Dieser Text ist von der Internet-Seite des Monitoring-Ausschusses
Inhaltsverzeichnis
Diesen Text haben wir von der Internet-Seite
des Monitoring-Ausschusses.
Der Monitoring-Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die überprüft, ob Österreich die UN-Regeln einhält.
Dieser Text ist von 2012.
Das Thema ist:
Barrierefreie Bildung für alle
Einige Wörter sind fett geschrieben.
Das sind schwere Wörter.
Die schweren Wörter werden im Wörterbuch erklärt.
Das Wörterbuch ist am Ende vom Text.
Am 2. Oktober 2012 war eine Sitzung des Monitoring-Ausschusses.
Bei dieser Sitzung haben alle interessierten Menschen
zuhören und mitreden können.
Mehr als 200 Menschen sind dabei gewesen.
Bei diesem Bericht sind auch Fotos dabei,
die Herr Klaus Tolliner für BIZEPS gemacht hat.
BIZEPS ist ein großer Verein,
der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt.
Bei den Fotos sind außerdem Bildbeschreibungen dabei,
damit die Fotos barrierefrei sind.
Außerdem gibt es Bilder von Folien in leichter Sprache.
Bildbeschreibungen
1. Bild:
Herr Lenehan spricht in ein Mikrofon
2. Bild:
Herr Eigner spricht in ein Mikrofon
3. Bild:
Auf dem Bild ist eine Folie
mit einem leicht verständlichen Bild.
Auf dem Bild sieht man eine Zeichnung von Frau Maria Schwarr.
Daneben sieht man eine Sprechblase wie bei einem Comic.
In der Sprechblase ist eine Zeichnung von einem Haus.
Auf dem Haus steht „Sonderschule“.
Das Haus ist rot durchgestrichen.
Das heißt: Es darf keine Sonderschulen
für Kinder mit Behinderungen geben.
Alle Kinder müssen gemeinsam in die Schule gehen können.
4. Bild:
Frau Göbel spricht in Gebärden-Sprache.
Frau Pawlik schaut zu.
5. Bild:
Man sieht das Publikum.
Im Vordergrund sieht man Frau Schaumberger,
eine Übersetzerin für Gebärden-Sprache.
In der Sitzung haben Menschen mit Lernschwierigkeiten
über Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen gesprochen.
Sie haben gesagt:
Alle müssen die Schülerinnen und Schüler normal behandeln.
Nämlich respektvoll und gerecht.
Niemand soll sie wie „behindert“ behandeln,
sondern normal.
Im Jahr 1945 war der 2. Weltkrieg zu Ende
und das war auch das Ende des Nationalsozialismus.
In der Zeit des Nationalsozialismus
sind Menschen mit Behinderungen
völlig von anderen Menschen getrennt worden.
Viele sind auch ermordet worden.
Menschen mit Behinderungen haben auch
nicht in die Schule gehen und etwas lernen können.
Nach dem Ende dieser Zeit
haben Menschen mit Behinderungen in Österreich
langsam immer mehr Möglichkeiten für Bildung bekommen.
Es hat aber am Anfang
fast keine Lehrerinnen und Lehrer gegeben,
die gewusst haben,
wie sie Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen
richtig unterrichten.
Dann hat es Sonderschulen
für Kinder mit Lernschwierigkeiten gegeben.
Später hat es Schulversuche gegeben,
bei denen Kinder mit und ohne Behinderungen
in die gleichen Schulen gegangen sind.
Es schauen noch immer viele Menschen nur darauf,
was Kinder mit Behinderungen alles nicht können.
Viele Menschen schauen nur darauf,
was der Unterschied zwischen den Kindern
mit und ohne Behinderungen ist.
Aber Menschen mit Behinderungen
brauchen keine eigenen Schulen.
Jeder Mensch mit Behinderung
kann in eine ganz normale Schule gehen,
wenn er die richtige Unterstützung bekommt.
Und es darf keine Barrieren geben.
Der Monitoring-Ausschuss hat nach einer Sitzung im Jahr 2012
schon einmal einen Bericht über Bildung
für Menschen mit Behinderungen geschrieben.
