Verein "AUTARK"

Arbeitsassistenz Kärnten und Integrationsfachdienst für berufslernbeeinträchtigte Jugendliche

Autor:in - Helga Fasching
Themenbereiche: Arbeitswelt
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Erschienen in: impulse Nr. 15, April 2000 impulse (15/2000)
Copyright: © Helga Fasching 2000

Verein "AUTARK"

"AUTARK" konnte im Jänner 2000 sein dreijähriges Bestehen feiern.

Das bedeutet auch, dass in Kärnten seit drei Jahren beeinträchtigte Jugendliche bei ihrer beruflichen Integration von dafür speziell ausgebildeten ArbeitsassistentInnen unterstützt werden.

Um Transparenz und Qualitätssicherung zu gewährleisten, wurde die dreijährige Projektphase des Vereins AUTARK einer internen[1] und einer externen[2] Evaluation unterzogen. In diesem Beitrag werden nach einer kurzen allgemeinen Beschreibung über die Ziele und Aufgaben des Vereins, die wesentlichen Ergebnisse dieser Evaluationsstudien zusammengefasst. Im Anschluss wird anhand eines Praxisbeispieles der facettenreiche Weg bis zu einer erfolgreichen Integration aufgezeigt.



[1] Projektabschlußbericht 1997-1999

[2] Die externe Evaluation über Autark wurde von Mag. Barnabas Strutz im Rahmen seiner Diplomarbeit durchgeführt - siehe Literaturangabe.

I. Kurze Darstellung der Ziele und Tätigkeiten von AUTARK

Um berufslernbeeinträchtigte Jugendliche auf Dauer in die Arbeitswelt integrieren zu können, wurde in Kärnten im Jahr 1996 der Verein AUTARK[3] gegründet. AUTARK zielt vor allem darauf ab, SchulabgängerInnen der Allgemeinen Sonderschule und der dritten Leistungsgruppe der Hauptschulen bei der Suche nach einer geeigneten Lehr- oder Arbeitsstelle behilflich zu sein. Es werden aber auch PflichtschulabgängerInnen mit Sinnesbeeinträchtigung oder körperlicher Beeinträchtigung betreut, wie auch Lehrabbrecher oder arbeitslose Jugendliche aus eben genannter Zielgruppe. Durch die Erlangung einer Lehrstelle oder eines Arbeitsplatzes soll den Jugendlichen der Weg in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit ermöglicht werden.

Die für diese Tätigkeit speziell ausgebildeten zehn ArbeitsassistentInnen unterstützen in allen Bezirksstädten Kärntens die Jugendlichen individuell nach ihren speziellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Der Kontakt zum Jugendlichen, dessen Erziehungsberechtigten, dem Lehrpersonal und anderen wichtigen Kooperationspartnern wird zumeist schon in der letzten Pflichtschulklasse hergestellt: Der Jobvorbereitungsphase (Erarbeitung eines Fähigkeitsprofiles, Stärken-Schwächenanalyse, Berufsorientierung etc.) kann dadurch ausreichend Zeit gewidmet werden. Weiters werden die Jugendlichen bei der Organisation von Praktikumsplätzen unterstützt wie bei der anschließenden aktiven Arbeitsplatzsuche: Die ArbeitsassistentInnen akquierieren gemeinsam mit den Jugendlichen Lehrstellen oder Arbeitsplätze, begleiten sie zu Vorstellungsgesprächen, zu Ämtern und zu Behörden. Manchmal müssen Fahrtrainings organisiert werden, damit Jugendliche lernen, selbständig zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen.

Konnte eine Vermittlung auf einen Arbeits- oder Lehrplatz realisiert werden, bleiben die ArbeitsassistentInnen weiterhin in Form einer Nachbetreuung mit dem Jugendlichen und dem Betrieb in Kontakt. So können durch rechtzeitige Krisenintervention oft gefährdete Lehr- oder Arbeitsverhältnisse vor einem Abbruch bewahrt werden.



