Einfach Europa?!

Was Sie über die Politik für behinderte Frauen und Männer in Europa und auf der Welt wissen sollten

Schlagwörter: Gesetz, Statistik, International, Recht, Frauen
Textsorte: Broschüre
Copyright: © Netzwerk Artikel 3 e.V. 2006

Inhaltsverzeichnis

Die Politik in Europa und bei den Vereinten Nationen - Ist das einfach zu verstehen?

Europa ist ein Erdteil. In Europa gibt es viele Länder.

Seit über 30 Jahren arbeiten einige Länder aus Europa immer mehr zusammen. Inzwischen sind es schon 25 Länder. Diese 25 Länder nennen sich Europäische Union. Zur Europäischen Union sagt man auch kurz EU.

Diese 25 EU-Länder machen zusammen Politik. Viele wichtige Gesetze und Regeln kommen von der EU oder den Vereinten Nationen. Deshalb werden die EU und die Vereinten Nationen immer wichtiger.

Deshalb wird es auch für behinderte Männer und Frauen immer wichtiger viel über die Politik für behinderte Menschen in Europa und auf der Welt zu wissen.

Aber es ist nicht immer einfach zu verstehen, wie das mit der Politik in Europa und den Vereinten Nationen geht.

Dieses Buch will das ändern. Wir haben die wichtigsten Dinge für Sie zusammen gesucht: Wir erklären Dinge. Es gibt Adressen. Einige schwere Worte werden erklärt. Alles hat mit der Politik für behinderte Frauen und Männer in Europa und auf der Welt zu tun.

Und vielleicht haben Sie ja Lust, mehr für behinderte Menschen in Europa und auf der Welt zu kämpfen.

Das ist nicht immer einfach. Aber es ist einfach immer wichtiger!

1. Behinderte Frauen und Männer in Europa

Behinderte Menschen gehören oft nicht dazu!

Wie geht es behinderten Frauen und Männern in den 25 EU-Ländern? Das kann man schwer erklären. Es gibt 3 Gründe:

  1. In jedem EU-Land wird "Behinderung" verschieden erklärt.

  2. Jedes Land hat verschiedene Gesetze für behinderte Menschen.

  3. Jedes Land sammelt seine Zahlen über behinderte Menschen anders.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Europa?

Es gibt nur wenige Zahlen. Die Zahlen, die es gibt, kommen von EUROSTAT. Das ist ein europäisches Amt. Dort werden Zahlen aus ganz Europa gesammelt.

EUROSTAT hat vor 5 Jahren sehr viele Männer und Frauen in vielen europäischen Ländern gefragt, ob sie behindert sind. Das ist dabei herausgekommen:

  • Von 100 Frauen haben 15 Frauen gesagt: "Ja, ich bin behindert".

  • Von 100 Männern haben 14 Männer gesagt: "Ja, ich bin behindert".

Das sind die Zahlen für ganz Europa. Für die einzelnen Länder gab es aber unterschiedliche Zahlen. Zum Beispiel:

  • In Finnland haben viele Menschen gesagt, dass sie behindert sind. Dort ist es nicht so schlimm zu sagen, dass man behindert ist.

  • In Rumänien haben von 100 Menschen nur 6 gesagt, dass sie behindert sind. Dort ist Behinderung noch etwas Schlimmes.

Vor 4 Jahren wollte eine andere Gruppe auch herausfinden, wie es behinderten Frauen und Männer in Europa geht.

Das haben sie für Europa herausgefunden:

Behinderte Menschen gehören oft nicht richtig dazu.

Sie werden oft schlechter behandelt als nicht behinderte

Menschen.

Es gibt viele Gründe, warum das so ist.

Hier ein paar Beispiele:

  • Zu wenig Geld vom Staat: Viele behinderte Menschen bekommen oft zu wenig Geld vom Staat. Deshalb sind behinderte Menschen oft arm.

  • Weniger Wissen: Es gibt noch immer viele behinderte Kinder, die auf Sonderschulen gehen müssen. Viele behinderte Kinder lernen in Sonderschulen weniger.

  • Ämter haben zu viele Hindernisse: Sehr viele Ämter unterstützen behinderte Menschen noch nicht gut. Sie haben ihre Papiere nur gedruckt und in schwerer Sprache.

2005: Der 1. EU-Bericht über behinderte Menschen

Ende 2005 wurde zum 1. Mal von der EU ein Bericht über behinderte Menschen geschrieben. Darin steht, wie es behinderten Frauen und Männern in den 25 EU-Länder geht.

Durch diesen Bericht weiß man jetzt schon diese Dinge:

  • Von 100 Menschen sind 15 Menschen behindert.

  • Ältere Menschen sind oft auch behindert.

  • Viele behinderte Menschen haben keine Arbeit.

Ganz wichtig: Es muss endlich bessere Zahlen über behinderte Menschen geben. Zum Beispiel: Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in der EU wirklich?

Behinderte Frauen - sie werden oft vergessen!

In Europa gibt es sehr sehr viele behinderte Frauen. Behinderte Frauen machen viele wichtige Dinge. Sie nehmen ihr Leben selbst in die Hand. Sie mischen sich in die Politik ein. Aber behinderte Frauen müssen auch viel kämpfen. Sie werden nämlich noch oft vergessen. Das muss sich ändern.

Ein Papier über behinderte Frauen in Europa

Seit 1997 gibt es ein wichtiges Papier. Es heißt in schwerer Sprache "Manifest für behinderte Frauen". In dem Papier steht, was für behinderte Frauen wichtig ist. Behinderte Frauen haben das Papier geschrieben.

Auch die europäische Politik weiß, dass sich etwas ändern muss

2003 war das "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen". Damals haben zum Beispiel viele Ministerinnen und Minister aus der EU über behinderte Frauen gesprochen. Am Schluss haben sie gesagt, dass man die vielen vielen behinderten Frauen in Europa nicht vergessen darf.

Behinderte Frauen müssen mehr beachtet werden.

Warum dürfen behinderte Frauen und Männer in Europa oft nicht selbst entscheiden, wo sie leben?

In Europa leben noch viele behinderte Menschen in Heimen.

Warum dürfen behinderte Frauen und Männer in Europa oft nicht selbst bestimmen, wo sie leben? Das haben einige behinderte Menschen europäische Politikerinnen und Politiker 2005 in Straßburg gefragt. Und sie haben zum Beispiel das hier gefordert:

  • Jede behinderte Person muss Geld für persönliche Unterstützung bekommen. Behinderte Menschen müssen das Geld in allen EU-Ländern bekommen.

Zum Beispiel: Eine behinderte Frau zieht von Deutschland

nach Italien. Sie muss dort auch weiter das Geld für ihre

persönliche Unterstützung bekommen.

  • In Europa haben große Heime und Einrichtungen sehr viel Geld bekommen. Das war ein Fehler. Arme Länder sollen diesen Fehler nicht auch machen. Deshalb sollen arme Länder von der EU kein Geld für Behindertenheime bekommen.

Alle Menschen sollen alle Dinge gut benutzen können - in ganz Europa

In allen europäischen Ländern gibt es Telefone, Computer und Internet. Aber oft können behinderte Menschen diese Dinge nicht einfach benutzen. Es gibt Probleme.

Hier 2 Beispiele:

  • Viele Tasten auf Telefonen sind sehr klein. Das ist für manche behinderte Menschen schlecht.

  • Viele Internetseiten der EU sind in schwerer Sprache. Viele behinderte Menschen verstehen solche Seiten schlecht.

Viele behinderte Menschen haben Probleme mit solchen neuen Dingen. Es ist aber sehr wichtig, dass behinderte Menschen nicht schlechter behandelt werden. Sie müssen auch alle neuen Geräte oder Computerdinge benutzen können. Und das ist für ganz Europa wichtig.

Deshalb ist es wichtig, dass es Regeln für die EU gibt: Alle Menschen sollen alle Dinge gut benutzen können. Man nennt das in schwerer Sprache "Design für alle." Das spricht man so: "Di sein für alle".

Das Ziel: Bis 2010 soll es genug neue Dinge geben, die auch von behinderten Menschen gut benutzt werden können. Zum Beispiel: Es soll auch Telefone mit großen Tasten geben. Internetseiten sollen auch in einfacher Sprache sein.

Das Europäische Behindertenforum kämpft für die Rechte von sehr sehr vielen behinderten Menschen in Europa

Was ist das Europäische Behindertenforum?

Das ist der Name einer Gruppe. Das Europäische Behindertenforum ist die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Europa. Beim Europäischen Behindertenforum machen wieder über 100 einzelne Gruppen für behinderte Menschen aus allen Ländern in Europa mit.

Das Europäische Behindertenforum spricht für alle behinderten Frauen und Männer in Europa. In Europa leben etwa 68 Millionen behinderte Menschen. Das sind mehr Menschen als in ganz Frankreich wohnen.

Das Europäische Behindertenforum kämpft für die Rechte von allen diesen behinderten Frauen und Männern. Zum Beispiel:

  • Es soll keine Hindernisse mehr in Europa geben. Behinderte Frauen und Männer müssen überall hin können. Sie müssen alles gut benutzen können. Sie müssen die gleichen Rechte haben.

  • Europa muss ein besonderes Gesetz haben. Dort soll zum Beispiel stehen, dass behinderte Frauen und Männer gleich behandelt werden müssen. Sie dürfen nicht schlechter behandelt werden als nicht behinderte Frauen Und Männer. So ein Gesetz nennt man Gleichstellungsgesetz.

Man muss auch wissen, was außerhalb von Deutschland für behinderte Menschen gemacht wird!

Jens Kaffenberger arbeitet für Deutschland beim Europäischen Behindertenforum mit. Das sind zum Beispiel seine Aufgaben:

Er erzählt, was für behinderte Frauen und Männer aus Deutschland wichtig ist. Er passt auf, dass das Europäische Behindertenforum an sie denkt. Und er schaut was andere Länder für behinderte Menschen machen.

Das findet er besonders wichtig:

Deutschland muss auf jeden Fall endlich ein Gesetz machen, das die EU will. Dort muss stehen, dass behinderte Menschen an der Arbeit nicht schlechter behandelt werden dürfen.

Warum wird in Deutschland in der Behindertenpolitik so wenig geschaut, was in Europa gemacht wird? Herr Kaffenberger meint das hier:

Viele Behindertengruppen in Deutschland denken immer noch, dass Europa nicht wichtig ist. Sie glauben, dass die meisten Gesetze in Berlin gemacht werden. Das stimmt aber nicht immer.