Seitdem ist über dieses Thema immer wieder geredet worden.
Aber bis jetzt ist nichts besser geworden.
Bei den Gesprächen über bessere Bildungs-Möglichkeiten
können viel zu wenige Menschen mit Behinderungen mitreden.
Aber das wäre sehr wichtig,
weil diese Menschen selbst am besten wissen,
was für sie wichtig ist.
Sie sind Expertinnen und Experten in eigener Sache.
Bei den Sitzungen des Monitoring-Ausschusses
können Menschen mit Behinderungen
ihre Meinungen und Erfahrungen austauschen.
Weil bei diesen Sitzungen das Thema Bildung oft vorkommt,
gibt es jetzt noch einen Bericht darüber.
Außerdem ist Bildung für Menschen mit Behinderungen
ein besonders wichtiges Thema.
Wenn Menschen mit Behinderungen
eine gute Ausbildung bekommen,
heißt das, dass andere Menschen sie ernst nehmen.
Mit einer Ausbildung haben sie auch die Möglichkeit,
dass sie einen Arbeitsplatz bekommen.
So können sie selbstbestimmt leben.
Bei der Sitzung am 2. Oktober 2012
haben sehr viele Menschen mit Behinderungen teilgenommen
und sehr viel mitgearbeitet.
In diesem Bericht steht,
was bei der Sitzung besprochen worden ist.
Der Monitoring-Ausschuss bedankt sich
für die gute Teilnahme an der Sitzung.
Viele Menschen kommen in eine Sonderschule,
obwohl sie das nicht wollen.
Aber es sollten schon im Kindergarten
Kinder mit Behinderungen und Kinder ohne Behinderungen
zusammen sein.
Menschen mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten
sollen in ganz normale Schulen gehen.
Es ist nämlich ungerecht,
wenn ein Mensch ausgeschlossen wird,
nur weil er einzelne Schwächen hat.
Alle Menschen gehören zusammen.
Alle haben die gleichen Rechte darauf,
dass sie in die Schule gehen können
oder studieren können.
Wenn Menschen mit Behinderungen
eine gute Ausbildung bekommen und mehr wissen,
können sie mehr arbeiten und mehr tun.
Wer nur in die Sonderschule gegangen ist,
kann nicht weiterlernen.
Es gibt für Sonderschülerinnen und Sonderschüler
keine Weiterbildung und keine Arbeitsplätze.
Menschen mit Behinderungen kommen
nach der Sonderschule oft in Behinderten-Einrichtungen.
In vielen Fällen fragt sie niemand,
ob sie das auch wollen.
Bei den Schulen muss sich möglichst schnell etwas ändern.
Es soll keine Sonderschulen mehr geben.
Die Sonderschule kostet viel
und passt nicht in unsere Zeit.
Früher haben die Menschen geglaubt,
dass Sonderschulen Menschen mit Behinderungen gut helfen.
Aber das stimmt nicht.
Sonderschulen richten viel Schaden an,
weil sie Menschen mit Behinderungen ausschließen.
Sonderschulen sollen keine Menschen mehr aufnehmen.
Bildbeschreibungen
1. Bild:
Herr Leitner spricht in ein Mikrofon.
2. Bild:
Herr Buchinger spricht in ein Mikrofon.
Im Hintergrund sieht man andere
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzung.
3. Bild:
Frau Hosenseidl spricht.
Neben ihr sieht man eine andere Teilnehmerin der Sitzung.
4. Bild:
Herr Huber spricht in Gebärden-Sprache.
5. Bild:
Herr Nekula spricht in ein Mikrofon.
Viele Menschen mit Behinderungen haben das Gefühl,
dass sie beim Lernen nicht ernst genommen werden.
Eine Teilnehmerin der Sitzung hat gesagt:
„Ich unterscheide mich ja nicht von anderen Menschen.
Ich brauche nur Unterstützung und Assistenz.“
Man muss darauf achten,
welche Unterstützung alle Menschen beim Lernen brauchen.
Derzeit bekommen alle Menschen zu wenig Unterstützung.
Bei Menschen mit Behinderungen
oder mit dauerhaften Krankheiten ist das besonders schlimm.
