Berufswünsche von NutzerInnen Wiener Werkstätten

Ergebnisse einer explorativen quantitativen Untersuchung

Autor:in - Oliver Koenig
Themenbereiche: Arbeitswelt
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: erschienen in: impulse Nr. 51, 04/2009, S. 46-53 impulse (51/2009)
Copyright: © Oliver Koenig 2009

Berufswünsche von NutzerInnen Wiener Werkstätten

Unter dieser Prämisse geht dieser Beitrag den Fragen nach, welche Beschäftigungspräferenzen NutzerInnen von Werkstätten selbst artikulieren, sowie welche Faktoren den Wunsch nach einem Übertritt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt beeinflussen.

Dazu werden zunächst europäische und internationale Forschungsperspektiven auf die Systeme des Ersatzarbeitsmarktes und Beschäftigungspräferenzen von NutzerInnen dargestellt. Zum besseren Verständnis der unterschiedlichen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen wird in Folge das System der Werkstätten in Österreich und dessen Rolle im System der beruflichen Rehabilitation skizziert. Schließlich werden zur Beantwortung der oben aufgeworfenen Fragestellung Ergebnisse einer explorativen quantitativen Befragung von NutzerInnen Wiener Beschäftigungstherapiewerkstätten präsentiert. Diese Studie wurde im Rahmen des vom österreichischen Forschungsförderungsfonds (FWF) finanzierten dreijährigen Grundlagenforschungsprojektes "Partizipationserfahrungen in der beruflichen Biographie von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung" (Laufzeit: Februar 2008 -Januar 2011)[1] als

Pilotstudie durchgeführt (vgl. Biewer, Fasching, Koenig 2009).



[1] Projektabstract im Internet: http://bildungswissenschaft.univie.ac.at/fe3/forschung/projekte

1. Internationale Perspektiven der Forschung auf Übergänge und Beschäftigungspräferenzen von WerkstättennutzerInenn

Internationale Vergleichsstudien zu geschützter Beschäftigung in Europa zeigen ein sehr heterogenes Bild (vgl. Arnold, Larisch 1997; Visier 1998; OECD 2003, European Institute 2007). Dies lässt sich primär auf unterschiedliche historische und (sozial) politische Entwicklungsprozesse zurückführen. Die europäischen Systeme der geschützten Beschäftigung in ihrer heutigen Erscheinungsform können demnach als Ausdruck nationaler Vorstellungen über Möglichkeiten der Inklusion von Menschen mit einer Behinderung in die Gesellschaft bzw. das Erwerbsleben betrachtet werden (vgl. Koenig 2008a). In so gut wie allen Mitgliedsländern der EU werden spezielle Formen der Beschäftigung in einem geschützten Arbeitsumfeld angeboten, die sich insbesondere im Hinblick auf die (ArbeitnehmerInnen-)Rechtssituation der dort beschäftigten behinderten MitarbeiterInnen unterscheiden (vgl. Visier 1998). Trotz gegenteiliger politischer Bekundungen können derzeit keine Anzeichen für eine nennenswerte Reduzierung dieser Maßnahmen festgestellt werden. Es zeigt sich vielmehr eine gegenteilige Entwicklung: Gerade in jenen Ländern, in denen dieser Sektor quantitativ bereits große Dimensionen hatte, ist es eher zu einem Ausbau als zu einem Abbau gekommen. So ermittelt beispielsweise die jüngste Untersuchung über die Zugangszahlen in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Deutschland eine Zunahme der Anzahl an WerkstättennutzerInnen im Zeitraum 2001 bis 2006 um 23 % (vgl. Detmar, Gehrmann, König et. al 2008, 5). Gleichzeitig liegen die Übergangsquoten derjenigen Menschen, die den geschützten Bereich in Richtung des allgemeinen Arbeitsmarkts verlassen, europaweit bei unter 1 % (vgl. Visier 1998, 353). Für Deutschland lag der durchschnittliche Anteil an Übergängen aus der Werkstatt in den Jahren 2001-2006 konstant bei 0,11% (vgl. Detmar, Gehrmann, König et. al. 2008, 11). Es stellt sich also die Frage, ob diese geringen Übergangsquoten auf ein geringes Interesse der in diesen Einrichtungen beschäftigten behinderten MitarbeiterInnen zurückgeführt werden kann, oder ob von anderen Ursachen ausgegangen werden muss.

