Dieser Text ist von der Internet-Seite des Monitoring-Ausschusses
Inhaltsverzeichnis
- Information zu diesem Text von bidok
- Barrierefreie Gesundheits-Versorgung
-
Wörterbuch Gesundheitsversorgung
- Angehörige
- barrierefrei, Barrierefreiheit
- Diskriminierung, diskriminieren
- Gebärden-Sprache
- Gesetz
- Inklusion
- Menschenrechte
- Monitoring-Ausschuss
- Peer-Beratung
- Persönliches Budget
- Psychische Beeinträchtigung
- Rehabilitation
- Sachwalterinnen oder Sachwalter Sachwalterschaft
- Selbst-Vertretung
- UNO
- UNO-Konvention
Diesen Text haben wir von der Internet-Seite
des Monitoring-Ausschusses.
Der Monitoring-Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die überprüft, ob Österreich die UN-Regeln einhält.
Dieser Text ist von 2014.
Das Thema ist: Barrierefreie Gesundheits-Versorgung.
Auf unserer Internet-Seite haben wir noch einen Text
zum Thema: Monitoring-Ausschuss.
Diesen Text finden Sie hier:
http://bidok.uibk.ac.at/library/wibs-monitoringausschuss-l.html
Einige Wörter sind fett geschrieben.

Das sind schwere Wörter.
Die schweren Wörter werden im Wörterbuch erklärt.
Das Wörterbuch ist am Ende vom Text.
Inhaltsverzeichnis
Alle Menschen haben das Recht auf Gesundheits-Versorgung.
Also auch Menschen mit Lernschwierigkeiten
und alle anderen Menschen mit Behinderungen.
Dafür ist es notwendig,
dass alle Menschen gleichberechtigt
an allen Bereichen des Lebens teilhaben können.
Sie müssen gut leben können.
Sie müssen gemeinsam mit Menschen ohne Behinderungen
Ausbildungen machen können.
Sie müssen wichtige Leistungen
in der Nähe ihres Wohnortes bekommen können.
Menschen mit Behinderungen sind nicht krank!
Viele Menschen ohne Behinderungen glauben aber,
dass Behinderungen Krankheiten sind.
Deswegen werden Menschen mit Behinderungen
oft völlig falsch behandelt.
Bei der Gesundheits-Versorgung in Österreich
gibt es ein großes Problem:
Sehr oft werden Menschen respektlos behandelt.
Das trifft vor allem Menschen mit Behinderungen.
Es ist aber für jeden Menschen sehr wichtig,
dass er ernst genommen und anerkannt wird.
Das gilt für alle Bereiche des Lebens.
Aber besonders bei der Gesundheits-Versorgung
muss man Menschen besonders respektvoll behandeln.
Für Menschen mit Behinderungen ist es sehr wichtig,
dass man sie mit Geduld und Respekt behandelt.
Wenn Menschen mit Behinderungen
respektlos und schlecht behandelt werden,
kann das schlimme Folgen haben.
Wenn Menschen mit Behinderungen
solche schlechten Erfahrungen machen,
sind sie oft eingeschüchtert.
Das kann dazu führen,
dass sie nicht mehr über ihre Probleme sprechen.
Viele Menschen sagen,
dass Menschen ohne Behinderungen gesund sind.
Das verstärkt die falsche Meinung,
dass Behinderungen das gleiche sind wie Krankheiten.
Aber die meisten Menschen mit Behinderungen
sind meistens gesund.
Oft sind sie nur krank,
weil die Gesundheits-Versorgung nicht gut genug ist.
Wenn die Gesundheits-Versorgung besser wäre,
wären noch mehr Menschen mit Behinderungen
noch gesünder.
Menschen mit Behinderungen werden vor allem nach dem beurteilt,
was sie angeblich nicht können
und welche Einschränkungen sie haben.
Aber in der UNO-Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderungen steht,
dass das völlig falsch ist:
„Alle Menschen brauchen irgendwann Unterstützung,
nicht nur Menschen mit Behinderungen.
Manche mehr, manche weniger.“
Viele Menschen sind der Meinung,
dass Menschen mit Behinderungen nicht wissen,
was sie brauchen und was sie wollen.
Deswegen werden Menschen mit Behinderungen
oft von vornherein nicht ernst genommen.
Das ist ist eine Diskriminierung
und außerdem eines der größten Probleme
in der Gesundheits-Versorgung.
Es kann zum Beispiel tödlich enden,
wenn ein Mensch mit Behinderungen
in der Nacht kein Pflegepersonal rufen kann.
Sehr oft behandelt das Pflegepersonal
Menschen mit Behinderungen von oben herab.
Das Pflegepersonal glaubt oft, dass es besser weiß,
was Menschen mit Behinderungen brauchen.
Vor allem glaubt das Pflegepersonal oft,
dass es weiß,
was Menschen mit Behinderungen nicht brauchen.
Es gibt in anderen Ländern Untersuchungen,
dass Menschen mit Lernschwierigkeiten
um bis zu 16 Jahre kürzer leben,
weil sie nicht richtig behandelt werden.
In Österreich gibt es dazu keine Untersuchungen.
Aber es ist klar,
dass es viele Probleme gibt.
Das ist deshalb so,
weil es in vielen Bereichen keine Barrierefreiheit gibt.
Es ist ein ganz wichtiges Menschenrecht,
dass jeder Mensch
seine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Es ist ungesund,
wenn man nicht selbst entscheiden kann.
Es muss sicher sein,
dass Menschen mit Behinderungen
selbst entscheiden können,
was mit ihrem Körper geschieht.
Aber bei Ärztinnen und Ärzten oder im Krankenhaus
dürfen Menschen mit Behinderungen
oft nicht selbst entscheiden.
Viele Menschen glauben nämlich,
dass Menschen mit Behinderungen
Informationen über ihre Gesundheit
sowieso nicht verstehen können.
Dabei ist es nur notwendig,
dass es diese Informationen
in leicht verständlicher Sprache gibt.
Es geht nicht darum,
ob eine Information angeblich zu schwierig ist.
Es geht nur darum,
dass man sie einfach erklärt.
Dazu gehört auch die Peer-Beratung.
Peer ist ein englisches Wort.
Man spricht es so aus: Pier.
Peer bedeutet auf Deutsch:
der Gleich-Gestellte oder die Gleich-Gestellte.
