Frauen mit Lern-Schwierigkeiten als Peer-Beraterinnen

Praxis-Forschung am Beispiel von „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“

Schlagwörter: Beratung, Beruf, Forschung, Frauen, Menschen mit Lernschwierigkeiten
Textsorte: Bericht
Releaseinfo: Dieser Text ist aus der Abschluss-Arbeit von Almuth Meinert und Lena Zeller
Copyright: © Almuth Meinert, Lena Zeller

Vor-Wort

Ich habe mich verwandelt.

Ich habe mich verändert.

Ich bin stärker geworden.

Frauen mit Lern-Schwierigkeiten

als Peer-Beraterinnen.

Praxis-Forschung am Beispiel

von 'Frauen-Beauftragte in Einrichtungen'

nach dem Konzept von Weibernetz e.V.

- Ein Bericht in Leichter Sprache –

Liebe Leserinnen und Leser!

Wir sind Almuth Meinert und Lena Zeller.

Wir wohnen und studieren in Berlin.

Einige von Ihnen kennen uns.

Weil Sie uns von Ihrer Arbeit als Frauen-Beauftragte erzählt haben.

Frauen-Beauftragte in Werkstätten und

Wohn-Einrichtungen finden wir wichtig.

Deswegen haben wir unsere Abschluss-Arbeit

über Frauen-Beauftragte geschrieben.

Wir haben sehr viel über die Arbeit von

Frauen-Beauftragten erfahren.

Wir wollten wissen:

Was hilft Frauen-Beauftragten, damit sie gut arbeiten können?

Und: Wo haben Frauen-Beauftragte Schwierigkeiten?

Unsere Abschluss-Arbeit ist sehr lang.

Sie hat 150 Seiten.

Deswegen gibt es auch diese Zusammen-Fassung.

Hier steht alles Wichtige drin.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Lesen!

Almuth Meinert & Lena Zeller

Berlin, Januar 2017

Das steht in dem Text:

  • Das haben wir gemacht:

    Eine Projekt-Beschreibung.

  • Diese Frauen-Beauftragten haben wir getroffen.

  • Das sind Interviews.

  • Unsere Fragen.

  • Das ist die

    Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung.

  • Empfehlungen für die Arbeit

    von Frauen-Beauftragten.

Das haben wir gemacht: Eine Projekt-Beschreibung

Weibernetz e.V. hat eine Schulung für Frauen gemacht.

Frauen haben gelernt:

  • Was eine Frauen-Beauftragte ist.

  • Was Frauen-Beauftragte brauchen.

  • Und wie sie gut arbeiten können.

Wir haben Frauen-Beauftragte gefragt:

Wer möchte über die Arbeit als Frauen-Beauftragte

erzählen?

Viele Frauen haben gesagt:

Wir möchten über unsere Arbeit reden.

Wir haben uns mit allen Frauen-Beauftragten unterhalten,

die uns treffen wollten.

Dafür sind wir zu den Frauen-Beauftragten gefahren.

Und haben sie von März bis April 2016 überall in

Deutschland besucht.

Wir möchten uns bei allen Frauen bedanken.

Weil wir tolle Gespräche geführt haben.

Und weil wir interessante Infos mit vielen Frauen

und anderen Personen teilen können.

Diese Frauen-Beauftragten haben wir getroffen

Von 2008 bis 2011 haben Weibernetz e.V. und Mensch

Zuerst e.V. das Projekt

„Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“ gemacht.

Weibernetz e.V. ist ein Verein für Frauen und Mädchen

mit Behinderung.

Mensch Zuerst ist ein Verein für Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten.

In dem Projekt waren 16 Frauen mit

Lern-Schwierigkeiten.

Diese Frauen wurden zu Frauen-Beauftragten

ausgebildet.

14 von den Frauen arbeiten heute als

Frauen-Beauftragte

in ihrer Werkstatt oder Wohn-Einrichtung.

Von den Frauen arbeiten jetzt noch 12 als

Frauen-Beauftragte.

Wir haben uns mit 9 Frauen-Beauftragten getroffen.

Und uns über ihre Arbeit als Frauen-Beauftragte

unterhalten.

Das sind Interviews

Die Gespräche waren Interviews.

Interview ist ein schweres Wort.

Interview bedeutet:

In einem Interview werden Fragen gestellt.

Die Fragen sind über ein bestimmtes Thema.

