Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt (01.04.1998-31.12.1999)

Themenbereiche: Schule
Textsorte: Bericht
Copyright: © Ministerium für Schule und Weiterbildung 2000

Inhaltsverzeichnis

1. Aktuelle Situation der gemeinsamen Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen

Seit der Verabschiedung der Verordnung zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (VO-SF) im Mai 1995 ist die Grundschule gleichberechtigter Förderort für Kinder mit Behinderungen. Während bislang die entsprechende Sonderschule der alleinige Förderort für Kinder mit Behinderungen war, können seither Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf den Unterricht der Grundschule gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern besuchen. Die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in diesem Fall von einer Sonderpädagogin bzw. einem Sonderpädagogen mit 2-4 Stunden pro Woche zusätzlich gefördert. Seit Inkrafttreten des Gesetzes im Jahr 1995 wird der Gemeinsame Unterricht immer weiter ausgebaut, was in den kommenden Jahren zu einer immer größeren Anzahl von LehrerInnen führen wird, die im gemeinsamen Unterricht eingesetzt werden. Während im Schuljahr 1994/95 in NRW ca. 1500 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrativ beschult wurden, waren es im Schuljahr 1996/97 3500 Kinder. Derzeit werden in 10% aller Grundschulen Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit Kindern ohne Behinderungen beschult.

Die skizzierten Veränderungen der Schul- und Unterrichtsrealität in NRW erfordern in der universitären Lehrerausbildung Veränderungen, die die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer auf eine mögliche Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht vorbereiten.

2. Konzeption und Realisierung des Projektes "Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende"

Für das Projekt "Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende" ergab sich folgende Konzeption:

Analyse der derzeitigen Situation in der Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer an der

Universität Dortmund.

Erfassung der Desiderata zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung der

Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an Sonderschulen und Allgemeinen Schulen.

Entwicklung eines Hochschulcurriculums, welches an den pädagogischen und didaktischen

Bedürfnissen des Gemeinsamen Unterrichts orientiert ist.

Intensivierung der Kommunikation und Optimierung der Kooperation der an der

Lehramtsausbildung beteiligten Fachbereiche.

zu 1: In einem ersten Schritt der Projektarbeit wurde die Ist-Situation der Lehrerausbildung analysiert mit dem Ziel, die aktuelle Situation zur Lehrerbildung im Hinblick auf eine Vorbereitung auf die Tätigkeiten im Gemeinsamen Unterricht zu erfassen und Unzulänglichkeiten aufzudecken. Dafür wurden zunächst die Vorlesungsverzeichnisse der letzten acht Semester evaluiert. Ergänzend dazu wurden persönliche Gespräche mit den Lehrenden geführt.

zu 2: Zeitlich parallel zu der Kontaktaufnahme mit den Lehrenden wurden Interviews mit Studierenden durchgeführt, um Kenntnisse zur Thematik und Akzeptanz der bereits angebotenen Veranstaltungen sowie inhaltliche und konzeptionelle Ideen zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung zu erfassen.

Mit Beginn des Wintersemesters 1998/1999 wurden erstmals Kooperationsveranstaltungen zu integrationspädagogischen Inhalten in einem zusätzlichen Veranstaltungsverzeichnis zusammengefasst, um die Studierenden des sonderpädagogischen als auch des Lehramtes für die Allgemeinen Schulen über dieses spezifische Veranstaltungsangebot zu informieren. Studierende, die zu diesem Zeitpunkt ihr Studium aufnahmen, wurden gezielt in den Einführungsveranstaltungen auf dieses Veranstaltungsangebot aufmerksam gemacht. Zusätzlich wurden zu diesem Zeitpunkt allen Lehrenden der Fachbereiche 12, 13 und 14 (Lehreinheit Psychologie) die ersten Projektergebnisse mitgeteilt.

zu 3: Am Ende des Wintersemesters 1998/1999 wurden die Kooperationsveranstaltungen[1] evaluiert, um Aussagen zu den in diesen Seminaren bearbeiteten Inhalten zu gewinnen. Diese Inhalte stellen eine Grundlage für die Weiterentwicklung des hochschuldidaktischen Curriculums dar. Neben der Erfassung der Inhalte der Seminare ging es um die Auskunft über die Veranstaltungsformen. Am Ende des Sommersemesters 1999 wurden diese Veranstaltungen nochmals evaluiert.