Hierzu fällt zunächst auf, dass sich nur wenige Studien explizit mit den Beschäftigungspräferenzen von WerkstättennutzerInnen beschäftigt haben. Für den deutschsprachigen Raum ist die im Weiteren vorgestellte Untersuchung bislang die erste. Eine Betrachtung der international existierenden Studien legt jedoch die Vermutung nahe, dass ein beträchtlicher Anteil an Personen eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt der Tätigkeit in einer Werkstätte vorziehen würde. So ermittelte Mc Conkey (2001) in einer quantitativen Befragung über Beschäftigungspräferenzen von 275 NutzerInnen so genannter "Day Centres" in Nord Irland einen Anteil von 38%. Eine noch höhere Prävalenz für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zeigte sich in der Studie von Migliore (2007), in der 210 NutzerInnen aus 19 verschiedenen "Sheltered workshops" im US Bundesstaat Indiana befragt wurden. Insgesamt 63 % der Befragten würden demnach eine reguläre Arbeit bevorzugen. In beiden Untersuchungen zeigten sich zudem signifikante Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß bisher gemachter Arbeitserfahrungen, sei es über eine vorherige Berufstätigkeit oder über das Absolvieren von Schnuppertagen bzw. Praktika, denen somit eine entscheidende Bedeutung beigemessen werden kann. Wie jüngst durch eine Studie in Israel aufgezeigt wurde, sind derartige Vorlieben stark von werkstättenspezifischen Rahmenbedingungen abhängig (vgl. Duvdevany 2008). Als bedeutsame Faktoren für die jeweilige Arbeitsausrichtung der untersuchten Werkstätten wurden insbesondere soziale Faktoren wie Betriebsklima, Führungsstil und Einstellungen gegenüber den Arbeitsmöglichkeiten von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung identifiziert. So zeigte auch eine qualitative Studie zu den Einstellungen von MitarbeiterInnen eines Wiener Werkstättenanbieters, dass ein (Wieder-) Einstieg der NutzerInnen in den ersten Arbeitsmarkt keine relevante Zielsetzung im Arbeitsverständnis des Betreuungspersonals darstellte (vgl. Paterno 2008).

2. Das System der Werkstätten für behinderte Menschen in Österreich und dessen Rolle im System der beruflichen Rehabilitation

Das österreichische System der Werkstätten für behinderte Menschen unterliegt im Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland keiner einheitlichen gesetzlichen Regelung. Grundsätzlich ist der Bereich Arbeit für behinderte Menschen in Österreich in einen

  • auf aktive arbeitsmarktpolitische Unterstützung ausgerichteten Bundes-

  • sowie einen auf primär passive Versorgung ausgerichteten Landeskompetenzbereich gegliedert.

Ausschlaggebend für die Zuteilung in einen dieser beiden Kompetenzbereiche ist die Unterscheidung in Arbeitsfähigkeit bzw. Arbeitsunfähigkeit, wie sie im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (§273) vorgenommen wird (vgl. Koenig, Pinetz 2009). Die Werkstätten unterliegen daher neun unterschiedlichen landesgesetzlichen Bestimmungen, was unter anderem dazu geführt hat, dass derzeit Begriff e wie Beschäftigungstherapie, Fachwerkstätte, Förderwerkstätte, Tagesstätte, Fähigkeitsorientierte Aktivität, etc. parallel verwendet werden. Auch in Bezug auf Angebot, (Qualitäts-) Standards, Ausstattung und Finanzierung hat das föderale System in den einzelnen Bundesländern zu erheblichen Unterschieden geführt. Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Systeme in Österreich bestehen darin, dass der sozialrechtliche Status der NutzerInnen von Werkstätten in einem internationalen Vergleich (vgl. Koenig 2008a) eine Vielzahl an Diskriminierungen aufweist. So unterliegen sie weder dem Arbeitsrecht noch den gesetzlichen ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen (z.B. in Bezug auf Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, etc.), sind nicht eigenständig sozial versichert und erwerben dadurch auch keinen Pensions- oder Arbeitslosengeldanspruch. Für ihre Arbeit erhalten sie lediglich ein geringes so genanntes "Taschengeld" und sind für ihre Existenzsicherung von den jeweiligen Sozialhilfebestimmungen der einzelnen Bundesländer abhängig. Zudem gibt es in keinem österreichischen Bundesland einen Rechtsanspruch auf einen Werkstättenplatz. Durch die fehlende bundesweite Verantwortung und Regulierungskompetenz wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt keine einzige bundesweit vergleichende Untersuchung durchgeführt und seit 2002 keine Daten zur Anzahl der in Werkstätten arbeitenden Personen erhoben. Deshalb wurden im Rahmen des Forschungsprojektes "Partizipationserfahrungen in der beruflichen Biographie von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung" die zuständigen Sozialabteilungen der Landesregierungen kontaktiert, u.a. um herauszufinden, wie sich die Anzahl der WerkstättennutzerInnen entwickelt hat. Dabei wurden von fünf Bundesländern (Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Vorarlberg und Wien) Daten für das Referenzjahr 2008 bekannt gegeben und auf dieser Basis Hochrechnungen der anderen Bundesländer durchgeführt (siehe Tabelle). Es kann somit davon ausgegangen werden, dass im Jahr 2008 in etwa 19.240 Personen in Werkstätten gearbeitet haben. Dies bedeutet eine Versorgungsquote von 23,1 Plätzen pro 10.000 EinwohnerInnen, was einem Zuwachs an WerkstättennutzerInnen im Zeitraum 2002-2008 um ca. 30 % entspricht. Zum Vergleich lag diese Quote für Deutschland im Jahr