Wir haben uns über Frauen-Beauftragte unterhalten.

Frauen-Beauftragte sind Expertinnen für Ihre Arbeit.

Sie wissen viel über ihre Arbeit als

Frauen-Beauftragte.

Zum Beispiel:

  • Was ist gut?

  • Was ist schlecht?

  • Und was können Werkstätten oder Wohn-

    Einrichtungen besser machen?

Deswegen haben wir uns mit Frauen-Beauftragten

unterhalten.

Wir haben Frauen-Beauftragte gefragt,

die bei Weibernetz eine Schulung gemacht haben.

Manche Frauen-Beauftragte haben in ihrer Arbeit

ähnliche Erfahrungen gemacht.

Andere haben sehr unterschiedliche Erfahrungen

gemacht.

Unsere Fragen

Das haben wir die Frauen-Beauftragten gefragt:

  • Wie arbeiten Frauen-Beauftragte?

  • Was hilft Frauen-Beauftragten,

    damit sie gut arbeiten können?

  • Wo gibt es Schwierigkeiten?

  • Was soll für die Frauen

    besser gemacht werden?

  • Was wünschen sich Frauen-Beauftragte?

Das ist die Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung

Die Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung

ist ein Gesetz.

Weil das Wort Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung

so lang ist, kann man auch WMVO sagen.

Das ist eine Abkürzung.

Das Gesetz ist wichtig in Werkstätten

für behinderte Menschen.

Damit behinderte Menschen mehr Rechte haben.

Und damit sie besser mit-bestimmten können.

Wir haben die Erfahrungen der Frauen-Beauftragten

Miteinander verglichen.

Und uns gefragt:

Was bedeutet dies für die neue WMVO?

Wir haben überlegt:

Was bedeutet die neue WMVO

für Frauen-Beauftragte?

In der neuen WMVO steht seit Januar 2017:

Es soll Frauen-Beauftragte in jeder Werkstatt geben!

Und Frauen-Beauftragte sollen Rechte bekommen.

Frauen-Beauftragte

Frauen-Beauftragte hören den Frauen

in den Werkstätten zu.

Frauen-Beauftragte beraten andere Frauen

und helfen ihnen.

Manche Frauen-Beauftragte haben regel-mäßige Sprech-

Zeiten.

Manche Frauen-Beauftragte können immer

während ihrer Arbeits-Zeit angesprochen werden.

Frauen-Beauftragte nehmen die Probleme

anderer Frauen ernst.

Manchmal können die Frauen-Beauftragten

den Frauen nicht helfen.

Dann können die Frauen-Beauftragten

ihre Unterstützerin fragen, wenn die Frau das möchte.

Oder sie gehen zur Frauen-Beratungs-Stelle

und holen sich Rat.

Im Namen Frauen-Beauftragte

steckt das Wort Auftrag.

Frauen-Beauftragte haben den Auftrag zu schauen:

Geht es den Frauen in ihrer Einrichtung gut?

Frauen-Beauftragte klären Frauen

über ihre Rechte auf.

Frauen-Beauftragte sind mutige Frauen.

Sie machen anderen Frauen Mut.

Und sie helfen anderen Frauen stärker zu werden.

Manche Frauen-Beauftragte machen auch Angebote für

Frauen.

Zum Beispiel:

  • Frauen-Cafés,

  • Schmink-Nachmittage,

  • Oder Spiele-Nachmittage.

An Angeboten möchten oft sehr viele Frauen teilnehmen.

Diese Angebote sind gut,

um für die Frauen-Beauftragte Werbung zu machen.

Und sie sind gut, damit die Frauen in ihrer Einrichtung

der Frauen-Beauftragten vertrauen.

Vertrauen ist wichtig.

Wenn Frauen Vertrauen haben,

kommen sie in die Sprech-Stunde.

Frauen-Beauftragten sprechen manchmal

mit der Werkstatt-Leitung über Frauen-Themen.

Und über das Thema Gewalt.

Frauen-Beauftragte helfen,

damit es weniger Gewalt gegen Frauen

in den Einrichtungen gibt.

Frauen-Beauftragte haben es manchmal schwer.

Frauen-Beauftragte haben Schweige-Pflicht.

Frauen-Beauftragte müssen manchmal auch mit ihrer

Unterstützerin oder dem Sozialen Dienst sprechen.

Damit allen Frauen besser geht.

Frauen-Beauftragte haben viel Verantwortung.

