»auskuriert«

Autor:in - Manfred Beck
Themenbereiche: Kultur
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: erschienen in: Gemeinsam leben - Zeitschrift für integrative Erziehung Nr. 4-99 Gemeinsam leben (4/1999)
Copyright: © Luchterhand 1999

Inhaltsverzeichnis

»auskuriert«

Mein Name ist Manfred Beck, ich bin 42 Jahre alt und schwerstbehindert. Die Behinderung umfaßt alle vier Gliedmaßen einschließlich der Sprache. Die Verständigung mit der Umwelt bewältige ich über ein Buchstabenbrett, das auf den Lehnen meines Rollstuhls angebracht ist.

Mit Bestehen der Abschlußprüfung zum Bürofachhelfer im Mai/Juni 1986 vor der Industrie- und Handelskammer wurde ich arbeitslos.

Seit 16. 09. 1986 führe ich ein autonomes Leben. Meine Betreuung übernehmen 8 bis 10 Helfer/innen rund um die Uhr.

Im Februar 1992 machte ich in einer neurologischen Klinik eine Kurmaßnahme. Den Weg, Verlauf und auch die Folgen von dieser, habe ich in dem Buch »auskuriert« zusammengefaßt.

Mußten Sie schon einmal zu einer Kurmaßnahme? Wenn ja, wird Ihnen die Suche nach einem geeigneten Platz in einer solchen noch in Erinnerung sein.

Wurde von Ihrem Hausarzt endlich einer dieser begehrten Plätze gefunden, begann das nie enden wollende Warten auf einen Termin in einer Kureinrichtung.

Genau wie Ihnen erging es mir.

Nur mit dem Unterschied, daß ich nicht nur körper- sondern auch sprachbehindert bin. Ich hatte schlichtweg das Bedürfnis, nach körperlicher wie seelischer Erholung. Wie es zu dieser Kurmaßnahme kam, Verlauf und insbesondere die Folgen von dieser habe ich das Werk in drei ineinander fließende Teile gegliedert:

In Teil eins gehe ich auf die besonderen Schwierigkeiten, die ein sprachbehinderter und zugleich körperbehinderter Mensch hat, eine für seine speziellen Bedürfnisse geeignete Einrichtung zu finden ein. Aufgrund meiner Sprachbehinderung bin ich auf mir vertraute Personen angewiesen.

Wer außer Ihnen könnte sonst mein Buchstaben- wie Kommunikationsbrett nutzen? Besitzen die MitarbeiterInnen einer neurologischen Klinik eigentlich die erforderliche Zeit, von diesem für einen Sprachbehinderten so essenziellen Hilfsmittel abzulesen?

Im ersten Drittel meiner überaus von »Erfolg« gekrönten Kurmaßnahme, wurden mir meine MitarbeiterInnen aus der Klinik abgezogen. Die für wirtschaftlich denkende Personen logisch klingende Begründung der Leitung war: Die MitarbeiterInnen meiner Station können meine Pflege sicherstellen. Wer von den Krankenschwestern würde über die Zeit verfügen, schoß es mir durch den Kopf. Diese mißliche Lage war einer der Gründe, weshalb ich zu einer Schwester meiner Station einen etwas intensiveren Kontakt aufnahm. Von dieser »Affäre« erfuhr die Klinikleitung. Die Konsequenzen bekamen die Krankenschwester wie ich zu spüren. Im dritten Teil meiner Dokumentation gehe ich in ausführlicher Weise auf diese ein.

Der Schluß des Werkes befaßt sich mit den persönlichen Folgen, die sich aus der Kurmaßnahme ergeben haben.

Das Buch »auskuriert« kann zum Preis von DM 15 inklusive Porto und Verpackung erworben werden bei:

Autor

Manfred Beck, Schleißheimerstr 274, 80809 München, Tel: 089/3086972

Quelle

Manfred Beck: "auskuriert"

Erschienen in: Gemeinsam leben - Zeitschrift für integrative Erziehung Nr. 4-99, Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1999

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 14.06.2010

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