2007 bei 33,4 WfbM Plätzen pro 10.000 EinwohnerInnen[2]),

Tabelle 1: Entwicklung der Zahl der WerkstättennutzerInnen von 2002/2008

 

Stand 2002 [a]

Pro 10.000 Einwohner

Einwohnerzahl 01.01.2008

Stand 2008 [b]

Pro 10.000 Einwohner

Burgenland

494

17,8

281.327

630

22,4

Kärnten

k.A.

k.A.

561.327

1300[c]

23,3

Niederösterreich

2665

17,2

1.597.606

3.831

23,9

Oberösterreich

2427

17,6

1.408.670

2.944

20,9

Salzburg

713

13,8

530.731

930

17,5

Steiermark

2235

18,9

1.206.303

2.943

24,4

Tirol

1220

18,1

703.585

1580

22,5

Vorarlberg

727

20,7

366.514

990[d]

27,0

Wien

3070

19,8

1.678.435

4.091

24,4

[a] BMSG 2004: Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Österreich.

[b] Daten für Burgenland, Salzburg und Tirol sind Hochrechnungen auf der Basis des durchschnittlichen Zuwachses von 30 % in den 5 Bundesländern.

[c] Hochrechnung für Kärnten auf Basis der österreichweit durchschnittlichen Angebotsdichte von 23,3 Plätzen pro 10.000 Einwohner

[d] Daten sind nur bedingt vergleichbar: Vorarlberg ist entsprechend der Rückmeldungen der Landesabteilungen das einzige Bundesland dass keinen Mehrbedarf an Plätzen in Werkstätten benötigt. Auf Basis der genannten Mehrbedarfsplätze, erreichen zumindest Oberösterreich, Steiermark und Wien ein zukünftig benötigtes Platzkontingent von in etwa 26-27 Plätzen pro 10.000 EinwohnerInnen. In Vorarlberg werden derzeit auf der Basis einer so gut wie vollständigen Versorgung mit Werkstättenplätzen, zahlreiche Initiativen in Richtung integrativer Arbeitsmöglichkeiten gesetzt (vgl. Koenig 2008b). Laut Angaben des Fachbereichsleiters Hermann Böckle gibt es in Vorarlberg bereits 164 vom Land subventionierte integrative Arbeitsplätze von Personen die rechtlich als nicht arbeitsfähig gelten.



[2] Eigene Berechnung: Basis EinwohnerInnenanzahl Deutschlands 2007 sowie die Angaben der WerkstättennutzerInnen für das Jahr 2007 auf der BAG-WfbM Homepage

3. Beschreibung und Durchführung der Studie

Die vorliegende explorative quantitative Untersuchung ist eingebettet in das FWF Projekt "Partizipationserfahrungen in der beruflichen Biographie von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung" am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Im Rahmen dieses Projektes wird neben einer umfangreichen qualitativen Längsschnittuntersuchung erstmals für Österreich versucht, die Beschäftigungs- und Unterstützungssituation von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung repräsentativ zu erfassen. Innovationskraft ist von den Ergebnissen dieses Projektes überdies durch die Einbeziehung von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung in der Gestaltung und Auswertung der Ergebnisse zu erwarten (vgl. Biewer, Fasching, Koenig 2009). Als Pilotstudie wurde im Jahr 2008 eine Befragung von NutzerInnen Wiener Werkstätten durchgeführt. Dazu wurde ein standardisiertes Erhebungsinstrument entwickelt, das die in den Studien von Migliore (2007)und Doose (2007) verwendeten Fragebögen neu zusammengestellt und adaptiert hat. Dabei waren VertreterInnen Wiener Selbstvertretungsgruppen in der Auswahl und Formulierung der Fragen beteiligt. Dadurch fanden weitere aus der Sicht Betroffener relevante Fragestellungen Aufnahme in das Erhebungsinstrument. Zur Steigerung der Verständlichkeit wurden sämtliche Fragestellungen und Antwortmöglichkeiten zusätzlich durch mit Piktogrammen versehenen Setkarten unterstützt. Die eigentliche Befragung wurde in einem "Face to Face"-Interviewsetting zumeist in ruhigen und ungestörten Räumlichkeiten der jeweiligen Werkstätte durchgeführt, wobei jeweils zwei InterviewerInnen anwesend waren. Zur Erhöhung der Validität wurden alle gegebenen Antworten von den beiden InterviewerInnen unabhängig auf ihr jeweiliges Verständnis bewertet. Dazu wurde für jede Frage eine vierstufi ge Skala herangezogen (vom Skalenwert 1 = Frage vollständig verstanden bis zum Wert 4 = Frage überhaupt nicht verstanden). Wurde eine Antwort von zumindest einer der beiden InterviewerInnen mit 3 oder 4 bewertet und war somit davon auszugehen war, dass kein hinreichendes Verständnis der Frage erzielt wurde, wurde die entsprechende Antwort nicht in die Auswertung aufgenommen (vgl. Migliore 2007).

