Eine Einführung in die inklusive Entwicklungszusammenarbeit

Inklusive Entwicklungszusammenarbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien

Schlagwörter: International, Bildung, Diskriminierung, Gesundheit, Frauen
Textsorte: Broschüre
Copyright: © Inclusion Europe 2011

Information zu diesem Text (von bidok)

Diesen Text haben wir von Inclusion Europe.

Inclusion Europe ist ein englisches Wort.

Es wird so ausgesprochen: Inkluschn Jurop.

Inclusion Europe kämpft zusammen mit vielen Organisationen gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen.

Die Bedeutung einzelner Wörter

Entwicklungsländer

Länder, die ärmer sind als viele andere

Vereinte Nationen

eine Gruppe von Ländern, die dafür arbeitet, die Welt zu verbessern

Armut

wenn jemand nicht genug Geld hat, zum Beispiel um Essen zu kaufen

Umwelt

unsere Umgebung

Millennium- Entwicklungsziele

8 Dinge, die geschehen müssen, um Entwicklungsländern zu helfen

LSMHP

eine Gruppe, die Menschen mit geistiger Behinderung im Land Lesotho in Afrika hilft

Hilfsorganisationen

Organisationen, die Menschen in Entwicklungsländern helfen

fairer Handel

wenn Menschen für das was sie machen oder anbauen einen fairen Lohn bekommen

Freiwilligenarbeit

wenn man seine Zeit nutzt, um anderen Menschen zu helfen

Die Arbeit mit Menschen aus anderen Ländern

Es gibt viele verschiedene Länder auf der Welt.

Einige Länder sind ärmer als andere.

Sie heißen Entwicklungsländer.

In welchem Land leben Sie?

Können Sie es auf der Karte finden?

Menschen in Entwicklungsländern

Viele Menschen in Entwicklungsländern sind sehr arm.

  • Viele haben nicht genug zu essen.

  • Viele haben kein sauberes Wasser zum Trinken.

  • Viele haben keinen sicheren Ort zum Leben.

  • Viele können nicht zur Schule gehen.

  • Viele haben keine Hilfe, wenn sie krank sind.

Einige Menschen können keine Arbeit finden.

Einige Menschen müssen sehr lange arbeiten und verdienen nur sehr wenig.

Oft ist ihre Arbeit schwer, schmutzig oder gefährlich.

1 von 5 Personen hat eine Behinderung.

Das Leben ist oft sehr schwer für sie.

Warum ist das Leben besonders schwer für Menschen mit Behinderung?

Wer hilft Menschen in Entwicklungsländern?

Viele verschiedene Organisationen arbeiten mit Menschen in Entwicklungsländern.

Man nennt sie Hilfsorganisationen.

Sie finden mehr über Hilfsorganisationen auf unserer Webseite www.inclusive-development.eu

Menschen in Entwicklungsländern helfen

Zu den Vereinten Nationen gehören 192 Länder.

Sie arbeiten zusammen daran, die Welt besser und sicherer zu machen.

Die Vereinte Nationen sagen, dass 8 Dinge geschehen müssen,

um Menschen in Entwicklungsländern zu helfen:

1. Armut beseitigen

Armut heißt, dass man nicht genug Geld hat,

um Essen zu kaufen oder nicht genug Land hat,

um selber etwas anzubauen.

Viele Menschen in Entwicklungsländern haben weniger als 1€ am Tag

für Essen, Kleidung und Unterkunft.

Was würden Sie kaufen,

wenn Sie nur 1€ pro Tag hätten?

Welche Dinge könnten Sie sich nicht mehr leisten?

2. Kindern den Schulbesuch ermöglichen

In vielen Entwicklungsländern müssen Kinder für die Schule Geld bezahlen.

Viele Familien haben dafür kein Geld.

Nur 2 von 100 Kindern mit Behinderung gehen zur Schule.

Manchmal müssen ihre Geschwister zu Hause bleiben,

um auf sie aufzupassen.

Warum ist es wichtig zur Schule zu gehen?

Was haben Sie in der Schule gelernt?

3. Gleiche Möglichkeiten für Mädchen und Frauen

In einigen Ländern haben Mädchen weniger Möglichkeiten als Jungen.

Mädchen haben oft

  • nicht genug zu essen

  • keine Medizin

  • keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen

Deswegen ist es wahrscheinlicher, dass Frauen und Mädchen

  • früher sterben

  • krank werden

  • arm sind

  • eine Behinderung haben

Warum bekommen Mädchen in einigen Ländern weniger Möglichkeiten als Jungen?

Haben in Ihrem Land Mädchen die gleichen Möglichkeiten wie Jungen?

4. Verhindern, dass Babies und Kinder sterben

Mehr als 10 Millionen Kinder unter 5 Jahren sterben jedes Jahr.

Die meisten dieser Kinder kommen aus Entwicklungsländern.

Die meisten Todesfälle könnten verhindert werden, hätten die Menschen

  • sauberes Wasser

  • besseres Essen

  • ärztliche Versorgung

In einigen Entwicklungsländern sterben 8 von 10 Kindern mit Behinderung.