Wenn Kinder in eine Sonderschule gehen,
fahren sie oft mit dem Sammeltaxi.
Oft dauert das sehr lange und die Kinder
verbringen sehr viel Zeit in diesen Sammeltaxis.
Kinder mit Behinderungen kommen nur in Klassen
mit Kindern ohne Behinderungen,
wenn sie fast keine Unterstützung brauchen.
Wenn Kinder mehr Unterstützung
und mehr Zeit zum Lernen brauchen,
können sie die Schule oft nicht fertig machen.
Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen
dürfen die Sonderschule höchstens 2 Jahre verlängern.
Es muss das Gesetz geändert werden,
das den Schulbesuch von Kindern regelt.
Dazu hat der Monitoring-Ausschuss schon einmal
seine Meinung gesagt.
Zum Beispiel ist ein Kind in Salzburg
wegen einer Behinderung später in die Schule gekommen,
als es normalerweise der Fall ist.
Das Kind hat nur ein bisschen länger gebraucht,
bis es für die Schule bereit war.
Das Kind hat dann in der Schule gute Fortschritte gemacht.
Aber in Österreich gibt es ein bestimmtes Alter,
in dem die Schulpflicht endet.
Weil das Kind mit Behinderung
dieses Alter erreicht hat,
hat es mit der Schule aufhören müssen.
Obwohl es später mit der Schule angefangen hat.
Das ist ungerecht.
Wegen solcher Ungerechtigkeiten
muss es ein besseres Gesetz geben,
das den Schulbesuch von Kindern regelt.
Es gibt viele Fälle,
wo Kinder eine Schule nicht fertig machen können.
Es gibt immer wieder Schwierigkeiten,
weil sich die Behörden an ungerechte Regelungen halten müssen.
Außerdem gibt es viel zu wenige Stunden
für die Förderung und Unterstützung
von Kindern mit Behinderungen.
Manchmal gibt es überhaupt keine Lehrerinnen oder Lehrer,
die Kinder mit Behinderungen richtig unterstützen können.
Es gibt in den Schulen keine Inklusion.
Deshalb brauchen Menschen mit Behinderungen
besondere Unterstützung.
Das ist aber nicht ihre Schuld.
Eigentlich muss sich der Staat Österreich darum kümmern,
dass alle Kinder eine gute Ausbildung bekommen.
Auch Kinder mit Behinderungen.
Aber in Wirklichkeit müssen die Eltern
von Kindern mit Behinderungen ständig darum kämpfen.
In den Sonderschulen gibt es
immer mehr Schülerinnen und Schüler.
Das ist deshalb so,
weil es in den „normalen“ Schulen
viel zu wenig Unterstützung
beim Erlernen der deutschen Sprache gibt.
Deshalb kommen vor allem viele Kinder in die Sonderschule,
für die Deutsch nicht die Muttersprache ist.
Die Bildung in Österreich muss völlig neu geregelt werden.
Es muss überall Barrierefreiheit und Inklusion geben.
Es gibt seit Juli 2012 einen Plan,
was Österreich für Menschen mit Behinderungen tun will.
Dieser Plan heißt „Nationaler Aktionsplan Behinderung“.
In dem Plan steht,
was in Österreich alles besser werden soll,
damit es den Menschen mit Behinderungen besser geht.
In dem Plan steht aber nicht genau,
wie das geschehen soll.
Zum Thema Bildung steht in diesem Plan Folgendes:
In bestimmten Regionen in Österreich
sollen die Schulen ausprobieren,
wie Inklusion gehen kann.
Aber Menschen mit Behinderungen sagen dazu:
Wir wissen schon lange,
wie Inklusion gehen kann.
Das ist schon lange genug ausprobiert worden.
Es ist unverständlich,
warum es so lange dauert,
bis es an allen Schulen Inklusion gibt.
Bildbeschreibungen
1. Bild:
Frau Franz spricht in ein Mikrofon.
2. Bild:
Herr Dotter spricht in ein Mikrofon.
3. Bild:
Frau Götzendorfer spricht in ein Mikrofon.