4. Beschreibung der Stichprobe

An der Befragung nahmen in Summe 230 NutzerInnen aus 8 Trägerorganisationen und 19 Standorten teil[3], von denen insgesamt 222 in die Auswertung aufgenommen wurden. Einschränkend kann in Hinblick auf die Repräsentativität des untersuchten Samples relativiert werden, dass sich das befragte Sample nicht als repräsentative Zufallsstichprobe zusammengesetzt hat. Potenzielle TeilnehmerInnen wurden, nach dem die geplante Erhebung in allen Werkstätten vorgestellt wurde, nach dem Prinzip der freiwilligen Teilnahme ausgewählt. Insofern werden einige Charakteristika der Stichprobe den leitenden Fragestellungen vorangestellt:

Von den Befragten waren 42 % weiblich und 58 % männlich, dies entspricht in etwa der Geschlechtsverteilung in Wiener Werkstätten welche im Jahr 2007 bei 43 % Frauen und 57 % Männern lag (vgl. Bacher, Motsch, Löger 2009). In Relation zu der Gesamtpopulation aller WerkstättennutzerInnen in Wien macht das untersuchte Sample ca. 6%[4] aus. Das Durchschnittsalter der untersuchten Stichprobe lag zum Zeitpunkt der Befragung mit 32,9 Jahren etwas unter dem Wiener Durchschnitt mit 37 Jahren, wobei sich die Altersspanne der befragten Personen von 16 - 67 Jahre belief. Knapp 90 % der befragten Personen wurden in Österreich geboren. Die durchschnittliche Verweildauer der befragten Personen in Werkstätten belief sich auf 5,8 Jahre mit einer Streuung von 0,5 - 33 Jahren. Zwischen Beendigung der Schulzeit und Eintritt in die Werkstatt lagen im Durchschnitt 10,3 Jahre, wobei etwas über 50 % der befragten Personen innerhalb der ersten 5 Jahre nach Beendigung der Schulzeit in die Werkstatt kamen. 60 % der befragten Personen wurden nach einem Sonderschullehrplan unterrichtet, 30 % nach dem Lehrplan der Hauptschule. 41 % der Befragten gaben an, einen/eine SachwalterIn (gesetzlicheR BetreuerIn) zu haben. Verzichtet wurde im Rahmen der Befragung auf eine kategoriale Behinderungszuschreibung, stattdessen wurden die Personen gefragt, in welchen Bereichen sie im Alltag Unterstützung benötigen. Dabei konnte ein geschlechtsspezifisches Antwortverhalten beobachtet werden, wonach Frauen in allen Bereichen häufiger angaben, Unterstützung zu benötigen, als Männer.

Abbildung 1: Selbst artikulierter Unterstützungsbedarf mit Geschlechterverteilung

Mit Blick auf die Wohnsituation der befragten NutzerInnen wohnten 31,1 % in vollbetreuten Wohnformen, 32,4 % bei Eltern oder Verwandten, 18,9 % in teilbetreuten Wohnformen und 14,9 % in ih- rer eigenen Wohnung. 36,5 % der befragten Personen waren bereits erwerbstätig, womit diese Gruppe in dem Sample wahrscheinlich überrepräsentiert ist. Die Eckdaten zur Beschreibung der Stichprobe lassen bereits auf die heterogene Zusammensetzung der WerkstättennutzerInnen schließen.



[3] Im Jahr 2008 gaben von 21 Werkstättenträgerorganisationen in Wien (mit 97 Standorten) 17 an, berufliche Integration als konzeptionelles Ziel zu verfolgen. Alle acht Trägerorganisationen die sich an der Erhebung beteiligten gehören zu dieser Gruppe.

[4] Im Jahr 2007 besuchten 3.724 NutzerInnen Wiener Beschäftigungstherapiewerkstätten (vgl. Bacher, Motsch, Löger 2009).

