Menschen mit Krankheit oder Behinderung in Film und Fernsehen: Stigmatisierung oder Sensibilisierung?

Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Erschienen in: Zeitschrift für Inklusion, Ausgabe 04/2014 Zeitschrift für Inklusion (04/2014)
Copyright: © Ritterfeld, Hastall, Röhm 2014

Abstract:

Unterhaltungsmedien wie Filme oder TV-Serien beeinflussen in starkem Maße das öffentliche Bild von Personen mit Krankheiten oder Behinderungen. Zweifellos problematisch ist, dass diese Personengruppen überwiegend unrealistisch und auf eine eher stigmatisierende Weise portraitiert werden. In diesem Beitrag systematisieren wir den Forschungsstand zum Potenzial unterhaltsamer Medienangebote zur Stigmatisierung oder Destigmatisierung von Menschen mit Krankheit und Behinderung. Wir diskutieren Grundannahmen und Wirkungsmechanismen für derartige Medieneffekte und geben einen Einblick in die Ergebnisse eigener Untersuchungen.

Unterhaltungsformate für die Bewusstseinsbildung

Die Diskussion um Potenziale von Kunst und Kultur, im Sinne der UN -Behindertenrechtskonvention Einfluss auf die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung zu nehmen, betrifft auch den Bereich der Medien. Ohne Zweifel tragen diese erheblich zur Bewusstseinsbildung bei, wenn etwa das Thema Inklusion in den Printmedien oder auch in Talkshows, Kabarett oder im Kontext von Dokumentationen oder Nachrichtensendungen differenziert dargestellt und diskutiert wird (Clogston 1994; Lüke, Hastall, Marschler & Grosche 2014; Mürner 2003). An dieser Stelle möchten wir jedoch ausschließlich auf die Unterhaltungsmedien, speziell auf Film und Fernsehen, eingehen, die nicht explizit den Auftrag von Aufklärung haben, sondern als narrative Kunstform betrachtet werden. Das Unterhaltungspotenzial dieser Formate entsteht dabei aus dem Zusammenspiel der Narration, der Charaktere sowie der ästhetischen Inszenierung der Geschichte. Gelungene Unterhaltung löst bei Zuschauer*innen einen emotional-kognitiven Zustand aus, der positiv bewertet wird (Vorderer, Klimmt & Ritterfeld, 2004). Dieser Zustand wird nicht nur als Freude oder Spaß erlebt, sondern kann durchaus Trauer (Ahn, Jin & Ritterfeld 2012) oder Angst (Weber, Ritterfeld & Mathiak 2006) umfassen. Dass Menschen Freude oder Spaß aktiv aufsuchen, erscheint dabei weniger verwunderlich als die durchaus intentionale Selektion von traurigen oder gar angstauslösenden Medienformaten. Ritterfeld (2009) hatte an anderer Stelle vorgeschlagen, diese scheinbare Paradoxie als Folge eines emotionalen Regulationsprozesses zu erklären, bei dem aktiv negative emotionale Zustände aufgesucht werden, um sie mithilfe der Rezeptionserfahrung erfolgreich zu regulieren. Dadurch entsteht die wünschenswerte Erfahrung einer gelungenen Belastungsbewältigung (Coping). Empirisch zeigt sich zum Beispiel, dass die empfundene Trauer bei der Betrachtung eines tragisch endenden Kinofilms über Menschen mit Schizophrenie den Betrachter*innen ein Gefühl des Realismus vermittelt (Ahn et al. 2012). Andere Autor*innen haben eine kognitive Interpretation der scheinbar paradoxen Medienselektion vorgeschlagen, bei denen neben einer direkten – emotionalen – Freude an Unterhaltungsformaten auch eine eher kognitiv moderierte sogenannte appreciation vorliegen kann, die durch eine Wertschätzung des Medieninhalts entsteht (Oliver & Bartsch 2010). Dies ist die psychologische Grundlage für das Genre des Dramas. Das Empfinden von Furcht um einen sympathischen Protagonisten, der sich in einer bedrohlichen und vielleicht sogar nahezu ausweglosen Situation befindet, ist außerdem zentrale Komponente des Spannungserlebens und somit entscheidend für Aufmerksamkeit und Rezeptionsgenuss (Hastall 2014). Einig sind sich die Medienforscher deshalb dahingehend, dass ein an Freude und Spaß orientierter Unterhaltungsbegriff zu kurz greife und im Unterhaltungserleben sehr komplexe emotionale, kognitive und auch metakognitive Prozesse involviert sein können (Vorderer, Klimmt & Ritterfeld 2004). Damit wird zugestanden, dass auch Unterhaltungsformate grundsätzlich zur Bewusstseinsbildung beitragen können, und zwar in zweierlei Hinsicht: (1) Der Medieninhalt erfordert bereits eine differenzierte Rezeption oder aber (2) der Inhalt wird auf der Metaebene rezipiert und reflektiert. Selbst ein stereotypes Medienangebot könnte danach bewusstseinsbildend wirken, indem es etwa eine kritische Auseinandersetzung über das Stereotyp anregt.

