Dieser Text ist von der Internet-Seite des Monitoring-Ausschusses
Inhaltsverzeichnis
Diesen Text haben wir von der Internet-Seite
des Monitoring-Ausschusses.
Der Monitoring-Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die überprüft, ob Österreich die UN-Regeln einhält.
Dieser Text ist von 2015.
Das Thema ist:
Partizipation in allen Bereichen.
Auf unserer Internet-Seite haben wir noch einen Text
zum Thema: Monitoring-Ausschuss.
Diesen Text finden Sie hier:
http://bidok.uibk.ac.at/library/wibs-monitoringausschuss-l.html

Einige Wörter sind fett geschrieben.
Das sind schwere Wörter.
Die schweren Wörter werden im Wörterbuch erklärt.
Das Wörterbuch ist am Ende vom Text.
Inhaltsverzeichnis
Es ist sehr wichtig,
dass Menschen mit Behinderungen
auf alle Entscheidungen über ihr Leben
Einfluss nehmen können.
Der Monitoring-Ausschuss sagt dazu:
Menschen mit Behinderungen müssen
rechtzeitig gefragt werden,
wenn Entscheidungen getroffen werden,
die ihr Leben betreffen.
Nur so können die Bedürfnisse
der Menschen mit Behinderungen
bei den Entscheidungen berücksichtigt werden.
Menschen mit Behinderungen müssen
wirklich die Möglichkeit haben,
ihre Meinung zu sagen und Vorschläge zu machen.
Und es muss Beweise dafür geben,
dass Menschen mit Behinderungen
vor einer Entscheidung gefragt worden sind.
Die Aussagen und Vorschläge der Menschen mit Behinderungen
müssen überprüft und bewertet werden.
Es ist natürlich sehr wichtig,
dass Menschen mit Behinderungen
bei allen Entscheidungen der Politik mitreden können.
Partizipation ist aber noch viel mehr.
Menschen mit Behinderungen müssen
in allen Bereichen ihres Lebens
ihre eigenen Entscheidungen treffen können.
Das heißt aber auch:
Partizipation in der Politik ist nur dann möglich,
wenn Menschen mit Behinderungen
auch in allen anderen Bereichen mitreden können.
Bei der Sitzung des Monitoring-Ausschusses
am 30. Oktober 2014 ist über Partizipation gesprochen worden.
Sehr viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer
haben etwas zu diesem Thema gesagt.
Diese Aussagen sind die Grundlage für diesen Bericht.
Das Wichtigste für wirkliche Gleichberechtigung
und Teilhabe an der Gesellschaft ist es,
dass Menschen mit Behinderungen ernst genommen werden.
Viele Menschen mit Behinderungen
haben die Erfahrung gemacht,
dass sie zwar um ihre Meinung gefragt werden,
aber nicht wirklich ernst genommen werden.
Ihre Meinungen und Wünsche werden nicht wirklich beachtet,
wenn Entscheidungen getroffen werden.
Es werden immer wieder Arbeits-Gruppen gebildet,
in denen auch Menschen mit Behinderungen sitzen.
Diese Arbeits-Gruppen sollen angeblich
Entscheidungen beeinflussen können.
In Wirklichkeit entscheiden aber Menschen ohne Behinderungen,
und die Ergebnisse der Arbeits-Gruppen
werden nicht beachtet.
Partizipation in allen Bereichen bedeutet:
Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Bildung.
Sie haben das Recht auf Mitsprache in der Politik.
Aber vor allem müssen sie das Recht haben,
tatsächlich bei Entscheidungen mitwirken zu können.
Menschen mit Behinderungen müssen Einfluss darauf haben,
wie und warum eine Entscheidung getroffen wird.
Damit ein Mensch eigene Entscheidungen treffen kann,
muss er in unserer Gesellschaft leben können
und mit anderen Menschen Kontakt haben.
Nur wenn wir mit unserer Familie, unseren Freunden
und anderen Menschen reden und Erfahrungen sammeln,
können wir Kontrolle über unser eigenes Leben haben.
Jeder Mensch muss lernen,
wie er die Entscheidungen trifft,
die für ihn richtig sind.
Niemand kann das einfach so.
Diese Fähigkeit kann man aber nur lernen,
wenn man gemeinsam mit anderen Menschen lebt.
Ein Mensch kann aber nur dann
eigene Entscheidungen treffen,
wenn seine Entscheidungen rechtlich anerkannt werden.
Wenn ein Mensch zum Beispiel
eine Sachwalterin oder einen Sachwalter hat,
kann er nicht alle Entscheidungen alleine treffen.