5. Beschäftigungspräferenzen der WerkstättennutzerInnen und deren subjektive Einschätzung der Realisierbarkeit:

Mit 51,8 % aller befragten Personen würde etwas mehr als die Hälfte der befragten NutzerInnen eine Arbeit außerhalb der geschützten Werkstätte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bevorzugen. Immerhin 8,1 % zogen es zudem eventuell in Erwägung, und nur 30,6 % wollten defi nitiv nicht am allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten. Von den Personen, die lieber einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nachgehen würden, war überdies ein Großteil (ca. 80 %) in der Lage einen Beruf oder zumindest ein Arbeitsfeld zu nennen, in dem sie/er gerne tätig wäre. In Summe wurden 148 Berufe oder Tätigkeitsbereiche genannt, welche den folgenden Branchen zugeordnet werden können:

  • Gastronomie bzw. Tourismus - 20 Nennungen

  • Technisch, handwerkliche Berufe - 18 Nennungen

  • Einzel- oder Großhandel - 17 Nennungen

  • Reinigungs- bzw. nicht näher definierte Hilfstätigkeiten - 16 Nennungen

  • Bürotätigkeiten - 15 Nennungen

  • Soziale Tätigkeiten - 13 Nennungen

  • Arbeit mit Tieren - 10 Nennungen

  • Dienstleistungen - 6 Nennungen

  • Industrielle Tätigkeiten - 6 Nennungen

  • Künstlerische Tätigkeiten - 6 Nennungen

  • EDV Tätigkeiten - 6 Nennungen

  • Landwirtschaftliche Tätigkeiten - 5 Nennungen

  • Tätigkeiten in öffentlichen Betrieben - 5 Nennungen

  • Tätigkeiten im familiären Betrieb - 4 Nennungen

  • Pilot - 1 Nennung.

Gefragt nach der persönlichen Einschätzung der Realisierbarkeit ihres Wunsches, außerhalb der Werkstätte arbeiten zu wollen, gaben 13,6 % der befragten Personen an, dies auch ohne Hilfe zu erreichen, 49,2 % schätzten ein, dass Sie mit ein wenig Hilfe dazu in der Lage wären, und 21,2 % meinten, viel Hilfe dafür zu benötigten. Nur 7,6 % glaubten, niemals ihr Ziel erreichen zu können.

6. Faktoren, welche die Beschäftigungspräferenzen beeinflussen

In weiterer Folge sollte untersucht werden, welche Faktoren ausschlaggebend dafür sind, dass WerkstättennutzerInnen eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bevorzugen. Dafür wurden statistische Korrelations- sowie chi² Berechnungen mit Hilfe von PASW Statistics (vormals SPSS) Version 18.0 durchgeführt.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Es zeigte sich, dass Männer (58,2%) tendenziell häufiger einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nachgehen wollen als Frauen (51,2%), die Unterschiede waren jedoch nicht signifikant.

Alter, Dauer bis Eintritt in die Werkstatt und Werkstattzugehörigkeit

In der Studie von Migliore (2007) wurde in Bezug auf das Alter und die Dauer der Werkstattzugehörigkeit ein signifikanter Zusammenhang zu der Beschäftigungspräferenz festgestellt. In Bezug auf das Alter, zeigte sich in der vorliegenden Untersuchung das gleiche Bild. Demnach sind Personen die eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bevorzugen, mit durchschnittlich 30,6 Jahren signifi kant jünger als jene die lieber in der Werkstätte arbeiten wollen mit einem Durchschnittsalter von 36,2 Jahren. Ein differenziertes Bild auf die Altersverteilung zeigt jedoch, dass die höchste Prävalenz für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in der Gruppe der 30-34 jährigen mit 70,8 % auszumachen ist. Dies ist insofern von Bedeutung, als ein Großteil der Unterstützungsprogramme primär auf Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 24 Lebensjahr abzielt. Der Einfluss der Dauer der Werkstattzugehörigkeit erwies sich in dieser Untersuchung trotz eines tendenziellen Unterschiedes von 5,3 zu 7,0 Jahren als knapp nicht signifikant. Dafür wurde mit dem Faktor der Dauer zwischen Schulabschluss und Eintritt in die Werkstatt ein weiterer signifikanter Zusammenhang identifiziert. Während bei Personen, die eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bevorzugen, im Schnitt 7,9 Jahre vergangen sind bis Sie eine Werkstatt besuchten, waren es bei der Gruppe die lieber in der Werkstätte verbleiben möchte 14,2 Jahre.

Vorherige Arbeitserfahrung

Sowohl Mc Conkey (2001, 312) als auch Migliore (2007, 12) identifizierten bisherige Arbeitserfahrung als wichtigen, die Beschäftigungspräferenz beeinflussenden, Faktor. Innerhalb des untersuchten Samples konnte diesbezüglich kein Unterschied festgestellt werden. So betrug die Prävalenz in beiden Gruppen ca. 56 %. Dies erscheint für die Interpretation der Ergebnisse dieser Studie insofern bedeutsam, als die Überrepräsentanz der Gruppe, die bereits einer Erwerbstätigkeit nachgegangen ist, sich nicht verzerrend auf die Beschäftigungspräferenz der Stichprobe ausgewirkt hat.