Empfehlungen für die Arbeit von Frauen-Beauftragten

Wir haben sehr viel über die Arbeit

von Frauen-Beauftragten erfahren.

Wir wollten wissen:

Was hilft Frauen-Beauftragten,

damit sie gut arbeiten können?

Und wo haben Frauen-Beauftragte Probleme?

Wir haben aufgeschrieben:

Was ist wichtig?

Wir wünschen uns, dass alle:

  • Frauen-Beauftragten,

  • Politiker und Politikerinnen,

  • Werkstatt-Leiter und Werkstatt-Leiterinnen,

  • Trainerinnen,

  • und Unterstützerinnen

diese Empfehlungen lesen.

Empfehlung ist ein schweres Wort.

Empfehlung bedeutet:

Jemand gibt einen Rat.

Dann kann etwas besser gemacht werden.

Wir haben Empfehlungen aufgeschrieben.

Dann kann die Arbeit von Frauen-Beauftragten

besser gemacht werden.

Wenn alle Menschen wissen:

Das ist wichtig für Frauen-Beauftragte.

Diese Empfehlungen haben wir aufgeschrieben:

1) Frauen-Beauftragte brauchen

eine gute Schulung.

  • Die Schulung für Frauen-Beauftragte soll in

    Leichter Sprache sein.

  • Jede Frauen-Beauftragte soll

    Wen-Do lernen.

2) Frauen-Beauftragte müssen von der Einrichtungs-Leitung

ernst genommen werden.

Und die Leitung muss die Frauen-Beauftragte

unterstützen.

3) Frauen-Beauftragte brauchen:

  • Materialien,

  • ein Budget,

  • ein Büro,

  • und klare Regeln.

4) Frauen-Beauftragte brauchen

eine Unterstützerin.

5) Frauen-Beauftragte brauchen ein Netz-Werk.

6) Frauen-Beauftragte brauchen

weitere Verbündete.

Jetzt erklären wir jede Empfehlung.

1. Frauen-Beauftragte brauchen eine gute Schulung

Alle Frauen-Beauftragten haben die Schulung

bei Weibernetz gelobt.

Viele Frauen-Beauftragte wurden gefragt:

Wollen Sie Frauen-Beauftragte werden?

Daran haben sich viele Frauen-Beauftragte gut erinnert.

Das war eine tolle Erfahrung.

In der Schulung wurden die Frauen-Beauftragten

gestärkt.

Und gut auf ihre Arbeit vorbereitet.

Eine Frauen-Beauftragte sagte:

„Ich habe mich verwandelt.

Ich habe mich verändert.

Ich bin stärker geworden.“

Am Ende der Schulung haben alle gefeiert.

Alle Frauen-Beauftragten können stolz sein.

Weil sie anderen Frauen helfen.

Ab 2017 werden Frauen-Beauftragte von allen weiblichen

Beschäftigten in Werkstätten gewählt.

Es ist nicht einfach, Frauen-Beauftragte zu sein.

Deshalb brauchen alle neuen Frauen-Beauftragten eine

gute Schulung.

Das ist für jede Frauen-Beauftragte wichtig:

Eine Schulung machen.

Erst dann können Frauen-Beauftragte gut arbeiten.

Wenn Frauen-Beauftragte keine Schulung bekommen,

können sie schnell überfordert sein.

1a. Die Schulung für Frauen-Beauftragte sollte in Leichter Sprache sein

Leichte Sprache hilft Frauen-Beauftragten

schwere Themen besser zu verstehen.

Alle Frauen-Beauftragten fanden die Leichte Sprache

in der Schulung durch Weibernetz gut.

Einige Frauen-Beauftragten haben Leichte Sprache

in der Schulung kennen gelernt.

Eine Frauen-Beauftragte erzählte:

„Da hatten wir auch eine rote Karte gehabt,

wer indessen immer dran ist

oder wer etwas sagen wollte,

haben wir immer ein Schild hochgehalten,

immer STOP.

Dass jeder, der etwas sagen wollte

oder wenn uns etwas zu schwer war,

dann haben wir immer gesagt:

Ne, die sollten uns das dann nochmal erklären,

das verstehen wir jetzt im Moment nicht.“

Viele Frauen-Beauftragte beraten andere Frauen

in Leichter Sprache.

Es gibt viel Material zu den Themen

Frauen und Gewalt in Leichter Sprache.

