Ganz oder Gar nicht?

Die Bedeutung von Arbeit für psychisch kranke Menschen

Themenbereiche: Arbeitswelt
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: erschienen in: impulse Nr. 48, 4/2008, Seite 4-7. impulse (48/2008)
Copyright: © Friederike Steier-Mecklenburg, Susanne Grundei 2008

Ganz oder Gar nicht?

Ist eine Integration in die bestehende Arbeitswelt für psychisch erkrankte Menschen sinnvoll? Oder ist es besser, sie gerade nicht dorthin zurückzuschicken, wo sie krank geworden sind, sondern für sie neue, alternative Lebens- und Arbeitsräume zu schaffen?

Problemaufriss

Arbeit ist zu einem knappen und begehrenswerten Gut geworden. Seit vielen Jahren ist in Deutschland das Thema Arbeitslosigkeit im Brennpunkt gesellschaftspolitischer Diskussionen. Die Arbeitslosenzahl bewegt sich zurzeit um ca. 3 Millionen und es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuelle Finanzkrise zukünftig auswirken wird. Besonders betroffen sind dabei die gesellschaftlichen Randgruppen, die nur schwer in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Zu diesen gesellschaftlichen Randgruppen gehören in besonderer Weise die Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen. Gerade auch Menschen mit psychischen Erkrankungen zählen auf dem Arbeitsmarkt zu den "Hochrisikogruppen". Dies wird u. a. durch folgende Zahlen deutlich, die zugleich indirekt auch etwas über die heutigen Rahmenbedingungen von Arbeit erkennen lassen:

Laut Gesundheitsreport der Techniker-Krankenversicherung (TK) entsprach der Krankenstand im Jahr 2007 einer durchschnittlichen Fehlzeit von 10,98 Tagen je Erwerbsperson. Insgesamt wurden 2007 bei TK- Mitgliedern 2,39 Millionen Arbeitsunfähigkeitsfälle und 30 Millionen Fehltage registriert. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten sind im Jahr 2007 angestiegen, nachdem sie 2006 einen historischen Tiefstand erreicht hatten. Für diesen Anstieg der Fehlzeiten im genannten Zeitraum sind erhöhte Fehlzeiten unter der Diagnose von psychischen Störungen vorrangig bei Frauen, sowie Atemwegskrankheiten bei beiden Geschlechtern maßgeblich verantwortlich. Nach Auswertungen der TKK wurde bei 15,0 % der männlichen und 32,1 % der weiblichen Erwerbspersonen innerhalb des Jahres 2006 mindestens einmal die Diagnose einer psychischen Störung dokumentiert, für die Gesamtpopulation lässt sich dem entsprechend ein Anteil von 22,1% angeben. Von der mindestens einmaligen Diagnose einer psychischen Störung ist innerhalb eines Jahres demnach mehr als ein Fünftel der Erwerbspersonen betroffen. Laut Erhebungen der TKK im Jahr 2006 haben unter den zu Arbeitsunfähigkeit führenden psychischen Gesundheitsstörungen die neurotischen Störungen (F40 - 48) und affektiven Störungen (F30 -38) den höchsten Anteil (näheres zur Untersuchung unter: https://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/b01__bestellungen__downloads/11__betriebl__gesundheitsmanagement/gesundheitreport__2008/gesundheitsreport-2008-nav.html)

Die WHO zieht in einer weltweiten Studie von 1998 folgendes Fazit: " Waren die drei größten Leiden der Menschheit 1990 noch Lungenentzündung, Durchfallerkrankungen und Kindstod, wird die Reihenfolge in 20 Jahren (2020) so lauten: Herzinfarkt, Depression, Angststörungen, Verkehrsunfälle." (siehe: http://www.presse.dak.de)

Ursachensuche

Sowohl gesamtgesellschaftliche Veränderungen und damit auch Veränderungen der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes als auch individuell-subjektbezogene Gründe müssen für die Zunahme von psychischen Erkrankungen und als ein Hinweis auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko verantwortlich gemacht werden:

  1. Menschen in schwierigen Lebenssituationen, allein lebende, geschiedene und verwitwete Personen weisen insgesamt höhere Erkrankungsraten auf. Das Ersterkrankungsalter für psych. Erkrankungen (insbesondere Depressionen und Angststörungen) liegt im früheren bis mittleren Erwachsenenalter, auch ist bereits im Jugendalter ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen - Lebensphasen, in denen sich das Berufs- und Arbeitsleben schwerpunktmäßig abspielt bzw. die Weichen für die Berufsbiografie gestellt werden.