Wenn ein Mensch nicht ernst genommen wird,
ist das eine schlimme Kränkung.
Außerdem bedeutet es,
dass seine Meinung nichts wert ist.
Menschen mit Behinderungen werden oft
anders behandelt als andere Menschen.
Dadurch werden ihr Leben und ihre Freiheit eingeschränkt.
Sachwalterinnen und Sachwalter dürfen sich eigentlich
nicht in alle Bereiche des Lebens einmischen.
Aber in Wirklichkeit geschieht oft genau das.
Eine Sachwalterschaft hat oft schlechte Auswirkungen
auf alle Lebensbereiche von Menschen mit Behinderungen.
Vor allem können Menschen mit Behinderungen
dadurch nicht überall gleichberechtigt mitmachen.
Solange es Sachwalterschaften gibt,
können Menschen mit Behinderungen
nicht bei Entscheidungen über ihr Leben mitwirken.
Barrierefreiheit muss es in allen Bereichen geben.
Vor allem müssen Menschen ohne Behinderungen lernen,
dass Menschen mit Behinderungen
nicht hilflos und unfähig sind.
Es muss selbstverständlich werden,
dass Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bekommen,
an denen sie wichtige Entscheidungen treffen.
Es muss auch selbstverständlich werden,
dass Menschen mit Behinderungen
bei politischen Sitzungen dabei sind
und ihre Meinung ernst genommen wird.
Viele Menschen ohne Behinderungen
haben eine ganz falsche Vorstellung
von Menschen mit Behinderungen.
Vor allem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
werden oft nicht für voll genommen.
Das gilt aber auch für andere Menschen mit Behinderungen.
In Arbeits-Gruppen oder bei Sitzungen
müssen Menschen mit Behinderungen
ganz selbstverständlich normale Mitglieder sein.
Sie müssen ernst genommen werden
und sie müssen ihre Meinung sagen können.
Oft sind bei Sitzungen oder in Arbeits-Gruppen
zu wenige Menschen mit Behinderungen,
manchmal sogar nur eine Person.
Das macht es auch schwer, etwas zu sagen.
Oft wird zum Beispiel bei Sitzungen
eine sehr schwere Sprache gesprochen.
Aber ein einzelner Mensch mit Behinderung
traut sich in so einem Fall oft nicht etwas zu sagen.
Es gibt für viele Menschen Barrieren,
wenn sie Informationen bekommen wollen.
Zum Beispiel bekommen blinde Menschen keine Informationen,
die es nur als normalen Text gibt.
Oder Menschen mit Lernschwierigkeiten
bekommen keine Informationen,
wenn es diese Informationen nur in schwerer Sprache gibt.
Sie brauchen leichte Sprache.
Es gibt noch ein Problem:
In vielen Sitzungen wissen die Menschen nicht,
worum es gerade geht.
Es gibt ein Durcheinander bei den Themen
oder es gibt Streitigkeiten in der Arbeits-Gruppe.
Außerdem haben die Arbeits-Gruppen oft nicht genug Zeit.
Dann wird alles sehr schnell bearbeitet.
Aber manche Menschen können nicht so schnell arbeiten.
Es gibt viele verschiedene Arten,
wie Menschen miteinander reden
und wie wir Informationen bekommen.
Das müssen wir berücksichtigen,
damit alle Menschen wichtige Informationen bekommen.
Es gibt viele Arten,
wie man Informationen barrierefrei machen kann.
Zum Beispiel:
-
Informationen als Text.
Diese Informationen muss ein Mensch lesen können
und auch verstehen können.
-
Informationen in Braille-Schrift.
Braille ist ein französisches Wort.
Man spricht es so aus: Brail.
Die Braille-Schrift kann man mit den Fingern tasten,
weil kleine Erhebungen ins Papier gedruckt werden.
-
Informationen in Großdruck.
Dabei ist die Schrift größer
und Menschen mit Seh-Beeinträchtigungen
können sie lesen.
-
Informationen zum Hören.
Zum Beispiel durch barrierefreie Computer-Programme.
-
Informationen in leichter Sprache.
Auf jeden Fall müssen wir dafür sorgen,
dass bei Sitzungen und in Arbeits-Gruppen
alle Beteiligten die Informationen verstehen können.
Dafür ist es auch wichtig,
dass die Sitzungen so abgehalten werden,
dass alle dem Ablauf folgen können.
Außerdem muss es gut verständliche Unterlagen geben.
Diese Unterlagen muss es in jeder Form geben,
die benötigt wird.