Was ist Inclusion Europe?

Inclusion Europe ist ein englischer Name. Das spricht man "In kluu schon Ju rop". Inclusion Europe macht beim Europäischen Behindertenforum mit.

Inclusion Europe kämpft zum Beispiel für diese Dinge:

  • Menschen mit Lernschwierigkeiten müssen die gleichen Rechte haben wie alle Menschen. Sie dürfen selbst bestimmen.

  • Es soll immer weniger große Heime geben.

Inclusion Europe macht auch diese Dinge:

  • Sie haben Regeln für leichte Sprache gemacht.

  • Sie schreiben Texte in leichter Sprache.

Auf der Internetseite von Inclusion Europe kann man sich aussuchen, wie der Text sein soll. Es gibt 3 verschiedene Möglichkeiten:

Schwere Sprache

Leichte Sprache mit Bildern

Leichte Sprache zum Anhören und mit Bildern

Was macht die EU für behinderte Menschen?

Die EU will mehr für behinderte Menschen machen

1997 haben alle EU-Länder einen sehr wichtigen Vertrag gemacht. Er heißt "Vertrag von Amsterdam". Dort steht: Behinderte Frauen und Männer dürfen nicht schlechter behandelt werden, nur weil sie behindert sind. Seit dem Vertrag können in Europa viel leichter Gesetze gemacht werden. Diese Gesetze können behinderte Menschen besser schützen.

Behinderte Menschen brauchen keine besonderen

Programme

Bis vor 15 Jahren gab es in der EU viele Programme, die nur für behinderte Menschen waren. Seit 10 Jahren macht die EU eine andere Politik für behinderte Menschen. Die EU versucht von Anfang an bei allen Gesetzen, Regeln und Verträgen auch an behinderte Menschen zu denken.

Zum Beispiel:

  • Wenn die EU etwas für Schulen macht, überlegt sie auch gleich, was für behinderte Kinder wichtig ist.

  • Wenn die EU etwas über Busse bestimmt, überlegt sie auch gleich, wie die Busse für behinderte Menschen sein müssen.

Ein sehr wichtiges Papier der EU: Die Charta der Grundrechte

Charta ist ein sehr schweres Wort. Eine Charta ist ein sehr wichtiges Papier. In der Charta der Grundrechte geht es um die wichtigsten Rechte für Menschen. Dieses Papier gibt es seit 5 Jahren.

2 Teile aus dem Papier sind für behinderte Menschen sehr wichtig:

  • Teil 21 verbietet, dass behinderte Menschen schlechter behandelt werden.

  • In Teil 26 steht, dass behinderte Menschen das Recht haben, genau so zu leben, wie nicht behinderte Menschen auch.

Das "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen"

2003 war das "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen". Das Thema war: "Nichts über uns ohne uns!". Das bedeutet, dass behinderte Menschen immer mitbestimmen müssen, wenn es um sie geht.

Viele europäische Länder haben bei diesem Jahr mitgemacht. In jedem Land gab es sehr sehr viele Veranstaltungen für behinderte Menschen.

Die EU hat einen Plan für behinderte Menschen geschrieben

Im "Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen" hat die EU einen sehr wichtigen Plan geschrieben.

Dort steht, was die EU bis 2010 für behinderte Menschen machen will. Zum Beispiel:

  • Behinderte Menschen müssen bei der Arbeit die gleichen Rechte bekommen wie nicht behinderte Menschen. Dafür gibt es schon Regeln. Alle Länder müssen die Regeln beachten.

  • Die EU muss bei allem was sie macht auch immer an behinderte Frauen und Männer denken.

Ab jetzt soll alle 2 Jahre ein Bericht über behinderte Menschen geschrieben werden. Dort soll stehen, was jedes EU-Land für behinderte Menschen macht. Und: Die verschiedenen Gruppen für behinderte Menschen aus den 25 Ländern sollen besser zusammen arbeiten.

Wer arbeitet bei der Europäischen Kommission für behinderte Menschen?

Es gibt ein extra Büro für behinderte Menschen bei der EU. Das Büro heißt in schwerer Sprache ‚Referat G/3 Eingliederung von Menschen mit Behinderungen'. Dort wird nur Politik für behinderte Menschen gemacht.

Es gibt auch eine Gruppe. Die Gruppe heißt in schwerer Sprache "Inter-Service-Gruppe". Sie macht auch Politik für behinderte Menschen. In der Gruppe arbeiten Leute aus verschiedenen Büros der Europäischen Kommission mit. Darauf passt die Gruppe auf: Behinderte Menschen dürfen nicht vergessen werden, wenn die EU Politik macht.

Und es gibt noch eine wichtige Gruppe. Sie heißt in schwerer Sprache "High Level Group". Das heißt übersetzt "Hochrangige Gruppe". In dieser Gruppe arbeitet aus jedem EU-Land 1 wichtige Person mit. Die Personen arbeiten in der Gruppe mit, damit das Leben von behinderten Menschen in allen Ländern besser wird.

Eine sehr kurze Geschichte der EU

Vor 45 Jahren hat das mit der EU angefangen. Damals hatte ein Franzose eine Idee: Einige Länder in Europa sollten besser zusammen arbeiten. Am Anfang haben Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg mitgemacht.

Dann sind es immer mehr Länder geworden. Heute machen 25 Länder bei der EU mit. In diesen Ländern leben sehr sehr sehr viele Menschen. Es gibt aber noch mehr Länder in Europa, die mitmachen wollen.

Wer entscheidet in der EU was?

In der EU gibt es viele verschiedene Gruppen. Jede Gruppe darf bestimmte Sachen entscheiden. Aber Vorsicht: Die Namen dieser vielen Gruppen sind oft sehr ähnlich. Deshalb werden sie oft verwechselt. Das sind die wichtigsten Gruppen in der EU:

Das Europäische Parlament: Hier werden wir vertreten

Das Europäische Parlament ist eine große Versammlung. Im Europäischen Parlament arbeiten Politikerinnen und Politiker aus den 25 EU-Ländern. Wir haben diese Politikerinnen und Politiker gewählt. Sie sind unsere Abgeordneten. Sie sprechen für uns bei der Versammlung. Sie vertreten uns und kämpfen für unsere Rechte.

Der Rat der EU. Er wird auch Ministerrat genannt: Hier sitzen unsere Regierungen

Im Ministerrat sitzen alle Ministerinnen und Minister aus den 25 EU-Ländern. Sie gehören zu den einzelnen Regierungen der 25 Länder. Die Ministerinnen und Minister besprechen die wichtigsten Dinge und was die EU machen soll. Der Rat der EU ist die wichtigste Gruppe der EU.

Europäischer Rat: Hier werden Ideen gesammelt

Im Europäischen Rat arbeiten die Staatschefs und Regierungschefs der 25 EU-Länder. Also: Hier treffen sich zurzeit zum Beispiel Angela Merkel, Tony Blair und Wolfgang Schüssel. Angela Merkel ist die Chefin von Deutschland. Tony Blair ist der Chef von Großbritannien. Und Wolfgang Schüssel ist der Chef von Österreich. Alle diese Chefinnen und Chefs treffen sich 2 Mal im Jahr. Sie sagen, was sie sich für die EU wünschen. Sie sammeln Ideen.

Europäische Kommission: Hier werden Gesetze für die EU gemacht

Die Europäische Kommission heißt auch Kommission der Europäischen Gemeinschaften. Sie ist so etwas wie die Regierung der EU. Sie schlägt Gesetze vor. Sie bestimmt über das Geld in der EU. Sie schaut, ob das Geld richtig ausgeben wird.

In der Europäischen Kommission arbeiten 25 EU-Kommissare. Sie sind so etwas wie Ministerinnen und Minister. Jede Person hat eine bestimmte Sache, über die sie viel weiß, zum Beispiel Arbeit oder Umwelt. Und jede Person hat wieder viele Menschen, die auch für sie arbeiten und viel über die Sache wissen.

Europäischer Gerichtshof: Hier werden die Gesetze

überwacht

Darüber steht auf Seite 24 mehr.

Gruppen für behinderte Menschen im Europäischen Parlament

Das Europäische Parlament unterstützt immer wieder wichtige Wünsche von behinderten Frauen und Männern. Warum macht das Europäische Parlament das?

Ein wichtiger Grund ist die Intergruppe Behinderung. Das ist der Name einer Gruppe. Bei der Gruppe machen über 100 Politikerinnen und Politiker aus ganz Europa mit. Sie kommen aus verschiedenen Parteien. Die "Intergruppe Behinderung" spricht darüber, wie es behinderten Frauen und Männern in Europa geht und wie ihr Leben besser werden kann. Aus Deutschland machen 9 Abgeordnete mit.

Das Europäische Parlament macht schon seit vielen Jahren etwas für behinderte Menschen

Das Europäische Parlament setzte sich schon vor fast 20 Jahren für die Rechte gehörloser Menschen ein. Damals hat das Europäische Parlament für die Gebärdensprache gekämpft. Die Gebärdensprache ist die Sprache von gehörlosen Menschen. Bei der Gebärdensprache werden die Hände und das Gesicht benutzt. Mit den Händen werden Zeichen gemacht. Es gibt Zeichen für Worte. Es gibt Zeichen für Buchstaben.

Das Europäische Parlament hat auch schon vor vielen Jahren gesehen, dass etwas für die Rechte behinderter Frauen gemacht werden muss. In einem Bericht über behinderte Frauen stand das hier: Behinderten Frauen geht es in Europa nicht so gut. Es gibt zu wenig genaue Zahlen über behinderte Frauen in Europa. Das ist heute noch immer so.

Treffen für behinderte Menschen im Europäischen Parlament

1993 gab es zum 1. Mal einen europäischen Behindertentag im Sitzungssaal des Europäischen Parlaments in Straßburg. Das hat die "Intergruppe Behinderung" durchgesetzt. Bei der Sitzung hat das Europäische Parlament eine sehr wichtige Sache gefordert: Es muss gute Gesetze für behinderte Menschen geben. Diese Gesetze müssen behinderte Menschen schützen.

10 Jahre später gab es wieder ein sehr wichtiges Treffen im Europäischen Parlament. Damals trafen sich behinderte Frauen und Männer in Straßburg. Das Treffen hieß: Europäisches Parlament von Menschen mit Behinderungen.

