Forschungsbericht im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Bremen, finanziert durch die Kroschke-Stiftung
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
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Forschungsbericht
- Thema 1: Wie und wo leben die Familien?
- Thema 2: Welche Erfahrungen haben die Eltern in ihrem Leben gemacht?
- Thema 3: Bekommen die Eltern gute Hilfen? Sind die zufrieden?
- Thema 4: Wie zufrieden sind die Eltern mit ihrer Arbeit?
- Thema 5: Wie zufrieden sind die Eltern mit ihrer Wohnung?
- Thema 6: Welche Erfahrungen haben die Eltern mit dem Jugend - Amt?
- Thema 7: Soziales Netz
- Abschluss
Liebe Eltern mit Behinderungen,
Dies ist der Bericht in Leichter Sprache über ein Forschungs - Projekt.
Wir heißen: Ursula Pixa-Kettner und Kadidja Rohmann.
Wir sind Mitarbeiterinnen der Universität Bremen.
Wir haben im Jahr 2011 an dem Forschungs - Projekt gearbeitet.
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Wir haben Interviews mit Eltern mit Lernschwierigkeiten durchgeführt.
Wir wollten von den Eltern erfahren:
Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lern-Schwierigkeiten und ihre Kinder?
Wie zufrieden sind die Eltern mit Ihrer Lebens-Situation?
Wir haben 22 Eltern zu Hause besucht.
Sie haben uns viele interessante Dinge aus Ihrem Leben erzählt.
In diesem Bericht schreiben wir die wichtigsten Ergebnisse auf.
Wir danken: den Eltern für die Interviews!
Und wir danken: Frau Yvonne Schooff und Frau Nina Kirks für ihre Mit - Arbeit in unserem Forschungs - Projekt.
Das sind zwei Mütter mit Lernschwierigkeiten.
Die beiden haben uns bei der Arbeit geholfen.
Ursula Pixa-Kettner
Kadidja Rohmann
Inhaltsverzeichnis
- Thema 1: Wie und wo leben die Familien?
- Thema 2: Welche Erfahrungen haben die Eltern in ihrem Leben gemacht?
- Thema 3: Bekommen die Eltern gute Hilfen? Sind die zufrieden?
- Thema 4: Wie zufrieden sind die Eltern mit ihrer Arbeit?
- Thema 5: Wie zufrieden sind die Eltern mit ihrer Wohnung?
- Thema 6: Welche Erfahrungen haben die Eltern mit dem Jugend - Amt?
- Thema 7: Soziales Netz
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Die 22 Familien wohnen in 10 verschiedenen Städten im Norden von Deutschland.
Sie leben in verschiedenen Wohn-Formen:
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14 Familien werden ambulant betreut.
Sie leben in einer eigenen Wohnung.
Ein paar Mal die Woche kommt eine Unterstützerin.
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8 Familien werden stationär betreut.
Sie wohnen in einer Einrichtung zusammen mit anderen Familien.
Die Eltern haben uns viel über ihre Lebens-Geschichte erzählt.
Das haben wir erfahren:
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Manche Eltern mit Lern-Schwierigkeiten haben auch eine körperliche oder seelische Behinderung.
Viele Eltern mit Lern-Schwierigkeiten hatten selbst ein schweres Leben.
Sie hatten oft keine gute Kindheit.
Zum Beispiel:
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Sie haben als Kind im Heim gelebt.
Und waren getrennt von ihren Eltern.
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-
Es gab viel Streit in ihrer Familie.
Die Eltern haben die Kinder geschlagen.
Oder die Eltern haben viel Alkohol getrunken.
-
Viele Mütter haben Gewalt erfahren.
Von den Vätern ihrer eigenen Kinder.
Wir wissen:
Eltern, die selbst keine gute Kindheit hatten, brauchen in ihrer eigenen Familie gute Unterstützung!
Weil sie gute Eltern sein wollen.
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Viele Eltern haben uns gesagt:
Wir sind zufrieden.
Wir bekommen gute Hilfen.
Wir sind froh:
Wir dürfen mit unseren Kindern zusammen leben!
Das ist das wichtigste für die Eltern.
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Viele Eltern haben aber auch Kritik.
Das bedeutet:
Es gibt Dinge, die sie nicht gut finden.
Zum Beispiel sagen die Eltern:
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Ich möchte mehr mit - bestimmen: Welche Hilfe braucht meine Familie.