Leichte Sprache hilft vielen Frauen.

Aber nicht alle Frauen in Werkstätten

verstehen Leichte Sprache.

Manche Frauen benötigen Gebärden-Sprache.

Oder eine andere Sprache:

Zum Beispiel Türkisch.

1b. Jede Frauen-Beauftragte sollte Wen-Do lernen

Alle Frauen-Beauftragten sagen:

Wen-Do ist toll.

Wen-Do stärkt Frauen-Beauftragte und andere Frauen.

Eine Frauen-Beauftragte erzählte über Wen-Do:

„Da durften wir schreien,

so laut, wie wir wollten.

Da haben sie sich natürlich einige ganz schön

erschrocken.“

Wen-Do gibt Frauen-Beauftragten

Mut und Selbst-Bewusstsein.

Mut und Selbst-Bewusstsein sind wichtig

für die Arbeit von Frauen-Beauftragten.

Einige Frauen-Beauftragte machen

Wen-Do-Kurse für andere Frauen in ihren Werkstätten.

2. Frauen-Beauftragte brauchen Akzeptanz und Unterstützung von der Werkstatt-Leitung

Frauen-Beauftragte müssen ernst genommen werden.

Frauen-Beauftragte wollen mit Gruppen-Leitungen

und der Werkstatt-Leitung zusammen arbeiten.

Es ist wichtig, dass Gruppen-Leiter

und Gruppen-Leiterinnen Frauen mit Problemen

zur Frauen-Beauftragten bringen.

Es ist wichtig, dass Gruppen-Leiter

und Gruppen-Leiterinnen für die Frauen-Beauftragte

Werbung machen.

Manche Frauen-Beauftragten haben

gute Erfahrungen gemacht

mit dem Werkstatt-Leiter oder der Werkstatt-Leiterin:

Er oder sie fragt die Frauen-Beauftragte,

wie es ihr geht.

Er oder sie interessiert sich für die Arbeit

der Frauen-Beauftragten.

Das macht die Frauen-Beauftragte stolz und zufrieden.

Manche Frauen-Beauftragte haben schlechte

Erfahrungen gemacht mit dem Werkstatt-Leiter oder der

Werkstatt-Leiterin:

Er oder sie löst alle Probleme allein.

Die Frauen-Beauftragte wird nicht

nach ihrer Meinung gefragt.

Manche Frauen-Beauftragten haben keinen

eigenen Raum für ihre Sprech-Stunden.

Das macht die Frauen-Beauftragten traurig.

Ohne Unterstützung ist es sehr schwer

Frauen-Beauftragte zu sein.

Für Frauen-Beauftragte ist die Zusammen-Arbeit

mit dem Werkstatt-Leiter oder der Werkstatt-Leiterin

wichtig.

Frauen-Beauftragte wollen akzeptiert werden.

Wenn Frauen-Beauftragte gute Bedingungen in der

Einrichtung bekommen,

werden sie von allen ernst genommen.

3. Frauen-Beauftragte brauchen Materialien, ein Budget, ein Büro und klare Regeln

Frauen-Beauftragte benötigen Geld

für eigene Weiter-Bildungen.

Und Veranstaltungen für andere Frauen.

Zum Beispiel Schmink-Nachmittage.

Manche Frauen-Beauftragte haben ein eigenes Budget.

Budget ist ein schweres Wort.

Budget heißt: Die Frauen-Beauftragte bekommt Geld.

Das Geld ist für ihre Arbeit als Frauen-Beauftragte.

Die Frauen-Beauftragte kann entscheiden,

wofür sie das Geld ausgeben möchte.

Zum Beispiel kann sie ein Frauen-Café machen.

Oder sie brauchen einen neuen Computer für ihre Arbeit.

Manche Frauen-Beauftragten bekommen Geld,

wenn sie etwas kaufen möchten.

Ohne Geld können Frauen-Beauftragte

nicht gut arbeiten.

Frauen-Beauftragte benötigen ein Büro.

Alle Frauen sollen in das Büro kommen können.

Auch Frauen mit einem Roll-Stuhl.

Manche Frauen-Beauftragten teilen sich das Büro

mit dem Werkstatt-Rat.

Das ist in Ordnung.

Es ist wichtig, dass zu den Sprech-Zeiten

niemand die Beratung stört.

Frauen-Beauftragte benötigen Ruhe,

damit sie gut beraten können.