[3] AUTARK wird vom ESF (Europäischer Sozialfond) mit 40% und des Landes Kärnten mit 60% finanziert. Vorerst wurde das Projekt auf drei Jahre genehmigt. Aufgrund der Vermittlungserfolge und der Notwendigkeit einer derartigen Integrationsunterstützung wurden Zusagen auf weitere vier Jahre ausgesprochen

II. Zu den Ergebnissen des Projektabschlusses und der Evaluationsstudie von Strutz

Grundsätzlich ist zu fragen, ob die ArbeitsassistentInnen erfolgreich tätig waren. Die Realisierung eines Lehr- oder Arbeitsplatzes kann natürlich als ideales Ergebnis der Tätigkeit gewertet werden. In den Berichtsjahren wurde in vielen Fällen das Wunschresultat erzielt. Aber ist nicht jeder noch so kleine Schritt ein Erfolg, um das "große Ziel" einer dauerhaften eigenständigen oder unterstützten Beschäftigung zu erlangen? Für AUTARK war es wichtig, auch diese Schritte als positives Ergebnis zu werten.

Dem Projektabschlußbericht (1997-1999) kann entnommen werden, dass in den drei Jahren des Bestehens von AUTARK über 500 Jugendliche erfolgreich betreut wurden. Knapp mehr als die Hälfte sind männliche Jugendliche. Die große Mehrheit ist zwischen 14 und 19 Jahren alt. Mehr als die Hälfte sind AbgängerInnen der Allgemeinen Sonderschule, weniger als ein Drittel sind AbsolventInnen der Hauptschule in der dritten Leistungsgruppe; die übrigen sind beschäftigungslose Jugendliche. Erfolgreiche Vermittlungen dauern im Durchschnitt etwa ein halbes Jahr, manchmal auch länger. Zwei Drittel aller betreuten Jugendlichen werden über die Schulen an die ArbeitsassistentInnen vermittelt. Die übrigen Jugendlichen melden sich entweder selbst oder sie werden von den Jugendämtern oder vom Psychologischen Beratungsdienst an AUTARK verwiesen. Die ArbeitsassistenInnen des Vereins haben in den drei Jahren sechstausend telefonische und persönliche Beratungsgespräche geführt; sie haben über eintausend persönliche und über viertausend telefonische Betriebskontakte vorgenommen. In mehreren tausend Fällen wurden Vernetzungskontakte zu anderen Beratungsstellen hergestellt.

Dieses Resultat und vor allem die gute Zusammenarbeit des Vereins mit anderen Institutionen - zwei Drittel der betreuten Jugendlichen kamen über die Schule zu AUTARK - bestätigen die Notwendigkeit des Vereins AUTARK an der Nahtstelle zwischen Schule und Einstieg ins Berufsleben.

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Evaluationsstudie von Strutz dargestellt. Im Mittelpunkt steht der Vermittlungserfolg der ArbeitsassistentInnen. Gefragt wird nach der Motivation, den Jugendlichen helfen zu wollen, der Motivation der Jugendlichen während des Integrationsprozesses, und nach der Motivation der Betriebe, einen beeinträchtigten Jugendlichen aufzunehmen.

Jugendliche und Vermittlungserfolg

Der Vermittlungserfolg, also ob es gelingt, den Jugendlichen in ein langfristiges Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln, das zumindest drei Monate dauert, hängt seitens der Jugendlichen ganz wesentlich von drei Bedingungen ab:

Kooperationsfähigkeit

Ein wichtiges Kriterium für den Vermittlungserfolg ist die Bereitschaft der Jugendlichen zur Zusammenarbeit. Strutz konnte feststellen, dass zwischen erfolgreich und erfolglos vermittelten Jugendlichen schon während der ersten drei Monate der Vermittlungsbemühungen ein wesentlicher Unterschied besteht: Erfolglos vermittelte Jugendliche zeigen fünfmal so viele unkooperative Handlungen als erfolgreich vermittelte: unkooperative Verhaltensweisen sind zum Beispiel die Nichteinhaltung von vereinbarten Terminen ohne gerechtfertigte Gründe oder ohne vorherige Absage.

Motivation und Selbständigkeit

Erfolgreich vermittelte Jugendliche zeigen im Vergleich zu erfolglos vermittelten Jugendlichen fünfmal so viele Handlungen und Aktivitäten, die ihre Motivation und ihr Engagement beweisen. Dazu gehört zum Beispiel, dass der/die KlientIn von sich aus anruft oder in die Beratung kommt, d. h. selbst die Initiative ergreift und neben der Betreuung eigenständig auf Arbeitssuche geht und sich bei Betriebspraktika besonders bemüht.

