönheit einer jungen Frau bewundert, die entschlossen für ihre Rechte kämpfte, wie in der Dokumentation Crip Camp (2020) zu sehen war.

Im Juli 2020, trafen wir uns, der Pandemie geschuldet, auf Skype, als wir uns beide in Washington DC aufhielten. Die Sprechchöre der Menschen, die sich der Black Lives Matter Bewegung angeschlossen hatten, um ihrer Wut über die Ermordung von George Floyd Kraft zu verleihen, drangen von der Straße hoch in unsere Wohnungen. Das Verlangen der Zivilgesellschaft nach Gerechtigkeit bildete den Hintergrund und die Dringlichkeit, mit der wir uns über die UN BRK austauschten, über die andauernden Kämpfe der Behindertenrechts-Bewegung und die Schwierigkeiten die Artikel der UN Konvention in die Tat umzusetzen.

Judith Ellen Heumann war eine Internationalistin und, wie ihre Freundin Devva Kasnitz in ihrem Gedenken an Judy hervorhebt, eine stolze jüdische Frau. Ihre Eltern hatten Nazi-Deutschland verlassen müssen, um ihre Kinder in den USA in Sicherheit zu bringen. Geboren 1947, erkrankte sie dort zwei Jahre später an Polio, was ihre Eltern jedoch nicht davon abhielt eine Schule zu suchen, die auch Judy unterrichten würde. Dem Vorbild ihrer Eltern folgend, forderte sie als Erwachsene erstmals die New Yorker Schulbehörde gerichtlich heraus, als diese ihr die Lehrerinnen-Lizenz vorenthalten wollte aufgrund ihres Rollstuhls. Nachdem sie den ersten Rechtsstreit für sich gewinnen konnte, folgten viele weitere. In den 1970er Jahren führte sie eine Reihe von Sit-ins an, die gesetzliche Veränderungen für Menschen mit Behinderungen herbeiführten in bisher ungeahntem Ausmaß, beispielsweise der Individuals with Disabilities Education Act (1974) oder Section 504 des Rehabilitation Act (1973). Für diese Kampagnen gingen die Protestierenden an ihre körperlichen Grenzen und stritten mit unfassbarem Durchhalte-Vermögen für ihre Forderungen, unterstützt von Assistent*innen, Familien-Mitgliedern und Allies, zu denen auch Mitglieder der Black Panther Partei gehörten. Im Zuge dieser Protestaktionen wurden gigantische gesetzliche Veränderungen erreicht, die "separate but equal" auch für Menschen mit Behinderungen als verfassungswidrig erklärten.

Judy lenkte ihre Energie in viele Projekte und Stiftungen, wie Disability in Action und Selbstbestimmt Leben, bevor sie dem Ruf auf die politische Bühne der 1990er Jahre folgte. Von 1993 bis 2001 wurde sie von der Clinton Administration in das Amt der Assistant Secretary im Office of Special Education and Rehabilitation Services des US Department of Education berufen. Zehn Jahre später, von 2010 bis 2017, ernannte sie Barack Obama zur Special Advisor for International Disability Rights. Judy Heumann ergriff jede Möglichkeit, die sich ihr bot, um Missstände anzufechten und Veränderung durch Aktivismus und Legislative herbeizuführen, gestärkt durch die Liebe ihrer Familie und ihres Ehemanns, Jorge Pineda.

Mich verbindet der tiefe Schmerz um das Scheiden von Judy Heumann mit vielen Menschen, ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Verbündeten. Sie bleibt die Ikone eines Kampfes um Menschenrechte, der noch längst nicht vorüber ist und einer Bewegung, die sie mit Wärme und Scharfsinn geführt hat. Sie handelte in tiefer Überzeugung, gemeinsam Wandel herbeiführen zu können, der nächsten Generation Mut zu geben und ihre Weggefährten zu ehren. Eine tiefe Leere ist nun spürbar und doch kann es nur einen Weg geben: vorwärts.