zu 4: Parallel zu diesen Tätigkeiten wurden immer wieder Bemühungen unternommen, die Kommunikation der Lehrenden der verschiedenen Fachbereiche untereinander zu intensivieren. Ebenfalls sollte in gemeinsamen Treffen der Dekane der beteiligten Fachbereiche die Frage der Vergabe von Leistungsnachweisen in Lehrveranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht, geklärt werden[2]. Im Mai 1999 fand eine vom Projekt organisierte eintägige Arbeitstagung mit dem Titel "Gemeinsamer Unterricht in Forschung und Lehre an der Universität Dortmund" statt, zu der alle Lehrenden der Fachbereiche 12, 13 und 14 (Lehreinheit Psychologie) sowie Ausbilderinnen und Ausbilder der 2. Ausbildungsphase eingeladen waren. In einem Zwischenbericht des Projektes "Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende" wurden alle Lehrenden der in die Projektarbeit einbezogenen Fachbereiche und Lehreinheiten über die bis zu diesem Zeitpunkt ermittelten Ergebnisse informiert.

Die nachfolgende Tabelle gibt detailliert Aufschluss über die Arbeitsschritte des Projektes.

Analyse der derzeitigen Situation in der Lehrerausbildung

   

Zeit

Arbeitsphase

Zielsetzung

April 1998

Analyse der Vorlesungsverzeichnisse

Quantitative Angaben zum Lehrangebot

Mai 1998

Juli 1998

Persönliche Gespräche mit den Lehrenden

Erfassung der Bereitschaft zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Gemeinsamen Unterricht, Sensibilisierung für die Thematik

Mai 1998

Nov 1998

Interviews mit Lehramtsstudierenden

Erfassung der Desiderata zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung der Lehrerausbildung

September 1998

Bündelung der Lehrveranstaltungen in einem Informationsblatt

Information möglichst aller Studierender über die Veranstaltungen

Oktober 1998

Rückmeldung an alle Lehrenden über erste Ergebnisse der Projektarbeit (s. Anlage 4)

 

Oktober 1998

Initiierung des Pilotprojektes zur Integrativen Lehrerbildung

Gezielte Vorbereitung ausgewählter Studierende auf die Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht

Evaluation der integrationspädagogischen Lehrveranstaltungen

   

Zeit

Arbeitsphase

Zielsetzung

Februar 1999

Evaluation der Lehrveranstaltungen im WS 98/99

Gewinnen von Informationen zu den Seminarformen und -inhalten

Mai 1999

Arbeitstagung "Gemeinsamer Unterricht in Forschung und Lehre an der Universität Dortmund"

Vorstellen der Ergebnisse und inhaltlicher Austausch mit Lehrenden

Juni 1999

Evaluation der Lehrveranstaltungen im SS 99

Gewinnen von Informationen zu den Seminarfomen und -inhalten

Juli - August 1999

Erstellen eines Zwischenberichtes

Rückmeldung über Ergebnisse des Projektes an alle Lehrenden

Weiterentwicklung des Integrationspädagogischen Curriculums

   

Zeit

Arbeitsphase

Zielsetzung

Oktober 1999

ExpertInnenrunde zum Baustein "Realisierung integrativer Pädagogik"

Weiterentwicklung und Präzisierung des Integrativen Curriculums

Oktober 1999

ExpertInnenrunde zum Baustein "Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb von Schule"

s.o.



[1] Bei den sogenannten Kooperationsveranstaltungen handelt es sich um die Veranstaltungen, die gemeinsam vom Fachbereich 13 (Sondererziehung und Rehabilitation) und dem Fachbereich 12 (Erziehungs-wissenschaften) angeboten werden. Sie stehen sowohl den Studierenden des Lehramtes für Primarstufe als auch des Lehramtes für Sonderpädagogik offen und setzen sich thematisch mit dem Gemeinsamen Unterricht auseinander.

[2] Bis zu diesem Zeitpunkt ist es für Studierende der Primarstufe bzw. der Sekundarstufe nicht möglich, in den sogenannten Kooperationsveranstaltungen Leistungsnachweise zu erwerben, die auch dann angerechnet werden, wenn der Lehrende der Veranstaltung ein Vertreter des Fachbereiches 13 ist. Dieses Problem stellt sich jedoch nicht für die Studierenden des Lehramtes für Sonderpädagogik, da zu deren Pflichtbestandteil des Studiums auch das Studium der Erziehungswissenschaften gehört.

3. Formalitäten

3.1 Finanzen

Die Mittelzuweisung erfolgte pro Kalenderjahr und wurde von den Projektnehmern eigenverantwortlich verwaltet. Für die Dauer des Forschungsprojektes wurden für den Zeitraum vom 01.04.98-31.12.99 insgesamt 212.879,- DM Personalmittel und 6.000,- DM Sachmittel bereitgestellt.