  2. Die zunehmende Individualisierung, die sich u. a. in der Zunahme von Einzelhaushalten ausdrückt, hat zur Konsequenz, dass die einzelne Person kaum noch Möglichkeiten hat, sich im näheren Umkreis wie z.B. dem Familienverbund Unterstützung und Hilfe zu holen. Es sei denn, ein Netzwerk privater und/ oder auch professioneller Art ist bewusst dagegen gesetzt. Stabile soziale Beziehungen gehören aber sowohl nach psychologischen wie auch neurobiologischen Erkenntnissen zu den Voraussetzungen seelischer und körperlicher Gesundheit. Menschen brauchen und wollen Klarheit, Zielorientierung und Sicherheit sowohl im privaten wie vor allem auch im beruflichen Bereich. In der Gesellschaft jedoch nimmt mit den diskontinuierlichen Erwerbskarrieren die Unsicherheit über die zu erwartenden Lebensläufe zu. Die "Unplanbarkeit" der beruflichen Zukunft macht es immer schwieriger, sich privat zu verwurzeln und eine Familie zu gründen.

  3. Der Strukturwandel der Erwerbsgesellschaft führt zu einem grundlegenden Wandel der Anforderungen an Arbeitskräfte. Aus dem bisher eher nach konkreten Vorgaben arbeitenden und auf Anweisungen reagierenden Arbeitnehmer bildet sich ein neuer Typus, der selbstgesteuerte "Arbeitskraftunternehmer" (VOSS; PONGRATZ 1998). Von ihm werden Eigenverantwortung und Selbstorganisation in der täglichen Arbeit erwartet mit

  • einer möglichst hohen Selbstkontrolle im Sinne einer aktiven Selbststeuerung der eigenen Arbeit bei nur noch geringen Handlungsvorgaben,

  • einer Selbst-Ökonomisierung d.h. strategische Vermarktung eigener Fähigkeiten und

  • einer Selbst-Rationalisierung als systematische Durchgestaltung seines gesamten Lebenszusammenhangs.

Dieses Bild können am ehesten die gut ausgebildeten und qualifizierten Arbeitnehmer erfüllen. Entsprechend entwickelt sich das Tätigkeitsniveau. Die Veränderungen in den beruflichen Anforderungen bewirken leider auch, dass gerade beruflich engagierte Menschen mit viel Berufserfahrung in Krisen kommen, wenn ihre Erfahrungen und ihr Engagement nicht mehr wertgeschätzt oder sogar missachtet werden. So sprach die Geschäftsleitung eines modernen Unternehmens davon, dass in ihrem Betrieb niemand sich seiner Stellung deshalb sicher sein dürfe, nur weil er auf vergangene Verdienste verweisen könne.

  1. Bezogen auf berufliche Qualifikationen ist davon auszugehen, dass ArbeitnehmerInnen im Schnitt alle acht bis zwölf Jahre ganz neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen müssen. Mit dieser Entwicklung eng verknüpft ist die Anforderung einer möglichst großen Flexibilität, d.h. sich möglichst schnell auf sich wiederum rasch verändernde Anforderungen einstellen zu können. Gefordert werden neben Flexibilität und Mobilität soziale Kompetenz, ständige Erreichbarkeit, wechselnde und (über-) lange Arbeitszeiten.

  2. Die Arbeitsverdichtung, d.h. ein steigendes Arbeitsvolumen bei sinkendem Personalstand, bewirkt Überlastung, Zeitdruck und chronischem Stress. Das Institut für Arbeit und Technik Gelsenkirchen hat festgestellt, dass Mitarbeiterinnen im IT-Bereich bis zu viermal häufiger an psychosomatischen Beschwerden litten als der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland. Stressphasen von mehr als 8 Wochen führten bei 40% der Befragten zu chronischer Erschöpfung, einem Frühwarnzeichen für das Burnout-Syndrom. Ca. 30% hatten Schwierigkeiten damit, sich richtig zu erholen. Als Fazit hat das Institut gefordert, entsprechende Maßnahmen in der Unternehmensorganisation zu ergreifen.