Die Beurteilung von Medienangeboten erfordert immer eine differenzierende Betrachtung der Inhalte und der Rezeptionsprozesse. Die Inhalte allein können keine Auskunft darüber geben, welche Wirkungen sie bei Rezipient*innen entfalten (Groeben & Vorderer 1986; Vorderer & Groeben 1987). Die Rezeption wiederum umfasst Prozesse der Selektion und Persistenz (wer nutzt was wie oft, wie lange und warum), der Verarbeitung (was und wie) und schließlich der unmittelbaren Wirkung bei einzelnen Rezipient*innen (Medieneffekt) sowie langfristig innerhalb einer sozialen Gemeinschaft (Kultivierung).

Unterhaltung durch Darstellung von Behinderung und Krankheit

Behinderung oder Krankheit sind auch in den Unterhaltungsformaten omnipräsent. Kaum ein Spielfilm und kaum eine Fernsehserie verzichtet auf die Darstellung oder Thematisierung von Behinderung, Beeinträchtigung oder Krankheit, selbst wenn dies den Zuschauer*innen nicht immer bewusst werden muss. Dabei finden sich die unterschiedlichsten Spielarten von der diffamierenden oder angstauslösenden Darstellung von Charaktermerkmalen über empathische Erzählungen bis hin zu rührseligen Simplifizierungen im Sinne von love conquers all („die Liebe besiegt alles“). Spätestens mit dem 1988 produzierten Film Rain Man (1988, vier Oscars) mit Dustin Hoffman in der Rolle eines inselartig begabten Autisten, Russel Crowe in der Rolle des Nobelpreisträgers John Nash in A Beautiful Mind (2001; vier Oscars) bis zu The King´s Speech (2010; vier Oscars) mit Colin Firth in der Hauptrolle des stotternden britischen Königs George der Sechste ist das Thema Behinderung im Hollywood-Mainstream angekommen.

Neben solchen Spielfilmen ist das Serienformat insbesondere durch ausgezeichnete Produktionen in den USA populär geworden. Die bekannten Serien sind dabei dadurch gekennzeichnet, dass auch Menschen mit Behinderung oder Krankheit in komplexer Weise porträtiert werden, zum Beispiel beginnend mit Seinfeld (1989ff.) oder Emergency Room (1994ff.), später dann etwa Breaking Bad (2008ff.) oder Game of Thrones (2011ff.).

Die populäre Serie Emergency Room (ER Emergency Room; unter dem Titel Emergency Room – Die Notaufnahme in Deutschland ausgestrahlt) kann dabei als Wendepunkt definiert werden, da diese anfangs als pure Unterhaltung konzipierte Serie von Minoritäten in den USA als primäre Quelle für medizinische Informationen genutzt wurde (Beck 2004). Headautor Michael Crichton, der selbst über eine medizinische Qualifikation verfügt, erkannte das enorme Potential des Formats für die Gesundheitskommunikation und übernahm schließlich die Verantwortung für eine intentional bildende Unterhaltungsserie. ER Emergency Room wurde als eines der erfolgreichsten Formate weltweit mit über 330 Episoden produziert und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Dabei wurden gezielt tabuisierte Themen wie HIV , Krebsvorsorge, Homosexualität oder Depression inszeniert, die durch beliebte Darsteller*innen (etwa Sally Field in der Rolle einer an Depression erkrankten Mutter) an öffentlicher Aufmerksamkeit gewannen.

In Deutschland spielte in den 1980-er Jahren die populäre Krankenhausserie Die Schwarzwaldklinik (1985-1989) mit Klausjürgen Wussow in der Rolle des Klinikchefs und zum Wunscharzt zahlreicher real existierende Patient*innen gekürte Professor Brinkmann (Roeg 2014, Kapitel 4). Diese hochgradig erfolgreiche Serie zog zwar alle Register einer Seifenoper, nutzte dabei aber das bewusstseinsbildende Potential nicht gezielt aus. Neuere Formate im öffentlich rechtlichen Fernsehen, etwa Dr. Klein (2014), sind zwar keinesfalls unumstritten, zeigen jedoch Behinderung oder Krankheit weitaus differenzierter im Lichte einer heterogenen gesellschaftlichen Normalität (siehe Abschnitt 7).