Zum Beispiel am Computer oder in leichter Sprache.
Partizipation bedeutet auch:
Jeder Mensch kann selbstverständlich überall dabei sein
und kann überall mitmachen.
Jeder Mensch muss respektvoll behandelt werden.
Jeder Mensch muss so anerkannt werden, wie er ist.
Aber was ist wichtig,
damit Menschen mit Behinderungen
bei Entscheidungen mitwirken können?
In der Sitzung des Monitoring-Ausschusses
sind unter anderem diese Punkte genannt worden:
-
Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen
müssen gemeinsam in die Schule gehen können.
Sie müssen auch gemeinsam Ausbildungen machen können.
-
Menschen mit Behinderungen müssen mehr Möglichkeiten haben,
gemeinsam mit Menschen ohne Behinderungen zu arbeiten.
-
Menschen mit Behinderungen müssen ihre Freizeit
so gestalten können, wie sie wollen.
Zum Beispiel müssen Gasthäuser oder Kaffeehäuser
barrierefrei sein.
-
Dafür ist es auch wichtig,
dass öffentliche Verkehrsmittel barrierefrei sind.
Zum Beispiel Straßenbahnen, Busse oder Züge.
-
Menschen mit Behinderungen müssen so wohnen können,
wie sie es wollen.
Dafür muss es barrierefreie Häuser und Wohnungen geben,
in denen es Unterstützung gibt,
wenn das gewünscht wird.
Ein sehr wichtiger Punkt beim selbstbestimmten Leben
ist das Recht auf Familie und Privatleben.
Dazu gehört auch die Sexualität.
Menschen mit Behinderungen müssen
mehr Möglichkeiten bekommen,
Partnerinnen und Partner kennenzulernen.
Sehr wichtig ist es auch,
dass sich Menschen mit Behinderungen
gegenseitig unterstützen können.
Das nennt man auch Peer-Beratung.
Peer ist ein englisches Wort.
Man spricht es so aus: Pier.
Es bedeutet der Gleichgestellte oder die Gleichgestellte.
Überall wo die Peer-Beratung gefördert wird,
gibt es viel mehr Partizipation
von Menschen mit Behinderungen.
Es gibt für Menschen mit Behinderungen
aber noch andere Barrieren,
die ihnen das Leben schwer machen.
Zum Beispiel müssen Menschen mit Behinderungen
immer wieder ärztliche Untersuchungen
über sich ergehen lassen,
damit sie bestimmte Unterstützungen bekommen.
Behinderungen gelten leider noch immer als Krankheiten.
Es ist für Menschen mit Behinderungen auch sehr aufwändig,
wenn sie Hilfsmittel beantragen wollen.
Hilfsmittel sind zum Beispiel Rollstühle oder Hörgeräte.
Es dauert lange und ist sehr mühsam,
bis ein Mensch mit Behinderung Hilfsmittel bekommt.
Es müsste viel mehr Überprüfungen geben,
wo es überall noch Barrieren gibt.
Dann würden die Menschen bemerken,
wie wichtig mehr Barrierefreiheit wäre.
Außerdem ist es höchste Zeit,
dass Menschen mit Behinderungen
in Zeitungen, im Fernsehen oder im Internet
als gleichberechtigte Menschen dargestellt werden,
die dieselben Fähigkeiten wie alle anderen haben.
Dass Menschen in der Politik mitwirken können,
ist ein ganz wichtiger Punkt in einer freien Gesellschaft.
Das gilt nicht nur für Menschen mit Behinderungen.
Aber hier gibt es einige Probleme.
Es gibt in Österreich die Möglichkeit,
freiwillig und ohne Bezahlung
für unsere Gesellschaft zu arbeiten.
Zum Beispiel das Soziale Jahr oder Freiwilligenarbeit.
Junge Männer können das Soziale Jahr
auch statt dem Zivildienst machen.
Diese Arbeit ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig.
Aber es gibt zu wenig Möglichkeiten
außerhalb der üblichen Einrichtungen.
Zum Beispiel in der Selbst-Vertretung
von Menschen mit Behinderungen.
Wenn Menschen einen Verein gründen wollen,
ist das absolut nicht barrierefrei.
Aber es wäre sehr wichtig,
dass Menschen mit Behinderungen
ohne Probleme Vereine gründen können,
die für ihre Interessen und Bedürfnisse arbeiten.
Es muss Maßnahmen geben,
damit die Gründung von Vereinen
für alle Menschen leicht möglich ist.