Die Ausgabe der zugewiesenen Personalmittel erfolgte entsprechend der Zuweisung wie folgt:

 

Beschäftigung als Wiss. Mitarbeiterinnen

(BAT IIa mit jeweils 19.25 Std.)

Dr. Petra Gehrmann

01.04.98-31.01.99

Birgit Wintermann

01.02.99-31.12.99

Claudia Nagode

01.02.99-31.12.99

 

Beschäftigung als Wiss. Hilfskraft (jeweils 19 Std.)

Claudia Nagode

01.04.98-31.01.99

Birgit Wintermann

01.07.98-31.01.99

Susanne Holm

01.07.98-31.09.98

Thorsten Schuh

01.09.98-31.12.98

Almuth Hänisch

01.10.99-31.12.99 (13 Std.)

 

Beschäftigung als Stud. Hilfskraft

Birgit Wintermann

01.04.98-30.06.98 (8 Std.)

Claudia Goda

01.09.98-30.11.98 (13 Std.)

Carolin Albeke

01.04.99-30.09.99 (8 Std.)

Carolin Albeke

01.10.99-31.12.99 (19 Std.)

Die Ausgabe der zugewiesenen Sachmittel erfolgte entsprechend der Zuweisung wie folgt:

Technisches Gerät

4564,45,- DM

Technisches Zubehör (Druckerpatronen, Videocassetten etc.)

846,26,- DM

Büromaterial

129,10,- DM

Kopien

123,10,- DM

Literatur

105,90,- DM

Raummiete

150,00,- DM

 

gesamt 5.918,81,- DM

3.2 Kooperation

Zielsetzung des Forschungsprojektes war es in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung die Kooperation der Fachbereiche 12, 13 und 14/Psychologie zu entwickeln. Die verschiedenen Lehrangebote der Fachbereiche zum Themenfeld Gemeinsamer Unterricht sollten einerseits gebündelt und andererseits aufeinander abgestimmt werden (s. Projektantrag S. 5f.). Zur Umsetzung dieser Zielsetzungen haben sich im Verlauf des Projektes folgende Kooperationen ergeben:

3.2.1 Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung

Die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung war während der gesamten Laufzeit des Projektes sehr regelmäßig. Zu den regelmäßigen Projektbesprechungen wurde eine Mitarbeiterin des Zentrums entsandt. Vom Zentrum für Lehrerbildung wurde im Verlauf des Projektes ein eigener "Runder Tisch" zum Thema Gemeinsamer Unterricht ins Leben gerufen.

Darüber hinaus hat es in regelmäßigen Abständen Arbeitstreffen mit dem Leiter des Zentrums für Lehrerbildung gegeben. Diese dienten in erster Linie dazu, die strategischen Zielsetzungen der Projektarbeit auf Hochschulebene voranzubringen.

3.2.2 Kooperation mit den Dekanen/der Dekanin

Vom Leiter des Zentrums für Lehrerbildung initiiert hat es im Verlauf des Projektes zwei Treffen der Dekane der betroffenen Fachbereiche gegeben. Gegenstand dieser Zusammenarbeit waren

  • die Zwischenergebnisse des Forschungsprojektes

  • die Möglichkeiten und Grenzen eines vernetzten Lehrangebotes zum Gemeinsamen Unterricht mit einer geplanten Ausweitung des Lehrangebotes

  • die fachbereichsübergreifende und gegenseitige Anerkennung von Leistungsnachweisen und Prüfungszuständigkeiten

  • die Organisation gemeinsamer Praktika von Studierenden der Grundschul- und Sonderpädagogik im Gemeinsamen Unterricht

  • die Ausschreibung und Besetzung zukünftiger Stellen vor allem in den Fachbereichen 12 (Allgemeine Pädagogik) und 13 (Sonderpädagogik).

3.2.3 Kooperation mit den Fachbereichen 12 und 14

Die Kooperationen mit den Fachbereichen 12 und 14 gestalteten sich unterschiedlich. Während im Fach Psychologie stets einzelne Lehrende angesprochen wurden, deren möglicher Arbeitsschwerpunkt der Gemeinsame Unterricht ist oder sein könnte (z. B. Frau Prof. Dr. Bettina Hannover und Frau Dr. Lukowski) lief die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich 12 stets über den jeweiligen Dekan bzw. den Fachbereichsrat.