Peer-Beraterinnen oder Peer-Berater
sind zum Beispiel Menschen mit Behinderungen,
die andere Menschen mit Behinderungen beraten.
Es ist sehr wichtig,
dass es im Krankenhaus
so eine Peer-Beratung gibt.
Dabei können Menschen mit Behinderungen
von ihren Erfahrungen erzählen
und Tipps geben,
worauf andere Menschen mit Behinderungen
im Krankenhaus achten müssen.
Es hat großen Einfluss
auf die Gesundheit von Menschen,
wie sie ihr Leben gestalten können.
Das gilt natürlich auch für Menschen mit Behinderungen.
Menschen mit Behinderungen sind gesünder,
wenn sie selbstbestimmt leben, lernen, arbeiten und wohnen.
Es passiert auch immer wieder,
dass Menschen mit Behinderungen
Medikamente bekommen,
die sie eigentlich nicht brauchen.
Menschen mit Behinderungen bekommen
oft keine Informationen,
wie ihre Medikamente eigentlich wirken.
Manche Medikamente haben auch Nebenwirkungen,
aber auch das erfahren Menschen mit Behinderungen oft nicht.
Außerdem bekommen Menschen mit Behinderungen
viel zu oft Medikamente,
die sie sehr müde machen.
Das passiert oft,
weil man sie ruhig stellen will.
Menschen mit Behinderungen sind meistens gesund.
Menschen mit Behinderungen sind nicht automatisch krank.
Menschen ohne Behinderungen
werden oft als gesund bezeichnet.
Damit meint man aber meistens nur,
dass sie keine Behinderungen haben.
Deshalb glauben viele Menschen,
dass Menschen mit Behinderungen krank sind.
Das ist aber nicht richtig!
Behinderungen sind keine Krankheiten.
Behinderungen sind einfach Teil ihres Lebens.
Es gibt viele verschiedene Gründe dafür,
ob ein Mensch gesund ist oder nicht.
Zum Beispiel kommt es darauf an,
wie ein Mensch lebt oder arbeitet.
Es geht auch darum,
wie die Menschen in seiner Umgebung
mit ihm umgehen.
Sehr wichtig ist es auch,
welche Gesundheits-Versorgung er bekommt.
Dazu muss man feststellen:
Die Gesundheits-Versorgung ist ein Menschenrecht.
Die UNO hat festgelegt,
welche Menschenrechte es gibt.
Dabei ist das Recht auf Gesundheits-Versorgung
ganz eindeutig aufgeschrieben worden.
Viele Menschenrechte hängen
mit dem Recht auf Gesundheits-Versorgung zusammen.
Zum Beispiel:
-
das Recht auf Nahrung
-
das Recht auf eine Wohnung
-
das Recht auf ein Privatleben
-
der Zugang zu verständlicher Information
-
das Verbot von Folter
-
das Verbot von Diskriminierung
Man muss jeden Menschen ernst nehmen.
Man muss Respekt vor jedem Menschen haben.
In der Gesundheits-Versorgung ist es wichtig,
dass Ärztinnen und Ärzte und auch das Pflegepersonal
direkt mit den Menschen mit Behinderungen sprechen.
Leider ist das oft nicht der Fall.
Oft sprechen Ärztinnen, Ärzte oder das Pflegepersonal
nur mit Betreuerinnen und Betreuern
und nicht mit den Menschen mit Behinderungen selbst.
Menschen mit Behinderungen wollen,
dass man sie so akzeptiert,
wie sie sind.
Sie wollen keine besondere Behandlung.
Sie wollen nur so behandelt werden,
wie alle anderen Menschen auch.
Sie wollen Barrierefreiheit,
wenn sie zu Ärztinnen oder Ärzten
oder ins Krankenhaus gehen.
Sie wollen die gleiche Behandlung bekommen,
wie sie alle anderen Menschen in Österreich auch bekommen.
Wenn Menschen mit Behinderungen
anders behandelt werden als andere Menschen,
dann ist das eine Diskriminierung.
Das steht auch in der UNO-Konvention.
Ein ganz wichtiger Punkt der UNO-Konvention ist es,
dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können.
Besonders in der Gesundheits-Versorgung
gibt es dabei aber große Probleme.
Barrierefreiheit heißt nicht nur,
dass man leicht in ein Gebäude hineinkommt.
Barrierefreiheit heißt viel mehr.
Zum Beispiel müssen Informationen
für alle Menschen verständlich und zugänglich sein.
Es muss sich die Einstellung der Menschen ändern,
wie sie Menschen mit Behinderungen sehen.
Es gibt einen Bericht
über die Gesundheits-Versorgung in Österreich.
Diesen Bericht hat die
Welt-Gesundheits-Organisation geschrieben.
In diesem Bericht steht,
dass es in Österreich zu wenig Barrierefreiheit
und zu wenig Unterstützung
für Menschen mit Behinderungen gibt.
Es gibt viele verschiedene Gründe,
wieso bei uns Menschen mit Behinderungen
in der Gesundheits-Versorgung
schlechter behandelt werden
als Menschen ohne Behinderungen.
Menschen mit Behinderungen
werden oft nicht ernst genommen.
Vor allem Menschen mit Lernschwierigkeiten
erfahren das immer wieder.
Viele Menschen müssen länger warten,
wenn sie zur Ärztin oder zum Arzt gehen.
Oft sprechen Ärztinnen, Ärzte
oder das Pflegepersonal im Krankenhaus
nur mit Betreuerinnen und Betreuern
und nicht mit den Menschen mit Lernschwierigkeiten selbst.
Es gibt fast keine Informationen
in leicht verständlicher Sprache.
Und oft haben Ärztinnen, Ärzte
oder das Pflegepersonal im Krankenhaus
keine Geduld mit Menschen mit Lernschwierigkeiten.
In der UNO-Konvention steht,
dass Menschen ohne Behinderungen lernen müssen,
dass Menschen mit Behinderungen
nicht unfähig sind oder nichts wissen.
Viele Menschen glauben,
dass sie besser wissen,
was für Menschen mit Behinderungen gut ist.
Das ist aber nicht wahr.
Menschen mit Behinderungen wollen
Entscheidungen selbst treffen.
Sie freuen sich nicht darüber,
wenn andere Menschen Entscheidungen für sie treffen.
Sie wollen wissen,
ob eine Behandlung wirklich notwendig ist.