Unterstützungsbedarf

Art, Ausmaß und Schweregrad der Beeinträchtigung stellten sich weder bei Mc Conkey (2001, 313) noch bei Migliore (2007, 12) als signifikante Faktoren für die Beschäftigungspräferenz heraus. Da im Rahmen dieser Erhebung nur Bereiche abgefragt wurden, in denen die NutzerInnen im Alltag Unterstützung benötigen, wurde berechnet, welche Unterstützungsbereiche sich auf die Beschäftigungspräferenz auswirken. Dazu sind zunächst pro Unterstützungsbereich, der jeweilige Beschäftigungspräferenz Anteil für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt den Ja Antworten in Grün (Ich brauche in diesem Bereich Unterstützung) den Nein Antworten in Rot (Ich brauche in diesem Bereich keine Unterstützung) gegenübergestellt:

Abbildung 2: Unterstützungsbereiche & Präferenz für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt

Mit Hilfe des Chi² Tests zeigten sich bei drei der oben veranschaulichten Unterstützungsfaktoren signifikante Unterschiede: Während Personen die angaben, in den Bereichen "Einnahme von Medikamenten" sowie "Umgang mit Geld" Unterstützung zu benötigen, signifikant seltener den Wunsch äußerten am allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten, zeigten Personen, die zusätzliche Bereiche in denen Sie Unterstützung benötigen genau artikulieren konnten (z.B. Orientierungsprobleme, Erlernen von Schlüsselqualifikationen, etc.), signifikant häufiger den Wunsch nach einer Veränderung Ihrer Arbeitssituation.

Ausmaß der Fremdbestimmung

Die befragten Personen wurden gebeten anzugeben, in welchen Lebensbereichen sie sich selbst- oder fremdbestimmt fühlen. Der daraus errechnete "Fremdbestimmungsindex" (= Summe der fremdbestimmten Lebensbereiche) zeigte sich als signifikanter Faktor: Je höher der errechnete Fremdbestimmungsindex der Person lag, desto geringer fi el deren Wunsch nach einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Die Wohnsituation der befragten Personen erwies sich nicht als signifikanter Faktor, wobei tendenziell Personen, die bei den Eltern oder Verwandten lebten, mit 58 % die höchste und Personen in vollbetreuten Wohnformen mit 52 % die geringste Prävalenz zeigten. Ebenso tendenziell negativ, jedoch statistisch knapp nicht signifikant, wirkte es sich aus, wenn WerkstättenmitarbeiterInnen angaben, einen Sachwalter zu haben. So wünschten sich nur 45,5 % der besachwalteten (gesetzlich betreuten) Personen im Vergleich zu 63,5 % der Personen ohne Sachwalter eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Gründe für die Arbeit in der Werkstatt

In der Befragung wurden die NutzerInnen gebeten, aus 22 möglichen Gründen auszuwählen, warum sie eine Werkstätte besuchen und nicht am allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. In Folge wurde untersucht ob zwischen den 15 am häufigsten genannten Gründen und der jeweiligen Beschäftigungspräferenz ein Zusammenhang besteht (siehe Abbildung). Dabei konnten bei den ersten vier Gründen signifikant positive Zusammenhänge beobachtet werden. Personen die als Beweggründe für ihre Tätigkeit in der Werkstätte angaben,

  • wegen Freundschaften in der Werkstatt zu sein ,

  • nur Teilzeit arbeiten zu können,

  • die Arbeitszeiten in der Werkstatt als angenehmer zu empfinden bzw.

  • Befürchtungen zu haben das MitarbeiterInnen in einem Betrieb mit ihrer Behinderung Probleme haben könnten, wünschten sich signifikant seltener eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Abbildung 3: Gründe für die Tätigkeit in der Werkstätte und Anteil der Beschäftigungspräferenz für eine Arbeit am allgemeinen Arbeitsmarkt

Informationen und Angebot an Praktika innerhalb der Werkstatt

In zahlreichen Studien zur berufl ichen Integration (vgl. Koenig 2007) werden Praktika als zentrales Element der Vorbereitung auf eine Arbeitsaufnahme angeführt. So stellen Praktika in vielen Fällen den ausschlaggebenden Grund für die Einstellung eines behinderten Menschen dar (vgl. Trost, Kastl 2002, 180). Insofern wurde den Fragen nachgegangen, ob Werkstätten ihren NutzerInnen Informationen über Praktika zukommen lassen, wie viele Personen tatsächlich Praktika machen konnten, wie viele NutzerInnen sich eine Arbeitserprobung im Rahmen eines Praktikums wünschen, und ob diese Faktoren die Beschäftigungspräferenz beeinflussen.