Interessant ist, dass in den letzten Jahren der Mensch mit psychischer Erkrankung oder Behinderung nicht nur wesentlich differenzierter, sondern durchaus auch empathisch-liebevoll in Szene gesetzt wurde. Gleichwohl hat es in nahezu allen Fällen auch vehemente Kritik an einer entweder falschen, verzerrenden oder verharmlosenden Darstellung der Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung gegeben (siehe z.B. www.rottentomatoes.com). Die Kritik wirft den Medien häufig stereotypisierende und stigmatisierende Darstellungen vor, die sich seit Jahrzehnten vor allem auf die scheinbare Gewalttätigkeit von Menschen mit psychischer Erkrankung oder auf eine Ridikülisierung (Wahl 2003) beziehen. Beliebt scheint auch die Genie-Irrsinns-Hypothese (Groeben & Vorderer 1986), die sich zwar medial wunderbar inszenieren lässt, für die es empirisch aber keine Bestätigung gibt.

Stigmatisierende Medieneffekte

Die Stigmatisierung von Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung infolge von negativ verzerrenden Mediendarstellungen ist mittlerweile gut untersucht (im Überblick: Sieff 2003). Während Menschen mit psychischer Erkrankung häufig als Gefahr für sich sowie die Gesellschaft dargestellt werden, erscheinen Menschen mit körperlicher oder intellektueller Beeinträchtigung eher als hilfsbedürftig, unselbstständig und mitleidserregend (Hebl & Kleck 2000).

Vor allem Porträts in Filmen und Fernsehprogrammen können Wissen und Einstellungen der Zuschauer*innen gegenüber den gezeigten Gruppen beeinflussen. Kimmerle und Cress (2013) untersuchten in einer Studie mit Fernsehzuschauer*innen Zusammenhänge zwischen TV-Konsum, Wissen und Einstellungen gegenüber psychiatrischen Krankheitsbildern. Hinsichtlich der Stigmatisierung von Personen mit Schizophrenie oder Zwangsstörungen zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen berichtetem TV-Konsum und Wissen. Je mehr Fernsehen die Befragten angeblich konsumierten, desto weniger wussten sie über die Krankheitsbilder. Dieser Effekt bestätigte sich allerdings nicht für das spezifische Wissen über Depression. Dennoch zeigten sich auch hier Zusammenhänge zwischen dem Wissen über dieses Krankheitsbild und der Einschätzung der Gewalttätigkeit Betroffener. Für Depression und Zwangsstörungen ging hierbei weniger Wissen über die Krankheit mit einer höheren eingeschätzten Gewalttätigkeit einher. Für Schizophrenie dreht sich der Zusammenhang um. Hier stand mehr Wissen über das Phänomen in Verbindung mit einer höher eingeschätzten Gewalttätigkeit. Dies deute nach Angabe der Autor*innen darauf hin, dass TV-Konsum und darüber vermitteltes „falsches“ Wissen über Krankheitsbilder zur Stigmatisierung der Personen und Gruppen beitragen können (Kimmerle & Cress 2013).

Besonders problematisch ist daran, dass diese Bilder unsere Vorstellungen über psychische Erkrankungen oder auch Behinderungen – etwa, was als solche angesehen wird, wie sich diese in der Realität manifestieren und wie mit ihnen umzugehen ist – von der Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter kultivieren. Stigmatisierende Darstellungen finden sich dabei in allen Medienformaten von Zeitungen, Zeitschriften, Comics und Cartoons über Radio, Film und Fernsehen bis hin zu elektronischen Medien und Webseiten (im Überblick: Stout, Villegas & Jennings 2004). Diese kontinuierliche Verfestigung stereotyper Vorstellungen über die betroffenen Gruppen in der Bevölkerung hat Stigmatisierungsprozesse zur Folge, die sich auf vielen Bereichen des alltäglichen Lebens auswirken können und eng verbunden sind mit Diskriminierungen auf intra- und interpersoneller Ebene. Die betroffenen Personen und Gruppen erfahren in der Folge häufig Barrieren im Bereich der Bildung, der gesellschaftlichen Teilhabe sowie gesundheitlichen Versorgung und leiden unter geringem Selbstwertgefühl und einer eingeschränkten Lebensqualität (Jones & Corrigan 2014; Pinel & Bosson 2013).