Sie wollen wissen,
ob eine Behandlung riskant ist oder nicht.
Sie wollen auch wissen,
wie lange es dauert,
bis sie wieder gesund sind
und wie sie dabei helfen können.
Menschen mit Behinderungen haben das Recht,
alle Dinge in ihrem Leben selbst zu entscheiden.
Dazu gehören auch Entscheidungen,
die mit ihrer Gesundheit zu tun haben.
Manchmal sind dazu vielleicht mehr Erklärungen notwendig.
Manchmal müssen Erklärungen auch leicht verständlich sein.
Bei diesen Erklärungen ist auch die Peer-Beratung wichtig.
Also dass Menschen mit Behinderungen
andere Menschen mit Behinderungen beraten.
Das fordern auch Selbst-Vertreterinnen und Selbst-Vertreter
von Menschen mit Behinderungen.
Ein ganz wichtiger Satz dabei ist:
Es ist ungesund,
wenn man nicht selbst entscheiden kann.
Selbstbestimmung muss in allen Bereichen des Lebens möglich sein.
Wenn man Menschen mit Behinderungen nicht ernst nimmt,
kann das tödlich enden!
Und es gibt noch einen wichtigen Punkt:
Wenn Menschen in der Gesundheits-Versorgung
schlechte Erfahrungen machen,
sagen sie oft nicht mehr,
wenn sie ein Problem mit ihrer Gesundheit haben,
weil sie Angst haben.
Man muss deshalb darüber nachdenken,
warum manche Menschen eine Behandlung ablehnen.
Oft hat das nämlich damit zu tun,
dass sie schlechter behandelt werden
oder dass man sie nicht ernst nimmt.
Der Selbst-Vertreter Oswald Föllerer sagt:
„Die Gesundheits-Versorgung ist schwer verständlich.
Es muss gute Informationen
von Ärztinnen und Ärzten geben.
Rezepte und Medikamente müssen
in leicht verständlicher Sprache erklärt werden.
Befunde und Diagnosen sind oft unverständlich.
Sie sind voller Fremdwörter und in schwerer Sprache.“
Aber es ist nicht nur für
Menschen mit Behinderungen wichtig,
dass die Gesundheits-Versorgung barrierefrei wird.
Die Gesundheits-Versorgung
ist für viele Menschen unverständlich.
Ärztinnen, Ärzte und auch das Pflegepersonal
verwenden schwere oder unverständliche Wörter.
Viele Menschen verstehen auch nicht,
was während einer Behandlung alles passiert.
Man muss sich dringend damit beschäftigen,
wie man Barrierefreiheit
in der Gesundheits-Versorgung erreichen kann.
Es gibt viele Möglichkeiten,
wie man das schaffen kann.
Zum Beispiel durch leicht verständliche Sprache
für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Oder Gebärden-Sprache für gehörlose Menschen.
Auch wenn Menschen nicht sprechen können,
müssen sie die Möglichkeit haben,
ihre Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken.
Auch dafür gibt es Unterstützung.
Es steht in der UNO-Konvention,
dass alle diese Möglichkeiten
zur Verfügung stehen müssen.
Krankenhäuser oder Ordinationen von Ärztinnen oder Ärzten
sollten selbstverständlich barrierefrei gebaut werden.
Dort sind ja immer wieder Menschen,
die sich nicht gut bewegen können.
Nicht nur für Menschen mit Behinderungen,
sondern zum Beispiel alte Menschen
oder Menschen, die einen Unfall gehabt haben.
Aber es ist noch immer ein großes Problem,
dass Ordinationen von Ärztinnen oder Ärzten
nicht barrierefrei gebaut sind.
Es steht aber im Gleichstellungs-Gesetz,
dass die Gesundheits-Versorgung
für alle Menschen zugänglich sein muss.
Es ist also wichtig,
dass alle Ordinationen von Ärztinnen oder Ärzten
barrierefrei gemacht werden.
Außerdem ist es sehr schwierig,
wenn man in großen Krankenhäusern
einen bestimmten Ort finden will.
Meistens gibt es keine guten Schilder.
Es gibt auch keine Unterstützung,
wie man sich zurechtfinden kann.
Außerdem muss es Informationen in Blinden-Schrift geben.
In der UNO-Konvention steht auch,
dass die Unterstützung durch Tiere
möglich sein muss.
Zum Beispiel Blinden-Führhunde.
Wenn Tiere Menschen mit Behinderungen unterstützen,
müssen diese Tiere Zugang
zu Gesundheits-Einrichtungen haben.
Das muss auch in den Hausordnungen stehen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gesundheits-Versorgung
müssen darüber Bescheid wissen.
Wenn man ins Krankenhaus muss,
gibt es vorher oft Untersuchungen.
Zum Beispiel wird das Blut untersucht
oder man muss Röntgenbilder machen lassen.
Das ist oft sehr verwirrend,
weil nicht gut erklärt wird,
was man machen lassen muss.
Es wird auch nicht gut erklärt,
wo man bestimmte Untersuchungen
machen lassen kann.
Ohne Assistenz ist es für Menschen mit Behinderungen
deshalb oft sehr schwierig,
die richtigen Untersuchungen machen zu lassen.
Wenn verschiedene Ärztinnen oder Ärzte
die Untersuchungen machen,
wird es besonders schwierig.
Früher sind viele Menschen der Meinung gewesen,
dass Menschen mit Behinderungen krank sind
oder einfach nur Schwächen haben.
In der UNO-Konvention steht etwas anderes:
„Es gibt viele Gründe,
warum Menschen behindert werden.
Diese Gründe muss man beseitigen.“
Dazu gehört auch,
dass sich die Einstellung der Menschen ändern muss.
Hier einige Beispiele:
In Österreich gibt es eine bestimmte Art,
wie eine Behinderung festgestellt wird.
Dabei wird nur untersucht,
welche Schwächen ein Mensch hat
oder wie „krank“ er ist.
Das passt aber nicht zu dem,
was in der UNO-Konvention steht.
Dort steht:
„Man muss darauf achten,
was ein Mensch braucht,
damit er nicht behindert wird.“
Ein Problem ist auch das Pflegegeld
und die Pension für Menschen,
die nicht arbeiten können.
Oft gibt es dabei Missverständnisse,
weil die betroffenen Menschen
ihr Gesundheits-Probleme nicht richtig erklären können.
