Dieser Text ist von der Internet-Seite des Monitoring-Ausschusses
Inhaltsverzeichnis
Diesen Text haben wir von der Internet-Seite
des Monitoring-Ausschusses.
Der Monitoring-Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die überprüft, ob Österreich die UN-Regeln einhält.
Dieser Text ist von 2012.
Das Thema ist: Eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung.
Auf unserer Internet-Seite haben wir noch einen Text
zum Thema: Monitoring-Ausschuss.
Diesen Text finden Sie hier:
http://bidok.uibk.ac.at/library/wibs-monitoringausschuss-l.html
Einige Wörter sind fett geschrieben.
Das sind schwere Wörter.
Die schweren Wörter werden im Wörterbuch erklärt.
Das Wörterbuch ist am Ende vom Text.
„Es ist eine Frechheit,
dass Menschen mit Behinderungen
immer um Geld betteln müssen.
Sie können immer noch nicht selber entscheiden,
wie sie leben wollen.“
Es ist für Menschen mit Behinderungen sehr wichtig,
dass sie eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es ist auch sehr wichtig,
dass sie selber entscheiden können,
was sie mit diesem Geld machen.
Nur so ist ein selbstbestimmtes Leben möglich.
Und ein selbstbestimmtes Leben ist ein Menschenrecht.
Manche Menschen mit Behinderungen
brauchen Assistenz und Unterstützung.
Menschen mit Behinderungen müssen sich
selber aussuchen können,
welche Unterstützung sie wollen.
Sie müssen sich auch
selber aussuchen können,
wer sie unterstützen soll.
Nur so können sie aufpassen,
dass bei der Assistenz und Unterstützung
nur das gemacht wird,
was sie selber wollen.
Am 26. April 2012 hat der Monitoring-Ausschuss
in Graz eine Versammlung gemacht.
Jeder Mensch konnte zu dieser Versammlung kommen.
Es sind fast 120 Menschen gekommen.
Diese Menschen haben darüber geredet,
dass Menschen mit Behinderungen
das Recht auf eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung haben.
Die Ideen und Fragen dieser Menschen
sind in diesem Bericht verwendet worden.
Der Monitoring-Ausschuss bedankt sich
bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
für ihre Mitarbeit an diesem Bericht.
Eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung ist wichtig,
damit sich Menschen mit Behinderungen
selber aussuchen können,
welche Assistenz und welche Unterstützung
sie wollen.
Bei Assistenz und Unterstützung
sind die Wünsche
der Menschen mit Behinderungen
das Allerwichtigste.
Alle Menschen mit Behinderungen
haben das Recht,
dass sie eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es ist dabei egal,
wie viel Assistenz und Unterstützung
sie brauchen.
Es soll nicht mehr so sein,
dass andere Menschen entscheiden,
welche Art von Unterstützung
Menschen mit Behinderungen bekommen.
Manche Menschen mit Behinderungen
brauchen viel Assistenz und Unterstützung,
manche Menschen mit Behinderungen
brauchen weniger Assistenz und Unterstützung.
Jeder Mensch mit Behinderung
sollte deshalb auf jeden Fall
so viel eigenes Geld zur Verfügung haben,
wie er für Assistenz und Unterstützung braucht.
In Deutschland können sich
Menschen mit Behinderungen
mit ihrem eigenen Geld
ihre Zeit selbst einteilen.
Menschen mit Behinderungen können dadurch
mehr Dinge selbst bestimmen,
werden selbstständiger und selbstbewusster.
Die Idee von eigenem Geld
für Menschen mit Behinderungen
passt im Moment nicht ganz
zu den Unterstützungen,
die es jetzt gibt.
Deshalb muss man dafür sorgen,
dass das in Zukunft besser wird.
Zum Beispiel gibt es das Pflegegeld.
Wenn ein Mensch Pflege braucht,
bekommt er Geld.
Er kann selber entscheiden,
welche Art der Pflege er will.
Aber das ist trotzdem nicht ganz das Gleiche
wie eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung.
Das Pflegegeld ist vor allem dafür da,
dass kranke Menschen
behandelt und gepflegt werden.
