Mit „JobBudget“ in den ersten Arbeitsmarkt

Autor:in - Uta Albrecht
Themenbereiche: Arbeitswelt
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Erschienen in: impulse, Magazin der Bundesgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung, Nr. 78/2016, S. 34-35, Schwerpunkt: Leichte Sprache impulse (78/2016)
Copyright: :© Uta Albrecht 2016

Abstract:

Was vor Jahren noch schwierig schien, macht heute das Projekt „JobBudget“ möglich: Es verhilft Beschäftigten der Werkstatt Bremen zum Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Eine Bestandsaufnahme nach fünf Jahren.

Mit „JobBudget“ in den ersten Arbeitsmarkt

„Wer den Weg von der Werkstatt auf den ersten Arbeitsmarkt wagen möchte, der hat mit dem Projekt JobBudget seit einigen Jahren kompetente Partner, die ihn dabei unterstützen“, sagt Karen Rohlf-Grimm, Reha-Koordinatorin der Werkstatt Bremen. Stefan Höppner, Leiter des Integrationsfachdienstes Bremen ergänzt: „Unter den Beschäftigten gibt es viele motivierte und fleißige Leute, wir haben aufgeklärte Arbeitgeber, professionelle Unterstützungsangebote und unbürokratische Förderleistungen.“ Gemeinsam wollen Rohlf-Grimm und Höppner nun die Erfahrungen und Erfolge der letzten fünf Jahre stärker in die Öffentlichkeit tragen.

Das Projekt „JobBudget“ ist mit 10 Plätzen ausgestattet. Bislang wurden 42 Teilnehmende durch den Integrationsfachdienst begleitet. Neun von ihnen haben heute einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, fünf sind auf sogenannten „Außenarbeitsplätzen“ der Werkstatt Bremen Martinshof tätig.

Eine Erfolgsgeschichte: Hausmeistergehilfe im Altenheim

Einer, der es mithilfe von „JobBudget“ geschafft hat, ist Sascha Günther. Der 30-Jährige arbeitet seit Anfang des Jahres als Hausmeistergehilfe im Altenheim Kirchweg, einer Einrichtung der Inneren Mission. Angestellt ist er bei der ProJob gGmbH, der Tochterfirma des Trägers. Leuchtmittel wechseln, Jalousien reparieren, verstopfte Abflüsse gängig machen – im Altenheim ist immer etwas zu tun. „Ich bin hier Mädchen für vieles“, erzählt der drahtige Mann, der durch eine frühe Erkrankung Lernschwierigkeiten hat.

Foto von Sascha Günther mit einem Messgerät in der Hand.

Foto: IFB Bremen

Wie viele der Werkstatt-Beschäftigten wechselte er nach der Schulzeit in den Martinshof, wurde auf das Arbeitsleben vorbereitet und war dort sechs Jahre lang tätig. Aber Sascha Günther hatte sich sein Berufsleben anders vorgestellt: „Ich wollte von Anfang an raus, das habe ich mir als Ziel gesetzt.“ Im Jahr 2011 hörte er von „JobBudget“ und erhielt einen Projektplatz. Es verging zwar noch einige Zeit, in der er mit seiner Beraterin seine Berufsvorstellungen durchleuchtete und verschiedene Betriebspraktika absolvierte – aber Anfang 2014 war es so weit: Günther war zunächst mit einem 2-Jahres-Vertrag auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig. Der unbefristete Vertrag beim Altenheim schloss sich nahtlos an.

„Allein hätte ich das nicht hingekriegt“, bekennt Sascha Günther. Seine Beraterin hat ihn bei der Suche nach einem Praktikumsplatz unterstützt, ihn beim Vorstellungsgespräch begleitet und während der Praktika im Betrieb an den Arbeitsalltag herangeführt. Heute kommt sie immer noch, aber statt zwei Mal die Woche nur noch alle 14 Tage.

„Eine tolle Entwicklung“, sagt Anke Riel vom IFD anerkennend. Auch Hausmeister Ralph Voelzke, der Vorgesetzte bei ProJob, ist von seinem Helfer angetan: „Die praktische Arbeit sitzt“, sagt er, „und wenn es etwas Neues gibt, erkläre ich das ausgiebig. Dann klappt das.“

Gute Förderleistungen für Arbeitgeber

Das Projekt „JobBudget“ wird durch das Amt für Versorgung und Integration Bremen sowie die Werkstatt Bremen finanziert. Das Land Bremen wird tätig, um den Arbeitsmarkt an die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap anzupassen, wie zum Beispiel durch den Einsatz eines Job-Trainers, einer Job-Trainerin vom IFD. Die Werkstatt Bremen hält den Beschäftigten einen Platz im Martinshof frei. Diese können jederzeit zurückkehren.

„Die aktuellen Förderleistungen für Arbeitgeber sind gut“, berichtet Stefan Höppner, „für Übergänger aus der Werkstatt für behinderte Menschen auf den Arbeitsmarkt gibt es einen unbürokratischen Lohnkostenzuschuss von bis zu 1.160 Euro monatlich. Außerdem wird eine weitergehende Begleitung im Betrieb durch den IFD finanziert.“

Der IFD-Leiter wünscht sich natürlich auch weiterhin Unterstützung für die Beschäftigten: „Wir sind zurzeit begrenzt auf 10 Plätze. Die Nachfrage und Erfolge zeigen aber, dass die Ressourcen erweitert werden könnten.“

Quelle

Uta Albrecht: Mit „JobBudget“ in den ersten Arbeitsmarkt. Erschienen in: impulse, Magazin der Bundesgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung, Nr. 78/2016, S. 34-35, Schwerpunkt: Leichte Sprache

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Stand: 16.04.2019

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