Realistische Mediendarstellung

Eine Fülle von empirischen Studien zur Darstellung von Krankheit und Behinderung in den Medien, die in den 1990er Jahren insbesondere in den USA, Großbritannien und Australien durchgeführt wurden, mobilisierten Fürsprecher*innen für eine akkurate und damit, so wurde zumindest impliziert, weniger stigmatisierende Darstellung. Zweifelsohne bedarf es einer Korrektur, wenn kranke oder behinderte Menschen herabwürdigend porträtiert oder ihnen gar Eigenschaften und Verhaltensweisen attribuiert werden, die sie dämonisieren. Fraglich ist jedoch die Annahme, wonach eine akkurate Darstellung alleine dem Stigma vorbeugen oder gar entgegentreten kann. In einer aufwändigen experimentellen Studie prüften wir deshalb die Wirkung eines weitgehend akkuraten Porträts über Schizophrenie. Der Film Angel Baby, der 1995 in intimer Kenntnis der Krankheit von Michael Rymer produziert wurde, erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die unter Schizophrenie leidet und sich in einen ebenfalls an dieser Krankheit erkrankten Mann verliebt. Hier kann die Liebe die Krankheit nicht heilen, sondern führt zu einem tragischen Ende. Der Film setzt schizophrene Schübe bei den beiden Protagonist*innen nachvollziehbar in Szene, thematisiert gleichzeitig aber auch erfolgreiche Wege der Behandlung. In der Wirksamkeitsforschung zeigt sich, dass dem Film eine hohe Glaubwürdigkeit attestiert wird, dass aber die Darstellungen in hohem Maße irritieren und diese Irritationen zur sozialen Distanzierung beitragen (Ritterfeld & Jin 2006). Gerade die Akkuratheit der Darstellung hat also Stigmatisierung zur Folge. Erklärt wird dieser Effekt dadurch, dass eine Krankheit wie Schizophrenie den meisten Menschen nur medial vermittelt erfahrbar wird. Das dadurch entstehende Wissen bleibt vage und ist eher durch die Außenperspektive gekennzeichnet. Der Film Angel Baby hingegen liefert eine Innenperspektive, die deutlich macht, wie verstörend ein Krankheitsschub erlebt wird und wie hilflos der betreffende Mensch ihm ausgeliefert ist. Die akkurate Darstellung lässt die Hilf- und Hoffnungslosigkeit im Angesicht eines Schubs ungeschminkt erfahrbar werden. Je stärker die Zuschauer*innen dadurch irritiert werden, desto stärker distanzieren sie sich schließlich von der Krankheit und den durch sie betroffenen Mitmenschen. Damit wird deutlich, dass mit der Forderung nach akkuraten Porträts alleine dem Stigma nicht wirksam entgegengetreten werden kann. Die Lösung scheint eher in einer balancierten Akkuratheit zu liegen, die zumutet ohne zu überfordern, die die Zuschauer*innen nicht hilflos zurücklässt, sondern ihnen Wege aufzeigt, mit der Verstörung umzugehen, und dennoch Empathie mit den Betroffenen zu entwickeln.

Empathie, so postuliert der psychologische Ästhetikforscher Cupchik in seinem neuesten Werk (in Druck), sei die Grundvoraussetzung jeglicher ästhetischer Erfahrung. Die ästhetische Erfahrung wiederum wird als emotional-kognitiv integriertes Erleben konzeptualisiert, das seit Kants Kritik der Urteilskraft das im Spiel erkundete Potential für Erkenntnis birgt. Damit wird das Unterhaltungsformat dann zum Instrument der Bewusstseinsbildung, wenn es ästhetisiert ist. Die Ästhetisierung wiederum erlaubt eine Veränderung der Realität: Sie wird nicht einfach abgebildet, sondern erhöht. Die wahre Geschichte wird der Grammatik einer Narration angepasst, die Elemente ersetzt, verkürzt oder modifiziert. In diesem Sinne kann ein Film wie etwa A Beautiful Mind, der in wesentlichen Aspekten als unauthentisch kritisiert wurde, gerade durch diese kompromittierte Authentizität eine spezifische künstlerisch-ästhetische Qualität erhalten. Die ästhetisch gelungene Erfahrung wiederum erlaubt dann eine Auseinandersetzung mit dem Gegenstand der psychischen Erkrankung, die dem Stigma entgegenzuwirken vermag. Ästhetik und Ethik werden folglich nicht als Gegensätze, sondern im Gegenteil als untrennbare Konzepte von Erleben und Handeln verstanden (Krawitz 1997; in Druck). Wenngleich also manche Aspekte nicht akkurat kommuniziert wurden, so wird dem Betroffenen John Nash und allen an Schizophrenie Erkrankten vielleicht gerade dadurch eine empathische Aufmerksamkeit zuteil.

