Workshop "Teampower" für unterstützte ArbeitnehmerInnen

Autor:innen - Thomas Kehry, Stefan Bauer
Themenbereiche: Arbeitswelt
Schlagwörter: Team, Unterstützung, Spiel
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Erschienen in: impulse Nr. 45, 1/2008, Seite 13-14. Schwerpunkt: Jahrestagung 2007 der BAG UB impulse (45/2008)
Copyright: © Thomas, Kehry, Stefan Bauer 2008

Workshop "Teampower" für unterstützte ArbeitnehmerInnen

Auch in diesem Jahr fanden bei der BAG-UB Tagung in Suhl wieder Workshops für unterstützte ArbeitnehmerInnen statt. Exemplarisch wird hier der Workshop "Teampower" vorgestellt, bei dem es um die Themen Teamarbeit und Teamfähigkeit ging.

Zum Einsteig wurden den TeilnehmerInnen verschieden Stellenanzeigen aus der Wochenendausgabe einer Tageszeitung vorgelesen. Der Blick wurde dabei vor allem auf die geforderten Eigenschaften zur Teamarbeit gerichtet. Auf einer Seite der Stellenanzeigen war allein acht Mal der Begriff "Teamfähigkeit" zu finden.

Aber was ist eigentlich unter ‚Teamfähigkeit' zu verstehen? Und wie schätze ich mich selbst hinsichtlich meiner eigenen Teamfähigkeit ein?

Der Workshop ging diesen Fragen nach.

Da sich mit insgesamt 36 TeilnehmerInnen eine relativ große Gruppe im Workshop zusammen fand, wurde nach der Einführung die Gruppe geteilt.

In den beiden Gruppen erfolgte eine erneute Aufteilung in Kleingruppen von 3 - 4 TeilnehmerInnen. Die Einzelgruppen ergaben sich durch das Zusammenfinden der verschiedenen Familien Meier/Meyer/Mayr/Maier/Mayer. Nach dem Ziehen einer Karte eines Familienmitglieds (Opa, Mutter, Tochter,...) galt es dabei, seine eigene Familie zu suchen. Die Aufgabe wurde nach einigem Durcheinander und großem Gelächter problemlos gelöst. Vereinfacht wurde die Aufgabenstellung durch die gleichfarbigen Karten der jeweiligen Familien.

Die Kleingruppen erhielten nun die Aufgabe: "Eierfall". Sie erhielten dazu ein Ei, 25 Strohhalme und 1,50 m Klebstreifen. Das Ei sollte nun so verpackt werden, dass es einen Sturz aus 2 m Höhe unbeschadet übersteht. Außerdem sollte noch ein Name für das Flugobjekt gefunden werden. Der "Eierfall" sollte nach einer Planungs- und Verpackungszeit von insgesamt 40 Minuten den anderen TeilnehmerInnen präsentiert werden.

Die Gruppen arbeiteten sehr effizient an der gestellten Aufgabe, so dass bereits nach ca. 30 Minuten alle ein eingepacktes Ei mit entsprechendem Namen vorstellen konnten. Die Spannung war groß, als die Einzelgruppen bei der Präsentation ihr Flugobjekt fallen ließen. Jede Gruppe hatte ihre eigene Lösung kreiert und sich fantasiereiche Namen, wie z. B. "Eiersalat", "Franz" oder "Eierman" einfallen lassen. In der einen Gruppe gab es einen klaren Sieger, drei Eier überlebten den Crash nicht. In der anderen Gruppe konnten drei Eier sturzsicher verpackt werden.

Ob das Ei ganz blieb oder nicht, war natürlich nicht das oberste Ziel der Gruppenübung, auch wenn die Freude bei den "Überlebenden" groß war. Ausführlich wurde im Anschluss aus den Kleingruppen berichtet. Folgende Fragestellungen zur Rollenaufteilung und zum Teamerleben standen dabei im Mittelpunkt:

Was hat gut funktioniert? Wer hat welche Aufgaben bzw. Rollen übernommen? Wie wurde miteinander gesprochen? Wurden Vorschläge gehört und angenommen? Wie wurde mit Misserfolgen umgegangen?

Alle Gruppen berichteten von einer guten Zusammenarbeit und einem guten Miteinander. Es gab die "MacherInnen" und die "HelferInnen". Einige legten sofort los, anderen, andere waren beim "Eierfall" eher zurückhaltend. Die ModeratorInnen berichteten von ihren Beobachtungen. Diese stimmten mit den von den TeilnehmerInnen gemachten Rückmeldungen größtenteils überein. Es bestand auch Einigkeit darüber, dass ein gut funktionierendes Team am Besten aus einer guten Mischung besteht.

Gemeinsam wurden nochmals wichtige Punkte gesammelt, die zu einem funktionierenden Team dazugehören, wie z.B.

  • ein gemeinsames Ziel haben

  • freundlich sein, gut gelaunt sein

  • an einem Strang ziehen, zusammen halten

  • miteinander reden, sich absprechen

  • ehrlich sein

  • den Anderen helfen

  • lustig sein

  • die Schwächen der KollegInnen akzeptieren

Zum Abschluss konnten die TeilnehmerInnen jeweils eine im Raum verteilte beschriebene Karte aussuchen (z. B. Motivation, kreativ sein, neugierig, kommunikativ sein, Ideen haben). JedeR sollte eine Eigenschaft auswählen, mit der man sich persönlich identifiziert. Im gemeinsamen Gespräch wurde erarbeitet, ob und wie die einzelnen Aspekte in einem Team nützlich, unbedingt notwendig oder auch wenig hilfreich sind. Hier entstand nochmals eine sehr gute Diskussion.

Als gemeinsames Fazit des Workshops hielten die TeilnehmerIinnen fest, dass die Fähigkeit zur Teamarbeit einen entscheidenden Faktor in der Arbeitswelt darstellt.

Die TeilnehmerInnen des Workshops

Kontakt:

ACCESS Integrationsbegleitung gGmbH,

Michael-Vogel-Str. 1 c, 91052 Erlangen,

Fon: 09131/ 8974-44, Fax: -49,

thomas.kehry@access-ifd.de

stefan.bauer@access-ifd.de

www.access-ifd.de

Quelle:

Thomas Kehry, Stefan Bauer: Workshop "Teampower" für unterstützte ArbeitnehmerInnen

Erschienen in: impulse Nr. 45, 1/2008, Seite 12. Schwerpunkt: Jahrestagung 2007 der BAG UB

bidok - Volltextbibltiothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 03.03.2010

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