Das ist der "Intergruppe Behinderung" jetzt wichtig!

In Europa muss es bessere Gesetze für behinderte Menschen geben. Behinderte Menschen müssen die gleichen Rechte wie nicht behinderte Menschen bekommen. Sie sollen nicht mehr schlechter behandelt werden. Behinderte Menschen sollen nicht mehr vergessen werden. Die "Intergruppe Behinderung" will dafür kämpfen.

Der Europäische Bürgerbeauftragte - Was ist das?

Das Europäische Parlament wählt alle 5 Jahre einen Bürgerbeauftragten oder eine Bürgerbeauftragte. Das ist eine Person, bei der man sich bei Problemen mit der EU beschweren kann. Das schwere Wort für dieses Amt ist ‚Euro-Ombudsmann'. Zurzeit macht ein Mann diese Arbeit.

Wer kann sich bei dem Bürgerbeauftragten beschweren?

  • Alle Bürgerinnen und Bürger aus den 25 EU-Ländern

  • Alle Betriebe aus den 25 EU-Ländern

  • Andere Stellen aus den 25 EU-Ländern.

Über was kann man sich bei ihm beschweren? Man kann sich immer dann beschweren, wenn es Probleme mit den Büros der EU gibt. Zum Beispiel:

  • Ein Brief wird von der EU nicht beantwortet.

  • Man bekommt von der EU eine Information nicht.

  • Ein Gebäude der EU hat keine Rampe oder keinen Aufzug. Jemand mit Rollstuhl kommt deshalb nicht in das Gebäude rein.

Wie kann man sich beschweren? Man kann einfach einen Brief schreiben. Oder man kann ein Stück Papier ausfüllen. Dieses Papier nennt man Beschwerdeformular.

Gibt es EU-Gesetze für behinderte Menschen?

Die EU macht oft neue Gesetze oder Regeln. Die EU nennt ihre Gesetze und Regeln zum Beispiel Verordnungen oder Richtlinien. Wenn es neue EU-Regeln gibt, muss sich jedes EU-Land daran halten.

Gibt es auch besondere EU-Gesetze für behinderte Menschen?

Die 13 ist für behinderte Menschen aus der EU eine Glückszahl, aber noch nicht für Deutsche

In der EU gibt es einen sehr wichtigen Vertrag: Der "Vertrag von Amsterdam". Im Teil 13 steht: Behinderte Menschen dürfen nicht schlechter behandelt werden, nur weil sie behindert sind.

Deutschland muss wegen dieses Vertrages und einiger anderer Regeln schon länger ein Gesetz machen. Dort muss eben auch stehen, dass behinderte Menschen in Deutschland nicht schlechter behandelt werden dürfen. Das hat Deutschland aber bis jetzt noch nicht gemacht. Deutschland muss sich beeilen. Wenn so ein neues Gesetz nicht bald gemacht wird, muss Deutschland vielleicht eine hohe Strafe bezahlen.

Diese Regeln sollen behinderten Frauen und Männer helfen - aber niemand muss sich an sie halten

Die EU hat ein paar Regeln gemacht, die behinderten Frauen und Männern helfen sollen. In schwerer Sprache werden diese Regeln Empfehlungen oder Entschließungen genannt. Das heißt, dass die Regeln so etwas wie Tipps und gute Ideen sind. Die Regeln sollen behinderten Menschen helfen. Aber kein Land muss sich an die Regeln halten. Und behinderte Menschen können nicht vor Gericht gehen, wenn sich ein Land nicht an die Regeln hält.

Das sind zum Beispiel solche Regeln:

  • Behinderte Menschen sollen auch ins Theater oder Kino gehen können. Deshalb sollen diese Gebäude keine Hindernisse haben.

  • Behinderte Menschen sollen Arbeit bekommen. Sie sollen mit Menschen ohne Behinderungen zusammen arbeiten können.

Diese Regeln helfen auch behinderten Frauen und Männer - und alle müssen sich daran halten

In den letzten Jahren hat die EU einige Regeln geschrieben. Sie waren nicht direkt für behinderte Menschen gedacht. Aber diese Regeln helfen besonders behinderten Frauen und Männer. Alle müssen sich an diese Regeln halten. Zum Beispiel:

  • Es gibt Regeln für Busse, die mehr als 8 Sitzplätze haben. Alle neuen Busse müssen jetzt so gebaut werden, dass behinderte Menschen die Busse gut benutzen können.

  • Es gibt Regeln für Flugreisen: Alle behinderten Menschen haben das Recht zu fliegen. Eine Fluggesellschaft darf nicht mehr sagen, dass sie bestimmte behinderte Menschen nicht mitfliegen lässt.

Braucht Europa ein Gesetz nur für behinderte Menschen?

Behinderte Menschen wollen ein Gesetz für Europa, in dem es nur um behinderte Menschen geht. In dem Gesetz soll stehen, dass alle behinderten Menschen die gleichen Rechte haben wie nicht behinderte Menschen. In den USA gibt es schon ein solches Gesetz. Es heißt übersetzt: "Gesetz für Amerikaner mit Behinderungen".

Auch für Europa gibt es schon eine Idee für ein solches Gesetz. Die Idee ist 3 Jahre alt. Sie kommt vom Europäischen Behindertenforum. Die Europäische Kommission hat aber noch nichts für das Gesetz für behinderte Menschen gemacht. Sie muss das Gesetz noch schreiben.

Was für Regeln und Gesetze gibt es in der EU?

In der EU machen 25 Länder mit. Damit sie gut zusammen arbeiten, gibt es bestimmte Regeln zwischen den Ländern. Es gibt zum Beispiel Regeln, wer in der EU welche Gesetze machen darf. Und es gibt Regeln, was die einzelnen Länder dann für Gesetze machen müssen.

Es gibt 3 verschiedene Arten von Regeln in der EU

Die 1. und aller wichtigsten Regeln - ohne sie geht es nicht: Im "Vertrag von Amsterdam" stehen solche wichtigen Regeln. In der Europäischen Verfassung stehen auch sehr wichtige Regeln. Die Verträge sind zwischen den 25 Ländern und der EU.

Die 2. Regeln - sie sind auch wichtig: Diese Regeln werden von der EU gemacht. Sie sind so etwas wie Gesetze.

Die Regeln werden gemacht, um bestimmte Dinge aus den Verträgen genauer zu erklären. Es gibt verschiedene Arten von Regeln in der EU. Sie haben verschiedene schwere Namen. Zum Beispiel:

Verordnungen: Alle 25 EU-Länder und ihre Menschen müssen sich an diese Regeln halten.

Richtlinien: Das sind EU-Regeln, für die jedes Land dann ein eigenes Gesetz machen muss.

Andere Regeln sind nur so etwas wie Tipps für die Länder. Jedes Land kann selbst entscheiden, ob es sich an diese Tipps halten will.

Zum Beispiel:

Empfehlungen: Dort stehen Ideen, was wegen einer bestimmten Sache gemacht werden soll oder gemacht werden kann.

Die 3. Art von Regeln sind eigentlich keine Regeln. Es sind wichtige Papiere, die etwas erklären. Diese Papiere heißen zum Beispiel

Entschließungen: Dort steht was die Europäische Kommission zu einer bestimmten Sache machen soll.

Mitteilungen: Das sind Vorschriften. Dort wird genauer erklärt, wie etwas in der EU gemacht werden soll.

Wie wird ein europäisches Gesetz gemacht?

Meistens hat die Europäische Kommission eine Idee für ein Gesetz. Sie macht einen Vorschlag. Die Europäische Kommission darf aber nur Gesetze vorschlagen, die auch mit der EU zu tun haben.

Dann wird das mit dem Vorschlag gemacht:

  1. Die Leute vom Ministerrat sprechen über den Vorschlag.

  2. Das Europäische Parlament spricht darüber. Die Politikerinnen und Politiker überlegen, wie sie den Vorschlag finden.

  3. Die Politikerinnen und Politiker vom Europäischen Parlament stimmen ab. Sie können "Ja" oder "Nein" zu dem Vorschlag sagen.

  4. Der Vorschlag wird in einer besonderen Zeitung gedruckt. Die Zeitung heißt "Amtsblatt der EU".

  5. Aus dem Vorschlag ist ein Gesetz geworden. Jetzt gilt das Gesetz.

Der Europäische Gerichtshof

Seit 1952 gibt es den Europäischen Gerichtshof. Der Europäische Gerichtshof passt auf, ob jedes Land auch das macht, was in den europäischen Gesetzen steht. Dieses Gericht ist in Luxemburg.

Was für Fälle gibt es am Europäischen Gerichtshof?

Hier ein Beispiel: Seit 2000 gibt es Regeln über Behinderung, Arbeit und gleiche Rechte. In den Regeln steht, dass behinderte Menschen an der Arbeit nicht schlechter behandelt werden dürfen. Jedes Land in der EU muss ein Gesetz schreiben, in dem das auch steht. Deutschland hat das noch nicht gemacht. Es hält sich nicht an die EU-Regeln. Dafür kann Deutschland beim Europäischen Gerichtshof vor Gericht kommen. Es kann ein Urteil geben. Dann muss Deutschland etwas machen.

Wenn Deutschland dann noch immer kein Gesetz darüber schreibt, ist das schlecht. Dann muss Deutschland vielleicht viel Strafgeld bezahlen.

Der Europäische Gerichtshof bekommt auch Fälle von anderen Gerichten aus den 25 EU-Ländern. Zum Beispiel: Ein deutsches Gericht weiß nicht sicher, ob ein deutsches Gesetz richtig ist. Ist das Gesetz so, wie es die EU will? Dann fragt das deutsche Gericht beim Europäischen Gerichtshof. Der muss dann entscheiden, ob das deutsche Gesetz richtig oder falsch ist.

Es gibt noch ein wichtiges Gericht für Europa. Es heißt in schwerer Sprache "Gericht erster Instanz". Bei diesem Gericht können einzelne Bürger und Bürgerinnen aus den 25 EU-Ländern klagen. Sie können klagen, wenn ein Gesetz der EU nicht beachtet wird.