Manche Frauen-Beauftragten möchten lieber

an einem anderen Ort Gespräche führen.

Zum Beispiel bei gutem Wetter draußen.

Frauen-Beauftragte haben viele Aufgaben.

Sie möchten sich mit anderen Frauen-Beauftragten

austauschen.

Manchmal brauchen Frauen-Beauftragte Infos,

die nicht in ihrem Ordner stehen.

Für diese Aufgaben benötigen Frauen-Beauftragte

Internet.

Sie nutzen entweder einen Computer oder ein Handy mit

Internet.

Frauen-Beauftragte ohne Internet haben

keinen Kontakt zu anderen Frauen-Beauftragten.

Dann ist es schwer, Frauen-Beauftragte zu sein.

Andere Frauen in der Werkstatt müssen

die Frauen-Beauftragte erreichen.

Manche Frauen-Beauftragte haben ein Post-Fach.

Oder ein Handy oder ein Telefon.

Das ist eine gute Idee.

Frauen-Beauftragte benötigen klare Regeln

und Absprachen mit der Werkstatt-Leitung.

Frauen-Beauftragte benötigen auch eine Frei-Stellung.

Frauen-Beauftragte benötigen Zeit

für ihre Sprech-Zeiten.

Und zur Vor-Bereitung und Nach-Bereitung.

Das ist wichtig.

Sie können zum Beispiel:

  • Termine machen.

  • Nach Informationen suchen.

  • Oder sich mit ihrer Unterstützerin treffen.

In dieser Zeit können Frauen-Beauftragte nicht in ihrer

Gruppe in der Werkstatt arbeiten.

Deswegen dürfen sie keinen Ärger bekommen.

Sie können die Arbeit später machen.

Oder eine andere Person macht die Arbeit.

Manchmal ist eine Frauen-Beauftragte nicht da.

Zum Beispiel, wenn sie krank oder im Urlaub ist.

Dann braucht sie eine Vertretung.

Frauen-Beauftragte wünschen sich die Schulung

von anderen Frauen-Beauftragten.

Zum Beispiel, wenn sie bald in Rente gehen.

Wir finden die neue

Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung wichtig.

Die Rechte von Frauen-Beauftragten werden gestärkt.

Aber nur mit klaren Absprachen in jeder Werkstatt

können Frauen-Beauftragte erfolgreich sein.

4. Frauen-Beauftragte brauchen eine Unterstützerin

Alle Frauen-Beauftragten haben eine Unterstützerin.

Manche Frauen-Beauftragte haben

noch ihre erste Unterstützerin.

Manche Frauen-Beauftragte haben

ihre Unterstützerin gewechselt.

Manchmal war die Zusammen-Arbeit

von der Frauen-Beauftragten und

ihrer Unterstützerin schlecht:

Manche Frauen-Beauftragte fühlten sich von

ihrer ersten Unterstützerin überfordert.

Eine andere Unterstützerin hat zu viel geholfen.

Frauen-Beauftragte können auch Aufgaben

allein erledigen.

Und die Frauen-Beauftragte kann sagen:

Hier brauche ich Unterstützung.

Derzeit sind alle Frauen-Beauftragten

mit ihrer Unterstützerin zufrieden.

Nicht alle Unterstützerinnen haben

dieselben Aufgaben.

Eine Unterstützerin hilft der Frauen-Beauftragten nur,

wenn sie Hilfe benötigt.

Jede Frauen-Beauftragte ist anders.

Jede Frauen-Beauftragte benötigt

bei anderen Sachen Unterstützung.

Wichtig ist eine Zusammen-Arbeit

von der Frauen-Beauftragten und ihrer Unterstützerin

auf Augen-Höhe.

Eine Frauen-Beauftragte hat einen Vertrag

mit ihrer Unterstützerin.

Sie haben die Aufgaben klar geregelt

und aufgeschrieben.

Das ist eine gute Idee.

Manche Unterstützerinnen arbeiten in der Werkstatt.

Zum Beispiel im Sozialen Dienst von der Werkstatt.

Andere Unterstützerinnen kommen von außerhalb.

Beides hat Vorteile und Nachteile.

Jede Frauen-Beauftragte sollte sich ihre Unterstützerin

selbst aussuchen dürfen.

Manchmal ist es nicht leicht,

eine Unterstützerin zu finden.

Eine Frauen-Beauftragte hat

keine Unterstützerin gefunden.

