Aufgaben des Präventionslehrers

Themenbereiche: Schule
Schlagwörter: Lehrerin, Grundschule
Textsorte: Buch
Releaseinfo: erschienen in: Hans Wocken, Georg Antor, Andreas Hinz (Hrsg.): Integrationsklassen in Hamburger Grundschulen, Hamburg: Curio Verlag 1988, S.75-76
Copyright: © Curio Verlag 1988

Aufgaben des Präventionslehrers

Dem Präventionslehrer obliegt die Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Schüler in der Grundschule.

Die Arbeit orientiert sich an den Erfahrungen des Modellversuchs "Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Schüler durch Sonderschullehrer an Grundschulen" (Farmsener Modell).

Zur Tätigkeit des Präventionslehres gehören insbesondere

  • Arbeit in der Klasse;

  • Einzel- und Gruppenarbeit in einem besonderen Raum;

  • Beratungsgespräche mit Klassen- und Fachlehrern;

  • Beratungsgespräche mit Eltern;

  • Kontakte zu anderen Institutionen (z.B. Kindertagesheime, Schülerhilfe, Amt für soziale Dienste, Ärzte);

  • Mitwirkung bei der Erstellung sonderpädagogischer Gutachten;

  • Fachliche Beratung im Team der Präventionslehrer.

Der Präventionslehrer wird möglichst mit seiner vollen Stundenzahl einer Grundschule zugewiesen. Bei entsprechendem Bedarf kann sich seine Tätigkeit auch auf benachbarte Schulen erstrecken. Die Tätigkeit entspricht der Arbeit in einer Sonderschule.

Der Präventionslehrer gehört dem Kollegium der Grundschule an und nimmt an den Lehrerkonferenzen teil. Er ist von Klassenführungen und Vertretungsstunden freizuhalten.

Die Aufsicht wird durch die Unterabteilung Grund-, Haupt- und Realschulen wahrgenommen, die fachliche Beratung erfolgt durch die Unterabteilung Sonderschulen.

Der Präventionslehrer führt in geeigneter Form einen Nachweis über seine Tätigkeit. Sein Stundenplan soll einerseits die kontinuierliche Arbeit mit den Schülern sichern, andererseits das erforderliche Maß an Flexibilität ermöglichen.

Die Arbeit beginnt schwerpunktmäßig in den Klassen 1 und 2 der Grundschule, gegebenenfalls in der Vorschule. Die Auswahl der zu fördernden Schüler erfolgt im Einvernehmen mit dem Klassenlehrer.

Umfang, Dauer und Intensität der sonderpädagogischen Förderarbeit ist abhängig von den Problemen des einzelnen Schülers und läßt sich nicht generell bestimmen.

Elemente der Sonderpädagogik werden genutzt, um die Schüler lernbereit zu machen und Lernprozesse anzubahnen. Dabei werden insbesondere emotionelle, soziale und motorische Erfahrungsdefizite ausgeglichen.

Sofern sonderpädagogische oder therapeutische Maßnahmen von anderer Seite durchgeführt werden, sorgen die Präventionslehrer für die Koordination dieser Hilfen.

Quelle:

Behörde für Schule und Berufsbildung: Aufgaben des Präventionslehrers

In: Hans Wocken, Georg Antor, Andreas Hinz (Hrsg.): Integrationsklassen in Hamburger Grundschulen, Hamburg: Curio Verlag 1988; S. 75-76

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 11.09.2006

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