Wer kann helfen, wenn ein Baby krank ist?

Welche besondere Unterstützung brauchen Kinder mit Behinderung?

5. Gesundheit für schwangere Frauen

In Entwicklungsländern haben Frauen oft viele Kinder.

Sie haben oft keine medizinische Versorgung, wenn sie ein Baby erwarten.

Das bedeutet:

  • viele Kinder sterben früh

  • viele Kinder haben eine Behinderung

  • Mütter werden krank oder haben Behinderungen

Wer kann einer Frau helfen, die ein Baby erwartet?

Was passiert, wenn niemand da ist, um einer Frau zu helfen?

6. Krankheiten und Seuchen bekämpfen

Viele Menschen in Entwicklungsländern werden krank oder sterben

an Krankheiten wie HIV/AIDS, Malaria oder Tuberkulose.

Menschen mit Behinderung werden oft krank oder sterben an solchen Krankheiten.

Oft sterben Menschen, weil sie

  • nicht wissen, wie man gesund bleiben kann

  • keine gute ärztliche Versorgung haben

  • kein Geld haben, um Medikamente zu kaufen

Wer hilft Ihnen, wenn Sie krank sind?

Was wäre, wenn Sie kein Geld für Medikamente hätten?

7. Die Umwelt schützen

Die Umwelt ist alles, was uns umgibt.

Das können Dinge in unserem Haus sein.

Es kann die Stadt oder das Land sein, wo wir leben.

Entwicklungsländer haben oft Probleme mit ihrer Umwelt:

•An einigen Orten leben zu viele Menschen zusammen.

Dadurch wird die Umwelt sehr verschmutzt.

•Einige Orte haben schlechte Böden und es regnet nicht genug.

Das bedeutet, dass die Bauern nicht genug für alle anbauen können.

•An einigen Orten regnet es zu viel.

Dadurch überfluten Häuser und die Ernte wird weggeschwemmt.

•An einigen Orten sind Luft und Wasser schlecht.

Davon werden Menschen krank oder sterben.

•An einigen Orten gibt es Erdbeben.

Dadurch können Häuser einstürzen.

Welche Länder kennen Sie, wo es Erdbeben oder Überschwemmungen gibt?

Was würden Sie tun, wenn es in Ihrer Gegend ein Erdbeben gäbe?

8. Zusammen für die Verbesserung der Welt arbeiten

Die Vereinte Nationen sagen,

dass alle Länder zusammenarbeiten müssen,

um die Welt besser zu machen.

Sie sagen, dass reiche Länder den Entwicklungsländern helfen sollten,

um das Leben für alle zu verbessern,

auch für Menschen mit Behinderung.

Die 8 Dinge, die geschehen müssen,

um Entwicklungsländern zu helfen,

heißen Millennium-Entwicklungsziele.

Die Geschichte von Michael

Hallo, ich heiße Michael.

Ich bin 25 Jahre alt.

Ich lebe in einem Land namens Wales.

Das ist ein Land in Europa.

Im Jahr 2009 bin ich nach Afrika, in das Land Lesotho gereist,

um den Menschen der LSMHP zu helfen.

Ich habe im Büro geholfen.

Ich habe über das Leben mit Behinderung in Wales berichtet.

Ich habe viele Menschen mit geistiger Behinderung aus Lesotho getroffen.

Als ich diese Menschen getroffen habe, habe ich herausgefunden,

wie schwer das Leben mit geistiger Behinderung in Lesotho ist.

Ich war geschockt, dass geistige Behinderung immer noch etwas ist,

wofür Menschen sich schämen.

Ich habe viel als Freiwilliger gelernt.

Ich erzähle gerne Leuten in Wales von meiner Zeit in Lesotho.

Die Geschichte von Hlalele

Hallo, ich heiße Hlalele.

Ich bin 15 Jahre alt.

Ich lebe in Afrika, in einem Land namens Lesotho.

Sesotho ist meine Sprache und ich spreche auch Englisch.

Ich habe 2 jüngere Brüder.

Ich passe gerne auf sie auf.

Meine Mutter arbeitet für eine Gruppe in Lesotho, die LSMHP heißt.

LSMHP arbeitet für ein besseres Leben für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien in Lesotho.

Die Straße, wo ich wohne, ist nach mir benannt,

wegen der schweren Arbeit, die meine Mutter macht.

Wie Sie Menschen in Entwicklungsländern helfen können

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Menschen in Entwicklungsländern helfen können.

Hier sind einige Vorschläge:

1. Andere Personen informieren

Erzählen Sie Ihren Freunden und Familie, wie schwer das Leben in Entwicklungsländern ist.

Sie können ihnen dieses Heft zeigen.

Sie finden mehr auf unserer Webseite unter

www.inclusive-development.eu

2. Geld sammeln

Es gibt viele Möglichkeiten, um Geld für Menschen in Entwicklungsländern zu sammeln.