  3. Dagegen steht das "Damoklesschwert der modernen Wirtschaft": die Globalisierung der Arbeitswelt. Sie führt zu permanentem Wettbewerb, wachsendem Konkurrenzdruck, Verlust von Solidarität und Arbeitsplatzunsicherheit. Zusammen mit den Prognosen einer stabilen strukturellen Massenarbeitslosigkeit auf der einen Seite und der Arbeitsverdichtung in den qualifizierten Tätigkeitsbereichen auf der anderen Seite, bewirkt dies eine Verengung der Beschäftigungsmöglichkeiten vor allem auch für Menschen mit geringerer Belastbarkeit.

  4. Es herrscht nach Prof. Weber vom Institut für Qualitätssicherung der Sporthochschule Köln das Primat der Ökonomie ("McKinsey-Gesellschaft"). Jeder Lebensbereich wird nach ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet, wobei Effizienz und Effektivität, d.h. die richtigen Dinge richtig zu tun, als oberste Maxime gilt. Die gesamte Gesellschaft wird als Unternehmen verstanden. Managementverhalten wird zum Rollenideal. Richard Sennett führt in seinem Buch "Die Kultur des Neuen Kapitalismus" (SENNETT 2005) aus, dass dieser "neue Kapitalismus" als ein soziologisches Ganzes zu betrachten sei und nicht bloß Wirtschaft und Technologie betreffe. Die Institutionen/ Unternehmen, in denen wir uns bewegen, haben nach Sennetts Überzeugung unsere Zeitwahrnehmung verändert: Arbeitsplatz, Sozialstaat und Gemeinschaftsleben sind als Bezugsrahmen einem immer rascheren Wandel unterworfen. Ursachen lassen sich kaum noch Wirkungen zuordnen und Absichten und Vorhaben verlieren sich in einem Netz von Unwägbarkeiten und Zufälligkeiten, über die Einzelne und Gruppen immer weniger Kontrolle haben. Diese Normen der Kultur des Neuen Kapitalismus greifen tief in die Konstitution der gewohnten Muster der Identitäts- und Persönlichkeitsbildung ein. Dies bedeutet, es geht bei dem Thema "Teilhabe am Arbeitsleben" von psychisch kranken Menschen nicht nur um die Arbeitswelt und ihre Veränderungen, sondern um gesamtgesellschaftliche Fragen, inwieweit beeinträchtigte oder leistungsgewandelte Menschen (dies können ja auch ältere Menschen sein) in solch einer Gesellschaft zurechtkommen. Die gesamtgesellschaftliche Analyse legt die Frage nahe, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich einzusetzen für die Teilhabe an Arbeit von psych. kranken und behinderten Menschen. Gilt das "Prinzip Hoffnung" auch in Bezug auf die Arbeitswelt? Oder ist es nicht besser, psychisch kranke Menschen eben gerade nicht mit viel Aufwand dorthin zurückzuschicken, wo sie krank geworden sind, sondern neue, alternative Lebens- und Arbeitsräume aufzubauen, eine Forderung bereits der italienischen Antipsychiatrie in den 60er Jahren.

Zur Bedeutung von (Erwerbs-)Arbeit

Zur Beantwortung dieser Frage ist es wichtig, sich noch einmal die Bedeutung von Arbeit vor Augen zu führen. Wenn von Arbeit gesprochen wird, ist in der Regel die Erwerbsarbeit gemeint. Diese dient der selbstständigen Existenzsicherung, der Absicherung allgemeiner Lebensrisiken wie Krankheit, Erwerbslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und der Sicherung der Altersvorsorge. Darüber hinaus schafft sie individuelle Identität und sozialen Status, vermittelt Kompetenzen, auf die man stolz sein kann, gibt soziale Einbindung, sozialen Erfahrungsraum und strukturiert den Tag. Diese Funktionen von Arbeit zeigen die Bedeutung von Arbeit für unser Wohlergehen.