4. Bild:
Frau Feuerstein stellt sich vor.
Sie ist Mitglied im Monitoring-Ausschuss.
5. Bild:
Herr Iser spricht in ein Mikrofon auf einem Tisch.
Damit Kinder mit Behinderungen gut lernen können,
muss es Klassen mit wenigen Kindern geben.
Die Kinder mit Behinderungen
müssen eine gute Begleitung bekommen.
Es muss Lehrerinnen und Lehrer geben,
die gelernt haben,
wie sie Kinder mit Behinderungen richtig unterstützen.
Alle beteiligten Personen müssen die Möglichkeit haben,
sich mit dem Thema Behinderung auseinanderzusetzen.
Es ist wichtig,
dass man Kindern mit Behinderungen mehr zutraut.
Dann können sie mehr lernen.
Kinder mit Behinderungen sollen in der Schule
auch nicht übervorsichtig behandelt werden.
Sie sollen behandelt werden
wie alle anderen Kinder auch.
Kinder mit Behinderungen haben auch das Recht,
Fehler zu machen.
Das ist auch in der Schule wichtig,
weil man daraus lernt.
Für gehörlose Kinder
muss es Gebärden-Sprache geben.
Außerdem müssen auch nicht-gehörlose Menschen lernen,
wie gehörlose Menschen leben
und was für sie wichtig ist.
Es muss auch Schulbücher und Unterricht
in leichter Sprache geben.
Was die Kinder in der Schule lernen,
sollte in leichter Sprache zusammengefasst werden.
Es sollte eine leichte Sprache auch bei den Sitzungen
des Monitoring-Ausschusses geben.
Viele Schülerinnen und Schüler ohne Behinderungen
und ihre Eltern glauben,
dass Inklusion von Kindern mit Behinderungen
nicht möglich ist.
Diese Menschen müssen lernen,
dass das nicht stimmt.
Zum Beispiel soll es an den Schulen Projekte geben,
bei denen die Kinder etwas
über Behinderung und Krankheit erfahren.
Es kann auch Kunstprojekte geben,
die mit Krankheit und Behinderung zu tun haben.
Ein wichtiges Vorbild sind
Lehrerinnen und Lehrer mit Behinderungen.
Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten können unterrichten.
Dazu gibt es ein Projekt in Baden.
Außerdem gibt es eine Regelung,
dass Lehrerinnen und Lehrer körperlich geeignet
für diesen Beruf sein müssen.
Deshalb können auch Menschen mit körperlichen Behinderungen
kaum an Schulen unterrichten.
Diese Regelung muss sich ändern.
Viele Lehrerinnen und Lehrer
sind mit dem Thema Inklusion überfordert.
Sie bekommen keine Hilfe,
wenn es Probleme gibt.
Es muss mehr Lehrerinnen und Lehrer geben,
die eine gute Ausbildung haben und genau wissen,
wie sie Kinder mit Behinderungen
richtig unterstützen können.
Diese Lehrerinnen und Lehrer
müssen viel Ausdauer und Geduld haben.
Die Unterstützung von Kindern mit Behinderungen
muss genau geregelt werden.
Sie muss genau auf die Bedürfnisse
der einzelnen Kinder passen.
Zum Beispiel kann es nicht sein,
dass ein Zivildiener ein Mädchen auf der Toilette unterstützt.
Die Sonderschulen müssen ganz anders aufgebaut werden.
Die einfachste Lösung wäre es,
wenn man sie zu „normalen“ Schulen machen würde.
Diese Änderungen sind für alle Schulen in Österreich wichtig.
Auch für private Schulen.
Aber es geht auch um alle anderen Bereiche,
wo Menschen eine Ausbildung bekommen.
Zum Beispiel Universitäten und Hochschulen.
Bildbeschreibungen
1. Bild:
Herr Ellbogen spricht in ein Mikrofon.
2. Bild:
Frau Vock spricht lächelnd in ein Mikrofon.
3. Bild:
Frau Rauchberger spricht.
Ihre Assistentin hält das Mikrofon.
Im Hintergrund sieht man
andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzung.
4. Bild:
Herr Hundstorfer spricht lächelnd in ein Mikrofon.
