Inklusion von Menschen mit Migrations-Hintergrund

Schlagwörter: Aussonderung, Forschung, Behinderung, Migration
Textsorte: Artikel
Releaseinfo: Aus dem Tagungsband in Leichter Sprache zur 25. Jahrestagung der Integrations-/Inklusionsforscher_innen in Bremen 2011. Themenschwerpunkt: „Inklusiv gleich gerecht? Inklusion und Bildungsgerechtigkeit“.
Copyright: © Lebenshilfe-Verlag Marburg 2013

Information von bidok

Das ist 1 Text aus dem Buch: Ist Inklusion gerecht?

Weitere Texte aus dem Buch finden Sie hier:

bidok.uibk.ac.at/leichtlesen/bibliothek/zeitschriften.html#sammelband

Das ganze Buch können Sie hier bestellen:

www.lebenshilfe.de/de/buecher-zeitschriften/buecher/dateien/Ist-Inklusion-gerecht.php

Inklusion von Menschen mit Migrations-Hintergrund

Diesen Text haben Yasemin Karakaşoğlu und Donja Amirpur geschrieben.

In Schwerer Sprache heißt der Text:

Inklusive Interkulturalität.

Beim Text in Leichter Sprache haben Juliane J. Becker und Kerstin Hazibar mitgearbeitet.

Inklusion ist ein neues Wort im Bildungs-System.

Das Wort bedeutet:

Es ist normal, verschieden zu sein.

Früher hat man viel von Integration gesprochen.

Und heute spricht man viel über Inklusion.

Inklusion ist aber nicht dasselbe wie Integration.

Integration bedeutet:

Es gibt normale Kinder.

Und integrierte Kinder.

Die integrierten Kinder können:

  • eine Behinderung haben.

  • oder aus einem anderen Land kommen.

Integration ist nicht gut, wenn Integration Menschen in Gruppen einteilt.

In die Gruppe der Normalen.

Und in die Gruppe der Anderen.

Es gibt aber keine Gruppe der Normalen.

Weil alle Menschen verschieden sind.

Darum spricht man jetzt viel von Inklusion.

Aber: Wenn man über Inklusion spricht, dann werden Kinder mit Migrations-Hintergrund oft vergessen.

Inklusion muss aber alle Kinder meinen.

Egal,

  • ob ein Kind als behindert gilt,

  • aus welchem Land ein Kind kommt,

  • ob es arm ist,

  • welche Sprache ein Kind spricht,

  • und welche Religion es hat.

Logo UNESCO

Das sagt die UNESCO.

Die UNESCO ist eine weltweite Einrichtung.

Sie ist zuständig für Bildung und Erziehung.

Die UNESCO sagt, die Schulen müssen sich ändern.

Nicht die Kinder.

Die Schulen müssen schauen, was jedes Kind braucht.

Auch die Gesellschaft muss anders denken.

Nur so kann Inklusion gelingen.

Bucheinband Index für Inklusion.

Auch der Index für Inklusion sagt das.

Eine Schule für alle muss sehen,

dass alle Kinder verschieden sind.

Aber alle Kinder müssen die gleiche Rechte und Chancen haben.

Die Schule hat Verantwortung für alle Menschen.

Darum muss sich die Schule an jedes Kind anpassen.

Damit alle Kinder die Chance haben,

ein gutes Leben zu führen.

Und eine gute Arbeit zu finden.

Die Forscher und Forscherinnen in Deutschland haben Ideen,

wie Inklusion klappen kann.

Die Ideen meinen aber nur Kinder mit Behinderung.

Und Kinder ohne Behinderung.

An Kinder aus anderen Ländern wird oft nicht gedacht.

An Sonder-Schulen gibt es viele Kinder aus anderen Ländern.

Und viele Kinder aus armen Familien.

Weil die Kinder oft weniger unterstützt werden.

Und weil gesagt wird, dass sie schlechter lernen als die anderen Kinder.

Das ist ungerecht.

Weil die Kinder ausgegrenzt werden.

Damit Kinder aus anderen Ländern

nicht mehr ausgegrenzt werden,

ist wichtig:

dass die Schulen schauen, was die Kinder brauchen.

dass die Lehrer und Lehrerinnen lernen,

Kinder aus anderen Ländern besser zu unterstützen.

Auch die Regierung denkt entweder an Menschen mit Behinderungen.

Oder an Menschen aus anderen Ländern.

Es gibt aber auch Menschen,

die aus einem Land weggehen müssen,

weil dort Krieg ist.

Das nennt man: Flucht.

Die Menschen, die flüchten, nennt man:

Flüchtlinge.

Flüchtlinge erleben oft sehr schlimme Dinge.

Sie werden verletzt und behindert.

In Deutschland brauchen sie dann Unterstützung.

Menschen mit Behinderung aus anderen Ländern

bekommen in Deutschland oft nicht die richtigen Hilfen.

Weil nicht daran gedacht wird,

was diese Menschen erlebt haben in dem Land,

aus dem sie kommen.

Weil nicht daran gedacht wird,

dass für Menschen aus anderen Ländern

ganz bestimmte Sachen schwierig sein können.

Zum Beispiel:

Menschen aus anderen Ländern haben oft wenig Geld zum Leben.

Manche haben eine andere Religion

als die meisten Menschen in Deutschland.

Manche wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen.

Inklusion soll Hindernisse abbauen für ein gutes Leben für alle.

Das geht nur, wenn auch Menschen aus anderen Ländern gemeint sind.

Quelle

Yasemin Karakaşoğlu, Donja Amirpur: Inklusion von Menschen mit Migrations-Hintergrund. In: Simone Seitz, Nina-Kathrin Finnern, Lisa Pfahl, Katja Scheidt (Hg.): Ist Inklusion gerecht? Inklusions-Forschung in leichter Sprache. Marburg: Lebenshilfe-Verlag, 2013. ISBN 978-3-88617-541-3

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 21.01.2014

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