Erschienen in: impulse Nr. 76, 01/2016, S. 20-23 impulse (76/2016)
Inhaltsverzeichnis
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Weiter-Bildungen gibt es für alle Berufe.
Auch Menschen mit Behinderung können zu Weiter-Bildungen gehen.
Dafür müssen die Weiter-Bildungen barriere-frei sein.
Das ist aber nicht überall so.
Für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten ist es besonders schwer,
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gute Weiter-Bildungen zu finden.
Sie brauchen beim Lernen gute Unterstützung.
Wir machen ein Projekt zu Weiter-Bildungen für die Arbeit.
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Das bedeutet:
Wir sammeln Ideen um Weiter-Bildungen besser zu machen.
So, dass auch Menschen mit Behinderung teilnehmen können.
Das Projekt heißt „Karriereplanung inklusive“.
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Das Projekt hat im September 2014 angefangen.
Es dauert noch bis März 2018.
Es wird vom Bundes-Arbeits-Ministerium bezahlt.
Das Projekt gibt es in 3 Städten:
In Chemnitz, in Nürnberg und in Hamburg.
Das machen wir in diesem Projekt:
Menschen mit Behinderung sollen Unterstützung bekommen
-
Wir bilden Menschen mit Behinderung zu Unterstützern aus.
Sie sollen anderen Menschen mit Behinderung Mut machen,
an Weiter-Bildungen teil-zu-nehmen.
-
Wir bilden Bildungs-Begleiter aus.
Sie sollen Menschen mit Behinderung
bei Weiter-Bildungen unterstützen.
Arbeit-Geber sollen auch Beratung bekommen
-
Wir sagen Arbeit-Gebern, wo es gute Weiter-Bildungen gibt.
-
Wir sagen ihnen, wer Weiter-Bildungen bezahlt.
Am Anfang hatten wir viele Fragen.
Zum Beispiel:
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Gehen Arbeit-Nehmer mit Behinderung zu Weiter-Bildungen?
Und welche Weiter-Bildungen wünschen sie sich?
Was wünschen sich die Arbeit-Geber?
Wo gibt es gute Weiter-Bildungen
für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten?
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Wir haben deshalb eine Umfrage gemacht:
Wir haben Arbeit-Nehmer mit Behinderung gefragt.
Wir haben Arbeit-Geber gefragt.
Und wir haben Lehrer gefragt, die Weiter-Bildungen
für Arbeit-Nehmer machen.
Wir haben mit 42 Arbeit-Nehmern gesprochen.
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Sie arbeiten zum Beispiel in einer Küche.
Oder in einem Supermarkt, oder bei einer Reinigungsfirma,
oder in einem Warenlager.
Wir wollten wissen:
„Waren Sie schon einmal bei einer Weiter-Bildung?“
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Das haben uns die Arbeit-Nehmer erzählt.
Viele sagen: „Wir haben schon eine Weiter-Bildung gemacht.
Weiter-Bildungen sind gut.
Weil wir etwas für unsere Arbeit lernen.
Und weil wir dann das Gefühl haben,
dass wir dazu gehören.“
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Sie haben uns auch erzählt, was sie nicht gut finden.
Zum Beispiel, wenn keine Leichte Sprache gesprochen wird.
Oder wenn es nicht genug Zeit gibt, um alles zu verstehen.
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Alle haben gesagt: „Die Lehrer müssen freundlich sein.
Es muss genug Pausen geben.
Und man muss viel ausprobieren können.
Dann macht Lernen Spaß.“
Wir haben auch 48 Arbeit-Geber befragt.
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Die meisten hatten sehr große Firmen.
Dort arbeiten mehr als 200 Menschen.
Wir wollten wissen:
„Gehen ihre Arbeit-Nehmer mit Behinderung zu Weiter-Bildungen?“
Das haben die Arbeit-Geber gesagt:
„Weiter-Bildungen sind wichtig!
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Wir wollen, dass ALLE Arbeit-Nehmer
gute Weiter-Bildungen bekommen.
Auch Arbeit-Nehmer mit Behinderung.
Es ist wichtig, dass sie dabei Unterstützung bekommen.“
Weiter-Bildungen gibt es bei Weiter-Bildungs-Anbietern.
Dort ist es oft so wie in einer Schule.
Es gibt Lehrer und es gibt Klassen-Räume.
Und meistens gibt es auch Prüfungen.
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Wir haben mit Weiter-Bildungs-Anbietern gesprochen.
Wir wollten wissen:
„Können Menschen mit Behinderung
zu Ihren Weiter-Bildungen kommen?“
Das haben uns die Weiter-Bildungs-Anbieter erzählt:
„Wir haben viel Erfahrung damit,
Menschen mit Behinderung zu unterrichten.
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Es gibt bei uns Fahrstühle.
Und Toiletten für Rollstuhlfahrer.
Es gibt auch Übersetzer für Gebärden-Sprache,
wenn jemand nicht hören kann.“
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Aber nur wenige Weiter-Bildungs-Anbieter haben schon
einmal Menschen mit Lernschwierigkeiten unterrichtet.
Das muss sich ändern.
Und dafür gibt es das Projekt „Karriereplanung inklusive“.
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Mehr Infos im Internet: www.karriereplanung-inklusive.de«
Quelle
Doris Haake, Claus Sasse: Weiter-Bildung im Beruf. Erschienen in: impulse Nr. 76, 1/16, S. 20-23.
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Stand: 29.05.2018