5. Bild:
Herr Stadler spricht in ein Mikrofon.
Jeder Mensch mit Behinderung soll selbst entscheiden,
was er machen möchte.
Aber Menschen mit Behinderungen
können oft nicht aussuchen,
in welche Schule sie gehen wollen.
Das heißt aber auch,
dass diese Menschen viel weniger Möglichkeiten haben,
was sie in Zukunft machen wollen.
Die Eltern von Kindern mit Behinderungen dürfen entscheiden,
in welche Schule die Kinder gehen.
Das nennt man Wahlrecht.
Manche Eltern wollen,
dass ihre Kinder in eine Sonderschule gehen.
Das ist ein Grund dafür,
dass es immer noch eigene Schulen
für Kinder mit Behinderungen gibt.
Eigentlich soll das Wahlrecht bedeuten,
dass man zwischen verschiedenen
Schulen oder Kindergärten wählen kann.
Aber im Moment ist das nicht möglich,
weil es zu wenige Schulen und Kindergärten gibt,
in denen es Inklusion gibt.
Deshalb müssen Kinder mit Behinderungen
oft sehr lange auf einen Platz
in einem Kindergarten warten,
in dem es Inklusion gibt.
Es kann ein Problem sein,
wenn die Eltern entscheiden dürfen,
in welche Schule ihr Kind geht.
Es kann sein,
dass diese Entscheidung nicht das Beste für das Kind ist.
Aber das Wohl des Kindes ist das Wichtigste,
wenn es um die Wahl der Schule geht.
Deshalb muss es bei der Bildung von Kindern
unbedingt überall Inklusion geben.
Es sollten nicht nur Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer
beim Thema Schule mitreden dürfen.
Auch die Menschen mit Behinderungen selbst
sollten mitreden können.
Sie sollten auch ihre Wünsche und Vorschläge
einbringen können.
Menschen mit Behinderungen müssen
bei der Gestaltung der Schulen mitwirken können.
Dabei müssen die Menschen mit Behinderungen
Unterstützung bekommen.
Am besten von anderen Menschen mit Behinderungen,
die schon Erfahrungen im Bereich Schule haben.
Bildbeschreibungen
1. Bild:
Frau Schwarr spricht in ein Mikrofon.
Frau Pawlik schaut sie an und hört zu.
2. Bild:
Herr Schönwiese spricht in ein Mikrofon.
Andere Teilnehmerinnen der Sitzung hören zu.
3. Bild:
Man sieht den Saal der Sitzung von hinten fotografiert.
4. Bild:
Frau Grabher hält einen Zettel in der Hand
und spricht in ein Mikrofon.
Neben ihr sieht man Frau Feldkircher.
5. Bild:
Frau Schulze spricht in ein Mikrofon.
Wenn es in einer Schule Inklusion gibt,
sollte das Lernen auch mit Spaß und Spielen zu tun haben.
Die Schülerinnen und Schüler sollten neue Dinge entdecken.
Das ist vor allem für Kinder mit Lernschwierigkeiten sehr wichtig.
Die Eltern von Kindern mit Behinderungen klagen,
dass es zu wenig Betreuung am Nachmittag gibt.
Es gibt auch keine gute Betreuung in den Ferien
oder an schulfreien Tagen.
Menschen mit Lernschwierigkeiten wollen ihr Leben lang weiterlernen.
Sie sollen sich bis ins hohe Alter weiterbilden können.
Deswegen müssen auch ältere Menschen
die Möglichkeiten für Bildung haben.
Menschen mit Behinderungen sollen
andere Menschen mit Behinderungen beraten.
Dazu soll es eigene Kurse geben.
In diesen Kursen sollen Menschen mit Behinderungen lernen,
wie man eine Beratung zum Thema Bildung macht.
Nach der Sonderschule ist es sehr schwer,
einen Arbeitsplatz zu finden.
Menschen mit Behinderungen haben Angst,
dass sie keine Möglichkeiten haben,
einen Beruf zu haben.
Deshalb müssen Menschen mit Behinderungen
während ihrer ganzen Ausbildung Unterstützung bekommen.