Das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung
soll dabei helfen,
dass Menschen mit Behinderungen
in allen Bereichen des Lebens
selbstbestimmt mitmachen können.
Das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung
ist direkt für die Menschen mit Behinderungen.
Sie sollen selber entscheiden,
welche Assistenz und Unterstützung sie haben wollen.
Es ist nicht dafür gedacht,
dass es Organisationen oder Vereine
für Menschen mit Behinderungen bekommen können.
Inhaltsverzeichnis
Jeder Mensch mit Behinderung
braucht genau die Assistenz und Unterstützung,
die ihm am besten hilft.
Jetzt ist es so,
dass nur ganz bestimmte Arten
von Assistenz und Unterstützung bezahlt werden.
Es gibt aber auch andere Arten
von Assistenz und Unterstützung,
die für Menschen mit Behinderungen
unter Umständen besser sind.
Es muss möglich werden,
dass man auch das
von dem eigenen Geld
für Assistenz und Unterstützung zahlen kann.
Man muss alle Arten
von Assistenz und Unterstützung
gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen
vorher genau überprüfen.
Es muss sicher sein,
dass Menschen mit Behinderungen
bei Assistenz und Unterstützung
immer selbst bestimmen können.
Das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung
soll zum Beispiel für Behandlungen und Hilfsmittel da sein.
Aber auch für persönliche Assistenz
und andere Arten von Assistenz und Unterstützung.
Man muss auch darauf aufpassen,
wie viel eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung
Menschen mit Behinderungen bekommen.
Zum Beispiel brauchen manche Menschen mit Behinderungen
24 Stunden am Tag Unterstützung.
Das machen dann mehrere Personen,
die sich abwechseln.
Das kann dazu führen,
dass diese Unterstützung
mehr Geld kostet.
In einigen österreichischen Bundesländern
gibt es Regelungen über eigenes Geld
für Menschen mit Behinderungen.
Aber keine dieser Bestimmungen
ist wirklich ausreichend und gut.
Es ist sowieso nicht gut,
dass es in den österreichischen Bundesländern
verschiedene Regelungen gibt.
Man kann deshalb
keine gleichen Regelungen
für alle Menschen mit Behinderungen
in Österreich machen.
Außerdem machen es die verschiedenen Regelungen
für Menschen mit Behinderungen schwierig,
wenn sie in ein anderes Bundesland übersiedeln wollen.
Es kann zum Beispiel sein,
dass sie in einem anderen Bundesland
für bestimmte Unterstützungen
weniger Geld bekommen.
Es ist sehr wichtig,
dass die Regelungen für Menschen mit Behinderungenin ganz Österreich gleich sind.
Alle Menschen mit Behinderungen müssen
eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es darf nicht davon abhängen,
wie viel ein Mensch verdient.
Es darf auch nicht vorkommen,
dass Menschen mit Behinderungen
selber etwas dazu zahlen müssen,
wenn sie Assistenz und Unterstützung brauchen.
Das ist wichtig,
damit Menschen mit Behinderungen
an allen Bereichen des Lebens
gleichberechtigt teilhaben können.
Das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung
muss für die Bedürfnisse
von allen Menschen mit Behinderungen da sein.
Es darf nicht passieren,
dass Menschen mit einer bestimmten Behinderung
nichts davon haben.
Zusammenfassung:
Die Regelungen für das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
müssen in ganz Österreich gleich sein.
Alle Menschen mit Behinderungen müssen
eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es darf nicht davon abhängen,
wie viel ein Mensch verdient.
Das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung
muss für die verschiedenen Bedürfnisse
von allen Menschen mit Behinderungen da sein.
Es darf nicht vorkommen,
dass Menschen mit Behinderungen
selber etwas dazu zahlen müssen,
wenn sie Assistenz und Unterstützung brauchen.
Es muss für alle Menschen mit Behinderungen einfach sein,
dass sie das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es darf nicht sein,
dass Menschen mit Behinderungen
umständlich beweisen müssen,
wofür sie das Geld brauchen.