Josefine Wagner im Namen des bidok-Teams


ENGLISH VERSION:

Obituary: Judith "Judy" Heumann (1947-2023)

"You can call me Judy." On hearing these words, my anxiety that our upcoming interview would be awkward, or we would not be able to make a connection, evaporated. And indeed, my fears were unfounded. Throughout those precious ninety minutes, "Ms. Heumann," as I initially greeted her, talked as though we were already friends. I had read her book Being Heumann (2020) and watched the documentary Crip Camp (2020), and marvelled at the strength and beauty of this young woman who fought vigorously for her rights.

We met in July 2020, on Skype due to the pandemic, both sitting in our apartments in different parts of Washington DC. The chants of the Black Lives Matter protesters in the aftermath of the outrageous murder of George Floyd rose up from the streets below. These demands by civil society for justice formed the backdrop to our conversation and gave it immediacy, as we discussed the human rights struggle of people with disabilities, the UNCRPD and the ongoing difficulties of implementing this convention around the world.

Judith Ellen Heumann was an internationalist and, as her friend Devva Kasnitz reminds us in her tribute, a proud Jewish woman whose parents had fled Nazi Germany to save their family and raise their children in the United States. After Judy contracted polio as a young child, her family were adamant that she would receive her education not at home but in school. Later, she would refuse to allow the City of New York’s Board of Education to deny her teaching license due to her wheelchair. Having won this first legal battle in 1970, she went on to fight – and win – many others. Under Judy’s stewardship, sit-ins in the 1970s helped to push legislation forward nationally, bringing about the Individuals with Disabilities Education Act (1974) as well as Section 504 of the Rehabilitation Act of 1973. These campaigns demanded incredible stamina and physical hardship on the part of Judy and her fellow protestors, along with squatters and allies who included members of the Black Panther Party. As a result of these sit-ins and protests, hugely significant changes were signed into law which rendered “separate but equal” unconstitutional for people with disabilities.

Judy channelled her energy into many projects and foundations, such as Disability in Action and the Independent Living Movement, answering the call to join federal politics in the early 1990s. From 1993 to 2001, under the Clinton administration, Judy was Assistant Secretary in the Office of Special Education and Rehabilitation Services at the US Department of Education. From 2010 to 2017, under the Obama administration, she served as Special Advisor for International Disability Rights. Throughout her life, she stepped up to every available opportunity to challenge power through activism and legislation, embraced at the same time by the love of her family and her husband Jorge Pineda.

Hearing of the news of Judy’s passing, I feel a heartbreak that is shared by very many people: her family, her friends, and fellow warriors. She remains an icon of a struggle that is still ongoing, and of a movement which she led with kindness, wit and an unwavering passion for creating change, empowering the next generation and honouring those who were with her every step of the way. The void looms large. And yet: onwards.

Josefine Wagner on behalf of everyone at bidok


Band der 35. Inklusionsforscher:innen-Tagung veröffentlicht

Raum. Macht. Inklusion. Inklusive Räume erforschen und entwickeln

Von 23. bis 25. Februar 2022 fand die Tagung der Inklusionsforscher:innen (IFO) in Innsbruck statt. Kürzlich wurde der Band "Raum. Macht. Inklusion. Inklusive Räume erforschen und entwickeln" zur letztjährigen Tagung im Verlag Julius Klinkhardt veröffentlicht.

Der Tagungsband wurde herausgegeben von Mirjam Hoffmann, Thomas Hoffmann, Lisa Pfahl, Michael Rasell, Hendrik Richter, Rouven Seebo und Josefine Wagner.

"[...] Unter dem Eindruck der sich durch die COVID-19-Pandemie verschärfenden globalen Krisen, richtete die Tagung den Blick auf die Bedeutung gesellschaftlicher Räume und machtvoller sozialer Ordnungen für die Inklusionsforschung. Exklusion kann in diesem Zusammenhang als Enteignung von Räumen und deren hegemoniale Besetzung verstanden werden; Inklusion hingegen als deren Aneignung, radikale Demokratisierung und Befreiung. Die Beiträge zeigen auf, wie exklusive oder inklusive Räume in aktuellen Forschungsvorhaben theoretisch konzipiert, empirisch untersucht und praktisch weiterentwickelt werden können." (Quelle: Internet-Auftritt der IFO 2022)

Zur Übersicht der Sammel- bzw. Tagungsbänder der IFO auf bidok



Titelbild des Info-Hefts über Gewalt. Vier Bilder stellen beispielhaft unterschiedliche Formen von Gewalt dar. Das Logo für Leichte Sprache ist ebenfalls abgebildet.