Art der Beeinträchtigung

Die Art der Beeinträchtigung wirkt sich auf den Vermittlungserfolg aus. Im Wesentlichen werden Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung und solche mit sozialer Beeinträchtigung unterschieden. Jugendliche, die zu unangepasster Aggressivität tendieren, geringe Kapazitäten zur Kooperation mit anderen aufweisen und Anforderungen nicht befolgen können, haben eine weitaus geringere Chance in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis aufgenommen zu werden. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es für körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen spezielle finanzielle Förderungen für die Betriebe gibt, nicht aber für solche mit den erwähnten sozialen Beeinträchtigungen.

Folgedessen kann gesagt werden, dass, je motivierter, je kooperationsbereiter ein Jugendlicher ist, je höher seine Selbständigkeit und seine Bereitschaft ist, sich auf eine Arbeitssituation mit ihren neuen Herausforderungen einzulassen, desto größer sind seine Chancen am Arbeitsmarkt integriert zu werden.

Die bei der Evaluierung festgestellten vermittlungsfördernden Merkmale der Jugendlichen sind jene Schlüsselqualifikationen, die erforderlich sind, um eine berufliche Situation unabhängig von der fachlichen Qualifikation erfolgreich bewältigen zu können. Dazu gehören personale Qualifikationen wie Lernbereitschaft, Selbstvertrauen, soziale Qualifikationen wie Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft und kognitive Qualifikationen wie Denkfähigkeit sowie Werthaltungen im Sinne von Anpassungsbereitschaft und Dienstbereitschaft.

ArbeitsassistentInnen

ArbeitsassistentInnen sollen die Jugendlichen an Betriebe vermitteln. Diese Tätigkeit kann aber unter den gegebenen Umständen nicht durch einfaches Zuweisen eines Jugendlichen an einen Betrieb erfolgen, sondern besteht aus einem komplexen Gefüge vieler einzelner Aktivitäten, die Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl, Überzeugungskraft, Geduld und viele andere personale und fachliche Qualitäten von den ArbeitsassistentInnen verlangen.

ArbeitsassistentInnen haben somit eine vielfältige Funktion:

  • sie sind Akquisiteure von Arbeitsplätzen, die es oft noch gar nicht gibt, zumindest nicht für diese Jugendlichen,

  • sie sind Begleiter und Betreuer der beeinträchtigten Jugendlichen, und

  • sie haben eine Mediatorenfunktion: sie müssen zwischen Arbeitgebern und Jugendlichen vermitteln.

Eine wesentliche Tätigkeit der BetreuerInnen von AUTARK besteht in der Herstellung von persönlichen Kontakten zu Betrieben, die als potentielle Arbeitgeber für die Jugendlichen in Frage kommen. Hier müssen die Betriebsinhaber oder die Verantwortlichen über die Situation des zu vermittelnden Jugendlichen aufgeklärt werden, was sie vom Jugendlichen erwarten können und was nicht.

Auffallend ist, dass die persönlichen Betriebskontakte, also die persönlichen Vorsprachen der ArbeitsassistentInnen von ganz großer Bedeutung und erfolgreicher sind als die bloß telefonischen oder schriftlichen Kontakte. Erfolgreich vermittelte Jugendliche brauchen im Durchschnitt 6 Betriebskontakte und 2 bis 3 Vorstellungsgespräche.

Die Betriebe

Der dritte Partner in der Arbeit von AUTARK sind die Betriebe. Neben den arbeitsspezifischen Qualifikationen, wie Eignung und Fleiß des Jugendlichen, werden besonders zwei Gesichtspunkte als Motive, einen beeinträchtigten Jugendlichen aufzunehmen, genannt. Es sind dies Sympathie und Mitgefühl für den Jugendlichen und die Aussicht auf die finanzielle Förderung eines Arbeitsplatzes. Betriebsinhaber und Betriebsverantwortliche erkennen ihre soziale Verantwortung und sind bei entsprechender Information gerne bereit, Menschen in ihren Betrieb einzustellen, die auf irgendeine Weise beeinträchtigt sind. Eine solche Einstellung ist allerdings nicht unabhängig von der Chance auf eine finanzielle Förderung des Arbeitsplatzes.