Um jedoch eine größtmögliche Transparenz über das Vorgehen und die Ergebnisse der einzelnen Forschungsstadien zu erzielen, wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der genannten Fachbereiche im Verlauf des Projektes zweimal in einem Anschreiben informiert. Diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter[3], die im Anschluss an das erste Informationsanschreiben (mit Fragebogen) ihr Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bekundet haben, sind im Verlauf des Projektes bei Bedarf gezielt angesprochen und in die inhaltliche Arbeit (ExpertInnenbefragungen, Tagungsteilnahme etc.) einbezogen worden.

3.2.4 Kooperation mit dem Arbeitskreis Integrationspädagogik

Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis des Fachbereiches 13 gestaltete sich sehr konstruktiv. Durch eine hohe Kontinuität in der Zusammenarbeit während der gesamten Laufzeit der Untersuchung war der Arbeitskreis ein Forum, in dem aktuelle Frage- und Problemstellungen des Projektes kontrovers diskutiert werden konnten.

3.3 Präsentationen

Ebenfalls der Zielsetzung der Erreichung größtmöglicher Transparenz dienten verschiedene Verfahren der Ergebnispräsentation, die im Verlauf des Projektes gewählt wurden. Hierbei ging es insbesondere um die Information der Studierenden aber auch der Lehrenden der Fachbereiche 12, 13 und 14/Psychologie. Folgende Formen der Präsentation konnten verwirklicht werden.

3.3.1 Schaukästen und Faltblätter

An drei verschiedenen Orten (im Foyer der Fachbereiche 12 und 13 und im Eingangsbereich des Zentrums für Lehrerbildung) konnten während der gesamten Untersuchungszeit Schaukästen zu Themenstellungen des Projektes plaziert werden[4]. Neben allgemeinen Informationen, war ein zentraler Ausstellungsschwerpunkt das fachbereichsübergreifende Veranstaltungsangebot zum Gemeinsamen Unterricht. Dieses Veranstaltungsangebot wurde zusammen mit allgemeinen Angaben zum Projektdesign in jedem Semester in Faltblättern zusammengestellt und an die Studierenden u. a. in den studieneinführenden Veranstaltungen verteilt bzw. ausgelegt (s. Anlage 2).

3.3.2 Tagung

Am 20.05.99 fand an der Universität Dortmund im Rahmen des Forschungsprojektes eine Arbeitstagung zum Thema "Gemeinsamer Unterricht in Forschung und Lehre an der Universität Dortmund" statt. Geladen waren alle Mitglieder der Fachbereiche 12, 13 und 14 und die Leiterinnen und Leiter der Studienseminare Primarstufe und Sonderpädagogik in Dortmund. Als Referent für das Impulsreferat konnte Prof. Dr. Ulrich Heimlich von der Universität Leipzig gewonnen werden. Im Anschluss an die Darstellung aktueller Ergebnisse des Forschungsprojektes haben drei Workshops zu folgenden Themen stattgefunden:

  • Neue Berufsprofile im Gemeinsamen Unterricht (Moderation Prof. Dr. Beatrix Lumer, Universität-GH Essen / Birgit Wintermann, Universität Dortmund)

  • Veränderte Berufsprofile - veränderte Ausbildung!? (Moderation: Prof. Dr. Ditmar Schmetz / Dr. Petra Gehrmann, beide Universität Dortmund)

  • Bausteine eines integrativen Curriculums für die Lehrerbildung (Moderation: Charlotte Ludwig, Zentrum für Lehrerbildung / Claudia Nagode, Universität Dortmund)

3.3.3 Veröffentlichungen, Präsentation im Internet

Im Rahmen des Projektes sind neben dem Zwischenbericht und dem Abschlussbericht bisher zwei Veröffentlichungen entstanden:

  1. Gehrmann, Petra / Nagode, Claudia & Birgit Wintermann (1999): Gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen in der Lehrerausbildung der Universität Dortmund. In: Höltershinken, Dieter (Hg.). Lehrerausbildung im Umbruch Analysen und Vorschläge zur Neugestaltung aus der Arbeit des Modellversuchs Zentrum für Lehrerbildung. Bochum, 44-52

  2. Gehrmann, Petra / Nagode, Claudia & Birgit Wintermann (2000): Ein System im Wandel. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Relevanz integrationspädagogischer Inhalte in der Lehrerausbildung an der Universität Dortmund. In: Hovorka, Hans & Marion Sigot (Hg.). Integration(spädagogik) auf dem Prüfstand. Menschen mit Behinderungen außerhalb der Schule. Innsbruck, Wien, München, 351-366

  3. Internetpräsentation:

www. Uni-Dortmund.de/FB13/Lernbehinderung/ProjektGU/SeiteProjekt.htm



[3] Im Fachbereich 13 haben 13 Lehrende, im Fachbereich 12 haben 8 Lehrende und im Fachbereich 14 insgesamt 2 Lehrende ihr Interesse an weiteren Informationen oder sogar ihr Interesse an einer inhaltlichen Zusammenarbeit bekundet. Die überwiegende Anzahl an Lehrenden nahezu 70% haben kein Diskussionsinteresse für Fragestellungen des Gemeinsamen Unterrichts gezeigt.