Weibernetz hat ihr dabei geholfen,

eine Unterstützerin zu finden.

Eine Unterstützerin aus der Werkstatt braucht eine Frei-Stellung,

um der Frauen-Beauftragten zu helfen.

Eine Unterstützerin, die nicht aus der Werkstatt kommt,

soll Geld für ihre Arbeit erhalten.

Unterstützerinnen helfen bei der Organisation

von Sprech-Zeiten.

Zum Beispiel beim Beantworten von E-Mails

oder Werbung machen.

Frauen-Beauftragte haben auch schwierige Themen

in ihren Sprech-Zeiten.

Es ist sehr wichtig, dass Frauen-Beauftragte

nach ihren Sprech-Zeiten mit ihrer Unterstützerin

über die Beratung sprechen können.

Allen Frauen soll es gut gehen.

Auch der Frauen-Beauftragten soll es gut gehen.

Das wünschen sich Frauen-Beauftragte:

Eine Vertretung für ihre Unterstützerin.

Zum Beispiel, wenn die Unterstützerin

krank oder im Urlaub ist.

5. Frauen-Beauftragte brauchen ein Netz-Werk

Frauen-Beauftragte arbeiten in ihren Werkstätten

zum Beispiel mit dem Werkstatt-Rat zusammen.

Frauen-Beauftragte haben Kontakt

zu Beratungs-Stellen außerhalb der Werkstatt.

Manche Frauen-Beauftragte haben Kontakt

zu anderen Frauen-Beauftragten.

Insgesamt sprechen wir von einem Netz-Werk.

Das Netz-Werk unterstützt und stärkt die Frauen-

Beauftragten.

Zusammen-Arbeit in der Werkstatt

Frauen-Beauftragte können mit:

  • dem Werkstatt-Rat,

  • den Gruppen-Leitern und Gruppen-Leiterinnen,

  • dem Begleitenden Dienst

  • und der Einrichtungs-Leitung

zusammen arbeiten.

Jede Frauen-Beauftragte muss gemeinsam

mit dem Werkstatt-Rat überlegen:

Wer macht welche Aufgabe?

Viele Frauen-Beauftragte sind auch im Werkstatt-Rat.

Oder sie waren im Werkstatt-Rat und wissen:

So arbeitet der Werkstatt-Rat.

Oft ist es für diese Frauen schwer,

die Arbeit als Frauen-Beauftragte

und die Arbeit als Werkstatt-Rätin zu unterscheiden.

Frauen-Beauftragte sind sich manchmal unsicher.

Andere Frauen sind sich auch unsicher.

Es ist praktisch, wenn die Frauen-Beauftragten

an den Sitzungen vom Werkstatt-Rat teil-nehmen.

Dort erfahren Frauen-Beauftragte:

Diese Themen sind in der Werkstatt wichtig.

Dann können Frauen-Beauftragte

bei Frauen-Themen mit-reden.

Ob Frauen-Beauftragte im Werkstatt-Rat

abstimmen dürfen, ist unterschiedlich.

2 Frauen-Beauftragte haben sich jeweils

eine Kollegin gesucht.

Diese Frauen-Beauftragten arbeiten

in großen Einrichtungen als Tandem.

Das ist praktisch.

Die Frauen-Beauftragten können miteinander reden

und sich gegenseitig unterstützen.

Diese Frauen-Beauftragten haben

eine gemeinsame Unterstützerin.

Wir finden:

Das ist eine gute Idee!

Eine andere Frauen-Beauftragte macht

einen Frauen-Kreis in ihrer Werkstatt.

Die Frauen im Frauen-Kreis sprechen

gemeinsam über Probleme in der Werkstatt.

Sie helfen, dass es den Frauen in der Werkstatt

gut geht.

Der Frauen-Kreis trifft sich einmal im Monat.

Wir finden:

Das ist eine gute Idee!

Zusammen-Arbeit außerhalb der Werkstatt

Frauen-Beauftragte haben Telefon-Nummern

und Adressen von Beratungs-Stellen

außerhalb der Einrichtung.

Zum Beispiel vom Frauen-Notruf.

Manche Frauen-Beauftragte schauen sich

Beratungs-Stellen an

und sprechen mit den Personen, die dort arbeiten.

Manche Frauen-Beauftragte haben Kontakt

zu der Frauen-Beauftragten der Stadt.