Deshalb glauben die Ärztinnen und Ärzte oft,
dass diese Menschen nicht arbeiten wollen.
Bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
glauben Ärztinnen und Ärzte immer wieder,
dass sie übertreiben oder in Wirklichkeit
gar kein Problem haben.
Das macht diese Beeinträchtigungen
aber noch schlimmer.
Heute wird oft schon
während der Schwangerschaft untersucht,
ob das Kind eine Behinderung hat oder nicht.
Wenn bei so einer Untersuchung herauskommt,
dass ein Kind vielleicht eine Behinderung hat,
kommt es auch zu Abtreibungen.
Diese Untersuchungen stehen nicht
direkt in der UNO-Konvention.
Aber wenn man verhindern will,
dass Menschen mit Behinderungen
überhaupt auf die Welt kommen,
ist das eindeutig gegen die Idee der UNO-Konvention.
Menschen mit Behinderungen haben
das gleiche Recht auf Leben
wie alle anderen Menschen.
Das erinnert daran,
wie viele Menschen in der Zeit
des National-Sozialismus ermordet worden sind.
Die National-Sozialisten waren
von 1933 bis 1945 an der Macht.
In dieser Zeit haben sie viele Menschen ermordet.
Die National-Sozialisten haben gesagt,
dass diese Menschen nichts wert sind.
Darunter waren auch viele Menschen mit Behinderungen.
In der UNO-Konvention steht,
dass es in der Gesundheits-Versorgung
Änderungen geben muss.
Menschen mit Behinderungen müssen
die beste Versorgung bekommen.
Niemand darf sie wegen ihrer Behinderungen diskriminieren.
Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal
müssen Schulungen bekommen.
Sie müssen lernen,
wie sie Menschen mit Behinderungen
richtig behandeln.
Vor allem sollen sie lernen,
wie sie richtig mit Menschen mit Lernschwierigkeiten umgehen.
Es muss möglich sein,
dass mehr Menschen mit Behinderungen
in Gesundheits-Berufen arbeiten.
Bei den Ausbildungen werden
Menschen mit Behinderungen eingeladen,
damit sie Vorträge halten.
Aber es gibt keine
Professorinnen oder Professoren mit Behinderungen.
Menschen mit Behinderungen müssen
in der Gesundheits-Versorgung
die gleichen Möglichkeiten
wie alle anderen Menschen haben.
Die Gesundheits-Versorgung muss
überall in Österreich barrierefrei sein.
Es darf nicht sein,
dass Menschen mit Behinderungen
weite Strecken fahren müssen,
damit sie zu einer barrierefreien
Gesundheits-Einrichtung kommen.
Menschen mit Behinderungen müssen
stärker gemacht werden,
damit sie sich mit ihrer Gesundheit beschäftigen.
Sie müssen Verständnis dafür bekommen,
wie sie sich um ihre Gesundheit kümmern müssen.
Bildung und Aufklärung im Gesundheits-Bereich
müssen barrierefrei sein.
Viele Menschen wissen zu wenig über ihren Körper
und was für den Körper gefährlich oder schlecht ist.
Deshalb wissen sie auch nicht gut,
wie sie sich richtig verhalten sollen.
Sie wissen oft auch nicht gut,
was andere Menschen mit ihrem Körper machen dürfen.
Menschen mit Behinderungen
und Menschen ohne Behinderungen
müssen gemeinsam lernen,
damit beide Seiten wissen,
was man beachten muss.
Außerdem muss viel besser darauf geachtet werden,
dass Menschen mit Behinderungen
in der Gesundheits-Versorgung keine Gewalt erfahren.
In Österreich sind für die Gesundheits-Versorgung
nicht überall die gleichen Stellen zuständig.
Für manche Angelegenheiten
sind die einzelnen Bundesländer zuständig.
Für andere Angelegenheiten
ist der Staat Österreich zuständig.
Manchmal ist es nicht klar,
welche Stelle zuständig ist.
Deshalb kann es vorkommen,
dass bestimmte Behandlungen
gar nicht bezahlt werden,
obwohl sie dringend notwendig wären.
Das muss sich dringend ändern.
Es muss klar sein,
welche Stellen zuständig sind.
Es gibt Berichte darüber,
dass Menschen mit Behinderungen
in Altersheimen oder Pflegeheimen leben müssen,
weil man ihnen keine andere Möglichkeit lässt.
Aber es gibt andere Wohn-Möglichkeiten.
Diese Wohn-Möglichkeiten
müssen zur Verfügung stehen.
Betreuerinnen und Betreuer von Menschen mit Behinderungen
wissen oft nicht genau,
welche Tätigkeiten sie durchführen dürfen
und welche nicht.
Es muss klargemacht werden,
dass Betreuerinnen und Betreuer nur das tun dürfen,
was Menschen mit Behinderungen
bei einem selbstbestimmten Leben unterstützt.
Es muss gefördert werden,
dass Menschen mit Behinderungen
regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen machen können.
Auch gesunde Ernährung
und die seelische Gesundheit sind wichtige Punkte.
Bei manchen Behinderungen bekommen Menschen
leichter bestimmte Krankheiten.
In diesen Fällen muss man besonders darauf achten,
dass diese Menschen gut geschützt sind.
Wenn ein Mensch mit Behinderungen
eine bestimmte Behandlung bekommen soll,
muss er genaue Informationen dazu bekommen.
Diese Informationen müssen barrierefrei sein.
Es sollte selbstverständlich sein,
dass es in jedem Krankenhaus
auch Peer-Beratung gibt.
In der Gesundheits-Versorgung
muss es mehr Beratungen geben.
Beratungs-Stellen müssen barrierefrei sein.
Barrierefreiheit ist vor allem bei der Sexual-Aufklärung wichtig.
Viele Menschen mit Behinderungen
bekommen zu wenige Informationen über Sexualität.
Deshalb wissen sie oft nicht,
wo sie ihre Grenzen setzen sollen
und werden oft sexuell missbraucht.
Behandlungen oder Therapien
sind nicht nur dafür da,
dass Menschen von einer Krankheit „geheilt“ werden.
Für Menschen mit Behinderungen
sind sie eine Unterstützung.
Zum Beispiel können sich manche Menschen
wegen bestimmter Behinderungen
nicht gut bewegen.
Eine Therapie kann dabei unterstützen,
dass diese Behinderungen
nicht noch größere Probleme machen.