[4] Im Fachbereich 13 hat das Projekt auch nach Abschluss einen Schaukasten für Informationen zur Thematik.

4. Untersuchungsergebnisse

Nachfolgend werden die einzelnen Arbeitsschritte des Projektes ausführlicher dargestellt. Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse befindet sich jeweils am Ende eines Kapitels.

4.1 Seminarrecherche

In einer ersten Arbeitsphase wurde das bereits bestehende Lehrangebot der drei relevanten Fachbereiche nach Veranstaltungen, die sich mit der Thematik Gemeinsamer Unterricht auseinandersetzen, sondiert. Bei dieser rein quantitativen Erfassung des Veranstaltungsangebots wurden die Veranstaltungen berücksichtigt, deren Titel einen eindeutigen Bezug zur Thematik erkennen ließen. Dieser erste Schritt der Erfassung des Lehrangebotes, der den Zeitraum Sommersemester 1995 bis Wintersemester 1999 umfasste, wurde bei nicht eindeutiger inhaltlicher Zuordnung der Veranstaltungen durch einen an alle Lehrenden der Fachbereiche 12 und 13 sowie der Lehreinheit Psychologie gerichteten Fragebogen ergänzt.

Als Ergebnis der Recherche der Vorlesungsverzeichnisse kann festgehalten werden, dass der Fachbereich 13 derzeit über das größte Angebot hinsichtlich der Seminarveranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht verfügt. Seit dem Sommersemester 1995 konnte das Angebot an spezifischen Veranstaltungen ausgeweitet werden. Im Fachbereich 12 ist das Veranstaltungsangebot in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Allerdings beschränkt es sich auf insgesamt eine oder zwei Veranstaltungen pro Semester. Der Fachbereich 14 hat in dem untersuchten Zeitraum keine Lehrveranstaltungen angeboten, die einen eindeutigen Bezug zur Thematik erkennen lassen (s. Abb.1).

Abb.1: Veranstaltungsangebot zum Gemeinsamen Unterricht

Setzt man das Lehrangebot der Fachbereiche ins Verhältnis zum Gesamtangebot der jeweiligen Fachbereiche, ist erkennbar, dass selbst im Fachbereich 13 das Angebot insgesamt als gering anzusehen ist (3,1% des Gesamtangebots). Im Fachbereich 12 und 14 liegt der prozentuale Anteil bei 0,6% bzw. 0% (s. Abb. 2).

Abb. 2: Integrative Lehrveranstaltungen in Relation zum Gesamtangebot

4.2 Schriftliche Befragung der Lehrenden

Vor dem Hintergrund ergibt sich die Frage, wie groß die Bereitschaft von Lehrenden ist, sich mit dem Thema Gemeinsamer Unterricht in Form von Lehrveranstaltungen auseinanderzusetzen. Eine schriftliche Befragung der Lehrenden der Fachbereiche 12, 13 und 14 im Juli 1998 mit einer durchschnittlichen Rücklaufquote von 30%[5] verdeutlicht, dass die Bereitschaft zur vermehrten Einbeziehung des Themas in eigene Lehrveranstaltungen für die verschiedenen Fachbereiche sehr unterschiedlich ist. Während im Fachbereich 12 ein nahezu ausgewogenes Verhältnis zwischen denjenigen besteht, die eine eindeutige Bereitschaft besitzen und denjenigen, die dem Thema eher reserviert gegenüberstehen oder gar keine Angaben machen, liegt der Anteil der Lehrenden im Fachbereich 13, die eine eindeutige Bereitschaft erkennen lassen, wesentlich höher. Offenbar befindet sich ein Teil der Lehrenden des Fachbereiches 13 noch in einem Klärungsprozess bezogen auf die veränderten Anforderungen der Lehrerausbildung im Kontext des Gemeinsamen Unterrichts.