46,2 % aller befragten NutzerInnen berichteten, Informationen über Praktika bekommen zu haben. Dabei zeigten sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen den untersuchten Trägern, wobei die Spanne von 14 % bis 75 % Informationsabdeckung reichte. Von den Personen, die Informationen über ein Praktikum erhalten haben, gaben 45,6 % an, bereits ein Praktikum absolviert zu haben. Insgesamt 55,9 % aller befragten NutzerInnen äußerten den Wunsch ein (weiteres) Praktikum machen zu wollen. Alle drei Faktoren wirkten sich signifikant auf die Beschäftigungspräferenz der WerkstättennutzerInnen aus:

  • 68,7 % der NutzerInnen, die über Praktika informiert wurden, wünschten sich eine alternative Beschäftigung, im Vergleich zu 45,1 % der NutzerInnen die keine Informationen erhalten haben.

  • 71,9 % der Personen die bereits ein Praktikum absolviert hatten wollten im Vergleich zu 46,8 % ohne bisherige Praktikumserfahrung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten.

  • Die Vorliebe einer Tätigkeit außerhalb der Werkstätte ging in den meisten Fällen (76,3 % zu 25,4 %) mit dem Wunsch einher, zunächst Arbeitserfahrungen über ein Praktikum zu sammeln.

Interessanterweise zeigte sich, dass offensichtlich Selektionsmechanismen bei der Versorgung mit Informationen über Praktika wirksam waren. So haben beispielsweise Personen die mit Informationen über Praktika versorgt wurden einen signifikant niedrigeren Fremdbestimmungsindex und sind signifikant zufriedener mit ihrer Situation in der Werkstatt. Dies ist insofern paradox, als für die Vorliebe einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt der genau umgekehrte Zusammenhang beobachtet werden konnte: Je unzufriedener eine Person in der Werkstatt ist, desto höher ihr Wunsch nach einer Arbeit außerhalb der Werkstätte.

Berufsbildung bei Feinwerk

Ermutigung, Eigeninitiative und Unterstützung

Von der Gesamtstichprobe berichteten 29,7 % bereits dazu ermutigt worden zu sein, außerhalb der Werkstätte zu arbeiten. Diese Ermutigung kommt jedoch nur in 16,7 % Fällen von MitarbeiterInnen der Werkstatt. Am häufigsten werden Mütter (40 %), Väter (30 %) und FreundInnen (25 %) als Mut zusprechende Personen genannt. Keine einzige Person berichtete von ihrer/ihrem SachwalterIn. Positive Ermutigung wirkte sich ebenfalls signifikant auf die Beschäftigungsvorliebe aus. So haben 69,7 % der Personen die bereits ermutigt wurden, im Gegensatz zu 48,7 % der Personen ohne derartigen Zuspruch, den Wunsch nach einer Veränderung ihrer Arbeitssituation.

Von jenen Personen, die sich eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wünschten, oder dies zumindest in Erwägung zogen, berichteten 28,6 % bereits aktiv etwas zu unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen (z.B. Jobangebote ansehen, Bewerbungen schreiben, etc.). Diese Eigeninitiative erwies sich als in hohem Maße von vorheriger positiver Ermutigung abhängig. So zeigten 60,5 % jener Personen, die positiven Zuspruch erfahren haben, im Vergleich zu nur 29,7 % der Personen ohne Ermutigung, bereits Eigeninitiative. 21,1 % der NutzerInnen mit Veränderungswunsch berichteten, dass sie bei ihrem Wunsch des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Unterstützung bekommen haben. Jedoch kam diese Hilfe nur in neun Fällen von Seiten der Werkstätte. Dies sind nur knapp 7 % aller Personen, die außerhalb der Werkstatt arbeiten wollen. Eine Überprüfung aller Variablen des Fragebogens hinsichtlich möglicher Gemeinsamkeiten dieser neun Personen (5 Männer & 4 Frauen) ergab als einziges allen gemeinsames Kriterium, dass die Personen bereits Eigeninitiative gezeigt hatten.