Aber die Therapie wird die Behinderungen nicht ganz beseitigen.
Trotzdem ist die Therapie sehr wichtig.
Für die UNO-Konvention bedeutet Vorsorge:
„Man muss verhindern,
dass Menschen mit Behinderungen
noch weitere Behinderungen bekommen.“
Vor allem für Säuglinge und Kleinkinder
ist es sehr wichtig,
dass man Beeinträchtigungen früh erkennt.
Wenn man früh genug
mit einer Gesundheits-Maßnahme beginnt,
gibt es viele höhere Chancen auf eine Verbesserung.
Das Leben von Menschen mit Behinderungen
muss mit denselben Maßnahmen erhalten werden
wie das Leben von Menschen ohne Behinderungen.
Das gilt auch für Säuglinge,
die bei der Geburt weniger Überlebens-Chancen haben
als andere Säuglinge.
Und das gilt auch für ältere Menschen mit Behinderungen.
Vorsorge muss es überall in Österreich geben.
Es darf nicht sein,
dass Menschen mit Behinderungen
weite Strecken fahren müssen,
damit sie zu einer Vorsorge-Untersuchung kommen können.
Es muss barrierefreie Kur-Aufenthalte geben.
Bei einer Kur kann ein Mensch
viel für seine Gesundheit tun.
Deshalb ist es für Menschen mit Behinderungen wichtig,
dass sie eine Kur auch wirklich machen können.
Für eine Kur muss man einen Antrag stellen.
Dieser Antrag muss barrierefrei sein.
Und auch die Behandlungen während der Kur
müssen barrierefrei zugänglich sein.
Einer der wichtigsten Punkte in der UNO-Konvention
ist die Inklusion.
Es ist eine Tatsache,
dass Inklusion gut für die Gesundheit ist.
Viele Menschen ohne Behinderungen sind der Meinung,
dass sie besser wissen,
was Menschen mit Behinderungen brauchen
oder was gut für sie ist.
Deswegen werden Menschen mit Behinderungen
oft gar nicht gefragt,
ob sie eine bestimmte Behandlung überhaupt wollen.
Es passiert deswegen zum Beispiel oft,
dass ohne Einwilligung der betroffenen Menschen
Operationen durchgeführt werden.
Ärztinnen oder Ärzte sprechen oft
nur mit Betreuerinnen und Betreuern.
Sie müssen aber direkt
mit ihren Patientinnen und Patienten sprechen.
Mit Menschen mit Lernschwierigkeiten
müssen sie in leicht verständlicher Sprache sprechen.
Die Beratung in der Gesundheits-Versorgung
muss barrierefrei sein.
Menschen mit Behinderungen
müssen genügend Unterstützung bekommen,
damit sie entscheiden können,
was für sie das Beste ist.
Es ist ungesund,
wenn man nicht selbst entscheiden kann.
Manchmal dürfen Sachwalterinnen oder Sachwalter entscheiden,
welche Behandlung ein Mensch mit Behinderungen bekommt.
Das ist oft ein großes Problem.
Menschen mit Behinderungen
müssen selbst entscheiden dürfen.
Es passiert leider immer wieder,
dass Ärztinnen oder Ärzte
bestimmte Behandlungen
an Menschen mit Behinderungen „ausprobieren“.
In der UNO-Konvention steht aber eindeutig,
dass man Menschen mit Behinderungen
auch bei der Gesundheits-Versorgung
ernst nehmen muss.
Sie sind keine Versuchs-Kaninchen.
Jeder Mensch darf festlegen,
welche Maßnahmen durchgeführt werden dürfen
und welche nicht.
Zum Beispiel darf jeder Mensch entscheiden,
ob er Maßnahmen haben will,
die sein Leben verlängern,
wenn er sehr schwer verletzt
oder sehr schwer krank ist.
Dazu muss man eine Patienten-Verfügung unterschreiben.
Diese Patienten-Verfügungen
müssen barrierefrei zugänglich sein,.
Manche Menschen mit Behinderungen
sind damit einverstanden,
dass sie bei medizinischen Forschungen mitmachen.
Bei diesen Forschungen geht es darum,
dass man neue Behandlungen oder Therapien prüft,
ob sie bei bestimmten Behinderungen
Verbesserungen für die Menschen bringen.
Man muss aber darauf achten,
dass die Menschen mit Behinderungen genau erfahren,
was bei diesen Forschungen passiert.
Sie müssen ganz eindeutig verstehen,
was das für sie bedeutet.
Menschen mit Behinderungen werden viel öfter
Opfer von Gewalt als Menschen ohne Behinderungen.
Es gibt auch viel zu wenige Anzeigen bei der Polizei.
Deshalb hat Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen
oft keine Folgen für die Täterinnen oder Täter.
Die Gesundheits-Versorgung ist sehr wichtig,
damit das besser wird. Wenn Ärztinnen oder Ärzte feststellen,
dass ein Mensch mit Behinderungen
Opfer von Gewalt geworden ist,
können sie das bei der Polizei anzeigen.
Dann kann man etwas
gegen die Täterinnen oder Täter tun.
Auch in der Gesundheits-Versorgung
kommt es immer wieder zu Gewalt.
Zum Beispiel ist es eine Form von Gewalt,
wenn Menschen gegen ihren Willen
Medikamente bekommen.
Es ist auch eine Form von Gewalt,
wenn ein Mensch zu viele Medikamente bekommt.
Es ist auch eine Form von Gewalt,
wenn Menschen gegen ihren Willen
Nahrung bekommen.
Es gibt Gesetze,
wie man Menschen Medikamente gibt.
Diese Gesetze gelten natürlich auch
für Menschen mit Behinderungen.
Es ist eine Form von Gewalt,
wenn ein Mensch keine Medikamente bekommt.
Oft bekommen Menschen mit Behinderungen
aber auch zu viele Medikamente.
Oder sie bekommen Medikamente,
obwohl sie diese Medikamente nicht wollen.
Das passiert oft,
weil man Menschen ruhig stellen will.
Jeder Mensch darf nur die Medikamente bekommen,
die er wirklich braucht.
Medikamente sind nur zur Behandlung
von gesundheitlichen Problemen da.
Oft bekommen Menschen mit Behinderungen Medikamente,
damit sie sehr müde werden
und nicht aus einer Einrichtung weg können.
Es gibt zu wenig Forschung,
wie bestimmte Medikamente
auf Menschen mit Behinderungen wirken.