Wenn ein junger Mann zum Bundesheer gehen will
oder seinen Zivildienst machen will,
gibt es vorher eine ärztliche Untersuchung.
Dort stellt die Ärztin oder der Arzt fest,
ob er für diese Aufgabe geeignet ist.
Man sagt: ein junger Mann ist tauglich oder untauglich.
Menschen mit Behinderungen sind fast immer untauglich.
Damit können Menschen mit Behinderungen
aber auch keinen Zivildienst machen.
Beim Zivildienst könnten sie aber
gemeinsam mit anderen Menschen
einen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.
Menschen mit Behinderungen sind
Expertinnen und Experten in eigener Sache.
Das heißt: Sie wissen am besten,
was sie brauchen und welche Wünsche sie haben.
Deswegen ist es sehr wichtig,
dass die Selbst-Vertretung von Menschen mit Behinderungen
viel mehr gefördert wird.
Es muss auch mehr Unterstützung geben,
dass Menschen mit Behinderungen
bei politischen Wahlen gewählt werden können.
Menschen mit Behinderungen müssen angehört werden,
wenn es um ihre Angelegenheiten geht.
Politikerinnen und Politiker sprechen immer öfter
mit Menschen mit Behinderungen.
Aber meistens geht es nur um bestimmte Themen.
Zum Beispiel um barrierefreies Bauen
oder um soziale Themen.
Aber die Meinung von Menschen mit Behinderungen
ist in allen Bereichen wichtig.
Die UNO ist ein Zusammenschluss
von fast allen Ländern der Welt.
Die UNO ist zum Beispiel dafür da,
dass die Rechte von allen Menschen
geschützt und eingehalten werden.
Eine Arbeits-Gruppe der UNO hat untersucht,
wie es Menschen mit Behinderungen in Österreich geht.
Diese Arbeits-Gruppe hat gesagt:
Es ist dringend notwendig,
dass Menschen mit Behinderungen in Österreich
mehr an allen Entscheidungen mitwirken können.
Es ist aber noch immer nicht klar,
wer dafür zuständig ist,
dass die Empfehlungen der UNO umgesetzt werden.
Deshalb ist auch nicht viel besser geworden.
Menschen mit Behinderungen müssen lernen,
wie sie selbst Entscheidungen treffen können.
Sie müssen die Möglichkeit bekommen,
selbst über ihre Erfahrungen und Wünsche zu sprechen.
Das ist absolut notwendig,
damit es Partizipation in allen Bereichen geben kann.
Diese Unterstützung muss es auch von der Politik geben.
Vereine sind sehr wichtig,
damit Menschen mit Behinderungen
ihre Interessen und Anliegen gut vertreten können.
Aber vor allem für Menschen mit Behinderungen
ist es in Österreich sehr schwierig,
einen Verein zu gründen.
Wenn Menschen eine Sachwalterin oder einen Sachwalter haben,
können sie zum Beispiel keinen Verein gründen.
Das muss sich dringend ändern.
Es muss einheitliche und klare Regeln geben,
was alles für Barrierefreiheit getan werden muss.
Dabei müssen Menschen mit Behinderungen
in allen Bereichen mitreden können.
Sie sind die Expertinnen und Experten in eigener Sache.
Sie wissen am besten,
was sie brauchen und welche Wünsche sie haben.
Es ist absolut notwendig,
dass alle Wahlen völlig barrierefrei sind.
Es ist aber nicht nur wichtig,
dass Menschen mit Behinderungen wählen gehen.
Sie müssen auch die Chance haben,
dass sie gewählt werden.
Menschen mit Behinderungen müssen
in Arbeits-Gruppen aus allen Bereichen vertreten sein.
Sie müssen bei allen Themen mitreden können.
Nicht nur bei Themen,
die direkt mit Behinderungen zu tun haben.
Freiwillige Arbeit ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft.
Wenn Menschen freiwillig und gemeinsam mit anderen
für unsere Gesellschaft arbeiten,
können sie viel erreichen.
Sie können daran mitwirken,
dass sich Lebens-Bereiche verbessern.
Das ist sehr wichtig für die Partizipation.
Deswegen wäre es sehr wichtig,
dass die ehrenamtliche Tätigkeit
von Menschen mit Behinderungen unterstützt wird.
Zum Beispiel muss es gefördert werden,
dass Menschen mit Behinderungen
das Freiwillige Soziale Jahr machen können.
Partizipation in allen Bereichen bedeutet auch,
dass Menschen mit Behinderungen
zum Bundesheer gehen können.