Alle wollen Geld von der EU haben

Es gibt immer weniger Geld, um gute Dinge zu machen. Zum Beispiel: Jemand hat eine gute Idee. Die Person will etwas für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Arbeit machen. Aber dazu braucht die Person Geld. Woher kann das Geld kommen? Oft heißt es dann: "Die EU hat viel Geld für neue Ideen. Versuchen Sie es dort." Stimmt das? Und wie bekommt man das Geld?

Alle 7 Jahre kann man von der EU Geld für neue Ideen bekommen

Es gibt viele verschiedene europäische Programme. Dort kann man Geld bekommen. Die Programme haben meistens sehr schwere Namen. Zum Beispiel: DAPHNE, SOKRATES oder EQUAL.

Es ist gut, dass es verschiedene Programme gibt. Aber das ist auch schwer. Oft weiß man nicht, von welchem Programm man für seine Idee Geld bekommen kann. Die meisten Programme haben bis Ende 2006 Geld. Danach gibt es wieder neue Programme. Dann gibt es wieder für 7 Jahre Geld.

Wenn man Geld von der EU will, sind diese 2 Dinge sehr wichtig:

  • Die neue Idee, die man hat, muss auch für andere Menschen in Europa wichtig sein. Deshalb arbeiten bei den Ideen oft Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen. Sie machen ähnliche Dinge. Und sie tauschen ihre guten Ideen aus.

  • Man bekommt von der EU nur einen Teil des Geldes, das man braucht. Zum Beispiel: Wenn man 1.000 Euro braucht, bekommt man meistens nur 500 Euro. Die anderen 500 Euro muss man wo anders her bekommen. Das muss man selber machen.

Welche Programme sind für behinderte Menschen wichtig?

Jedes EU-Programm hat ein anderes politisches Ziel. Für behinderte Menschen ist zum Beispiel das Programm zur "Regionalpolitik" wichtig. Mit diesem Geld wird in einzelnen Teilen von Europa etwas verändert. Dadurch soll das Leben für die Menschen dort besser werden.

Zum Beispiel:

  • Straßen sollen besser werden.

  • Behinderten Menschen oder älteren Menschen soll es besser gehen. Sie sollen besser unterstützt werden.

Das hier ist für behinderte Menschen sehr wichtig: Ab 2007 gibt es neue Regeln für diese Programme. Dann müssen alle, die Geld von der EU bekommen, auf diese Sachen achten: Können behinderte und ältere Menschen das, was gemacht wird, auch gut benutzen?

Zum Beispiel: Eine Gruppe bekommt von der EU Geld für ein neues Theater. Das Theater muss dann so gebaut werden, dass behinderte und ältere Menschen es auch gut benutzen können. Es darf nicht nur Treppen geben. Zum Beispiel sollte es einen Aufzug geben.

Es gibt noch ein politisches Ziel, das für behinderte Menschen wichtig ist: "Menschenrechte für alle". Auch dafür gibt es Geld. Die Programme unterstützen diese Ideen:

  • Wie können alle Menschen die gleichen Rechte bekommen.

  • Wie können alle Menschen an normalen Leben mitmachen.

Für EU-Gelder müssen sehr viele Papiere ausgefüllt werden!

Wenn man Geld von der EU bekommt, muss man sehr sehr viele Papiere ausfüllen. Dafür braucht man Personen, die sich damit sehr gut auskennen.

Kommt eine Verfassung für Europa?

Jedes EU-Land hat ein Gesetz, in dem die aller wichtigsten Regeln stehen. In Deutschland heißt dieses Gesetz Grundgesetz oder Verfassung. In anderen Ländern heißt dieses Gesetz oft nur Verfassung.

In Europa soll es auch eine Verfassung geben. Dort sollen die aller wichtigsten Regeln stehen. Sie sollen für alle 25 EU-Länder gelten.

Im Juni 2004 haben die Chefs der EU über die Europäische Verfassung abgestimmt. Jetzt muss noch in jedem EU-Land darüber abgestimmt werden. Nur wenn alle 25 Länder "Ja" zu der Europäischen Verfassung sagen, gilt dieses wichtige Gesetz.

In manchen Ländern stimmen die Politikerinnen und Politiker darüber ab. Das ist auch in Deutschland so. In anderen Ländern stimmen alle Menschen, die in diesem Land leben, über die Europäische Verfassung ab. Das ist zum Beispiel in Frankreich so.

Bis jetzt haben erst 14 Länder "Ja" gesagt. Die Menschen in Frankreich und in den Niederlanden haben schon "Nein" gesagt. Sie wollen die Europäische Verfassung nicht. Deshalb weiß keiner, wie es jetzt weiter geht. Eigentlich soll dieser wichtige Vertrag ab 2009 gelten.

Was steht überhaupt in der Europäischen Verfassung?

Die Europäische Verfassung ist ein neuer Vertrag. Diese Dinge stehen dort zum Beispiel:

  • Wie arbeiten die 25 EU-Länder zusammen?

  • Wie können die Menschen, die in den 25 Ländern leben, mehr Rechte bekommen?

Gibt es die Verfassung auch in Blindenschrift oder in leichter Sprache?

Nein. Bis jetzt kann man die Europäische Verfassung nur auf Papier oder im Internet lesen. Es gibt sie noch nicht in Blindenschrift. Es gibt die Europäische Verfassung auch noch nicht auf Kassette oder in leichter Sprache.

Diese Punkte sind für behinderte Frauen und behinderte Männer in der Europäischen Verfassung wichtig!

TEIL 1 (Teil I)

Teil 1 - 2: Das ist in der EU wichtig!

Alle Menschen müssen geachtet werden.

Alle Menschen haben Menschenrechte.

Teil 1 - 3: Das will die EU!

Zum Beispiel dürfen behinderte oder ältere Menschen nicht schlecht behandelt werden.

Teil 1 -10: Wer darf in der EU wo leben?

Alle Frauen und Männer aus der EU haben Rechte und Pflichten.

Zum Beispiel:

  • Alle Menschen aus der EU haben das Recht, in den 25 EU-Ländern frei zu reisen.

  • Sie dürfen leben, wo sie wollen.

TEIL 2 (Teil II) - Die wichtigsten Grundrechte

Teil 2 ist ein wichtiger Teil für behinderte Menschen. Hier geht es um Grundrechte. Das sind die wichtigsten Rechte, die Menschen haben.

Teil 2 - 61: Alle Menschen sind wichtig!

Jeder Mensch ist wichtig.

Jeder Mensch muss geachtet werden.

Teil 2 - 63: Kein Mensch darf verletzt werden!

Kein Mensch darf verletzt werden.

Teil 2 - 81: Niemand darf schlechter behandelt werden

Kein Mensch darf schlechter behandelt werden, nur weil er anders ist als andere Menschen.

Das gilt zum Beispiel auch für behinderte Menschen.

Teil 2 - 86: Behinderte Menschen gehören dazu!

Behinderte Frauen und Männer müssen unterstützt werden. Das sind zum Beispiel ihre Rechte:

• Sie dürfen ihr Leben selbst bestimmen.

• Sie müssen so leben können wie nicht behinderte Menschen auch.

TEIL 3 (Teil III) - Was kann die EU noch machen?

Teil 3 - 24

Die EU kann noch mehr Gesetze und Regeln machen. Die EU kann zum Beispiel noch mehr besondere Gesetze machen. In denen steht dann zum Beispiel: Was muss noch gemacht werden, damit kein Mensch schlechter behandelt wird.

3 24 Länder und Deutschland - Die 25 EU-Länder von A bis Z

Seit dem 1. Mai 2004 gehören 25 europäische Länder zur EU.

Diese Länder stellen wir Ihnen kurz vor.

Die Schweiz, Norwegen, Island und einige andere sehr kleine europäische Länder gehören nicht zur EU. Aber sie arbeiten eng mit der EU zusammen.

Bulgarien und Rumänien kommen vielleicht 2007 zur EU dazu. Es gibt auch noch andere Länder, die bei der EU mitarbeiten wollen. Zum Beispiel Kroatien, Mazedonien und die Türkei.

Diese Informationen finden Sie über jedes der 25 EU-Länder:

  • Wie heißt das Land in Deutsch und wie heißt es in Englisch.

  • Wie sagt man in der Sprache des Landes "Guten Morgen". Und wie spricht man das aus.

  • Wie viele Menschen leben in dem Land.

  • Wie viele behinderte Menschen gibt es etwa in dem Land.

Meistens sind die Zahlen von EUROSTAT. Das ist das Amt der EU, das viele Zahlen sammelt. EUROSTAT hat vor 4 Jahren sehr sehr viele Menschen in der EU gefragt, ob sie behindert sind oder nicht. Dafür hat EUROSTAT mit Frauen und Männern gesprochen, die zwischen 16 und 64 Jahre alt sind.

A Österreich / Austria

Guten Morgen heißt in Österreich "Guten Morgen" oder "Grüß Gott". In Österreich leben viel viel weniger Menschen als in Deutschland: 8 Millionen Menschen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Österreich?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Österreich sagt: Von 100 Menschen sind 7 Menschen behindert. EUROSTAT hat eine andere Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Österreich haben 13 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Österreich wichtig:

Seit 1997 ist es in Österreich verboten, dass man wegen einer Behinderung schlechter behandelt wird. Seit 2006 gibt es 2 wichtige Gesetze für behinderte Menschen:

  • Behinderte Menschen dürfen bei der Arbeit nicht schlechter behandelt werden.

  • Behinderte Menschen müssen die gleichen Rechte haben wie nicht behinderte Menschen.

B Belgien / Belgium

Guten Morgen heißt in Belgien "Goedemorgen" oder "Bonjour". Das spricht man so: "chude morchen" und "bo schur".

In Belgien leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 10 Millionen Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Belgien "Ja, ich bin behindert"?

Von 100 Menschen sagen 18 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Belgien wichtig:

  • Seit 1993 gibt es ein Gesetz. Es verbietet, dass Menschen aus anderen Ländern schlechter behandelt werden als belgische Menschen. Es gibt dafür extra ein Büro, das aufpasst, dass alles richtig gemacht wird.

  • Seit 2000 darf dieses Büro auch prüfen, wie es behinderten Menschen geht. Seit 2003 steht das auch in einem Gesetz.

CY Zypern / Cyprus

Guten Morgen heißt auf Zypern "Kalimera" oder "Günaydin". Das spricht man so: "kali mära" und "günnai dämm".

Zypern ist ein sehr kleines Land. Dort leben so nur viele Menschen wie in Leipzig und Mannheim zusammen: 800 Tausend Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Zypern "Ja, ich bin behindert"?