Psychisch kranke Menschen haben in der Regel weniger Energie frei für Angstbegrenzung und Aktivierung von Antrieb und Selbstdisziplin, sondern benötigen einen Teil ihrer Kraft dazu, die Erkrankung "unter der Decke zu halten". Sie sind deshalb umso mehr auf vorgegebene äußere Strukturen angewiesen, die eben Arbeit mit der ihr eigenen Verbindlichkeit schaffen kann.

Auch die Möglichkeit der Beziehungsgestaltung in Form der "interessierten Absichtslosigkeit" (ein Begriff des Sozialpsychiaters Kisker) kommt den psychisch kranken Menschen entgegen. Viele Menschen gestalten ihre alltäglichen Beziehungen nicht in Form direkt suchender Nähe, in der der Wunsch nach intensivem Kontakt enthalten ist. Der Wunsch nach Kontakt soll nicht erkennbar sein, Beziehung soll sich eben "absichtslos", quasi als Nebenprodukt herstellen können. Dafür ist die Arbeitswelt der optimale Ort, denn die Sehnsucht nach Kontakten (mit der damit verbundenen Verletzlichkeit bei Zurückweisung) muss dort nicht offenbart werden. Nach Dörner (2002) stellt sich für psychisch kranke Menschen in besonderer Weise die Frage, wie sie das für sie erforderliche Maß an Zugehörigkeit zu anderen Menschen und Gruppen ins Lot bringen können. Auch deshalb ist Arbeit in vorgegebenen Kontexten so wichtig, denn: in der "absichtslosen" Arbeits-Beziehungs-Welt lässt sich diese Frage besonders gut beantworten durch Versuch und Irrtum, durch vorsichtige Annäherungen, durch Warten auf die Anderen (KollegInnen, Vorgesetzte), die in jedem Fall und auch jeden Tag da sind.

Doch neben den aufgezählten positiven Aspekten bedeutet Erwerbsarbeit eben auch Abhängigkeiten: von Betrieben, Vorgesetzten, KollegInnen und, wie bereits deutlich wurde, dem Arbeitsmarkt.

Zu diesen allgemeinen Gefahren des Arbeitsmarktes kommen die besonderen Probleme und Risiken hinzu, die in der Eigenart psychischer Störungen begründet liegen: wie Ängste vor sozialer Nähe oder Misserfolg, geringe Belastbarkeit und Stresstoleranz, erhöhte Vulnerabilität, auch gesellschaftliche Vorurteile.

Schlussfolgerungen

Dies bedeutet, dass Erwerbsarbeit nicht für alle psychiatrieerfahrenen Menschen das Allheilmittel sein kann. Peter Weber (2005) empfiehlt in seinem Buch "Tätig sein, jenseits der Erwerbsarbeit" von "Arbeitsplatz" zu sprechen, wenn es um Erwerbstätigkeit geht, und von "Arbeit", wenn von sinnstiftender Beschäftigung die Rede ist. Er zeigt die Notwendigkeit auf, in einer Region auch Arbeit in diesem erweiterten Sinne zu schaffen. Marie Jahoda, die bereits in den 30er Jahren die Folgen von Arbeitslosigkeit untersuchte, sagt, "dass Menschen außerhalb der Erwerbsarbeit nur dann eine für sich befriedigende Lebenssituation herstellen können, wenn sie sich einen Ersatz schaffen, der durch wesentliche Inhalte der skizzierten Erlebniskategorien gefüllt ist" (JAHODA 1983).

Diese Funktionen oder auch Erlebniskategorien von Arbeit sind:

  • Steigerung des Selbstwertgefühls

  • Strukturierung des Tages, des Zeiterlebens

  • Schaffung sozialer Kontakte

  • Forderung nach Aktivität

  • Stiftung von Identität

Doch zurück zu der Frage, ist eine Integration in die bestehende Arbeitswelt für psychiatrieerfahrene Menschen sinnvoll oder "treibt" es sie weiter in die Krankheit hinein? Soll möglichst die Schubkraft eben gerade nicht in die Bemühungen beruflich-rehabilitativer Wege gesetzt werden, sondern gleich in der Schaffung von Alternativen im Sinne der Anti-Psychiatrie?

