Der 1. Schulungs-Kurs für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen ist vorbei

Schlagwörter: Beratung, People First, Unterstützung, Heim, Werkstatt für Behinderte (WfB), Gleichberechtigung, Gewalt, Frauen, Menschen mit Lernschwierigkeiten
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Erschienen in: WeiberZEIT einfach gesagt, Ausgabe 19/ 2010, Seite 11-12.
Copyright: © Verein Weibernetz e.V. 2010

Der 1. Schulungs-Kurs für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen ist vorbei

Seit Ende 2008 gibt es ein Projekt von Weibernetz und Mensch zuerst. Es heißt: Frauen-Beauftragte in Einrichtungen.

Frauen-Beauftragte - das ist ein schweres Wort.

Es bedeutet: Eine Frau kämpft für die Rechte von Frauen.

Sie kann man fragen bei Problemen.

In Werkstätten und Wohnheimen für behinderte Menschen soll es Frauen-Beauftragte geben.

Das sollen Frauen mit Lernschwierigkeiten sein.

Die Idee dazu hatte Petra Groß von Mensch zuerst.

Sie und viele andere Frauen aus Einrichtungen meinten:

Es gibt zu wenige Ansprech-Personen für Frauen in Werkstätten und Wohn-Heimen.

Dabei geht es den Frauen dort nicht immer gut.

Viele werden dort angefasst, obwohl sie das nicht wollen.

Oder zum Beispiel: Sie bekommen weniger Geld als die Männer.

Deswegen hat das Frauen-Ministerium Geld gegeben für das Projekt.

Für Schulungen für Frauen-Beauftragte in Werkstätten und Wohn-Heimen.

Denn: Frauen-Beauftragte zu sein ist schwer.

Man braucht viele Infos, zum Beispiel über die Rechte von Frauen.

Man muss wissen: Wo hole ich Hilfe.

Anita Kühnel von Mensch zuerst ist eine Referentin auf den Schulungen.

Referentin heißt: Sie erzählt den Frauen etwas über das Thema.

Sie hält Vorträge. Sie gibt Tipps.

WeiberZeit hat mit Anita Kühnel gesprochen.

Frage: Der 1. Schulungskurs für die Frauen-Beauftragten ist vorbei. Inzwischen hat der 2. Schulungskurs angefangen. Wie waren die Schulungen?

Der 1 Schulungskurs war von Mai 2009 bis März 2010.

Insgesamt waren es 8 Schulungen in der Jugendherberge in Frankfurt.

Bei den Schulungen waren 8 Frauen aus Wohn-Heimen und Werkstätten in ganz Deutschland dabei.

Sie wollten Frauen-Beauftragte in ihrer Einrichtung werden.

In den Schulungen haben die Frauen viele verschiedene Dinge gelernt:

Was sind die Aufgaben von einer Frauen-Beauftragten?

Wie können sie den Frauen helfen, die zur Frauen-Beauftragten kommen?

Welche Probleme haben Frauen in Einrichtungen?

Bei den Schulungen waren auch Gäste: zum Beispiel die Frauen-Beauftragte vom Hessischen Rundfunk und eine Frau, die in einer Beratungs-Stelle für Sexuelle Gewalt arbeitet.

Und wir haben gemeinsam den Frauen-Notruf in Frankfurt besucht.

Bei einigen Schulungen waren auch die Unterstützerinnen der Frauen dabei.

Warum waren die Unterstützerinnen dabei?

Die Unterstützerinnen müssen auch wissen, um was es geht.

Damit sie den Frauen-Beauftragten helfen können.

Zum Beispiel: Tipps geben, wenn die Frauen-Beauftragten nicht weiß, wie sie den Frauen helfen kann.

Oder sie kann der Frauen-Beauftragten Mut machen.

Sie muss Sachen in Leichter Sprache erklären können.

Seit Mai 2010 gibt es schon den 2. Schulungs-Kurs.

Dieses Mal ist der Kurs in Mainz.

Es sind wieder 8 Frauen dabei, die aus ganz Deutschland kommen.

Sie wollen auch lernen, Frauen-Beauftragte zu sein.

Dafür machen Weibernetz und Mensch zuerst wieder 7 Schulungen.

Warum sind Frauen-Beauftragte in Werkstätten und Wohn-Heimen wichtig?

In den Werkstätten und Wohn-Heimen muss es Frauen-Beauftragte geben.

Damit die Frauen die gleichen Rechte haben.

Die Frauen brauchen eine Ansprech-Person, der sie vertrauen können.

Was ist wichtig bei der Arbeit als Frauen-Beauftragte?

Schweigepflicht. Die Frauen müssen sicher sein, dass die Frauen-Beauftragte nichts einfach weiter erzählt.

Sie muss den Frauen gut zuhören.

Sie muss die Frauen ernst nehmen.

Sie muss überlegen:

Wie kann man den Frauen helfen.

Sie kann den Frauen Tipps geben, wer kann helfen.

Sie muss sich für die Rechte der Frauen einsetzen.

Sie soll genau hinschauen:

Wie geht es den Frauen in der Werkstatt oder im Wohn-Heim?

Und sie muss sich für die Frauen stark machen.

Wie geht das? Wie kann sich die Frauen-Beauftragte für die Frauen stark machen?

Sie kann den Frauen zuhören und Tipps geben. Oder sie kann sagen, wo die Frau Hilfe bekommen kann.

Sie kann Angebote für die Frauen machen.

Zum Beispiel: ein Frauen-Café. Oder Freizeit-Angebote nur für Frauen.

Sie kann dafür sorgen, dass es Selbst-Behauptungs-Kurse für Frauen gibt.

Sie setzt sich für Gleich-Berechtigung ein.

Zum Beispiel, wenn eine Frau eine andere Arbeit machen will.

So wie die Männer auch.

Sie kann in den Gremien mitarbeiten.

Das sind wichtige Arbeits-Gruppen.

Zum Beispiel: sie kann mit der Leitung reden.

Oder mit dem Werkstatt-Rat.

Wie geht es mit den Frauen weiter nach der Schulung?

Die 8 Frauen aus dem 1 Kurs sind jetzt Frauen-Beauftragte in ihren Einrichtungen.

Sie kümmern sich jetzt um die Probleme der Frauen.

Sie machen ihre Arbeit als Frauen-Beauftragte.

Aber sie können sich immer noch bei den Mitarbeiterinnen im Projekt melden.

Wenn sie Probleme oder Fragen haben.

Ich wünsche den Frauen-Beauftragten bei ihrer Arbeit viel Erfolg.

Ich glaube sie machen ihre neue Arbeit gut.

Informationen zum Projekt:

Rebecca Maskos

Tel.: 0160 - 90 38 27 99

www.weibernetz.de/frauenbeauftragte

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Quelle:

Anita Kühnel, Ricarda Kluge, Rebecca Maskos: Der 1. Schulungs-Kurs für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen ist vorbei. Erschienen in: WeiberZEIT einfach gesagt, Ausgabe 19/ 2010, Seite 11-12.

Original: http://www.weibernetz.de/19.html

bidok - Internetvolltextbibliothek. Wiederveröffentlichung im Internet.

Stand: 20.03.2014

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