Von 100 Menschen sagen 12 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

So ist es in Zypern für behinderte Frauen und Männer:

Für behinderte Menschen ist das Leben auf Zypern nicht leicht. Zum Beispiel in der Hauptstadt Nikosia: Dort können behinderte Menschen viele öffentliche Gebäude nicht benutzen. Es gibt zu wenige Rampen. Und die meisten Schulen oder Ämter haben keine Behindertentoilette.

In Zypern gibt es ein Gesetz über behinderte Menschen. Es soll dabei helfen, dass sie bei der Arbeit nicht schlechter behandelt werden.

CZ Tschechische Republik / Czech Republic

Guten Morgen heißt auf Tschechisch "Dobre rano". Das spricht man so: "dobrää raa no".

In Tschechien leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 10 Millionen Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Tschechien "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 20 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Menschen in Tschechien wichtig:

Vor über 10 Jahren gründete die Regierung eine Gruppe. Diese Gruppe überlegt, was behinderte Menschen brauchen. Sie hat zum Beispiel einen Plan für behinderte Menschen in ihrem Land geschrieben.

Seit Ende 2005 gibt es ein wichtiges neues Gesetz. Es geht um Geld, das behinderte Menschen zum Leben bekommen. Mit dem Geld kann die Person dann selbst bestimmen, wer sie unterstützen soll.

D Deutschland / Germany

Guten Morgen heißt "Guten Morgen".

In Deutschland leben sehr sehr viele Menschen: über 82 Millionen.

In Deutschland leben die meisten Menschen von allen Ländern in der EU.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es viele Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis. Von 100 Menschen haben 8 diesen Ausweis.

EUROSTAT hat eine andere Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Deutschland haben 11 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Deutschland wichtig:

Seit 1994 dürfen behinderte Menschen nicht mehr schlechter behandelt werden. Das steht in der deutschen Verfassung, dem Grundgesetz.

Seit 2001 gibt es ein ganzes Buch mit wichtigen Gesetzen für behinderte Menschen. Dort steht zum Beispiel etwas über Werkstätten für behinderte Menschen.

DK Dänemark / Denmark

Guten Morgen heißt auf Dänisch "God morgen". Das spricht man so: "gull morn".

In Dänemark leben wenige Menschen: mehr als 5 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Berlin und Hamburg zusammen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Dänemark?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Dänemark sagt: Von 100 Menschen sind 10 behindert.

EUROSTAT hat eine ganz andere Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Dänemark haben 20 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Dänemark wichtig:

In Dänemark steht in keinem Gesetz, was mit dem Wort "Behinderung" genau gemeint ist. Die Rechte behinderter Menschen stehen fast alle in den Gesetzen, die für alle sind. Aber seit 2004 gibt es ein Gesetz für behinderte und alte Menschen. Das Gesetz verbietet, dass sie schlechter behandelt werden dürfen. In Dänemark gibt es außerdem einen Plan für behinderte Menschen.

E Spanien / Spain

Guten Morgen heißt auf Spanisch "Buenos dias". Das spricht man so: "bue nos di as".

In Spanien leben halb so viele Menschen wie in Deutschland: 40 Millionen.

Wie viele Menschen sagen in Spanien "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 9 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Spanien wichtig:

Es gibt einen Plan für behinderte Menschen. Dort geht es zum Beispiel darum, was gemacht werden muss, damit Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer besser in Gebäude kommen.

Außerdem gibt es seit Dezember 2003 ein extra Gesetz für behinderte Menschen. Dort steht, dass behinderte Menschen nicht schlechter behandelt werden dürfen. Behinderte Menschen sollen die gleichen Rechte haben.

EST Estland / Estonia

Guten Morgen heißt auf Estnisch "Tere hommikust". Das spricht man so: "tärä hommikust".

In Estland leben nicht sehr viele Menschen: zwischen 1 und 2 Millionen. Das sind etwa so viele Menschen wie in München und Heidelberg zusammen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Estland?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Estland sagt: Von 100 Menschen sind 9 Menschen behindert. EUROSTAT hat eine ganz andere Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Estland haben 24 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Estland wichtig:

In der Verfassung von Estland steht, dass behinderte Menschen besonders geschützt werden sollen. Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Estland hat für die nächsten Jahre mehrere Ziele. Zum Beispiel: Das Leben von behinderten Menschen soll besser werden. Behinderte Menschen sollen arbeiten können.

F Frankreich / France

Guten Morgen heißt auf Französisch "Bonjour". Das spricht man so: "bo schur".

In Frankreich leben fast genau so viele Menschen wie in Großbritannien oder Italien: fast 60 Millionen. Das sind sehr viele Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Frankreich "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 25 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Frankreich wichtig:

Seit 1990 ist es in Frankreich verboten,

behinderte Menschen schlechter zu behandeln. Zum Beispiel: Wer behinderte Menschen nicht in seine Gaststätte rein lässt, kann eine Geldstrafe bekommen.

Seit 2005 gibt es ein extra Gesetz für behinderte Menschen. Dort stehen viele wichtige Regeln drin. Das wichtigste Ziel des Gesetzes: Behinderte Menschen sollen ihr Leben so viel wie möglich selbst bestimmen.

FIN Finnland / Suomi

Guten Morgen heißt auf Finnisch "Hyvää huomenta". Das spricht man so: "hüvää hu o menta".

In Finnland leben wenige Menschen: etwas mehr als 5 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Berlin und Hamburg zusammen.

Wie viele Menschen sagen in Finnland "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 32 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Finnland wichtig:

In Finnland gehen alle Kinder mit und ohne Behinderung zusammen in die Schule. Es gibt keine Sonderschulen.

1995 wurde die finnische Verfassung geändert. Dort steht, dass behinderte Menschen nicht schlechter behandelt werden dürfen.

GB Großbritannien / United Kingdom

Zu Großbritannien gehören: England, Schottland, Wales und Nordirland. Guten Morgen heißt auf Englisch "Good morning". Das spricht man so: "guud mor ning".

In Großbritannien leben sehr viele Menschen: etwas mehr als 60 Millionen. Großbritannien hat nach Deutschland die meisten Menschen in der EU.

Wie viele Menschen sagen in Großbritannien "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 27 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Großbritannien wichtig:

In Großbritannien gibt es schon seit 1995 ein Gesetz für behinderte Menschen. Darin gibt es sehr viele wichtige Regeln. Die Regeln sollen helfen, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte bekommen. Seit 1995 wurden immer mehr Dinge in dieses Gesetz geschrieben. Zum Beispiel: Alle Busse und Züge müssen so gebaut werden, dass behinderte Menschen sie gut benutzen können.

GR Griechenland / Greece

Guten Morgen heißt auf Griechisch "Kalimera". Das spricht man so: "kali mära".

In Griechenland leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 10 Millionen Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Griechenland "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 10 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Griechenland wichtig:

Seit 1975 werden behinderte Menschen in Griechenland "besonders geschützt". Das steht in der Verfassung.

2004 war die Olympiade für behinderte Menschen in Griechenland. Deshalb hat Griechenland mehr für behinderte Menschen getan. Sie haben vor allem dafür gesorgt, dass Menschen im Rollstuhl und blinde Menschen besser in Gebäude kommen oder Wege finden.

H Ungarn / Hungary

Guten Morgen heißt auf Ungarisch "Jo reggelt". Das spricht man so: "jo reggelt".

In Ungarn leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 10 Millionen Menschen. Das sind genau so viele Menschen wie in Griechenland.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Ungarn?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Ungarn sagt: Von 100 Menschen sind 6 Menschen behindert. EUROSTAT hat eine andere Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Ungarn haben 11 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Ungarn wichtig:

In Ungarn haben nur sehr wenige behinderte Menschen eine Arbeit. Die meisten arbeiten in Werkstätten für behinderte Menschen. Seit 1998 gibt es ein extra Gesetz für behinderte Menschen. Dort steht, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte wie nicht behinderte Menschen haben. Aber bis jetzt wurde noch nicht viel gemacht.

I Italien / Italy

Guten Morgen heißt auf Italienisch "Buon giorno". Das spricht man so: "bon dschorr no".

In Italien leben fast genau so viele Menschen wie in Großbritannien oder Frankreich: 58 Millionen. Das sind sehr viele Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Italien "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 7 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Italien wichtig:

Es gibt keine Sonderschulen. Seit über 30 Jahren gehen behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen in die Schule.

Seit 1992 gibt es ein Gesetz für Unterstützung. Dort steht, dass behinderte Menschen ein Recht auf Unterstützung haben. Das Gesetz sagt auch, dass behinderte Menschen das Recht haben, so zu leben wie andere Menschen auch.

IRL Irland / Ireland

Guten Morgen heißt auf Englisch "Good morning". Das spricht man so: "guud mor ning".

In Irland leben wenige Menschen: nicht ganz 4 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Berlin und Nürnberg zusammen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Irland?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Irland sagt: Von 100 Menschen sind 10 Menschen behindert.

EUROSTAT hat fast die gleiche Zahl. Sie sagen: Von 100 Menschen aus Irland haben 11 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Irland wichtig:

Seit 1999 gibt es ein Gesetz nur für behinderte Menschen. Dort steht zum Beispiel, dass behinderte Menschen gut in öffentliche Gebäude kommen müssen. Aber auch Busse und Züge oder Banken müssen gut zu benutzen sein.

Seit 2004 dürfen behinderte Kinder und Jugendliche nicht schlechter behandelt werden als nicht behinderte Kinder.

L Luxemburg / Luxembourg

Guten Morgen heißt in Luxemburg "Bonjour". Das spricht man so: "bo schur".

Luxemburg ist eines der kleinsten Länder der EU. Dort leben so viele Menschen wie in der Stadt Bochum: 400 Tausend Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Luxemburg "Ja, ich bin behindert"?

Von 100 Menschen sagen 12 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Luxemburg wichtig:

In Luxemburg gibt es verschiedene Erklärungen was "Behinderung" ist. Das ist für Gesetze schwierig: In einem Gesetz bedeutet Behinderung nämlich das eine. Und in einem anderen Gesetzt etwas anderes.

1997 wurde ein Plan für behinderte Menschen geschrieben. Ziel des Planes: Es soll einen Behindertenrat geben. Den Behindertenrat gibt es jetzt. Dort machen Leute aus verschiedenen wichtigen Gruppen für behinderte Menschen mit. Viele Mitglieder haben keine Behinderung.