Oft probieren Ärztinnen oder Ärzte
ein Medikament einfach aus
und schauen, wie es wirkt.
Manche Medikamente sind gut
für die Behandlung von bestimmten Gesundheits-Problemen,
haben aber auch andere Wirkungen.
Das nennt man Nebenwirkungen.
Diese anderen Wirkungen sind oft unangenehm.
Zum Beispiel gibt es Medikamente,
wegen denen man stark zunimmt.
Wenn es solche Nebenwirkungen geben kann,
müssen Menschen mit Behinderungen
barrierefreie Informationen darüber bekommen.
Bei Medikamenten gibt es
eine Art Gebrauchsanweisung.
Das nennt man Beipackzettel.
Auf den Beipackzetteln steht,
welche Wirkungen und Nebenwirkungen
ein Medikament haben kann.
Diese Beipackzettel müssen barrierefrei sein.
Auch die Packungen von Medikamenten
müssen barrierefrei sein.
Zum Beispiel muss auf den Verpackungen
auch in Blinden-Schrift stehen,
welches Medikament drin ist.
Es gibt auch andere Behandlungs-Möglichkeiten,
als die meisten Ärztinnen oder Ärzte anbieten.
Es muss barrierefreie Informationen
über diese Angebote geben.
Für die Behandlung von Schmerzen
gibt es verschieden Möglichkeiten.
Nicht nur Medikamente.
Zum Beispiel Atem-Übungen
oder Entspannungs-Übungen.
Menschen mit Behinderungen müssen
Zugang zu diesen Möglichkeiten bekommen.
Es muss auch möglich sein,
dass diese Behandlungen bezahlt werden.
Manche Menschen mit Behinderungen
brauchen bestimmte Hilfsmittel.
Man muss darauf achten,
dass jeder einzelne Mensch
genau die Hilfsmittel bekommt,
die er wirklich braucht.
Wenn jemand ein Hilfsmittel bekommt,
muss vorher genau untersucht werden,
was für diesen Menschen das Beste ist.
Wenn Menschen ein Persönliches Budget bekommen würden,
würde das viele Probleme lösen.
Menschen mit Behinderungen
könnten dann selbst entscheiden,
was sie wirklich brauchen.
Vor allem bei den Rollstühlen gibt es viele Probleme.
Es gibt zu wenig Auswahl
und keine Rollstühle,
die modern und gut haltbar sind.
Die Rollstühle sind nicht dafür gedacht,
dass Menschen mit Behinderungen viel unterwegs sind.
Sie sind dafür gedacht,
dass man sie nur ab und zu verwendet
und sonst zu Hause bleibt.
Aber das ist natürlich falsch.
Menschen mit Behinderungen können selbst bestimmen,
wie ihr Tag ausschaut.
Wenn sie viel unterwegs sein wollen,
muss ihr Rollstuhl das auch aushalten.
Außerdem dauert es sehr lange,
bis man einen neuen Rollstuhl bekommt.
Es gibt auch zu wenige Händler,
die Rollstühle anbieten.
Und es gibt zu wenige Reparatur-Möglichkeiten,
wenn ein Rollstuhl kaputt wird.
Vor allem am Wochenende ist das ein Problem.
Oft bekommen ältere Menschen mit Behinderungen
keine Hilfsmittel oder schlechte Hilfsmittel
nur weil sie älter sind.
Es ist auch oft nicht klar,
wer für diese Hilfsmittel zuständig ist.
Es ist auch nicht klar,
wer Anspruch auf Übersetzung
in Gebärden-Sprache hat.
Oft bekommen Menschen keine Hilfsmittel,
weil diese „nur“ pflegende Angehörige unterstützen.
Diese Hilfsmittel wären aber wichtig,
weil sie auch das Leben
der Menschen mit Behinderungen
leichter machen würden.
Oft werden Informationen
über Menschen mit Behinderungen
einfach weitergegeben ohne zu fragen.
Viele Menschen glauben nämlich,
dass Menschen mit Behinderungen
eh nicht verstehen, worum es geht.
Es ist sehr wichtig,
dass man Informationen
über Menschen mit Behinderungen
sehr vorsichtig behandelt.
Es muss allen Menschen klar werden,
dass Menschen mit Behinderungen
durchaus selbst entscheiden können,
was sie wollen und was sie nicht wollen.
Oft werden Informationen gesammelt
und nach dem Merkmal „behindert“ geordnet.
Das ist eine Diskriminierung
gegen die UNO-Konvention.
Bei der Polizei gelten Menschen oft als „auffällig“,
nur weil sie wegen einer Behinderung
in eine Einrichtung gebracht worden sind.
Viele Menschen glauben,
dass Menschen mit Behinderungen
kein Sexualleben haben wollen.
Das ist aber nicht richtig.
Es kommt immer wieder vor,
dass Menschen mit Behinderungen operiert werden,
damit sie keine Kinder bekommen.
Oder dass die Schwangerschaften
von Frauen mit Behinderungen abgebrochen werden.
Wenn so etwas geschehen soll,
muss das sehr gut und barrierefrei erklärt werden.
Viele Menschen glauben,
dass Frauen mit Behinderungen
Kinder nicht gut versorgen können.
Oder dass sie dabei
zu wenig Unterstützung bekommen.
Deswegen drängt man viele Frauen mit Behinderungen,
dass sie ihre Schwangerschaft abbrechen.
Wenn es um Sexualität und Schwangerschaft geht,
ist barrierefreie Information besonders wichtig.
Es gibt Medikamente,
die eine Schwangerschaft verhindern.
Zum Beispiel die Pille.
Menschen mit Behinderungen müssen
genaue und barrierefreie Informationen bekommen,
bevor sie so ein Medikament bekommen.
Es gibt Operationen,
damit ein Mensch keine Kinder bekommen kann.
So eine Operation nennt man Sterilisation.
Menschen mit Behinderungen müssen
genaue und barrierefreie Informationen bekommen,
bevor so einen Operation gemacht wird.
Es muss Schulungen und Ausbildungen
für Selbst-Vertreterinnen und Selbst-Vertreter
und auch für Angehörige
von Menschen mit Behinderungen geben.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
müssen viel zu lange auf ihre Therapien warten.
Es gibt in Österreich zu wenig
leicht zugängliche Versorgung und Unterstützung
bei psychischen Beeinträchtigungen.