Vor allem aber wäre es wichtig,
dass sie den Zivildienst machen können.
Es gibt aber im Moment keine Möglichkeit,
dass Menschen mit Behinderungen
Zivildienst oder Bundesheer machen können.
Das muss sich in der nächsten Zeit ändern.
Es gibt in Österreich regelmäßig einen Bericht,
wie es den Menschen mit Behinderungen in Österreich geht.
Dieser Bericht heißt Bericht über die Lage behinderter Menschen.
Der Monitoring-Ausschuss empfiehlt,
dass in diesem Bericht auch stehen muss,
wie wichtig die Partizipation
in allen Bereichen des Lebens ist.
In Deutschland gibt es zum Beispiel schon Pläne,
diesen Punkt in Berichte über
Menschen mit Behinderungen aufzunehmen.
Für den Ausschuss
Die Vorsitzende
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Barrieren sind Hindernisse,
die es Menschen schwer machen, etwas zu tun.
Für Menschen mit Behinderungen
gibt es viel mehr Barrieren
als für Menschen ohne Behinderungen.
Zum Beispiel:
Wenn ein Mensch im Rollstuhl sitzt,
sind Stufen eine Barriere,
weil dieser Mensch nicht selbstständig
in ein Gebäude kann.
Oder wenn ein Mensch mit Lernschwierigkeiten
nicht gut lesen kann,
ist ein schwieriger Text eine Barriere.
Der Mensch kommt nicht selbstständig
zu den Informationen im Text.
Barrierefreiheit bedeutet,
dass jeder Mensch ungehindert
überallhin gelangen kann
und alles ungehindert nutzen kann.
Zum Beispiel können im barrierefreien Internet
alle Menschen gut zu Informationen kommen.
Oder ein Gebäude ist so gebaut,
dass Menschen im Rollstuhl
selbstständig hineinkönnen.
Monitoring bedeutet „überwachen“.
Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die sich mit einem bestimmten Thema gut auskennen
und gemeinsam daran arbeiten.
Ein Monitoring-Ausschuss
ist also eine Gruppe von Menschen,
die etwas überwacht.
Dieser Monitoring-Ausschuss überwacht,
dass die Gesetze für Menschen mit Behinderungen
eingehalten werden.
Partizipation bedeutet Mitwirkung an etwas.
Partizipation ist nur möglich,
wenn Menschen auf Entscheidungen
Einfluss nehmen können.
Ihre eigene Meinung muss ernst genommen werden
und Einfluss auf Entscheidungen haben.
Politik nennt man
Gespräche und Entscheidungen
über das Zusammenleben der Menschen.
Die Politik entscheidet über Regeln
für das Zusammenleben der Menschen.
Politikerinnen und Politiker
vertreten dabei die Bürgerinnen und Bürger.
Sie werden von der Bevölkerung gewählt
und sollen Lösungen für Probleme finden.
Bei einer psychischen Beeinträchtigung
haben Personen Probleme mit ihren Gefühlen.
Diese Personen sind zum Beispiel
oft sehr traurig oder haben oft große Angst.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
erleben Situationen anders
und verhalten sich oft anders
als Menschen ohne psychische Beeinträchtigung.
Zum Beispiel fühlen, denken und handeln
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
oft anders als Menschen ohne psychische Beeinträchtigung.
Sachwalterinnen oder Sachwalter sind Personen,
die Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen
oder Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
bei bestimmten Dingen helfen.
Zum Beispiel:
-
wenn jemand Hilfe bei finanziellen Angelegenheiten braucht
-
wenn jemand einen Vertrag machen muss
-
oder wenn jemand zu einer Behörde muss
Aber die Sachwalterin oder der Sachwalter
darf sich nicht in alle Dinge
im Leben dieser Person einmischen.
Selbst-Vertreterinnen und Selbst-Vertreter
vertreten die Interessen von Menschen mit Behinderungen.
Die Selbst-Vertreterinnen und Selbst-Vertreter
sind selbst Menschen mit Behinderungen.
Sie sagen, was Menschen mit Behinderungen
brauchen oder möchten.
Sie lernen,
welche Rechte und Pflichten
Menschen mit Behinderungen haben.
Sie sagen die Rechte und Pflichten weiter.
Sie können mitbestimmen,
wenn es um die Rechte von
Menschen mit Behinderungen geht.
Quelle
Unabhängiger Monitoringausschuss: Partizipation in allen Bereichen. Wien 2015.
Original: http://monitoringausschuss.at/stellungnahmen/umfassende-partizipation-28-04-2015/
bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet
Stand: 01.07.2016