LT Litauen / Lithuania

Guten Morgen heißt auf Litauisch "Labas Rytas". Das spricht man so: "laa bas rii tas".

In Litauen leben wenige Menschen: zwischen 3 und 4 Millionen. Es sind etwas mehr Menschen als in Berlin.

Wie viele Menschen sagen in Litauen "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 8 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Männer und Frauen in Litauen wichtig:

In Litauen gibt es keine Erklärung, was mit "Behinderung" genau gemeint ist. Es werden viele verschiedene Worte dafür benutzt.

Seit 2005 gibt es in Litauen ein Gesetz über gleiche Rechte. Dort steht zum Beispiel, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte haben wie alle anderen Menschen auch.

LV Lettland / Latvia

Guten Morgen heißt auf Lettisch "Labrit". Das spricht man so: "labriit".

In Lettland leben wenige Menschen: zwischen 2 und 3 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Hamburg und Frankfurt zusammen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Lettland?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Lettland sagt: Von 100 Menschen sind 5 Menschen behindert.

So ist es in Lettland für behinderte Frauen und Männer:

Viele Gebäude sind nicht zugänglich. Das heißt zum Beispiel, dass viele Häuser nur Treppen haben. Es gibt kaum Rampen oder Aufzüge. Deshalb kommen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer in viele Gebäude nicht rein. Das ist ein großes Problem. In den Gesetzen in Lettland wird das Wort "behindert" oft nicht benutzt. Jetzt gibt es ein wichtiges Papier von der Politik. Dort steht, was Lettland für behinderte Menschen machen will und muss. In dem Papier geht es zum Beispiel um Unterstützung. Es wird auch über Unterstützung für behinderte Menschen in Einrichtungen gesprochen.

M Malta / Malta

Guten Morgen heißt auf Maltesisch "L-Ghodwa t-Tajba". Das spricht man so: "lottwa taiba".

Malta ist wie Luxemburg eines der kleinsten Länder der EU. Dort leben so viele Menschen wie in der Stadt Bochum: 400 Tausend Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Malta "Ja, ich bin behindert"?

Von 100 Menschen sagen 9 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Malta wichtig:

Seit 2000 gibt es ein wichtiges Gesetz für behinderte Menschen.

In dem Gesetz steht, dass behinderte Menschen die gleichen Möglichkeiten haben müssen wie nicht behinderte Menschen.

In Malta gibt es eine wichtige Gruppe für behinderte Menschen. Dort bestimmen vor allem nicht behinderte Menschen. Seit 2003 gibt es auch einen Behindertenrat in Malta. Diese Gruppe wird von behinderten Personen selbst geleitet.

NL Niederlande / Netherlands

In Deutschland sagt man oft "Holland" zu den Niederlanden. Guten Morgen heißt auf Holländisch "Goedemorgen". Das spricht man so: "chude morchen".

In den Niederlanden leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 16 Millionen Menschen.

Wie viele Menschen sagen dort "Ja, ich bin behindert"?

Von 100 Menschen sagen 25 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Menschen in den Niederlanden wichtig:

Die Niederlande machen sehr viel dafür, dass behinderte Menschen gleich behandelt werden wie nicht behinderte Menschen. Es gibt zum Beispiel eine Gruppe, die darauf aufpasst, dass alle Menschen gleich behandelt werden.

Seit 1995 gibt es in den Niederlanden das persönliche Budget. Das heißt, dass behinderte Menschen Geld vom Staat bekommen. Sie können selbst entscheiden, für welche Hilfen sie das Geld ausgeben.

P Portugal / Portugal

Guten Morgen heißt auf Portugiesisch "Bom dia". Das spricht man so: "bom di e".

In Portugal leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 10 Millionen Menschen.

Das sind so viele Menschen wie in Belgien oder Ungarn.

Wie viele Menschen sagen in Portugal "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 20 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Portugal wichtig:

In der Verfassung von Portugal steht, dass körperlich und geistig behinderte Menschen die gleichen Rechte haben wie nicht behinderte Menschen. Dort steht auch, dass Portugal überlegen muss, wie behinderte Menschen besser in Portugal leben können.

Seit 2004 gibt es ein extra Gesetz für behinderte Menschen. In dem Gesetz steht, wie behinderte Menschen besser Arbeit finden können.

PL Polen / Poland

Guten Morgen heißt auf Polnisch "Dzien dobry". Das spricht man so: "dschän dobre".

In Polen leben weniger Menschen als in Deutschland. Es sind halb so viele Menschen: 39 Millionen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in Polen?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in Polen sagt: Von 100 Menschen sind 14 Menschen behindert.

So ist es für behinderte Frauen und Männer in Polen:

Viele behinderte Menschen leben noch in Heimen. Dort leben oft 100 bis 200 Personen.

Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer kommen in viele Gebäude nicht hinein. Es gibt noch viele Stufen. Es gibt kaum Rampen oder Fahrstühle.

Die meisten behinderten Menschen haben keine Arbeit. Deshalb sind viele behinderte Menschen in Polen arm.

S Schweden / Sweden

Guten Morgen heißt auf Schwedisch "God morgon". Das spricht man so: "guu morn".

In Schweden leben viel weniger Menschen als in Deutschland: 9 Millionen Menschen.

Wie viele Menschen sagen in Schweden "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 20 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Schweden wichtig:

Schweden macht sehr viel für behinderte Menschen, die Unterstützung brauchen. Dafür gibt es seit 1994 ein extra Gesetz. Dort steht zum Beispiel, dass behinderte Menschen ihr Leben selbst bestimmen sollen. Behinderte Menschen sollen nicht in Heimen leben müssen. Dafür bekommen sie Unterstützung.

In Schweden gibt es nicht mehr viele Heimplätze. Vor 35 Jahren haben noch viele behinderte Menschen in Heimen gelebt. 2001 haben nur noch 170 behinderte Menschen in Heimen gewohnt.

SK Slowakei / Slovakia

Guten Morgen heißt auf Slowakisch "Dobré ráno". Das spricht man so: "dobrää raa no".

In der Slowakei leben wenige Menschen: etwas mehr als 5 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Berlin und Hamburg zusammen.

Wie viele behinderte Frauen und Männer gibt es in der Slowakei?

Die wichtigste Gruppe für behinderte Menschen in der Slowakei sagt: Von 100 Menschen sind 15 Menschen behindert. EUROSTAT hat eine ganz andere Zahl.

Sie sagen: Von 100 Menschen aus Slowakei haben 8 Menschen gesagt "Ja, ich bin behindert."

Das ist für behinderte Frauen und Männer in der Slowakai wichtig:

Seit 2001 gibt es ein Programm für behinderte Menschen. Darin steht, was die Slowakei für behinderte Menschen machen will.

Die Gruppen für behinderte Menschen in der Slowakei haben ein wichtiges Ziel: Sie wollen, dass behinderte Menschen genug Geld zum Leben haben. Viele behinderte Menschen in der Slowakei werden nämlich immer ärmer.

SLO Slowenien /Slovenia

Guten Morgen heißt auf Slowenisch "Dobro jutro". Das spricht man so: "dobro ju tra".

In Slowenien leben nicht sehr viele Menschen. Es sind 2 Millionen. Das sind so viele Menschen wie in Hamburg und Mannheim zusammen.

Wie viele Menschen sagen in Slowienen "Ja, ich bin behindert."?

Von 100 Menschen sagen 20 "Ja". Das ist eine Zahl von EUROSTAT.

Das ist für behinderte Frauen und Männer in Slowenien wichtig:

Seit 2002 ist die Gebärdensprache in Slowenien eine eigene Sprache. Die Gebärdensprache ist die Sprache von Menschen, die schlecht oder gar nicht hören können. Sie benutzen vor allem ihre Hände zum Sprechen. Sie machen damit Zeichen.

In der slowenischen Verfassung stehen einige wichtige Dinge für behinderte Menschen. Zum Beispiel: Behinderte Menschen dürfen nicht schlechter behandelt werden, nur weil sie behindert sind. Oder: Die Menschen haben besondere Rechte im Beruf und bei der Bildung.

4. Was ist der Europarat?

Was macht er für behinderte Menschen?

Bis jetzt ging es in diesem Buch fast nur um die 25 Länder, die in der EU sind. In Europa gibt es noch viel mehr Länder.

Dieser Teil des Buches ist jetzt über eine Gruppe, in der 46 Länder mitarbeiten. Die Gruppe heißt Europarat. Den Europarat gibt es schon seit über 55 Jahren. Der Europarat hat nichts mit der EU / Europäischen Union zu tun.

Der Europarat hat 2 sehr wichtige Ziele:

  • Die Menschenrechte sollen geschützt werden.

  • Alle 46 Länder sollen gut zusammen arbeiten. Alle Länder haben im Europarat die gleichen Rechte. Im Europarat dürfen alle ihre Meinungen sagen.

Diese beiden Ziele stehen in einem sehr wichtigen Vertrag, den der Europarat geschrieben hat. Der Vertrag heißt: "Vertrag zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten".

Es gibt noch ein sehr wichtiges Papier vom Europarat. Es heißt in schwerer Sprache "Europäische Sozialcharta". Das sind 3 wichtige Dinge, die in diesem Papier stehen:

  • Behinderte Menschen haben das Recht, einen Beruf zu lernen.

  • Behinderte Menschen haben das Recht, zu arbeiten.

  • Behinderte Menschen haben das Recht, so zu leben wie nicht behinderte Menschen auch.

Der 5. Mai: Ein wichtiger Tag für behinderte Menschen in Europa

Der Europarat wurde an einem 5. Mai gegründet. Deshalb machen behinderte Menschen an diesem Tag in ganz Europa Veranstaltungen. Sie wollen, dass die Politik sie nicht vergisst.

Politik für behinderte Frauen und Männer

Der Europarat macht schon seit vielen Jahren Politik für behinderte Frauen und Männer. Der Europarat setzt sich besonders für behinderte Frauen ein. Das wissen viele Menschen nicht.

Dem Europarat ist zum Beispiel das hier sehr wichtig: Behinderte Menschen sollen nicht als Patienten und Patientinnen gesehen werden. Behinderung ist keine Krankheit.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat nichts mit dem Europäischen Gerichtshof zu tun. Das sind 2 verschiedene Gerichte.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat nur mit Problemen bei Menschenrechten zu tun.