Wenn Menschen ohne Behinderungen
keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderungen haben,
können Vorurteile entstehen.
Das heißt zum Beispiel:
Viele Menschen glauben,
dass Menschen mit Behinderungen
viele Dinge nicht können und hilflos sind.
Sie beurteilen Menschen mit Behinderungen,
obwohl sie gar nichts über sie wissen.
Das kann man nur verhindern,
wenn schon alle Kinder ohne Behinderungen
gemeinsam mit Kindern mit Behinderungen
in den Kindergarten und in die Schule gehen.
Eigene Schulen für Kinder mit Behinderungen
sind außerdem teuer.
Das Geld kann sich der Staat sparen,
wenn es an allen Schulen Inklusion gibt.
Es gibt bei der Bildung in Österreich
zu wenig Unterstützung für Menschen mit Behinderungen.
Es gibt auch zu wenig Inklusion.
Unsere Schulen achten vor allem darauf,
was Kinder mit Behinderungen nicht können.
Sie fördern nicht ihre Fähigkeiten.
Der Monitoring-Ausschuss stellt noch einmal diese Forderungen:
-
Es muss in der Bildung von Menschen mit Behinderungen
Inklusion geben.
Das steht auch in der UNO-Konvention
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
-
Es muss sich in Österreich völlig ändern,
wie die Bildung funktioniert.
Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen
müssen gemeinsam lernen können.
Sonst werden Menschen mit Behinderungen ausgeschlossen.
-
Es muss ein Plan gemacht werden,
wie es möglichst bald überall Inklusion geben kann.
-
Es darf keine Sonderschulen mehr geben.
-
Die Lehrerinnen und Lehrer aus den Sonderschulen
sollen ihre Erfahrungen und ihre Ausbildung
in Schulen mit Inklusion nutzen.
-
Es muss bei der Bildung Barrierefreiheit
in allen Bereichen geben.
-
Es muss Inklusion in allen Bereich der Bildung geben.
Zum Beispiel in den Kindergärten, in den Schulen,
bei der Betreuung, bei der Weiterbildung,
oder an Universitäten und Hochschulen.
-
Auch bei privaten Ausbildungen
muss Inklusion Pflicht sein.
-
Zwischen der Ausbildung und einem Arbeitsplatz
muss es Unterstützung geben.
Zum Beispiel zwischen der Schule,
einer Ausbildung für einen Beruf und dem Arbeitsplatz.
-
Alle Forderungen der UNO-Konvention
müssen umgesetzt werden.
Vor allem die Inklusion.
-
Es darf keine Diskriminierung
von Menschen mit Behinderungen geben.
Auch nicht in den Schulen und Ausbildungen.
Dafür muss der Staat Österreich sorgen.
-
Alle Menschen müssen selbstbestimmt leben können.
Das gilt besonders für Menschen mit Behinderungen.
Das selbstbestimmte Leben muss gefördert werden.
-
Menschen mit Behinderungen müssen
bei allen Gesprächen und Plänen für Inklusion
mitwirken können.
-
Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht.
Deshalb müssen auch alle Menschen mit Behinderungen
die Möglichkeit zu einer guten Bildung haben.
Aber Bildung ist auch notwendig,
wenn wir alle anderen Menschenrechte
sicherstellen wollen.
Deshalb muss es in allen Bereichen der Bildung
Informationen darüber geben,
was die Menschrechte sind.
-
Es muss mehr persönliche Assistenz geben.
-
Alle Schulen müssen barrierefrei werden.
Dafür muss es einen Plan geben.
-
Der öffentliche Verkehr muss barrierefrei sein.
Das sind zum Beispiel Busse, Straßenbahnen,
Züge oder die U-Bahn.
Sonst können manche Menschen mit Behinderungen
die Schulen nicht erreichen.
-
Alle Lehrerinnen und Lehrer
müssen dringend bei ihrer Ausbildung lernen,
wie sie Inklusion richtig umsetzten können.
-
Die Menschen ohne Behinderungen müssen lernen,
welche Fähigkeiten Menschen mit Behinderungen haben.
Sie sollen Menschen mit Behinderungen kennenlernen.