Die beiden Psychiater*innen Welling und Boyd legten bereite 1999 eine umfangreiche Sammlung an Spielfilmen vor, die das Thema psychische Erkrankung thematisierten. Jeder dieser Filme wurde von dem Autorenpaar hinsichtlich der psychiatrischen Korrektheit auf einer fünfstufigen Skala bewertet. Das Buch verkaufte sich unter anderem deshalb hervorragend, weil es vielerorts Grundlage wurde für die Ausbildung im Fach Psychiatrie, die sich der Hollywoodproduktionen bediente, um Sachverhalte deutlich zu illustrieren. Einige Jahre später wurde das Werk in zweiter (Welling, Boyd & Niemiec 2005) und dritter (Welling, Boyd & Niemiec 2010), jeweils revidierter und erweiterter Auflage verlegt, was für das ungebrochene Interesse an diesem Themenbereich spricht.

Auch unsere Arbeitsgruppe setzte sich intensiv mit der Akkuratheit filmischer Porträts von psychischen Erkrankungen auseinander. Im Rahmen einer studentischen Projektgruppe an der Technischen Universität Dortmund wurden ausgewählte Spielfilme, die eine empathische Darstellung nahelegten, detailliert inhaltsanalysiert. Hierbei kamen Analysedimensionen zur Anwendung, die sich auf die Darstellung des Syndroms, seiner Entstehung sowie der Folgen beziehen. Die Operationalisierung der Kategorien lehnte sich eng an die psychiatrischen Klassifikationen der ICD-10 und des DSM-V an. Pro Film wurden etwa 50 Beurteilungen von je zwei unabhängigen Kodierer*innen vorgenommen, die zuvor eine Kodiererschulung durchliefen. Bei der Berechnung der Interkoderreliabilität zeigte sich dennoch ein extrem heterogenes Bild: Wenngleich einzelne Kategorien mit hoher Übereinstimmung bewertet wurden, lag bei anderen überhaupt keine Übereinstimmung vor. Zusammengenommen muss deshalb der Schluss gezogen werden, dass eine reliable Beurteilung der Akkuratheit einer facettenreichen Darstellung von psychischer Krankheit durch eine mikroskopische Analyse nicht möglich ist. Dieses Bild korrespondiert mit den Erkenntnissen der inzwischen klassischen Studie von Rosenham (1970), dass selbst Psychiater*innen in ihren Diagnosen keine zuverlässige Übereinstimmung finden.

Gleichwohl scheint eine sehr grobe, makroskopische Einschätzung, wie sie Welling und Boyd mit einer eindimensionalen Fünfpunkteskala vornehmen, durchaus einen verlässlichen Richtwert zu ergeben. Hier hatten wir durch eine Beurteilung einer Stichprobe der von den Autor*innen untersuchten Filme ähnliche Ergebnisse wie die Autor*innen erzielen können. Dadurch wurde es möglich, mit den veröffentlichten Einschätzungen der Frage nachzugehen, ob die Akkuratheit der filmischen Darstellung mit dem Unterhaltungswert zusammenhängt. Denn, so könnte argumentiert werden, eine akkurate Darstellung erfüllt nicht die Anforderungen an filmisches Erzählen, sondern wird eher zu einer – dann eben weniger unterhaltsamen – Dokumentation (http://www.hollywood.com/static/mental-patients-in-the-movies). Der Unterhaltungswert von Fernsehsendungen bemisst sich an Einschaltquoten, der von Kinoproduktionen in den box office sales, die nicht nur langfristig, sondern auch für das erste – hochgradig prädiktive – Wochenende erfasst werden. Die Internet Movie Database (http://www.imdb.com) gibt darüber detailliert Auskunft. Ein statistischer Zusammenhang zwischen den Verkaufszahlen und der makroskopischen Akkuratheitsbeurteilung nach Welling und Boyd liegt, so zeigen unsere Berechnungen, nicht vor. Das bedeutet, dass die Akkuratheit der Darstellung unabhängig vom Unterhaltungspotential des Films ist (Ritterfeld, Röhm & Hastall 2014).

Destigmatisierung durch Narration

Unterhaltsamen Medieninhalten haftete lange Zeit selbst eine Art Stigma an. Nicht nur wird bis heute vereinfachend zwischen informierenden und unterhaltenden Medieninhalten differenziert, vor allem populäre Unterhaltungsangebote hatten lange Zeit auch in Wissenschaftskreisen den Makel einer von der „Hochkultur“ weit entfernten „Populär-“ oder „Massenkultur“. Die systematische wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Potenzial narrativer Medieninhalte zur unabsichtlichen oder strategischen Beeinflussung des Publikums startete vergleichsweise spät, erlebte dafür in den letzten zwei Jahrzehnten einen starken Zuwachs, der gemeinhin als narrative turn bezeichnet wird (z.B. Kreiswirth 2005).