Wer kann bei diesem Gericht klagen? Alle Einzelpersonen aus den 46 europäischen Ländern, die beim Europarat mitmachen, können klagen.

Wann kann man bei diesem Gericht klagen? Wenn sich jemand nicht an das wichtige Papier über Menschenrechte hält, das der Europarat geschrieben hat, kann man klagen. Und wenn die Gerichte im eigenen Land einem nicht mehr weiter helfen können. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte auch schon Fälle, in denen es um die Rechte von behinderten Menschen ging.

Der Kommissar für Menschenrechte

Seit 7 Jahren gibt es auch extra eine Person für Menschenrechte beim Europarat. Das Amt heißt in schwerer Sprache "Kommissar für Menschenrechte". Diese Person passt auf, dass in allen 46 Ländern des Europarates die Menschenrechte beachtet werden.

5. Es gibt nur eine Welt

So geht es behinderten Menschen auf der ganzen Welt

Auf der ganzen Welt leben sehr sehr sehr viele behinderte Menschen. Die meisten behinderten Frauen und Männer leben in armen Ländern.

Diese Probleme haben alle behinderten Menschen auf der Welt:

  • Es gibt zu viele Hindernisse für behinderte Menschen.

  • Behinderte Menschen werden oft anders und schlechter behandelt.

  • Behinderte Menschen sind oft arm.

Ein wichtiger Bericht über behinderte Menschen auf der Welt

1998 wurde zum 1. Mal ein Bericht über behinderte Menschen auf der Welt geschrieben. In dem Bericht steht zum Beispiel, dass es behinderten Frauen oft noch schlechter geht als behinderten Männern. Das hier sind die besonderen Probleme, die behinderte Frauen haben:

  • Behinderte Frauen haben meistens keine Arbeitsstelle.

  • Die meisten behinderten Frauen können nicht lesen und schreiben.

  • Behinderte Frauen werden viel öfter gequält.

Das Leben ist schwer, wenn man arm und behindert ist

Viele behinderte Menschen sind arm. Oft haben arme Menschen auch eine Behinderung. Warum ist das so? Menschen in armen Ländern haben oft eine Behinderung, weil sie zum Beispiel

  • zu wenig oder schlechtes Essen haben,

  • oft schwere oder ungesunde Arbeiten machen müssen,

  • zu wenig oder keine Hilfe von Ärztinnen oder Ärzten bekommen.

Wenn man in einem armen Land lebt und behindert ist, geht es einem meistens nicht gut. Eine behinderte Person kann oft nicht arbeiten und kein Geld verdienen. Sie wird ärmer. Das Leben wird immer schwerer.

In armen Ländern wird es immer mehr behinderte Menschen geben

In 30 Jahren soll es noch viel viel mehr behinderte Menschen geben. Das denkt eine sehr wichtige Gruppe. Sie heißt Weltgesundheitsorganisation: Sie sagt, dass es dann doppelt so viele behinderte Menschen geben wird. Vor allem in armen Ländern wird es immer mehr behinderte Menschen geben. Warum ist das so?

Hier ein paar wenige Beispiele:

Schlechtes Essen: Viele viele Menschen aus armen Ländern haben zu wenig zu essen. Sie werden deshalb krank, behindert oder sterben.

AIDS / HIV: Auf der Welt haben sehr viele Menschen den HIV-Virus. Davon bekommt man AIDS. AIDS ist eine schwere Krankheit. In armen Ländern gibt es zu wenige Tabletten für AIDS-kranke Menschen.

Kriege, Erdbeben, Überschwemmungen: In vielen armen Ländern gibt es oft schlimme Stürme, Erdbeben oder Überschwemmungen. Oder es gibt Krieg. Dadurch werden in diesen Ländern viele Menschen behindert.

Alle diese Dinge wissen wir schon sehr lange. Aber es wird immer noch zu wenig gemacht. Behinderte Frauen und Männer werden noch immer nicht gut behandelt. Sie werden nicht gut unterstützt. Behinderte Frauen und Männer haben noch immer nicht die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen auf der Welt.

Wie helfen die Vereinten Nationen behinderten Menschen?

Die Vereinten Nationen sind eine der größten Gruppen, die für die ganze Welt Politik macht. Bei den Vereinten Nationen machen fast alle Länder der Welt mit. Die Vereinten Nationen werden auch kurz UNO genannt.

Die Vereinten Nationen schicken oft Soldaten und Soldatinnen in Länder, in denen es Krieg gibt. Die Soldaten und Soldatinnen sollen dabei helfen, dass es wieder Frieden gibt. Die Namen dieser Gruppen sind zum Beispiel "Blauhelme" und "UNO-Friedenstruppen". Aber was hat das mit behinderten Menschen zu tun?

Krieg ist für alle Menschen schlimm. Besonders schlimm ist es für die Menschen, die in dem Land leben. Durch Krieg werden sehr viele Menschen verletzt oder behindert. Die Blauhelme und UNO-Friedenstruppen schützen im Krieg Menschen vor Verletzungen.

Menschenrechte für behinderte Menschen - Das machen die Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen haben ein Büro nur für behinderte Menschen. Dort geht es nur um Politik für behinderte Menschen. Die Vereinten Nationen wollen, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte wie nicht behinderte Menschen haben. Dafür haben sie schon vor über 30 Jahren 2 wichtige Papiere geschrieben. Diese Papiere nennt man "Erklärungen". Aber: Die Länder der Vereinten Nationen müssen sich nicht an die beiden Papiere halten.

1993 hatten die Vereinten Nationen die Idee den 3. Dezember zum "Internationalen Tag der behinderten Menschen" zu machen. Seitdem gibt es an diesem Tag viele Veranstaltungen. In den Veranstaltungen geht es immer um behinderte Menschen.

Seit 1993 gibt es auch die so genannten "Rahmenbestimmungen" der Vereinten Nationen. Das sind 22 Regeln. In den Regeln geht es darum, wie behinderte Menschen die gleichen Rechte bekommen können. Ab Seite 50 können Sie mehr über diese Regeln lesen.

Ein Papier, an das sich alle Länder der Vereinten Nationen halten müssen

Seit 4 Jahren schreiben die vielen Länder der Vereinten Nationen nun an einem neuen Papier für behinderte Menschen. In dem Papier geht es um die Menschenrechte für behinderte Frauen und Männer auf der ganzen Welt. Ab Seite 51 können Sie mehr über dieses Papier lesen.

Die Ziele der Vereinten Nationen bis 2015 - sind sie auch was für behinderte Menschen?

Die Vereinten Nationen haben 8 große Ziele. Diese Ziele heißen in schwerer Sprache "Entwicklungsziele für das Jahrtausend". Die Vereinten Nationen wollen diese Ziele bis 2015 erreichen. Dafür müssen alle Länder viel tun.

Das sind die 8 Ziele:

  1. Es soll weniger arme und hungrige Menschen geben.

  2. Alle Kinder der Welt sollen zur Schule gehen können.

  1. Frauen und Männer müssen die gleichen Rechte haben.

  2. Es sollen viel weniger Kinder sterben.

  3. Ärztinnen und Ärzten sollen auf die Gesundheit von Müttern achten. Mütter sollen besser versorgt werden.

  1. Es soll mehr gegen schwere Krankheiten getan werden.

  2. Die Natur und die Umwelt sollen besser geschützt werden.

  1. Alle Länder der Welt sollen besser zusammen arbeiten.

Leider steht in den Zielen nichts über behinderte Menschen und wie ihr Leben besser werden soll.

Behinderte Menschen und die Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen haben viele einzelne Gruppen und Büros. Jede einzelne Gruppe hat eine eigene Aufgabe und einen eigenen Namen.

Wer macht bei den Vereinten Nationen etwas für behinderte Menschen?

Behinderte Menschen und Arbeit

Es gibt eine Gruppe, die nur mit dem Thema Arbeit zu tun hat. Sie heißt in schwerer Sprache ILO. Diese Gruppe will, dass alle Menschen auf der Welt gute Arbeit haben. Alle Menschen auf der Welt sollen genug verdienen. Sie sollen mit ihrer Arbeit genug Geld für Essen, Miete und Kleider verdienen. Diese Gruppe will auch, dass alle behinderten Frauen und Männer Arbeit finden.

Behinderte Menschen und Menschenrechte

Es gibt eine Gruppe, die sich nur um Menschenrechte kümmert. Die Gruppe heißt in schwerer Sprache OHCHR.

Menschenrechte sind die wichtigsten Rechte, die jeder Mensch hat. Diese Rechte dürfen einem Menschen nicht weggenommen werden. Das sind zum Beispiel Menschenrechte:

  • Jeder Mensch hat das Recht, nicht gequält zu werden.

  • Jeder Mensch hat das Recht leben zu dürfen.

Trotzdem werden überall auf der Welt Menschen ihre Menschenrechte immer wieder weggenommen. Diese Gruppe der Vereinten Nationen kämpft dafür, dass das nicht gemacht wird. Die Gruppe kämpft auch dafür, dass behinderte Menschen ihre Rechte bekommen.

Behinderte Menschen und Schule

Es gibt eine Gruppe, die sich auch um Schulen und Erziehung kümmert. Diese Gruppe heißt in schwerer Sprache UNESCO.

Diese Gruppe hat zum Beispiel diese Ziele:

  • Alle Kinder der Welt sollen zur Schule gehen können.

  • Alle Kinder mit und ohne Behinderung sollen zusammen zur Schule gehen können. Behinderte Kinder sollen nicht in Sonderschulen müssen.

Behinderte Menschen und arm sein

Die Vereinten Nationen haben eine eigene Bank. Sie heißt Weltbank. Die Weltbank gibt viel Geld für bestimmte Programme und Ideen aus.

Auch die Weltbank macht etwas für behinderte Menschen. Es gibt eine eigene Abteilung "Behinderung". Die Weltbank kämpft dafür, dass behinderte Menschen nicht so oft arm sind oder arm bleiben.

Behinderte Kinder auf der Welt

Es gibt eine Gruppe, die nur für die Kinder auf der Welt arbeitet. Die Gruppe heißt in schwerer Sprache UNICEF.

Die Gruppe kämpft dafür, dass es allen Kindern auf der Welt besser geht. Die Gruppe achtet auch auf behinderte Kinder. Sie stellen viele Fragen. Zum Beispiel: Wie müssen behinderte Kinder heute noch in Russland oder Rumänien leben? Was muss besser werden?