In der Befragung gaben 8 von 10 Betrieben an, die tatsächlich einen Jugendlichen durch AUTARK eingestellt haben, dass sie beim Nichtzustandekommen des Arbeitsverhältnisses eben jemanden anderen eingestellt hätten. Jeder fünfte Betrieb meint, dass sie niemanden eingestellt hätten, wenn nicht von AUTARK ein Jugendlicher vermittelt worden wäre. So gesehen kann man annehmen, dass rund jeder fünfte von AUTARK vermittelte Arbeitsplatz ein neuer Arbeitsplatz ist, der durch das persönliche Engagement der ArbeitsassistentInnen geschaffen worden ist.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Kennzeichen erfolgreicher Vermittlung eines berufslernbeeinträchtigten Jugendlichen auf den primären Arbeitsmarkt somit im Wesentlichen aus vier "Bereitschaften" bestehten:

  • der Bereitschaft der Jugendlichen zu kooperieren, selbständig zu sein, sich für ein Arbeitsverhältnis zu interessieren;

  • der Bereitschaft der Betriebe, einen solchen Jugendlichen zu akzeptieren und ihm eine Chance zu gewähren;

  • der Bereitschaft der ArbeitsassistentInnen, helfen zu wollen, sich für den einzelnen Jugendlichen zu engagieren und die Betriebe zu motivieren und

  • der Bereitschaft der Gesellschaft (Staat, Land Gemeinden, Institutionen), finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

III. Beispiel aus der Praxis

Vorgeschichte

Es handelt sich hierbei um H., einen 16 jährigen Jugendlichen, der die Allgemeine Sonderschule absolvierte und eine Tischlerlehre aufgrund von mangelndem Interesse am gewählten Beruf nach sechs Monaten wieder selbst abgebrochen hatte. Nachdem K. sieben Monate arbeitslos war, suchte seine Mutter bei AUTARK Unterstützung. Der ehemalige Lehrherr informierte die Mutter über das Angebot von AUTARK.

Aufnahmegespräch

Hier wurde vereinbart, dass AUTARK H. bei seiner beruflichen Orientierung und beruflichen Integration unterstützen wird. Die Voraussetzung dafür ist, dass bestimmte Regeln berücksichtigt werden. Dazu gehört die Bereitschaft, Termine einzuhalten und die aktive Mitarbeit des Jugendlichen bei Trainingsaktivitäten in der Job-Vorbereitungsphase wie bei der anschließenden Arbeitsplatzsuche.

Verlauf der Betreuung

1. Vernetzungskontakte zu Informanten herstellen

Zuerst erfolgte eine telefonische Rücksprache mit dem ehemaligen Lehrherrn von H., um über die Ursachen des Lehrabbruchs zu erfahren.Weiters wurde AUTARK vom Klassenvorstand der Allgemeinen Sonderschule über H.'s schulische Leistungen und dortiges Sozialverhalten informiert. Gleichzeitig erfolgte die Kontaktaufnahme mit dem Jugendbetreuer vom AMS (Arbeitsmarktservice), um sich zu vergewissern, dass H. dort als arbeitssuchend registriert ist. (Nur wenn der benachteiligte Jugendliche beim AMS als arbeitssuchend registriert ist, gilt er als föderungswürdig im Sinne der Integration benachteiligter Jugendlicher).

2. Berufsorientierungsphase

K. hatte zu diesem Zeitpunkt den Wunsch, noch einmal eine Lehre zu probieren, er wußte aber nicht, für welchen Beruf er sich begeistern sollte. In der Berufsorientierung wurde versucht, H.'s Stärken und Schwächen herauszuarbeiten. Neben dem persönlichen Beratungsgespräch bedienten wir uns mit Materialien zur Berufsorientierung (Stärken-Schwächen-Analyse, Talentesuche, Berufslexikon, Rollenspiel). Weiters erkundeten wir uns im Berufsinformationszentrum des AMS über das aktuelle Lehrstellenangebot. Wichtig in dieser Phase war die Konzentration auf Lehrstellen, wo es eine sichtliche Nachfrage gibt. Da in der gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation der Wunschberuf oft nicht mehr verwirklichbar ist, erscheint es umso wichtiger, sich Alternativen zu suchen. Zum Beispiel begann sich H. plötzlich für den Lehrberuf des Fliesenlegers zu begeistern. Hier mußte rechtzeitig beratend aufgeklärt werden, dass dieser Traum nicht realisierbar ist, da es keine freie Lehrstelle als Fliesenleger zu besetzen gibt. Als Alternative konnte der Beruf des Malers gefunden werden. H. entdeckte durchs berufliche Beratungsgespräch, dass er seinem Vater immer wieder mit Freude beim Ausmalen der Räume im eigenen Haus geholfen hat.