Schnell zeigte sich, dass „gute“ Narrationen über ein vergleichsweise großes Potenzial zur kurz- wie langfristigen Veränderungen von Einstellungen, Werten, Normen und Verhaltensweisen verfügen können (vgl. für eine Übersicht Green, Strange, & Brock 2002; Hastall, Sukalla & Bilandzic 2014). Menschen lieben offensichtlich Geschichten und konsumieren sie intensiv seit ihrer Kindheit – also lange Zeit, bevor sie in der Lage sind, die Botschaften der rezipierten Geschichten kritisch zu hinterfragen. Die Struktur von Narrationen als sequenziell verknüpfte Abfolge von Ereignissen korrespondiert hervorragend mit der menschlichen Informationsverarbeitung und Wissensrepräsentation, weswegen die Rezeption von Geschichten als vergleichsweise intuitiv und wenig kognitiv anstrengend erlebt wird (Graesser, Olde & Klettke 2002). Geschichten können Emotionen und körperliche Erregung auslösen, die zum Rezeptionsgenuss beitragen. Gute Geschichten werden stark durch das Publikum nachgefragt und die milliardenschwere Medienindustrie bedient diesen Bedarf verlässlich. Mediengeschichten können die Aufmerksamkeit von Menschen über einen langen Zeitraum fesseln – im Falle von Filmen durchaus mehrere Stunden am Stück. Fernsehserien schaffen es sogar, ein Millionenpublikum über mehrere Staffeln (und damit oft mehrere Wochen Rezeptionszeit, verteilt über mehrere Jahre) am Schicksal ihrer Charaktere teilhaben zu lassen. Dieser im Vergleich zu rein informierenden Angeboten (bspw. Informationsbroschüren, Nachrichtenmeldungen oder Informationskampagnen) quantitativ-zeitliche Aufmerksamkeitsvorteil bringt weitere Aspekte mit sich, die erst jüngst stärker in den Fokus der Forschung gelangten: Die Rezeption einer Geschichte führt einerseits zu einer Transportation in die Geschichte. Hierbei handelt es sich um einen flow-ähnlichen Zustand qualitativ-intensiver Aufmerksamkeit, in dem das Publikum derart in die Geschichte vertieft ist, dass die Realität nur noch reduziert wahrgenommen wird. Dies führt zweitens dazu, dass nicht nur die Fähigkeit zum kritischen Reflektieren minimiert ist, sondern parallel Beeinflussungsversuche weniger gut erkannt werden (Green & Brock 2000; Moyer-Gusé 2008). Diese spezifische Konstellation extrem hoher Aufmerksamkeit bei niedriger kognitiver Reflektion ermöglicht nicht nur eine temporäre Flucht des Publikums vor möglicherweise belastenden Problemen (Klimmt 2008), sondern ist eine nahezu ideale Konstellation zur Beeinflussung des Publikums, da kaum Abwehrprozesse zu erwarten sind (Slater, 2002). Narrative Überzeugungsstrategien finden daher gezielt in der Gesundheitskommunikation Anwendung (Harter, Japp & Beck 2005), auch unter dem Stichwort Entertainment-Education (Singhal, Cody, Rogers, & Sabido 2004; Singhal & Rogers 1999).

Narrationen haben den Vorteil, dass die thematisierten Aspekte wie beispielsweise Formen und Folgen von Stigmatisierung emotional miterlebt werden können, statt sie lediglich zu verstehen und rational zu bewerten. Die rezipierten Inhalte bestehen in der Regel aus diversen Handlungssträngen und Interaktionen, die selten substanziell reflektiert werden. Dennoch – oder vermutlich gerade deswegen – sind automatische Lernprozesse wahrscheinlich, die den Rezipient*innen größtenteils nicht bewusst werden. Insbesondere wenn unterhaltende Medienangebote wie Filme über Jahrzehnte konsistent ein stark verzerrtes und stereotypes Bild von bestimmten Personengruppen zeichnen, wie es für Menschen mit Behinderungen sowie viele weitere Bevölkerungsgruppen zweifellos zutrifft, sind die oben beschriebenen Kultivierungseffekte mittlerweile gut belegt (Diefenbach & West 2007; Shrum 2009). Aufgrund dieses Wirkungsmechanismus scheinen filmische Erzählungen nicht nur explizite, sondern vor allem sogar implizite Einstellungen zu beeinflussen. Diese impliziten Überzeugungen wiederum stellen die zentrale Komponente von Vorurteilen dar (Shanahan & Morgan 1999).