Das ist ein wichtiges Netz-Werk.

Frauen-Beauftragte können Rat suchende Frauen

an Beratungs-Stellen außerhalb der Werkstatt vermitteln.

Manche Frauen-Beauftragte haben Frauen zu einer

Beratungs-Stelle außerhalb der Werkstatt begleitet.

Beratungs-Stellen außerhalb der Werkstatt können

Frauen-Beauftragten helfen.

Frauen-Beauftragte können auch Beraterinnen helfen.

Denn Frauen-Beauftragte sind Expertinnen.

Frauen-Beauftragte wissen:

Das brauchen Frauen mit Behinderung.

Zusammen-Arbeit mit anderen Frauen-Beauftragten

Frauen-Beauftragte aus unterschiedlichen Städten haben

keinen oder wenig Kontakt untereinander.

Viele Frauen-Beauftragte wünschen sich mehr Kontakt

zu anderen Frauen-Beauftragten.

Manche Frauen-Beauftragte telefonieren.

Oder sie schreiben sich E-Mails.

Weibernetz hat eine Internet-Seite geschaffen:

Sie nennen es das Frauen-Forum.

Über diese Internet-Seite können

sich Frauen-Beauftragte unterhalten.

Nur sehr wenige Frauen-Beauftragte nutzen

das Frauen-Forum.

Weil manche Frauen nicht wissen, wie es funktioniert.

Oder sie haben kein Internet.

Nicht alle Frauen-Beauftragte wissen,

dass es das Frauen-Forum gibt.

Deswegen ist es wichtig,

dass Frauen-Beauftrage miteinander reden.

Dann können sie sich gegenseitig Infos geben.

Frauen-Beauftragte wünschen sich:

Sie möchten gerne öfter andere Frauen-Beauftragte

treffen und mit ihnen reden.

Ab 2017 sollen in allen Werkstätten

Frauen-Beauftragten gewählt werden.

Dann ist es leichter, eine andere Frauen-Beauftragte zu

besuchen.

Die Zusammen-Arbeit zwischen Frauen-Beauftragten ist

wichtig.

6. Frauen-Beauftragte brauchen weitere Verbündete

Manchmal kommen auch Männer

zu den Frauen-Beauftragten in die Sprech-Stunde.

Manche Frauen-Beauftragte beraten auch Männer.

Andere Frauen-Beauftragten beraten nur Frauen.

Eine Frauen-Beauftragte hat dazu gesagt:

„Man kann doch die Männer nicht rausjagen, oder?

Die haben auch Probleme.

Die haben auch Liebes-Kummer

und Ärger mit anderen Männern und da kann man

die nicht rausjagen.

Da bräuchte man einen Männer-Beauftragten!“

Mehrere Frauen-Beauftragten haben

sich einen Männer-Beauftragten für ihre Werkstatt

gewünscht.

Wir finden es gut, dass es Frauen-Beauftragte gibt!

Wir finden die Schulung von Weibernetz gut!

Wir wünschen allen Frauen-Beauftragten

viel Mut und Kraft!

Wir hoffen, dass die Wünsche

der Frauen-Beauftragten in Erfüllung gehen.

Almuth Meinert und Lena Zeller

Ein Text in Leichter Sprache

von Almuth Meinert & Lena Zeller

Anita Kühnel und Yvonne Hasse von Weibernetz e.V.

haben den Text geprüft.

Meinert, Almuth: staatlich anerkannte Heilpädagogin

(B.A.) und Master in „Praxisforschung in Sozialer Arbeit

und Pädagogik“, tätig in der sozialen Unterstützung und

Begleitung in inklusiven Handlungsfeldern sowie in der

Erwachsenenbildung.

Kontakt: almuth.meinert@web.de

Zeller, Lena: staatlich anerkannte Heilpädagogin (B.A.)

und Master in „Praxisforschung in Sozialer Arbeit und

Pädagogik“, tätig in der sozialen Unterstützung und

Begleitung in inklusiven Handlungsfeldern sowie in der

Arbeit mit geflüchteten Menschen.

Kontakt: zeller.lena@web.de

Berlin, Januar 2017

Quelle

Almuth Meinert, Lena Zeller: Frauen mit Lern-Schwierigkeiten als Peer-Beraterinnen. Praxis-Forschung am Beispiel von „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“ nach dem Konzept von Weibernetz e.V.. Berlin 2017.

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Stand: 07.05.2018

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