Symposion Musikalische Lebenshilfe

Die Bedeutung des Orff-Schulwerks für Musiktherapie, Sozial- und Integrationspädagogik

Themenbereiche: Rezension
Textsorte: Rezension
Copyright: © Shirley Salmon, Karin Schumacher 2001

Titelseite:

Buchinformationen:

AutorIn/Hrsg.: Shirley Salmon, Karin Schumacher (Hrsg.)

Titel: Symposion Musikalische Lebenshilfe. Die Bedeutung des Orff-Schulwerks für Musiktherapie, Sozial- und Integrationspädagogik.

Infos: Hamburg 2001: Books on Demand GmbH. ISBN 3-8311-1892-2, 12 Euro

Themenbereich: Rezension

Kurzbeschreibung:

Buchbesprechung von Jennifer Kujack

Ein Geschenk für Wilhelm Keller zum 80. Geburtstag! Wilhelm Keller hat als Komponist und Musikpädagoge seit den sechziger Jahren am Orff-Institut in Salzburg begonnen, der Arbeit mit Menschen mit Behinderung entscheidende Impulse zu geben. Die Herausgeberinnen Shirley Salmon und Karin Schumacher veröffentlichen in dieser Dokumentation die Beiträge des Symposiums "Musikalische Lebenshilfe" das in der Zeit vom 20.-22. Oktober 200 in München stattgefunden hat (vgl. MU Bd. 22, Heft 2/2001, S. 140ff.). Die Beiträe eine Verbeugung vor der Arbeit Wilhelm Kellers, untrennbar verbunden mit seiner Haltung, der Wertschätzung jedes einzigartigen individuellen Lebens und Ausdrucks. Der Einfluß Wilhelm Kellers auf jeden einzelnen der Autorinnen und Autoren (s.u.) ist durch persönliche Begegnung und gemeinsames Lernen grundlegend und inspirierend gewesen. Für mich als Lernende am Anfang meines Musiktherapie-Studiums ist das Buch eine wahre Fundgrube an Überlegungen zu Theorie und Praxisbeispielen. Angeregt durch Wilhelm Kellers Leben und Werk, kommen Künstler, Pädagogen und Therapeuten zu Wort, die ihre Arbeit vorstellen und zeigen, wie sie jeweils spezifisch Wilhelm Kellers Gedanken in ihre Arbeit integrieren und weiterentwickeln. Grundsätzliche Reflexion über Pädagogik, Therapie und Improvisation hat ebenso Raum wie die politische Ebene einer wirklich radikalen (impliziten) Forderung nach der Integration von Menschen mit Behinderung. Die Dokumentation ist reich an unterschiedlichen Standpunkten, Blickwinkeln und Ansätzen und macht Lust auf (musikalische)Kommunikation mit anderen Menschen. Für mich besonders berührend ist die Wertschätzung von Tänzern und Musikern für die Kreativität und die Tiefe des Ausdrucks, die gerade in der Unkonventionalität von Menschen mit Behinderung liegen kann. Für Tätige im Bereich der Integration, der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und mit Migranten ist die Literatur sicher eine anregende Lektüre. Die Beiträge strahlen Freude an der Begegnung und Wertschätzung gegenüber jedem einzelnen individuellen Menschen aus, das gesamte Buch durchzieht eine zutiefst humanistische Haltung.

Mit Beiträgen von: Klaus Oberborbeck, Wolfgang Stange, Brigitte Flucher und Thomas Stephanides, Stefan Heidweiler, Shirley Salmon, Karin Schumacher, Melanie Voigt, Ruth Moroder-Tischler, Björn Tischler, Rolf Oerter, Erich Heiligenbrunner, Tom Naess, Phil Ellis, Manuela und Michael Widmer, Hermann Regner, Martin Merz, Catarina Carsten.

Quelle:

Rezensiert von Jennifer Kujack, Osnabrück/Berlin

bidok-Rezensionshinweise

Stand: 27.04.2006

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