3. Praktikum

Um zu erfahren, ob sich H. nun für den Malerlehrberuf eignet, wurde ein Praktikum bei einem Malermeister für eine Woche lang organisiert. Dieses Praktikum scheiterte jedoch nach dem zweiten Tag, da H. nicht mehr am Praktikumsplatz erschien und als Grund eine Ohrenentzündung angab. Laut Aussage von H. wollte er einfach nicht in diesem Betrieb arbeiten.

4. Stilllegung der aktiven Arbeitsplatzsuche, Aufklärung, Motivationstraining

In dieser Phase ging es um die Bewusstwerdung, was es bedeutet, einen Lehrplatz zu bekommen und zu erhalten. Schritt für Schritt wurden die Voraussetzungen besprochen, die für eine Erhaltung des Arbeitsplatzes erfüllt werden müssen. Dazu gehört u. a. das Interesse am Beruf, die Bereitschaft zur Arbeit, zur Pünklichkeit, Motivation.

5. Phase der Delegation

H. musste Selbstdisziplin und Engagement beweisen, dass er arbeiten möchte. Das heißt, er musste sich um freie Malerlehrstellenangebote im Berufsinformationszentrum des AMS erkunden, die Zeitungsannoncen lesen, aus dem amtlichen Telefonbuch Malerbetriebe notieren. AUTARK stand in dieser Phase jedoch beratend und unterstützend zur Seite, wenn es sich zum Beispiel um betriebliche Anfragen handelte oder wenn Bewerbungen verfasst werden mussten.

6. Wiederaufnahme der aktiven Arbeitsplatzsuche und berufliche Integration

Nachdem H. bewiesen hatte, dass es ihm wichtig ist eine Arbeit zu bekommen, kam es erneut zur aktiven Arbeitsplatzsuche mit AUTARK. Es konnte ein Malerbetrieb für ein zweites Praktikum gefunden werden. In diesem Betrieb zeigte H. Einsatzbereitschaft, Interesse und Motivation am Beruf des Malers, was zum Erfolg führte, dass er im selben Betrieb eine Lehrstelle erhielt.

H. ist nun schon über ein Jahr in diesem Betrieb als Lehrling beschäftigt. Durch seine Misserfolge, hat H. einiges an Erfahrung und sozialer Kompetenz dazugewonnen. Ein Stück weiter ist es ihm bewusster geworden, dass er noch einmal eine Chance bekam, eine Lehre zu probieren. Wie weit seine Motivation und sein Interesse ihn dabei begleiten werden, ist noch ungewiss. Der regelmäßige Kontakt zwischen AUTARK und Betrieb läßt jedoch erkennen, dass H.'s Arbeitgeber sehr zufrieden mit ihm ist.

Literatur

STRUTZ, Barnabas S: AUTARK - Verein zur beruflichen Integration von beeinträchtigten Pflichtschulabgängern. Eine Evaluation der Arbeitsweisen. Diplomarbeit. Klagenfurt 1999.

AUTARK - Arbeitsassistenz Kärnten: Projektabschlußbericht 1997-1999. Klagenfurt 2000

AUTARK - Jahresbericht 1998. Klagenfurt 1999

Kontaktadresse:

AUTARK - Arbeitsassistenz Kärnten (Zentralstelle)

Gutenbergstraße 9, 9020 Klagenfurt

Projektkoordination: Andreas Jesse

Tel.: 0043 (0)463 597263

Homepage: www.autark.co.at

Helga Fasching war bis Ende Dezember 1999 Mitarbeiterin beim Verein AUTARK; seit Jänner 2000 Universitätsassistentin am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Wien - Internationale Forschungsstelle für Arbeit und soziale Integration,

Universitätsstraße 7, A-1010 Wien,

Tel.: 0043-1-4277-48072,

e-Mail: Helga.Fasching@univie.ac.at

Quelle:

Helga Fasching: Verein "AUTARK" - Arbeitsassistenz Kärnten und Integrationsfachdienst für berufslernbeeinträchtigte Jugendliche

Erschienen in: impulse Nr. 15 / April 2000

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 02.03.2006

zum Textanfang | zum Seitenanfang | zur Navigation