Diese formulierte:

  • Die Menschen nicht dahin zurückschicken, wo sie krank geworden sind, sondern neue alternative Lebens- und Arbeitsräume schaffen.

  • Die Zusammenhänge durchschaubar und damit veränderbar machen. Bessere, menschliche Arbeitsbedingungen einfordern.

  • Betroffene zu Beteiligten machen, sie ermutigen, Experten ihrer eigenen Situation zu werden und eigene Aktivitäten zu entwickeln.

  • Das Lebensrecht des Menschen und eine würdevolle Existenz darf nicht an seine Leistungsfähigkeit gekoppelt werden.

Fern von einem neuen Sozialromantizismus müssen, von Seiten des Arbeitsmarktes und der skizzierten gesellschaftlichen Entwicklung heraus gesehen, Antworten gefunden werden auf die aufgeworfenen Fragen

Kann eine Antwort auf die große Zahl der Langzeitarbeitslosen, und darunter befinden sich viele psychisch kranke Menschen, der diskutierte "Dritte Arbeitsmarkt" sein?

Prof. Weber sieht eine der Lösungen in einem primärpräventiven Ansatz. Er geht davon aus, dass die Arbeitswelt ein großes präventives Potenzial besitzt. Diesem soll insbesondere durch das Betriebliche Eingliederungsmanagement Rechnung getragen werden. Auch sollen durch ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement arbeitsassoziierte Probleme wie Mobbing, Stress und Burn out reduziert werden. Hier gilt es abzuwarten, ob diese im letzten Jahr geschaffenen Möglichkeiten wirklich ausreichend genutzt werden und sich für Menschen mit psychischen Erkrankungen als ein Weg, sicherlich nur als einer unter mehreren, bewähren.

Es stellt sich dabei auch die Frage, ob eine Gesellschaft ihre Ressourcen lieber für Rentenzahlungen und soziale Unterstützungsleistungen (Ausgrenzung) oder für die Förderung der Gesundheit und Teilhabe von Menschen (Prävention und Eingliederung) einsetzen will.

"Wo Profitkultur und Marktfundamentalismus gelebt werden, die den Menschen auf ‚Humankapital' reduzieren, kommt es zur ‚inneren Kündigung', hohem Krankenstand, Frühverrentung und Krankheit von Leib und Seele als vermeintlichem Ausweg. Deshalb ist die Wiederentdeckung der Humanität eine der größten Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts." (WEBER 2006; A834-41)

Literatur:

Dörner, Klaus; Plog, Ursula; Teller, Christine; Wendt Frank.: Irren ist menschlich. Lehrbuch der Psychiatrie und Psychotherapie. Bonn: Psychiatrie- Verlag, 2002.

Jahoda, Marie: Wie viel Arbeit braucht der Mensch? Weinheim: Beltz; 1983.

Sennett, Richard: Die Kultur des Neuen Kapitalismus. Berlin: Berlin Verlag; 2005.

Voß, Günther; Pongratz,Hans J.: Der Arbeitskraftunternehmer. Eine neue Grundform der "Ware Arbeitskraft"? Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 1998, 50 (1) 131 - 158.

Weber, Andreas; Hömann, Georg; Köllner, Volker: Psychische und Verhaltensstörung: Die Epidemie des 21. Jahrhunderts? Deutsches Ärzteblatt 103, Heft 13, 2006.

Weber, Peter: Tätig sein!: Jenseits der Erwerbsarbeit; Bonn, Psychiatrie-Verlag, 2005.

Kontakt

Frau Steier- Mecklenburg

Frau Grundei

Frau Steier- Mecklenburg (Geschäftsführung)

Frau Grundei (Unterstützung der Geschäftsführung-Pädagogischer Dienst)

BTZ Berufliche Bildung Köln GmbH

Vogelsangerstraße 193, 50825 Köln

Fon: 0221 / 954400-0

E-Mail: btz@btz-koeln.de

Internet: www.btz-koeln.de

Quelle:

Friederike Steier-Mecklenburg, Susanne Grundei: Ganz oder Gar nicht? Die Bedeutung von Arbeit für psychisch kranke Menschen.

erschienen in: impulse Nr. 48, 4/2008, Seite 4-7.

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 10.03.2011

zum Textanfang | zum Seitenanfang | zur Navigation