Körperliche Probleme von
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
werden oft zu spät erkannt.
Menschen mit Behinderungen
bekommen oft keine guten Versicherungen.
Das gilt auch für Menschen
mit psychischen Beeinträchtigungen.
Oft verlieren Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
ihre Wohnungen.
Und sie verlieren oft auch die Mindest-Sicherung.
Das ist das Geld,
das ein Mensch vom Staat bekommt,
wenn er nicht arbeiten kann.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
können oft nicht selbstständig zu einer Therapie gehen.
Es gibt zwar Therapie-Möglichkeiten,
aber zu diesen Therapien muss man selbst hingehen.
Das schaffen viele Menschen
mit psychischen Beeinträchtigungen einfach nicht.
Es muss für diese Menschen andere Angebote geben.
Zum Beispiel muss man zu den Menschen hingehen.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
müssen viel zu lange auf Therapien warten,
die die Krankenkasse auch bezahlt.
Es muss sichergestellt werden,
dass genügend Therapien für Menschen gibt,
die für längere Zeit
schwere psychischen Beeinträchtigungen haben.
Es gibt nicht genug Versorgung
für psychische Beeinträchtigungen,
die leicht zugänglich ist.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
haben oft plötzlich große Probleme
und brauchen dann dringend Hilfe.
Oft gibt es diese Hilfe in der Nähe aber nicht.
Auch nach so einer plötzlichen Krise
müssen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
gut behandelt werden.
Es gibt aber zu wenige Behandlungs-Möglichkeiten.
Deshalb kommt es immer wieder zu Rückfällen.
Oder die Beeinträchtigung wird falsch eingeschätzt.
Wenn ein Mensch schon einmal
wegen einer psychischen Beeinträchtigung
in einem Krankenhaus war,
kommt er vielleicht auch
wegen einer körperlichen Erkrankung
auf die Station für Menschen
mit psychischen Beeinträchtigungen.
In Krankenhäusern gibt es zu wenig Personal.
Es gibt auch zu wenig richtige Ausstattung
für Menschen mit Behinderungen.
Vor allem gibt es kaum Persönliche Assistenz.
In der Rehabilitation ist das kein Problem.
Man bekommt nur schwer die richtige Rehabilitation.
Es gibt auch zu wenig Beratung,
welche Behandlung oder Rehabilitation
die richtige sein kann.
Es gibt nur schlechte Therapien
für Menschen in Gefängnissen.
Das gilt auch für Anstalten für Menschen,
die Verbrechen wegen einer
psychischen Beeinträchtigung begangen haben.
In der UNO-Konvention steht,
dass jeder Mensch das gleiche Recht
auf eine gute Versicherung hat.
Es ist eine Diskriminierung,
wenn jemand wegen einer Behinderung keine
Versicherung bekommt.
Es ist in Österreich sehr schwer zu verstehen,
welche Möglichkeiten es gibt,
wenn man eine gute Versicherung haben will.
Wenn man keine Mindest-Sicherung mehr bekommt,
ist man nicht mehr krankenversichert.
Das kann manche Menschen viel Geld kosten.
Wenn Menschen im Krankenhaus sind
oder eine Rehabilitation machen,
bekommen sie für diese Zeit kein Pflegegeld.
Deshalb können viele Menschen
in dieser Zeit ihre Persönliche Assistenz nicht bezahlen.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
schämen sich oft für ihre Beeinträchtigungen.
Deshalb sagen sie oft nicht,
wie viel Pflege sie wirklich brauchen.
Bei der Feststellung,
wie viel Pflege ein Mensch braucht,
werden die Kosten für die Übersetzung
in Gebärden-Sprache nicht bezahlt.
Das kostet gehörlose Menschen viel Geld.
Krankenkassen zahlen oft notwendige Leistungen nicht.
Zum Beispiel die Kosten
für die Übersetzung in Gebärden-Sprache
oder spezielle Rollstühle.
Es führt oft zu Gesundheits-Problemen,
wenn Menschen sehr arm sind,
keine Wohnung haben oder
zu wenig Nahrung bekommen.
Zum Beispiel sind Naturkatastrophen oft der Grund
für Gesundheits-Probleme und Beeinträchtigungen.
Naturkatastrophen sind zum Beispiel
Erdbeben oder Überschwemmungen.
Das größte Risiko für die Gesundheit ist die Armut.
In armen Ländern gibt es besonders viele Menschen,
die deshalb große Gesundheits-Probleme haben.
In der UNO-Konvention steht,
dass reichere Länder helfen müssen.
Reichere Länder müssen dabei helfen,
dass es in ärmeren Ländern
eine bessere Gesundheits-Versorgung gibt.
Nur so kann es den Menschen besser gehen.
Es ist auch wichtig,
dass neue Gesundheits-Angebote in ärmeren Ländern
auch gleich barrierefrei geplant werden.
Die Unterstützung nach Katastrophen
muss barrierefrei sein.
Und sie muss für Menschen mit Behinderungen
und Menschen ohne Behinderungen gleich sein.
Auch die Gesundheits-Versorgung
nach Katastrophen muss barrierefrei sein.
Alle Menschen müssen gleichen Zugang
zu Medikamenten, Trinkwasser,
Nahrung, barrierefreien Unterkünften
und Versorgung durch Ärztinnen und Ärzte haben.
Es hat eine Sitzung des Monitoring-Ausschusses gegeben.
Dabei ist es eindeutig klar geworden,
dass es in Österreich viel zu wenig
barrierefreie Gesundheits-Versorgung gibt.
Es ist dringend notwendig,
dass sich das ändert.
Ärztinnen, Ärzte oder das Pflegepersonal
wissen zu wenig über die Rechte und Bedürfnisse
von Menschen mit Behinderungen.
Aber auch die Menschen mit Behinderungen
und ihre Angehörigen wissen oft nicht,
welche Rechte sie haben.
Beide Seiten sprechen auch nicht gerne darüber,
welche Behandlungen oder welches Verhalten
eine Diskriminierung ist.
Wir wollen hier noch 3 Aussagen
von Menschen mit Behinderungen
aus der Sitzung vorstellen:
Wir wollen ernst genommen werden
Es ist ungesund, nicht selbst zu entscheiden
Armut ist das größte Gesundheits-Risiko
Der Monitoring-Ausschuss fordert dringend,
dass es eine Untersuchung darüber gibt,
ob Menschen mit Behinderungen früher sterben
als Menschen ohne Behinderungen.