Gleichwohl sind Stigmatisierung und Destigmatisierung durch Medien zwei Seiten derselben Medaille: „Mass media has the potential to de-stigmatise as well as to stigmatise“ (Clement et al. 2013, S. 7). Die Forschergruppe unterzog 22 randomisierte Studien zu massenmedialen Anti-Stigma-Interventionen einer Meta-Analyse und fand kleine bis mittlere positive Effekte der Medienrezeption bezüglich den Vorurteilen über Schizophrenie und Depression. Effekte hinsichtlich diskriminierender Verhaltensintentionen konnten indes nicht nachgewiesen werden (Clement et al. 2013). Die Befunde bleiben damit uneindeutig. Trotz vielversprechender Hinweise auf positive Effekte massenmedialer Interventionen kann beispielsweise die Aufklärung über die Ursachen psychischer Erkrankungen auch eine Verstärkung der Stigmatisierung bewirken (Sartorius 2010).

Wie oben bereits dargelegt wurde, weisen Ergebnisse aus Interventionsstudien mit stigmatisierungs-relevanten Spielfilmen auf einen Anstieg der sozialen Distanzierung des Publikums hin (Ritterfeld & Jin 2006). Baumann, Zaeske und Gaebel (2003) untersuchten den Film Das weiße Rauschen (Weingartner 2011) im Rahmen des deutschen Ablegers der weltweiten Anti-Stigma Kampagne Open the Doors. Der Film porträtiert einen jungen Erwachsenen, der nach dem Umzug in die Großstadt und dem Konsum psychoaktiver Pilze eine Schizophrenie entwickelt, die bei ihm genetisch prädisponiert ist. Das weiße Rauschen zeichnet sich durch eine enge und wacklige Handkameraführung, die intensive Darstellung schizophrener Episoden sowie ein offenes Ende aus. Die Forschergruppe erhob bisherige Kontakte, Wissen, Stereotype und soziale Distanzierung bezüglich Personen mit Schizophrenie vor und nach der Rezeption des Films. Es zeigte sich neben einer Veränderung des Wissens über Schizophrenie ein Anstieg negativer Einstellungen und sozialer Distanzierung, der auf die dramatische Darstellungsweise zurückgeführt wurde (Baumann et al. 2003).

In einer anschließenden Studie mit Studierenden untersuchten Röhm, Hastall und Ritterfeld (2015) beim selben Film den Einfluss narrationsspezifischer Prozesse auf Veränderungen stigmabezogener Einstellungen. Außerdem wurden mehrere Dimensionen des Unterhaltungserlebens als Mediatoren in einem Pre-post-follow-up-Kontrollgruppendesign erhoben. Die Ergebnisse zeigen zunächst keinen direkten Einfluss des Films auf Veränderungen in den Einstellungen oder der sozialen Distanzierung innerhalb und zwischen den Gruppen. Eine detailliertere Analyse macht hingegen indirekte Zusammenhänge zwischen Dimensionen des Unterhaltungserlebens und stigmatisierenden wie auch destigmatisierenden Effekten deutlich. Die Studie illustriert eindrücklich, dass es nicht allein auf Merkmale der Darstellung ankommt, sondern insbesondere auf die dadurch individuell ausgelösten Bewertungs- und Erlebensprozesse, die am Ende über das Ausmaß von Einstellungs- und Verhaltensänderungen entscheiden.

Normalisierung durch para-soziale Beziehungsangebote

Das ZDF hat mit der 2014 gestarteten Serie Dr. Klein Körperbehinderung in den Mittelpunkt gerückt. Die Serie, die im Vorabendprogramm (19:25 bis 20:15 Uhr) ausgestrahlt wird, das sich an Familien richtet und noch mitten in den Tagesalltag hineinspielt, thematisiert nach Angaben des Headautors Torsten Lenkeit und des verantwortlichen ZDF -Redakteurs Axel Laustroer die Heterogenität in Deutschland: Neben Körperbehinderung, hier vertreten durch die bekannte kleinwüchsige Schauspielerin ChrisTine Urspruch, werden unter anderem auch männliche Homosexualität oder die Liebe eines jüngeren, deutsch-afrikanischen Mannes zu einer älteren Frau thematisiert. Interessant ist dabei der Charakter der leitenden Oberärztin Dr. Klein, der zwar fiktiv ist, nicht aber deren physische Konstitution, namentlich der Kleinwuchs der Protagonistin. Bei jeder anderen Rolle vermögen sich die Zuschauer*innen zu distanzieren, indem sie Inhalte als überzeichnet oder unglaubwürdig bewerten. Bei Dr. Klein müssen sie sich damit konfrontieren, dass die Möglichkeiten (bspw. einen normalgewachsenen Ehemann und eine ebensolche Tochter zu haben) und Grenzen (bspw. die Erfordernis eines Tritts, um am Operationstisch hantieren zu können), die in der Serie inszeniert werden, tatsächlich für Menschen mit Kleinwuchs bestehen.

