AG 7 "Das Spannungsverhältnis zwischen Integrationsanspruch und dem Anspruch auf selbstbestimmtes Leben"
Ergebnisse der Arbeitsgruppe 7
Wir lehnen den Begriff der Integration ab, weil er in der Praxis explizit und implizit immer anpassungs- und assimilatorische Forderungen in sich birgt.
Zielsetzung aller pädagogischen Bemühungen muß sein, Bedingungen für Emanzipation, d.h. Selbstbestimmung zu schaffen.
Für die Forschung bedeutet das - die konsequente Einbeziehung Betroffener als aktive Partner und Partnerinnen in den Forschungsprozeß.
Bereits in der 1920er Jahren existierte in Deutschland eine emanzipatorische Bewegung Körperbehinderter, die in Konflikt stand mit den nichtbehinderten professionellen Vertretern der (Krüppel-)Fürsorge und mit deren wissenschaftlichen Konzepten. Dieser Konflikt besteht bis heute im aktuellen Gewand (Integrationsdiskussion) ungebrochen weiter.
Quelle:
Ingolf Prosetzky: Jahrestagung der Integrationsforscher, Wiesbaden 2000, AG 7 "Das Spannungsverhältnis zwischen Integrationsanspruch und dem Anspruch auf selbstbestimmtes Leben"
bidok - Volltextbibliothek: Erstveröffentlichung im Internet
Stand: 15.11.2006