Behinderte Menschen und Gesundheit

Es gibt eine Gruppe, die sich nur um Gesundheit kümmert. Die Gruppe heißt in schwerer Sprache Weltgesundheitsorganisation oder WHO.

Diese Gruppe hat viel mit Behinderung zu tun. Eine wichtige Aufgabe der Gruppe ist es zum Beispiel genau zu erklären, was Behinderung ist. Behinderung wird noch immer verschieden erklärt. Es ist aber wichtig, dass es nur 1 Erklärung gibt. Die Erklärung soll für die ganze Welt sein.

Die 22 Regeln der Vereinten Nationen - behinderte Menschen sollen die gleichen Rechte bekommen

Seit Ende 1993 haben die Vereinten Nationen ein wichtiges Papier für behinderte Menschen. Es heißt in schwer: "Rahmenbestimmungen für die Herstellung der Chancengleichheit für Behinderte".

In dem Papier geht es nur um behinderte Menschen. Es gibt 22 Regeln. Die Regeln sollen behinderten Frauen und Männern auf der ganzen Welt helfen. Behinderte Menschen sollen die gleichen Rechte bekommen.

Leider muss sich niemand an die Regeln halten. Die Regeln sind nur ein Vorschlag.

Was steht in den 22 Regeln?

ImTeil 1 stehen die Regeln 1 bis 4. Dort steht, was ein Land als erstes machen sollte, damit behinderte Menschen überhaupt die gleichen Rechte haben können. Zum Beispiel: Alle Menschen in dem Land müssen etwas über Behinderung wissen.

Im Teil 2 stehen die Regeln 5 bis 12. Dort steht, was für Ziele ein Land haben sollte. Diese Ziele sollten behinderten Menschen helfen, die gleichen Rechte zu bekommen. Zum Beispiel: Alle Gebäude in einem Land sollen so gebaut sein, dass sie von behinderten Menschen gut benutzt werden können.

Im Teil 3 stehen die Regeln 13 bis 22. Dort steht, was die Länder dann machen können. Zum Beispiel: Die Länder sollen ihre Gesetze ändern. Dort soll stehen, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte haben.

Ein sehr wichtiges Papier über die Menschenrechte behinderter Menschen - Alle müssen sich daran halten

Die Vereinten Nationen machen schon sehr lange etwas zu Menschenrechten. Seit über 50 Jahren gibt es ein wichtiges Papier dazu. Das steht dort zum Beispiel: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Kein Mensch darf schlechter behandelt werden, nur weil er anders ist als andere. In dem Papier steht nichts über behinderte Frauen und Männer.

Endlich gibt es ein Papier für behinderte Frauen und Männer

In den letzten Jahren haben die Vereinten Nationen gemerkt: Behinderte Menschen werden oft schlechter behandelt als nicht behinderte Menschen. Deshalb gibt es jetzt bei den Vereinten Nationen eine extra Gruppe. Die Gruppe überlegt diese Dinge:

  • Wie können behinderte Frauen und Männer in der ganzen Welt besser geschützt werden?

  • Wie können behinderte Menschen die gleichen Rechte bekommen?

Die Gruppe hat darüber ein sehr wichtiges Papier geschrieben. Es heißt in schwerer Sprache "Konvention zum Schutz und der Förderung der Rechte und der Würde von Menschen mit Behinderungen".

Was soll in dem sehr wichtigen Papier stehen?

Am Wichtigsten ist das hier: Behinderte Menschen müssen immer die gleichen Rechte haben wie alle anderen Menschen auch.

Und: Alle Länder der Vereinten Nationen müssen sich an das halten, was in dem Papier steht.

In dem wichtigen Papier steht zum Beispiel etwas über diese Dinge:

  • Alle Gebäude müssen von allen behinderten Menschen gut benutzt werden können.

  • Behinderte Menschen müssen die gleichen Rechte haben wie nicht behinderte Menschen.

  • Behinderte Frauen müssen die gleichen Rechte haben wie behinderte Männer.

Viele Gruppen von behinderten Frauen sind nicht ganz glücklich mit dem Papier. Sie finden zum Beispiel: Es wird zu wenig über die Rechte behinderter Frauen gesprochen. Meistens wird nur von "behinderten Menschen" gesprochen. Aber behinderte Frauen brauchen oft noch andere Dinge als behinderte Männer.

Die Vereinten Nationen bekommen Unterstützung beim Schreiben des Papiers

Die Länder der Vereinten Nationen arbeiten nicht alleine an diesem sehr wichtigen Papier. Diese Gruppen arbeiten auch noch mit:

Gruppen von behinderten Menschen. Diese Gruppen sind sehr wichtig. Hier können behinderte Frauen und Männer sagen, was für sie wichtig ist. Sie bestimmen mit was in dem Papier steht.

Schwere Worte in leichter Sprache erklärt

Abgeordnete

Schauen Sie bitte unter Europäisches Parlament nach

Behindertenrat

Das ist eine Gruppe. In der Gruppe arbeiten nur behinderte Menschen mit. Sie überlegen, was für behinderte Menschen wichtig ist. Sie machen Politik für behinderte Menschen.

Charta

Das ist ein sehr wichtiges Papier. In dem Papier stehen wichtige Regeln. Alle, die das Papier unterschreiben, müssen sich an die Regeln halten.

Europarat

Das ist eine Gruppe. Sie macht Politik in Europa. In der Gruppe arbeiten 46 Länder aus Europa mit.

Europäisches Behindertenforum

Eine wichtige Gruppe für behinderte Menschen in Europa. In dieser Gruppe arbeiten 100 Gruppen für behinderte Menschen mit. Die Gruppen kommen aus vielen Ländern in Europa.

Europäischer Gerichtshof

Das ist ein Gericht für Europa. Dieses Gericht ist für 25 Länder aus Europa. Es ist ein Gericht für die EU / Europäische Union.

Europäische Kommission

Das ist eine Gruppe. In der Gruppe arbeiten 25 Personen mit. Die Gruppe schlägt Gesetze vor. Diese Gruppe arbeitet für die EU / Europäische Union.

Europäisches Parlament

Das ist eine Gruppe von vielen Menschen. Diese Menschen werden von allen Frauen und Männern in den 25 EU-Ländern gewählt. Die Menschen, die ins Parlament gewählt werden, heißen Abgeordnete. Die Abgeordneten machen die Politik für die 25 Länder der EU. Sie entscheiden über die EU-Gesetze.

Europaparlament

Das ist ein anderes Wort für Europäisches Parlament. Das Wort wird dort erklärt.

Europäischer Rat

Das ist eine Gruppe von Menschen. In der Gruppe arbeiten die politischen Chefinnen und Chefs der 25 EU-Länder mit. Diese Gruppe überlegt sich Ideen für die EU.

Europäische Union

Das ist die wichtigste politische Gruppe in Europa. Sie macht Politik für Europa. In der Gruppe arbeiten 25 Länder aus Europa mit. Das sind die 25 Länder: Belgien | Dänemark | Deutschland | Estland |

Finnland | Frankreich | Griechenland |

Großbritannien | Irland | Italien | Lettland | Litauen |

Luxemburg | Malta | Niederlande | Polen | Portugal |

Österreich | Schweden | Slowakei | Slowenien |

Spanien | Tschechische Republik | Ungarn | Zypern

EU

Das ist ein anderes Wort für Europäische Union. Das Wort wird dort erklärt.

EU-Kommissar / EU-Kommissarin

Das sind Menschen, die ein wichtiges Amt haben. Sie dürfen in der Europäischen Union / EU wichtige Dinge entscheiden. In der Europäischen Union / EU gibt es 25 solche Kommissare und Kommissarinnen.

EUROSTAT

Das ist ein Amt. Dort werden Zahlen aus ganz Europa gesammelt. Das Amt vergleicht die Zahlen. Dieses Amt arbeitet für die Europäische Union / EU.

Gleichstellungsgesetz

Das ist ein wichtiges Gesetz. In dem Gesetz stehen wichtige Regeln. Die Regeln sagen zum Beispiel, dass behinderte Menschen die gleichen Rechte haben wie nicht behinderte Menschen.

Grundgesetz

Das ist ein sehr wichtiges Gesetz. Dort stehen die wichtigsten Regeln für Deutschland. In den Regeln steht, wie Deutschland arbeitet. In den Regeln steht, was in Deutschland wichtig ist. In Deutschland heißt das Grundgesetz auch Verfassung.

Instanz

Das hat mit Gericht und Gesetzen zu tun. Es hat damit zu tun, wenn man mit unterschiedlichen Stellen beim Gericht zu tun hat.

Ministerrat

In der Europäischen Union / EU gibt es einen Ministerrat. Dort arbeiten alle Ministerinnen und Minister aus den 25 EU-Ländern mit. Sie entscheiden alle wichtigen Dinge .

Persönliches Budget

Das ist Geld. Das Geld kommt vom Staat. Eine behinderte Person kann das Geld bekommen. Mit dem Geld kann die behinderte Person Hilfen und Unterstützungen bezahlen, die sie braucht.

Rat der EU / Rat der Europäischen Union

Das ist dasselbe wie der Ministerrat. Das Wort wird dort erklärt.

Regierung

Das sind die obersten Politikerinnen und Politiker eines Landes. Sie bestimmen, was in der Politik in ihrem Land gemacht wird. In Deutschland sind zurzeit die CDU und die SPD an der Regierung. Angela Merkel ist die Bundeskanzlerin. Sie hat viele Ministerinnen und Minister. Zusammen sind sie die Regierung.

Verfassung

Das ist ein sehr wichtiges Gesetz. Dort stehen die wichtigsten Regeln, die ein Land hat. In den Regeln steht, wie das Land arbeitet. In den Regeln steht, was in einem Land wichtig ist. In Deutschland heißt die Verfassung auch Grundgesetz.

Vereinte Nationen

Das ist eine der größten Gruppen in der Welt, die Politik macht. Bei der Gruppe machen 191 Länder mit.

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Quelle:

Netzwerk Artikel 3 e.V.: Einfach Europa?! Was Sie über die Politik für behinderte Frauen und Männer in Europa und auf der Welt wissen sollten

Im Internet verfügbar unter: http://www.netzwerk-artikel-3.de/attachments/048_europa_leicht_monitor.pdf

bidok -Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 05.04.2011

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