Ist Inklusive Pädagogik gerecht?

Autor:in - Annedore Prengel
Schlagwörter: Schulische Integration, Schulentwicklung, Menschenrecht, Gleichberechtigung, Gemeinsamer Unterricht
Textsorte: Buch
Releaseinfo: Tagungsband in Leichter Sprache zur 25. Jahrestagung der Integrations-/Inklusionsforscher_innen in Bremen 2011. Themenschwerpunkt: "Inklusiv gleich gerecht? Inklusion und Bildungsgerechtigkeit".
Copyright: © Lebenshilfe-Verlag Marburg 2013

Ist Inklusive Pädagogik gerecht?

Diesen Text hat Annedore Prengel geschrieben.

In Schwerer Sprache heißt der Text:

Kann Inklusive Pädagogik die Sehnsucht nach Gerechtigkeit erfüllen? - Paradoxien eines demokratischen Bildungskonzepts.

Beim Text in Leichter Sprache hat Lisa Pfahl mitgearbeitet.

1. Nach-Denken über Gerechtigkeit

Schon immer wollten Menschen gerecht behandelt werden.

Im alten Ägypten gab es eine Göttin der Gerechtigkeit.

Ihr Name ist Ma'at.

Das bedeutet Wahrheit und gute Ordnung.

Heute gibt es in vielen Städten Brunnen der Gerechtigkeit.

Die Brunnen stehen auf dem Markt-Platz.

Sie helfen uns daran zu denken, mit allen Menschen gerecht zu sein.

Die Idee der Gerechtigkeit und die Idee der Mit-Menschlichkeit sind verbunden.

Gerecht ist, was Menschen gut miteinander verbindet.

Doch Menschen haben immer wieder Streit.

Es kommt zu Un-Gerechtigkeiten.

Menschen müssen lernen, was gut und gerecht ist.

Dabei helfen die Menschen-Rechte:

Die Rechte der Menschen mit Behinderungen.

Und die Rechte der Kinder.

Alle Menschen haben gleiche Rechte.

Auch Kinder haben Rechte.

Aber es gibt Dinge, die Kinder noch nicht selbst entscheiden können.

Wenn Kinder klein sind, müssen Erwachsene entscheiden.

Erwachsene sollen Kinder dazu erziehen,

selbst über ihr Leben zu bestimmen.

2. Gerechtigkeit in der Schule

In der Schule werden Kinder oft ungerecht behandelt.

Zum Beispiel:

  • Lehrer und Lehrerinnen sehen nicht, was Kinder können.

  • Kinder bekommen falsche Noten.

  • Kinder werden in der Schule ausgeschlossen und dürfen nicht alles lernen.

Darum möchten viele Menschen die Schule gerecht machen.

Alle Kinder sollen eine gemeinsame Schule besuchen.

In der gemeinsamen Schule kann jedes Kind lernen, was es noch nicht kann.

Die Kinder lernen, alleine mit verschiedenen Sachen zu arbeiten.

Im Kreis erklären sie den anderen Kindern, was sie gelernt haben.

Manchmal gibt es Un-Gerechtigkeiten zwischen Kindern.

Zum Beispiel, wenn Kinder anderen Kindern wehtun.

Aber alle Kinder können lernen, gerecht mit anderen Kindern zu sein.

Auch ist jedes Kind manchmal traurig.

Weil es nicht tun kann, was es will.

Dann müssen Erwachsene oder andere Kinder das Kind trösten.

3. Inklusive Schulen

Seit über 40 Jahren gibt es Schulen, in denen alle Kinder gemeinsam lernen.

Die Lehrer und Lehrerinnen von diesen Schulen können gut verschiedene Kinder unterrichten.

Die Lehrer und Lehrerinnen von anderen Schulen müssen das noch lernen.

Dabei können Lehrer und Lehrerinnen voneinander lernen.

Dazu müssen sie viel miteinander reden über Gleichheit in der Schule.

Lehrer und Lehrerinnen müssen lernen:

Kinder haben die Freiheit zur Selbst-Bestimmung.

Menschen haben das Recht, anders zu sein.

Das bedeutet jedes Kind darf auf seine Weise lernen.

Das Ziel von inklusiven Schulen ist, dass jedes Kind so viel wie möglich lernt.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Dieses Buch gibt es auch in schwieriger Sprache vom Klinkhardt-Verlag.

Das Buch heißt in schwieriger Sprache:

Seitz, Simone; Finnern, Nina-Kathrin; Korff; Natascha; Scheidt, Katja (2012) (Hrsg.): Inklusiv gleich gerecht? Inklusion und Bildungsgerechtigkeit.

Bad Heilbrunn: Klinkhardt. ISBN: 978-3-7815-1847-6

Der Klinkhardt-Verlag hat erlaubt, das Buch in leichter Sprache zu drucken. Dafür bedanken wir uns.

Herausgeber:

Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.

Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg

Tel.: (0 64 21) 4 91-0, Fax: (0 64 21) 4 91-16 7

E-Mail: bundesvereinigung@lebenshilfe.de; Internet: www.lebenshilfe.de

Unterstützung bei der Texterstellung: Kerstin Hazibar, bidok

Gestaltung: Heike Hallenberger

Lektorat: Roland Böhm, Nina-Kathrin Finnern

Titelbild: Mark Joyce

Bilder S. 9, 14 oben, 41, 43, 51 unten, 71 oben, 73, 93 unten, 98, 103 unten, 107 unten, 118 (3. Bild), 122 Mitte: Rechte bei Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 Bilder S. 13 Mitte, 13 unten, 32 Mitte, 32 unten, 45 Mitte, 58, 79 oben, 89 oben, 127 oben, 131 (2. Bild), 140 Mitte: Rechte bei der jeweiligen Organisation.

Alle anderen Bilder: Reinhild Kassing. Wenn Sie diese Bilder benutzen wollen, muss Frau Kassing ja sagen. Wenden Sie sich an: E-Mail: info@reinhildkassing.de

Herstellung: Lebenshilfe-Verlag Marburg

Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH

© Lebenshilfe-Verlag Marburg 2013

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-88617-541-3

1. Auflage 2013

- - - - - - - - - - - - - - - - -

Quelle:

Annedore Prengel: Ist Inklusive Pädagogik gerecht? In: Simone Seitz, Nina-Kathrin Finnern, Lisa Pfahl, Katja Scheidt (Hg.): Ist Inklusion gerecht? Inklusions-Forschung in leichter Sprache. Marburg: Lebenshilfe-Verlag, 2013.

bidok - Internetvolltextbibliothek. Wiederveröffentlichung im Internet.

Stand: 12.12.2013

zum Textanfang | zum Seitenanfang | zur Navigation