Nur so können sie diese Menschen richtig beurteilen.
-
Es soll auch Projekte für Bildung
bei der Zusammenarbeit mit ärmeren Ländern geben.
Der Fotograf bei der Sitzung war Herr Klaus Tolliner.
Er hat Probleme mit der Rechtschreibung.
Aber weil sich seine Mutter sehr bemüht hat,
ist er nicht in eine Sonderschule gegangen.
Er hat dann einen schweren Unfall gehabt.
Aber trotzdem hat er die Matura gemacht
und dann erfolgreich studiert.
Er sagt:
Man darf nicht daran zweifeln,
dass Inklusion möglich ist.
Die Frage ist nicht,
ob Inklusion das Ziel ist.
Das ist klar. Inklusion ist das Ziel.
Die Frage ist: Wie und wann könne wir dieses Ziel erreichen?
Wir wissen, wie wir das Ziel erreichen.
Und wir wollen es jetzt erreichen.
Der Monitoring-Ausschuss ist ganz seiner Meinung.
Inhaltsverzeichnis
Barrierefreiheit bedeutet,
dass jeder Mensch ungehindert
überallhin gelangen kann
und alles ungehindert nutzen kann.
Zum Beispiel können im barrierefreien Internet
alle Menschen gut zu Informationen kommen.
Oder ein Gebäude ist so gebaut,
dass Menschen im Rollstuhl
selbstständig hineinkönnen.
Diskriminierung heißt,
dass jemand benachteiligt wird,
weil er oder sie eine bestimmte Eigenschaft hat.
Zum Beispiel Frauen, Flüchtlinge
oder Menschen mit Behinderungen.
Die Gebärden-Sprache
ist die Muttersprache von gehörlosen Menschen.
Bei der Gebärden-Sprache macht man Zeichen
mit den Händen, dem Gesicht und dem Körper.
Gesetze sind Regeln, die ein Staat macht.
Alle Menschen, die sich in diesem Staat aufhalten,
müssen sich an diese Regeln halten.
Zum Beispiel gelten die österreichischen Gesetze
für alle Menschen, die sich in Österreich aufhalten.
Wenn man die Gesetze nicht befolgt,
kann man bestraft werden.
Inklusion heißt Einbeziehen.
Damit ist gemeint,
dass Menschen mit Behinderungen
genauso in der Gesellschaft leben können
wie Menschen ohne Behinderungen.
Alle Menschen in unserer Gesellschaft
müssen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben.
Menschenrechte sind Regeln,
die für alle Menschen
auf der ganzen Welt gelten sollten.
Damit sollen die Würde und die Rechte der Menschen
bewahrt bleiben.
Die Würde eines Menschen wird zum Beispiel verletzt,
wenn er nichts zu essen hat
oder nicht medizinisch versorgt wird,
wenn er krank oder verletzt ist.
Zum Beispiel steht in den Menschenrechten:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde
und Rechten geboren.“
Monitoring bedeutet „überwachen“.
Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die sich mit einem bestimmten Thema gut auskennen
und gemeinsam daran arbeiten.
Ein Monitoring-Ausschuss
ist also eine Gruppe von Menschen,
die etwas überwachen.
Dieser Monitoring-Ausschuss überwacht,
dass die Gesetze für Menschen mit Behinderungen
eingehalten werden.
Die UNO ist ein Zusammenschluss
von fast allen Ländern der Welt.
Die UNO ist zum Beispiel dafür da,
dass die Menschenrechte eingehalten werden
oder dass sie die Menschen schützt,
wenn irgendwo Krieg ist.
Eine Konvention ist ein Vertrag,
bei dem sich viele verschiedene Länder
auf eine gemeinsame Sache einigen.
Die UNO hat eine Konvention gemacht,
in der die Rechte der Menschen mit Behinderungen
auf der ganzen Welt stehen.
Quelle
Unabhängiger Monitoringausschuss: Barrierefreie Bildung für alle. Wien 2012.
Original: http://monitoringausschuss.at/stellungnahmen/barrierefreie-bildung-fuer-alle-10-12-2012/
bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet
Stand: 02.02.2017