Info-Heft über Gewalt

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind besonders häufig von Gewalt und Mehrfach-Diskriminierung betroffen. Trotzdem ist Gewalt an Menschen mit Behinderungen nach wie vor ein Tabuthema.

bidok hat jetzt das "Info-Heft über Gewalt" in Leichter Sprache neu aufgelegt. Darin werden die unterschiedlichen Formen von Gewalt erklärt und mit Bildern dargestellt (Visualisierungen). Außerdem gibt es im Info-Heft eine Auflistung von Beratungs-Stellen in Tirol und Österreich.

Das Info-Heft kann in kleiner Stückzahl zu unseren Büro-Zeiten (Montag bis Donnerstag 10:00-14:00) kostenlos abgeholt werden. Bei größeren Bestell-Mengen (zum Beispiel für große Organisationen) bitten wir um ein E-Mail an integration-ezwi@uibk.ac.at 

Das Infoheft wurde vom Land Tirol gefördert.

Bildrechte: © Reinhild Kassing, © Lebenshilfe Bremen, e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013, © Europäisches Zeichen für leichte Sprache: Inclusion Europe


bidokbib - Die digitale Volltext-Bibliothek von bidok

bidok arbeitet seit mehreren Jahren an der Entwicklung einer neuen barrierefreien digitalen Bibliothek. Diese Bibliothek heißt bidokbib. Sie ist Teil der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und wurde mit Beginn des Jahres 2022 mit über 100 Texten gestartet.

Logo der neuen Bibliothek bidokbibDas neue Angebot der bidokbib bietet freien und direkten Zugang zu Volltexten in Form von barrierefreien PDF-Dateien. Diese Dateien entsprechen dem internationalen UA-Standard (= "Universal Accessibility", das ist Englisch und bedeutet universeller Zugang).

Nach und nach werden die Texte der alten Bibliothek in die neue bidokbib übersiedelt, Neuaufnahmen werden bereits in der neuen digitalen Bibliothek veröffentlicht.

Unter folgendem Link finden Sie die bidokbib: www.bidokbib.at 


Unterstützen Sie bidok!

Projekte

Laufende Projekte sind unter anderem "bidok gegen Gewalt", "Geschichte der Behinderten-Bewegung in Österreich", "Plattform Arbeitswelt", Angebote in Leichter Sprache und die Sammlung "UN-Dokumente zu Inklusion und Bildung".

Vernetzung

bidok vernetzt international und regional über Veranstaltungen, Lern-Plattformen und Mailing-Listen. Darüber hinaus versendet bidok regelmäßig Newsletter mit Infos zu neuen barrierefreien Texten aus der digitalen Bibliothek bidokbib.




Wollen Sie bidok unterstützen? Dann haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit Mitglied des Förder-Vereins bidok zu werden: Hier kommen Sie zur Seite des Förder-Vereins!

Außerdem freuen wir uns, wenn Sie folgenden Hand-Zettel (Größe A4) ausdrucken und in Ihrer Organisation / Ihrem Verein / Ihrem Institut etc. aufhängen. Sie helfen damit bidok noch bekannter zu machen: Zum bidok Hand-Zettel in A4

bidok Flyer mit Pflanze


Projekt Arbeit

Das Projekt zielt darauf ab, langfristig eine Verbesserung der beruflichen Inklusions-Chancen von Menschen mit Behinderungen zu erreichen. Durch eine Reihe von Angeboten möchten wir zu den Themen-Bereichen Arbeitswelt, Inklusion und berufliche Integration den Informations- und Wissenstand erhöhen, die Kommunikation und Vernetzung unterstützen und so zu einer Qualitäts-Entwicklung beitragen.

HIER kommen Sie zum Projekt Arbeit


Kontakt

E-Mail: integration-ezwi@uibk.ac.at
Bibliothek: www.bidokbib.at
Facebook: www.facebook.com/projektbidok
Instagram: www.instagram.com/projektbidok
Telefon: +43 (0)512 507 400 38


bidok wird gefördert von:

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