Die Ergebnisse zeigen insbesondere im Fachbereich 13 aber auch im FB 12 vorhandene Ressourcen auf. Dagegen ist die Situation im Fachbereich 14 (Psychologie) deutlich schwieriger einzuschätzen. Hier gibt es insgesamt nur 2 Lehrende, die bereit sind, den Gemeinsamen Unterricht in ihren Lehrveranstaltungen zukünftig stärker zu berücksichtigen.

4.3 Gespräche mit den Lehrenden

Mit den Lehrenden der Fachbereiche 12 und 14, die bei der schriftlichen Befragung eine Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Gemeinsamer Unterricht signalisiert hatten, wurden persönliche Gespräche geführt[6]. Zum einen wurden in diesen Gesprächen Informationen zum Gemeinsamen Unterricht und zu einer möglichen Einbeziehung in das Lehrgebiet gegeben, zum anderen wurde ein Meinungsbild der einzelnen Lehrenden gegenüber dem Gemeinsamen Unterricht deutlich. Insgesamt schien bei den Lehrenden ein großes Informationsdefizit über den Gemeinsamen Unterricht allgemein wie auch über die Notwendigkeit der Auseinandersetzung damit im Rahmen der universitären Lehre vorherrschend zu sein. Allerdings bekundete der Großteil ein umfassendes Interesse und die Bereitschaft zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zentrale Ergebnisse aus der Seminarrecherche und der Befragung der Lehrenden

  • Die Ergebnisse aus der Seminarrecherche sowie aus der Befragung der Lehrenden zeigen, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Gemeinsamen Unterricht fast ausschließlich im Fachbereich 13 geschieht. Doch auch hier ist dieses Angebot im Vergleich zum Gesamtangebot als gering einzuschätzen.

  • Die weiteren in die Untersuchung einbezogenen Fachbereiche beschäftigen sich nur sehr wenig mit der Thematik. Dies ist zum einen auf fehlende Informationen zum Gemeinsamen Unterricht sowie auf eine mangelnde Reflexion der veränderten schulischen Bedingungen zurückzuführen.

  • Anhand der Ergebnisse der Recherchen zeichnet sich ab, dass die Lehramtsstudierenden der Universität Dortmund - insbesondere die der Primarstufe - in ihren Fachbereichen nicht ausreichend auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht vorbereitet werden.

4.4 Befragung der Studierenden

In einer sich anschließenden Arbeitsphase (Sommer 1998) wurden die Studierenden des Lehramtes für Primarstufe und des Lehramtes für Sonderpädagogik zur Einschätzung ihrer derzeitigen Ausbildungssituation sowie zu den speziellen Bedürfnissen im Hinblick auf eine veränderte universitäre Lehrerausbildung, die auf die Tätigkeiten im Gemeinsamen Unterricht stärker vorbereitet, befragt.

4.4.1 Zentrale Fragestellung

Im Mittelpunkt der Befragung der Studierenden stand neben der Erfassung der Nutzung des bereits bestehenden Lehrangebotes zum Gemeinsamen Unterricht die Erfassung der Desiderata zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Lehrangebotes zum Gemeinsamen Unterricht. Darüber hinaus ging es darum, Aufschluss darüber zu bekommen, ob sich die Studierenden mit dem Thema "Gemeinsamer Unterricht" bereits auseinandergesetzt haben, über welche Informationen zum Gemeinsamen Unterricht sie verfügen und inwieweit die Studierenden bereits praktische Erfahrungen im Gemeinsamen Unterricht bzw. in der Integration von Kindern mit und ohne Behinderungen machen konnten.

4.4.2 Methodische Vorgehensweise

Die Erhebung der Daten erfolgte mittels Leitfadeninterviews[7]. Die Interviews wurden per Tonbandaufnahmen dokumentiert. Die Aussagen der Studierenden wurden soweit erforderlich transkribiert und in einer Kategorienanalyse ausgewertet.

4.4.3 Angaben zu den Befragten

Insgesamt konnten 395 Studierende in Leitfadeninterviews befragt werden, die Antworten von 348 Studierenden[8] wurden in der Auswertung berücksichtigt. Bei der Auswahl der Fälle wurde die proportionale Verteilung der Studierenden auf die verschiedenen Fachbereiche berücksichtigt. Das durchschnittliche Alter der Befragten liegt bei 24 (Median). Der überwiegende Anteil der befragten Studierenden ist weiblichen Geschlechts (78,2%).

Von den Befragten studieren 38,5% das Lehramt für Primarstufe, 61,4% sind Studierende des sonderpädagogischen Lehramtes, wobei 36,2% den Primarbereich und 24,1% den Sekundarbereich innerhalb des sonderpädagogischen Lehramtes gewählt haben. Die Verteilung auf die unterschiedlichen Fachrichtungen, die innerhalb der Sonderpädagogik studiert werden können, stellt sich folgendermaßen dar (s. Abb. 3).