7. Implikationen dieser Ergebnisse

Obwohl diese Erhebung regional auf Werkstätten in Wien beschränkt war, lassen sich doch aus Sicht des Autors einige relevante Implikationen für Werkstätten im Allgemeinen ableiten. Die Untersuchung ist international die dritte Untersuchung in Folge, die eindeutig festgestellt hat, dass ein beträchtlicher Anteil der in Werkstätten arbeitenden behinderten Menschen, eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bevorzugen würde, und sich dies unter Bedachtnahme auf die notwendige Unterstützung auch zutraut. Im Jahr 2007 gelang es in Wien 20 Personen aus einer Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wechseln (vgl. Bacher, Löger, Motsch 2009). Dies entspricht ca. 0,5 % aller in Wiener Werkstätten arbeitenden Personen. Übergänge in sozialversicherungspflichtige Dienstverhältnisse sind natürlich auch entscheidend von Faktoren wie regionaler Arbeitsmarktlage und Arbeitslosigkeit abhängig. Die vorliegende Untersuchung bietet jedoch viele zusätzliche Anknüpfungspunkte: NutzerInnen von Werkstätten unterscheiden sich signifikant im Hinblick auf ihren Informationsstand über Möglichkeiten außerhalb der Werkstätte zu arbeiten. Werkstätten könnten dieses Informationsdefizit eigenständig aufheben, in dem sie in regelmäßigen Abständen zugängliche und verständliche Informationen an alle NutzerInnen weitergeben und die Beschäftigungsvorlieben ihrer NutzerInnen regelmäßig überprüfen. Es hat sich herausgestellt, dass je geringer die Eigeninitiative seitens der NutzerInnen in Hinblick auf mögliche Veränderungen ist, desto weniger sie von den Werkstätten gefördert werden. Diese Eigeninitiative ist jedoch signifikant von vorheriger Ermutigung abhängig, die - wenn überhaupt - aus dem privaten Lebensumfeld der NutzerInnen stammt. Werkstätten wären daher gefordert, sich verstärkt der Zusammen- und Netzwerkarbeit mit dem sozialen Umfeld der NutzerInnen zu widmen. Wenn der Übergang aus Werkstätten nicht wie Paterno (2008) schreibt nur "als "Werkstätten-Mythos" beurteilt werden soll, dann erscheint es notwendig, dass Werkstätten dort, wo NutzerInnen auf kein soziales Netzwerk zurückgreifen können, selbst aktiv werden. Als Möglichkeit derartige institutionelle Veränderungsprozesse zu gestalten und zu begleiten, hat sich international das Konzept der "Persönlichen Zukunftsplanung" (vgl. Koenig 2009) als erfolgreich erwiesen[5]. Jedoch bedarf es dabei für Werkstätten eines erst zu initiierenden Kultur- und Wertewandels, sowie eines Selbstverständnisses als "Lernende Organisation" (vgl. Iles 2003). Dazu bräuchte es in Übereinstimmung mit der UNKonvention auch entsprechende Unterstützung und Reformbereitschaft von Seiten der politisch verantwortlichen Akteure.

Mag. Oliver Koenig ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien.

Kontakt und nähere Informationen

Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft

Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Tel.: +43 / 1 / 4277 46809

Mail: oliver.koenig@univie.ac.at



[5] Seit 2008 wird dazu dass vom Sozialministerium Schleswig Holstein fi nanzierte Projekt "Neue Wege zur Inklusion - Zukunftsplanung im Kreis Ostholstein" (URL: http://alle-inklusive.de/?page_id=781), sowie seit Oktober 2009 das vom LEONARDO Programm der EU geförderte Projekt "New Paths to Inclusion" mit Modelregionen in Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik durchgeführt. Literatur

Literatur

Arnold, Ulrich; Larisch, Michael: Konzeptionen geschützter Beschäftigung in Europa. FORMS. 1997

Bacher, Robert; Löger, Bernd; Motsch, Harald: Stand der Beschäftigungstherapie in Wien. Kapazitäten und Qualitäten der Angebote des Jahres 2007. Wien: 2009

Biewer, Gottfried; Fasching, Helga; Koenig, Oliver: Teilhabe von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung an Bildung, Arbeit und Forschung. In: SWS Rundschau, Heft 3. 2009

BMSG: Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Österreich. Wien: 2004

Detmar, Winfried; Gehrmann, Manfred; König, Ferdinand et. al.: Entwicklung der Zugangszahlen zu Werkstätten für behinderte Menschen. Berlin: 2008

Doose, Stefan: Unterstützte Beschäftigung: Berufliche Integration auf lange Sicht. 2 Auflage. Marburg: 2007

Duvdevany, Ilana: Social climate, leadership style and attitudes towards work in sheltered employment centres in Israel. IASSID Conference abstract In: Journal of Intellectual Disability Research, Vol. 52, 690, 2008

European Centre: Study of compilation of disability statistical data from the administrative registers of the member states. Final Report. Brüssel: 2007

Iles, Kathrin: Becoming a learning organization: a precondition for person centred services to people with learning difficulties. In: Journal of Learning Disabilities, Vol. 7, 65-77, 2003

Koenig, Oliver: Qualitätsmanagement in Institutionen der beruflichen Integration für Menschen mit einer Behinderung. Saarbrücken: 2007

Koenig, Oliver: Europäische Modelle eines institutionalisierten Ersatzarbeitsmarktes zwischen Entwicklung und Bewahrung. In Biewer, G./ Luciak, M./ Schwinge, M. (Hrsg.): Begegnung und Differenz. Menschen - Länder - Kulturen. Bad Heilbrunn: 440- 452, 2008a

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Quelle:

Oliver Koenig: Berufswünsche von NutzerInnen Wiener Werkstätten. Ergebnisse einer explorativen quantitativen Untersuchung

erschienen in: impulse Nr. 51, 04/2009, S. 46-53

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 22.12.2011

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