Durch die Glaubwürdigkeit des Charakters ist eine wesentliche Voraussetzung für eine sogenannte para-soziale Beziehung geschaffen (Horton & Wohl 1956; Klimmt, Hartmann & Schramm 2006): Zuschauer*innen gehen dabei Beziehungen mit Mediencharakteren ein, die ähnlich gestaltet sind wie soziale Beziehungen zu nicht-fiktionalen Personen. Bisweilen sind ihnen die Mediencharaktere vertrauter als Freunde oder Bekannte, weil die Medienwelt auch Einblicke in höchst intime Lebensbereiche erlaubt: Wir sehen Menschen dabei zu, wie sie Sex haben, wie sie leiden, sterben oder ihren Körper pflegen. Serien sind gerade dazu prädestiniert, para-soziale Beziehungsangebote zu machen, weil sich die Rezeption über einen längeren Zeitraum von mindestens einigen Wochen erstreckt. Legendär sind dann auch Reaktionen der Zuschauer*innen, die das Auslaufen einer Staffel verhindern möchten – etwa bei der Sitcom Friends, die 1994 begann und 2004 trotz massenhafter Proteste beendet wurde.

Ein wesentliches Merkmal dieser Serien besteht in der Entwicklungsfähigkeit der Charaktere. Diese können zunächst durchaus stereotyp eingeführt werden, im Laufe der Serie jedoch an psychologischer Komplexität gewinnen. So können Konflikte und Scheitern inszeniert und das Image einer flachen, heilen Welt gebrochen werden. Die Entwicklung der Charaktere spielte unseres Erachtens zum Beispiel bei dem überraschenden Erfolg von Breaking Bad eine wesentliche Rolle, weil sich hier ein biederer Familienvater in einen Schwerverbrecher verwandelt, ohne in vergleichbarem Maße die Sympathie der Zuschauer*innen zu verlieren. Es ist der Serie gelungen, die Zuschauer*innen durch para-soziale Beziehungen psychologisch-empathisch in eine Welt zu entführen, die sie eigentlich moralisch verurteilen.

Der Start der Serie Dr. Klein wurde zunächst mit heftiger Kritik aus dem Feuilleton vor allem der Leitmeiden begleitet (FAZ online, Süddeutsche Zeitung, usw.): Die Charaktere wären klischeehaft gezeichnet und Behinderung würde banalisiert. Bei den Zuschauer*innen hatte die Sendung zu Beginn der Ausstrahlung trotz der Kritik eine weit überdurchschnittliche Popularität, die sich in einer substantiellen Fangemeinde in den sozialen Netzwerken widerspiegelte und zur Produktion einer zweiten Staffel Anlass gab. Damit ist sie aus der experimentellen Phase herausgekommen. Heterogenität hat einen Platz in der Mitte der Gesellschaft erhalten. Diese Normalisierung wird auch von der Schauspielerin selbst unterstützt, die sich nicht als Vertreterin von Behindertenorganisationen definiert sehen möchte, sondern ihren Kleinwuchs als eine unter vielen Spielarten menschlichen Daseins versteht. Wenn sie dadurch keine besondere Aufmerksamkeit mehr auf sich zieht, dann wird das Konzept der Behinderung überwunden und der Normalisierungsprozess kann beginnen. Wenn schließlich mit sowie über Dr. Klein – so auch über ihren ironisch gewählten Nachnamen – gelacht werden kann, ohne sich in diffamierender Weise abzugrenzen, dann sind wir der Inklusion tatsächlich ein Stück näher gekommen.

Literatur

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Quelle

Ute Ritterfeld, Matthias R. Hastall, Alexander Röhm: Menschen mit Krankheit oder Behinderung in Film und Fernsehen: Stigmatisierung oder Sensibilisierung? Erschienen in: Zeitschrift für Inklusion, Ausgabe 04/2014, ISSN: 1862-5088

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 17.07.2018

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