Abb.3: Fachrichtungen innerhalb des Studienganges Sonderpädagogik

Die Mehrzahl der Befragten befinden sich zum Zeitpunkt der Befragung im 7. bzw. 8. Semester (28,5%), 21,2% sogar noch in einem höheren Semester, d. h. der überwiegende Anteil der Studierenden befindet sich kurz vor dem Abschluss ihres Studiums. Im ersten bzw. zweiten Semester befanden sich 15,7% der Befragten und im dritten bzw. vierten Semester waren 15,7%. Im 5./6. Semester waren 17,7%. Die Abbildung 4 zeigt die Verteilung der Semesterzahlen unterschieden nach den beiden zentralen Studiengängen. Der deutlich höhere Anteil der Studierenden der Sonderpädagogik in den höheren Semestern ist aus der zwei Semester längeren Regelstudienzeit für das Studium der Sonderpädagogik zu erklären.

Abb.4: Verteilung der Studiengänge unterschieden nach Semesterzahl

4.4.4 Ergebnisse der Interviews

4.4.4.1 Bedeutung der Thematik in den Lehrveranstaltungen

Für nur 23,5% der Studierenden der Sonderpädagogik besaß das Thema Gemeinsamer Unterricht in den Lehrveranstaltungen bislang keine Relevanz - demgegenüber stehen dreimal so viele Studierende des Lehramtes für die Allgemeine Schule.

Die Aufmerksamkeit auf die Thematik wurde vorwiegend innerhalb des Studiums durch Prüfungen und Seminare initiiert. Außerhalb des Studiums sind es vor allem Gespräche mit den Lehrerinnen und Lehrern, die die Studierenden dazu veranlassen, sich mit der Thematik zu beschäftigen.

4.4.4.2 Praktische Erfahrungen in der integrativen Arbeit

Insgesamt verfügen nur 9,3% der befragten Studierenden über praktische Erfahrungen im Gemeinsamen Unterricht. Diese konnten entweder durch Informationspraktika bzw. Tagespraktika im Gemeinsamen Unterricht oder durch die Betreuung eines Kindes mit Behinderungen im Zivildienst gemacht werden. Weitere 10,6% der Studierenden sammelten in eigener Initiative Erfahrungen in der außerschulischen Arbeit mit Kindern in integrativen Gruppen, z. B. durch die Gestaltung und Betreuung von Freizeiten mit Kindern mit und ohne Behinderungen.

4.4.4.3 Veranstaltungsangebot an der Universität Dortmund: Kenntnis und Besuch

Der Kenntnisstand der Studierenden über das integrationspädagogische Lehrangebot zwischen den beiden Studiengängen variiert erheblich. Bei den Studierenden der Sonderpädagogik liegt der Anteil derer, die von dem spezifischen Angebot Kenntnis haben, bei 84%. Dieser Anteil liegt bei den Studierenden der Primarstufe lediglich bei 57%. Die Unterschiede zwischen den Studiengängen verschärfen sich, wenn es um den Besuch der Veranstaltungen geht. Während 36% aller Befragten wenigstens eine Veranstaltung besucht haben, liegt dieser Anteil bei den Studierenden der Primarstufe nur bei 3,7%. Bei den Studierenden der Sonderpädagogik ist der Anteil erheblich höher, nämlich 56,5%.

4.4.4.4 Gründe für den Nichtbesuch der Veranstaltungen

66% der Studierenden konnten bislang aus organisatorischen Gründen die integrationspädagogischen Veranstaltungen nicht besuchen. Insbesondere die Studierenden der Primarstufe geben organisatorische Gründe für den Nichtbesuch der Veranstaltung an. Auch bei den Studierenden der Sonderpädagogik überwiegen die organisatorischen Gründe (58,3%), doch formuliert auch ein bedeutender Anteil von 41,7% der SonderpädagogInnen ein mangelndes thematisches Interesse als Grund dafür, dass eine entsprechende Veranstaltung bislang nicht besucht wurde.