Menschen mit Behinderungen
müssen das Recht haben,
dass sie eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Es soll nicht wie ein Geschenk wirken.
Die Idee von eigenem Geld
für Assistenz und Unterstützung
passt im Moment nicht gut
zu den anderen Arten von Unterstützungen,
die es jetzt gibt.
Deshalb muss man dafür sorgen,
dass es keine Probleme gibt.
Man muss zum Beispiel darauf achten,
dass niemand Pflegegeld
oder das Geld von der Familienbeihilfe verliert,
weil es zusätzlich eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung gibt.
Man muss auch darauf achten,
ob eine Person mehr Geld
an den Staat zahlen muss,
wenn sie eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommt.
Alle Menschen mit Behinderungen
haben das Recht auf Assistenz und Unterstützung.
Es ist dabei nicht wichtig,
wie viel Assistenz und Unterstützung
ein Mensch braucht.
Das steht auch in der UNO-Konvention
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Alle Menschen mit Behinderungen
müssen Assistenz und Unterstützung bekommen,
wenn sie das wünschen.
Deshalb müssen auch
alle Menschen mit Behinderungen
eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung bekommen.
Das gilt natürlich auch
für Menschen mit Lernschwierigkeiten
oder Menschen mit seelischen Problemen.
Das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
ist auch für Jugendliche mit Behinderungen sehr wichtig.
Hier ist die persönliche Assistenz in der Freizeit
ein wichtiges Thema.
Es muss möglichst einfach sein,
dass ein Mensch mit Behinderung
das eigene Geld für Assistenz und Unterstützung bekommt.
Der Antrag muss barrierefrei sein.
Es wird in regelmäßigen Abständen überprüft werden,
ob ein Mensch das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
weiter bekommen kann.
Das sollte aber
in eher großen Abständen überprüft werden.
Es ist für viele Menschen sehr anstrengend,
wenn sie ständig neue Anträge stellen müssen.
Es muss natürlich überprüft werden,
ob jemand das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
richtig verwendet.
Aber diese Überprüfung
darf nicht kompliziert sein.
Es muss eine barrierefreie Möglichkeit dafür geben.
Man muss auch dafür sorgen,
dass das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
sinnvoll und gut verwirklicht wird.
Es sollte am Anfang
eine Probezeit geben,
wenn jemand eigenes Geld
für Assistenz und Unterstützung bekommt.
Vor allem sollten auch Menschen in Tageszentren
und in Beschäftigungs-Therapie
viel mehr Unterstützung bekommen.
Das sollten „Expertinnen und Experten
in eigener Sache“ machen.
Das sind Menschen mit Behinderungen,
die andere Menschen mit Behinderungen beraten.
Das ist sehr erfolgreich,
weil diese Menschen
selber am besten wissen,
was sie und andere
Menschen mit Behinderungen brauchen.
Außerdem sollte es überall
Beratungs-Stellen geben.
So können sich alle Menschen mit Behinderungen
gut über das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung informieren.
Menschen mit Behinderungen
können mit dem eigenen Geld
für Assistenz und Unterstützung
selbst entscheiden,
mit wem sie zusammen arbeiten.
Sie würden jemanden aussuchen,
der gut auf ihre Wünsche achtet.
Das würde vielleicht dazu führen,
dass sich diejenigen,
die Unterstützung und Assistenz anbieten,
mehr anstrengen würden.
Außerdem sollen sich Menschen mit Behinderungen
nicht selbst darum kümmern müssen,
wie sie zu dem eigenen Geld
für Assistenz und Unterstützung kommen.
Es muss eine Stelle geben,
die das regelt.
Diese Stelle muss sich auch darum kümmern,
dass es keine Probleme
mit anderen Förderungen gibt.
Zum Beispiel mit Pflegegeld oder Familienbeihilfe.
Das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
ist sehr wichtig,
damit Menschen mit Behinderungen
selbstbestimmt leben können.
Es gibt aber auch noch
andere Arten der Unterstützung.
Alle diese Unterstützungen
hängen miteinander zusammen.
Das ist für viele Menschen sehr kompliziert.
Nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Deshalb müssen alle Menschen mit Behinderungen
Unterstützung und Beratung
zum dem Thema bekommen.
Bei der Planung für das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
arbeiten viele Menschen mit.
In vielen Gesprächen werden
Entscheidungen getroffen.
Man muss darauf achten,
dass alle diese Gespräche und Entscheidungen
bedacht werden.
Besonders wichtig ist es,
dass Menschen mit Behinderungen
bei diesen Gesprächen und Entscheidungen
mitreden dürfen.
Menschen, die eine Sachwalterin
oder einen Sachwalter haben,
müssen dabei unterstützt werden,
wenn sie ihre Meinung dazu sagen wollen.
Der Monitoring-Ausschuss weist darauf hin,
dass die Unterstützung
beim Treffen von Entscheidungen
ein Menschenrecht ist.
Das eigene Geld
für Assistenz und Unterstützung
ist gerade auch für persönliche Assistenz gedacht.
Deshalb muss man auch darauf achten,
welche Erfahrungen Menschen mit Behinderungen
mit persönlicher Assistenz haben.
Es gibt derzeit Gespräche,
dass die persönliche Assistenz
in ganz Österreich gleich geregelt sein soll.
Das muss bei Gesprächen über
eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung
auch bedacht werden.
Für den Monitoring-Ausschuss
Die Vorsitzende
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Das bedeutet,
dass Menschen mit Behinderungen
ohne fremde Hilfe etwas nutzen können.
Zum Beispiel ein Gebäude, ein Verkehrsmittel
oder eine Internet-Seite.
Österreich besteht aus 9 Bundesländern:
-
Wien
-
Niederösterreich
-
Oberösterreich
-
Salzburg
-
Steiermark
-
Burgenland
-
Kärnten
-
Tirol
-
Vorarlberg
Alle Bundesländer zusammen
bilden den Staat Österreich.
Jedes Bundesland hat eine eigene Landesregierung
und auch eigene Behörden.
Aber alles, was die Landesregierungen machen,
muss mit der österreichischen Verfassung zusammen passen.
Die Verfassung ist das höchste aller österreichischen Gesetze.
Menschenrechte sind Bestimmungen,
die für alle Menschen
auf der ganzen Welt gelten sollten.
Damit sollen die Würde und die Rechte der Menschen
bewahrt bleiben.
Die Würde eines Menschen wird zum Beispiel verletzt,
wenn er nichts zu essen hat
oder nicht medizinisch versorgt wird,
wenn er krank oder verletzt ist.
Zum Beispiel steht in den Menschenrechten:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde
und Rechten geboren.“
Monitoring bedeutet Überwachen.
Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die sich mit einem bestimmten Thema gut auskennen
und gemeinsam daran arbeiten.
Ein Monitoring-Ausschuss ist also eine Gruppe von Menschen
die etwas überwachen.
Sachwalterinnen oder Sachwalter sind Personen,
die Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen
helfen.
Zum Beispiel:
-
wenn jemand Hilfe bei finanziellen Angelegenheiten braucht
-
wenn jemand einen Vertrag machen muss
Aber die Sachwalterin oder der Sachwalter darf sich nicht
in alle Dinge im Leben dieser Person einmischen.
Die UNO ist ein Zusammenschluss
von fast allen Ländern der Welt.
Die UNO heißt auf Deutsch auch „Vereinte Nationen“.
„Nation“ ist ein anderer Name für „Land“.
Die UNO ist zum Beispiel dafür da,
dass alle Länder die Menschenrechte einhalten.
Die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen
werden aber oft nicht eingehalten.
Deshalb haben viele Länder einen Vertrag gemacht.
In dem Vertrag steht,
dass die Menschenrechte und Freiheiten
von Menschen mit Behinderungen
geschützt und eingehalten werden müssen.
Dieser Vertrag heißt
UNO Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderungen.
Quelle
Unabhängiger Monitoringausschuss: Eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung. Wien 2012.
Original: http://monitoringausschuss.at/stellungnahmen/persoenliches-budget-02-10-2012/
bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet
Stand: 21.06.2016