-
Meine Unterstützerin soll mir gut zuhören! Und Leichte Sprache benutzen.
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-
Das stört mich: Wenn die Unterstützerin sich einmischt.
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Das stört mich: Wenn meine Unterstützer mir unterschiedliche Anweisungen geben.
Dann weiß ich nicht, was richtig ist.
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Viele Eltern arbeiten in der WfbM:
Das ist die Werkstatt für behinderte Menschen.
Sie sind damit zufrieden.
Die Arbeit macht Spass.
Oder sie sagen:
Ich bin froh: Ich habe einen Arbeits - Platz!
Das ist das Wichtigste.
Einige Eltern wünschen sich eine andere Arbeit.
Sie sagen:
Ich möchte nicht in der Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten.
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Ich möchte einen anderen Arbeits- Platz.
Hierfür brauche ich mehr Hilfe!
Zum Beispiel Arbeits - Assistenz.
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Viele Eltern sind zufrieden mit ihrer Wohnung.
Alle haben schöne Kinderzimmer.
Manche Eltern mussten in eine andere Stadt umziehen.
In eine stationäre Einrichtung.
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Sie wollten nicht umziehen.
Der Umzug war nicht freiwillig.
Das Jugendamt hat gesagt:
Ihr müsst umziehen!
Nur so könnt Ihr mit Eurem Kind zusammen leben.
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Darüber sind die Eltern unglücklich und wütend.
Sie haben Heimweh.
Manche Eltern haben uns erzählt:
Mein Kind wohnt nicht bei mir.
Ich hatte nicht genug Hilfe.
Deswegen lebt mein Kind in einer Pflegefamilie.
Oder bei Oma und Opa.
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Diese Eltern sehen ihre Kinder zum Beispiel am Wochenende.
Die Kinder kommen dann zu Besuch.
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Dies hat das Jugendamt so entschieden.
Die Eltern sind traurig über die Trennung von ihren Kindern.
Manche Eltern sagen:
Das ist falsch!
Wir sind sehr wütend auf das Jugendamt.
Andere Eltern sagen:
Es ist besser so.
Ich kann nicht so gut für meine Kinder sorgen.
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Früher hatten viele Eltern Angst vor dem Jugendamt.
Heute sagen viele Eltern:
Das Jugendamt ist für uns eine gute Hilfe.
Wir haben die Eltern gefragt:
Welche Menschen gehören zu Eurem Sozialen Netz?
Das bedeutet: Welche Menschen sind wichtig für Euch?
Wer hilft Euch?
Mit wem habt Ihr Kontakt?
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Die Eltern haben eine Netzwerk-Karte ausgefüllt.
Die meisten Eltern haben erzählt:
Unsere Familie und die Fachkräfte helfen uns.
Die Eltern haben nur wenige Freundschaften oder Bekannte.
Manche Eltern sagen:
Wir möchten mehr Kontakte in unserem Stadt -Teil.
Wir möchten mehr barriere - freie Angebote!
Zum Beispiel:
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Ein Mütter-Café.
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Wir brauchen mehr Informationen in Leichter Sprache!
Wir wissen:
Wenn Eltern zufrieden sind, dann geht es auch den Kindern gut:
• Alle Eltern brauchen ein gutes Soziales Netz. Sie brauchen Menschen, mit denen sie gerne zusammen sind. Sie und ihre Kinder brauchen Kontakte in ihrem Stadt-Teil. Sie brauchen barriere-freie Angebote.
• Eltern brauchen die Hilfe an dem Ort, wo sie leben. Damit sie nicht umziehen müssen.
• Eltern brauchen gute professionelle Unterstützung. Das heisst:
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Sie brauchen Hilfen von Fach-Leuten: Fach - Leute sind Menschen, die sich mit der Unterstützung von Familien auskennen. Zum Beispiel mit Leichter Sprache. Die Fach-Leute hören den Eltern zu.
-
Die Eltern dürfen mit - bestimmen. Es betrifft ihr Leben und ihre Kinder.
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Quelle:
Ursula Pixa-Kettner, Kadidja Rohmann: Besondere Familien - Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder?
Forschungsbericht, entstanden im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Bremen, finanziert durch die Kroschke-Stiftung.
Original: http://www.behinderte-eltern.de/pdf/Bericht_Leichte_Sprache.pdf
bidok - Internetvolltextbibliothek. Wiederveröffentlichung im Internet.
Stand: 23.04.2013