Für den Monitoring-Ausschuss
Die Vorsitzende
Inhaltsverzeichnis
- Angehörige
- barrierefrei, Barrierefreiheit
- Diskriminierung, diskriminieren
- Gebärden-Sprache
- Gesetz
- Inklusion
- Menschenrechte
- Monitoring-Ausschuss
- Peer-Beratung
- Persönliches Budget
- Psychische Beeinträchtigung
- Rehabilitation
- Sachwalterinnen oder Sachwalter Sachwalterschaft
- Selbst-Vertretung
- UNO
- UNO-Konvention
Angehörige sind meistens Verwandte.
Zum Beispiel:
Eltern, Kinder, Großeltern oder Enkel.
Zu den Angehörigen gehören aber auch
die Ehe-Frau oder der Ehe-Mann,
die Lebens-Partnerin oder der Lebens-Partner.
Barrierefreiheit bedeutet,
dass jeder Mensch ungehindert
überallhin gelangen kann
und alles ungehindert nutzen kann.
Zum Beispiel können im barrierefreien Internet
alle Menschen gut zu Informationen kommen.
Oder ein Gebäude ist so gebaut,
dass Menschen im Rollstuhl
selbstständig hineinkönnen.
Diskriminierung heißt,
dass jemand benachteiligt wird,
weil er oder sie eine bestimmte Eigenschaft hat.
Zum Beispiel Frauen, Flüchtlinge
oder Menschen mit Behinderungen.
Die Gebärden-Sprache
ist die Muttersprache von gehörlosen Menschen. Bei der Gebärden-Sprache macht man Zeichen
mit den Händen, dem Gesicht und dem Körper.
Gesetze sind Regeln, die ein Staat macht.
Alle Menschen, die sich in diesem Staat aufhalten,
müssen sich an diese Regeln halten.
Zum Beispiel gelten die österreichischen Gesetze
für alle Menschen, die sich in Österreich aufhalten.
Wenn man die Gesetze nicht befolgt,
kann man bestraft werden.
Inklusion heißt Einbeziehen.
Damit ist gemeint,
dass Menschen mit Behinderungen
genauso in der Gesellschaft leben können
wie Menschen ohne Behinderungen.
Alle Menschen in unserer Gesellschaft
müssen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben.
Menschenrechte sind Regeln,
die für alle Menschen
auf der ganzen Welt gelten sollten.
Damit sollen die Würde und die Rechte der Menschen
bewahrt bleiben.
Die Würde eines Menschen wird zum Beispiel verletzt,
wenn er nichts zu essen hat
oder nicht medizinisch versorgt wird,
wenn er krank oder verletzt ist.
Zum Beispiel steht in den Menschenrechten:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde
und Rechten geboren.“
Monitoring bedeutet „überwachen“.
Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die sich mit einem bestimmten Thema gut auskennen
und gemeinsam daran arbeiten.
Ein Monitoring-Ausschuss
ist also eine Gruppe von Menschen,
die etwas überwachen.
Dieser Monitoring-Ausschuss überwacht,
dass die Gesetze für Menschen mit Behinderungen
eingehalten werden.
peer ist ein englisches Wort.
man spricht es so aus: pier.
Das Wort bedeutet:
der Gleich-Gestellte oder die Gleich-Gestellte.
Peer-Beraterinnen oder Peer-Berater
sind zum Beispiel Menschen mit Behinderungen,
die andere Menschen mit Behinderungen beraten.
Das spricht man so: Persönliches Büdschee.
Das ist eigenes Geld. Dieses Geld bekommen Menschen mit Behinderungen.
Mit diesem Geld bezahlen sie ihre Unterstützung.
Das ist wichtig beim Persönlichen Budget:
Menschen mit Behinderungen suchen sich selbst aus,
welche Unterstützung sie wollen.
Bei einer psychischen Beeinträchtigung
haben Personen Probleme mit ihren Gefühlen.
Diese Personen sind zum Beispiel
oft sehr traurig oder haben oft große Angst.
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
erleben Situationen anders
und verhalten sich oft anders
als Menschen ohne psychische Beeinträchtigung.
Zum Beispiel fühlen, denken und handeln
Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
oft anders als Menschen ohne psychische Beeinträchtigung.
Rehabilitation heißt,
dass Menschen nach einer Krankheit,
nach einem Unfall oder bei einer Behinderung
so geholfen wird,
dass sie ein möglichst normales Leben
führen können.
Zum Beispiel bei einer Kur
oder durch eine Therapie.
Sachwalterinnen oder Sachwalter sind Personen,
die Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen
oder Menschen mit psychischen Erkrankungen
bei bestimmten Dingen helfen.
Zum Beispiel:
wenn jemand Hilfe bei finanziellen Angelegenheiten braucht
wenn jemand einen Vertrag machen muss
oder wenn jemand zu einer Behörde muss
Aber die Sachwalterin oder der Sachwalter
darf sich nicht in alle Dinge
im Leben dieser Person einmischen.
Eine Selbst-Vertretung vertritt die Interessen
von Menschen mit Behinderungen.
Die Selbst-Vertreterinnen und Selbst-Vertreter
sind selbst Menschen mit Behinderungen.
Sie sagen, was Menschen mit Behinderungen
brauchen oder möchten.
Sie lernen,
welche Rechte und Pflichten
Menschen mit Behinderungen haben.
Sie sagen die Rechte und Pflichten weiter.
Sie können mitbestimmen,
wenn es um die Rechte von
Menschen mit Behinderungen geht.
Die UNO ist ein Zusammenschluss
von fast allen Ländern der Welt.
Die UNO ist zum Beispiel dafür da,
dass die Menschenrechte eingehalten werden
oder dass sie die Menschen schützt,
wenn irgendwo Krieg ist.
Eine Konvention ist ein Vertrag,
bei dem sich viele verschiedene Länder
auf eine gemeinsame Sache einigen.
Die UNO hat eine Konvention gemacht,
in der die Rechte der Menschen mit Behinderungen
auf der ganzen Welt stehen.
Quelle
Unabhängiger Monitoringausschuss: Barrierefreie Gesundheits-Versorgung. Wien 2014.
Original: http://monitoringausschuss.at/stellungnahmen/gesundheitsversorgung-29-01-2014/
bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet
Stand: 13.09.2017