Sie könnten

  • bei einem Lauf mitmachen, den Geldgeber unterstützen

  • Kaffee oder andere Sachen verkaufen

  • Kleider und andere Sachen an Hilfsorganisationen spenden

Sie finden mehr Vorschläge auf unserer Webseite unter

www.inclusive-development.eu

3. Produkte aus fairem Handel kaufen

Viele Sachen in Geschäften haben das Logo des fairen Handels,

wie beispielsweise Tee, Kaffee, Bananen oder Schokolade.

Das Logo für fairen Handel bedeutet,

dass Menschen, die diese Sachen machen oder anbauen, fair bezahlt werden.

Sie werden bei der Arbeit gut behandelt.

Sie könnten Sachen mit dem Logo für fairen Handel kaufen.

Sie könnten andere Leute bitten, diese Sachen zu kaufen.

Sie finden mehr über fairen Handel auf

www.fairtrade.de

oder www.transfair.org

4. Die eigene Freizeit nutzen

Viele Menschen verbringen einen Teil ihrer Freizeit damit,

anderen in Entwicklungsländern zu helfen.

Das nennt man Freiwilligenarbeit.

Sie könnten

  • freiwillig in einem gemeinnützigen Verein arbeiten

  • freiwillig in einem Entwicklungsland arbeiten, so wie Michael

Sie könnten Hilfsorganisationen fragen, wie man Freiwilliger werden kann.

Möglichkeiten, mit Hilfsorganisationen Kontakt aufzunehmen, finden Sie auf unserer Webseite

www.inclusive-development.eu

5. Mit örtlichen Politikern sprechen

Sie könnten Ihre Politiker bitten,

Menschen in Entwicklungsländern zu helfen.

Sie könnten sie an die besondere Unterstützung erinnern,

die Menschen mit geistiger Behinderung brauchen.

Sie könnten ihnen erzählen, wie es ist,

eine geistige Behinderung zu haben.

Im Rathaus Ihrer Stadt können Sie nachfragen,

wie Sie Ihre Politiker kontaktieren können.

6. Mit anderen zusammen arbeiten

Einige Gruppen von Menschen in reicheren Ländern arbeiten zusammen mit Gruppen in Entwicklungsländern,

um deren Leben zu verbessern.

Zum Beispiel arbeitet Mencap in Wales seit 10 Jahren mit LSMHP zusammen.

Sie haben Geld für LSMHP gesammelt.

Freiwillige mit geistiger Behinderung aus Wales sind nach Lesotho gereist,

um LSMHP zu helfen.

Menschen mit geistiger Behinderung aus Lesotho sind nach Wales gekommen.

Sie haben erfahren, wie das Leben für Menschen mit geistiger Behinderung in Wales ist.

Sie könnten herausfinden,

ob es Gruppen in Ihrer Nähe gibt,

die mit Entwicklungsländern arbeiten.

Sie könnten mit Gruppen in Ihrer Nähe

über die Arbeit mit Menschen in Entwicklungsländern sprechen.

Sie können mehr über die Arbeit mit anderen Ländern

auf unserer Webseite

www.inclusive-development.eu finden.

Das Leben ist oft schwer für Menschen mit Behinderung in armen Ländern.

Einige leben in Armut.

Einige werden schlecht behandelt, weil sie anders sind.

Einige sind sehr verletzlich.

Reiche Länder helfen den armen Ländern.

Sie geben ihnen Geld.

Sie helfen ihnen, die Armut zu bekämpfen.

Das nennt man Entwicklungszusammenarbeit.

Die Vereinten Nationen sagen,

dass Entwicklungszusammenarbeit auch Menschen mit Behinderung einschließen sollte.

Inclusion Europe, Mencap und die Lebenshilfe in Deutschland machen ein Projekt,

um die Unterstützung für Menschen mit geistiger Behinderung in armen Ländern zu verbessern.

Wir glauben, dass Gruppen von Menschen mit Behinderung aus Europa,

Menschen mit Behinderung in armen Ländern helfen können.

Sie können den Regierungen armer Länder zeigen,

wie man das Leben für Menschen mit Behinderung verbessern kann.

Sie können ihnen beibringen, wie man Hilfsangebote aufbaut.

Oft wissen Gruppen in Europa aber nicht, wie das geht.

Sie haben kein Geld so etwas zu bezahlen.

Inclusion Europe hat eine Webseite, wo Sie erfahren,

wie man solche Projekte machen kann.

Wir sagen Ihnen, wie Sie Geld für solche Projekte bekommen können.

Wir sagen Ihnen, wie andere Gruppen es machen.

Das ist die Webseite:

www.inclusive-development.eu

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Quelle:

Original: Inclusion Europe: Eine Einführung in die inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Inklusive Entwicklungszusammenarbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien.

http://www.inclusive-development.eu/images/stories/self-advocates_DE.jpg

bidok - Internetvolltextbibliothek. Wiederveröffentlichung im Internet.

Stand: 06.12.2011

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