Diese Aussagen legen nahe, dass bei den Studierenden der Primarstufe zwar ein Interesse zur Teilnahme besteht, aber die fehlende Möglichkeit des Scheinerwerbs in diesen Veranstaltungen in Zusammenhang mit dem engen Stundenplan der Primarstufenstudierenden einen Besuch der Veranstaltungen erschweren. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

4.4.4.5 Inhaltliche Schwerpunkte der Seminare

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Seminare, die von den Studierenden bislang besucht wurden, liegen im Bereich der organisatorischen Rahmenbedingungen der integrativen Erziehung. Darunter fallen neben den gesetzlichen Veränderungen und Regelungen organisatorische Aspekte des Gemeinsamen Unterrichts von Kindern mit und ohne Behinderungen (35,9%). Ein weiterer Schwerpunkt der Antworten bezieht sich auf grundlegende Fragestellungen des Gemeinsamen Unterrichts, wie z. B. ethische und bildungspolitische Reflexionen (23,8%). Weniger bedeutend sind in den bis zu diesem Zeitpunkt besuchten Seminaren die Fragen der Didaktik und Methodik des Gemeinsamen Unterrichts. Sie spielen neben Problemen der Diagnostik und der Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb von Schule eine nur untergeordnete Rolle.

4.4.4.6 Informationen zum Gemeinsamen Unterricht

Ein weiterer Schwerpunkt der Befragung richtete sich auf die Erfassung der vorliegenden Informationen der Studierenden zum Gemeinsamen Unterricht.

Eigenen Angaben zufolge verfügen 79% der Befragten über Informationen zum Gemeinsamen Unterricht. Nur 21% der Befragten geben an, keine Informationen zur Thematik zu haben. Eine nach Studiengängen differenzierte Betrachtung zeigt jedoch, dass der Kenntnisstand zwischen den Studierenden der Sonderpädagogik und der Primarstufenpädagogik sehr unterschiedlich ist (s. Abb. 5a und Abb. 5b).

Abb. 5a: Informationsstand der SonderpädagogInnen

Abb. 5b: Informationsstand der Studieren-den der Primarstufe

Dieses so stark voneinander abweichende Ergebnis der beiden Studiengänge korrespondiert für die Studierenden des Fachbereiches 12 mit dem geringen Bekanntheitsgrad der angebotenen Lehrveranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht und mit dem geringen Angebot des eigenen Fachbereiches.

Gruppiert man die Aussagen der befragten Studierenden nach inhaltlichen Kriterien, so sind drei Informationsschwerpunkte erkennbar:

  • die Rahmenbedingungen des Gemeinsamen Unterrichts werden in der überwiegenden Zahl der Antworten (77%) thematisiert,

  • die rechtlichen Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts in 16%,

  • und die inhaltlichen Ausführungen zur Lehrerausbildung sind in 7% aller Antworten enthalten.

Zu den Rahmenbedingungen des Gemeinsamen Unterrichts gehören beispielsweise Aussagen zur Organisation des Unterrichts und zur Zusammenarbeit von Grund- und SonderschullehrerInnen. Im Falle der Auseinandersetzung mit den rechtlichen Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts formulieren die Studierenden Kenntnisse hinsichtlich der Verordnung zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (VO-SF), der Beschlüsse der Kultusministerkonferenz zum Gemeinsamen Unterricht etc..

Neben der inhaltlichen Schwerpunktsetzung erschien es darüber hinaus interessant zu fragen, ob die Studierenden ihre Aussagen positiv oder negativ werteten. Am Beispiel der Rahmenbedingungen zeigt sich, dass in 81% der Antworten die Informationen ohne wertenden Kommentar als reine Sachinformation genannt werden. Nur 4% der Studierenden verbinden ihre Darstellung mit zustimmenden oder positiven Wertungen, 15% dagegen äußern sich hinsichtlich der gegenwärtigen Rahmenbedingungen in distanzierter oder ablehnender Art und Weise. Differenziert nach den Fachbereichen 12 und 13 weichen die Aussagen der Studierenden in allen drei genannten Kategorien nicht signifikant voneinander ab.

4.4.4.7 Veränderungen in der Lehrerausbildung im Hinblick auf Qualifizierung für den Gemeinsamen Unterricht

Die Erfassung struktureller und inhaltlicher Veränderungswünsche der Studierenden hinsichtlich der Lehrerausbildung als Reaktion auf eine veränderte Schulrealität durch den Gemeinsamen Unterricht stellt einen weiteren Schwerpunkt der Studierendenbefragung dar.

Strukturelle Veränderungswünsche werden von den Studierenden sehr konkret benannt, lediglich 8% der Antworten waren nur wenig konkret. Das Hauptanliegen der Studierenden richtet sich auf vermehrte Praxisanteile im Studium. Realisiert werden kann dies aus der Sicht der Befragten durch die Einführung eines Praxissemesters bzw. durch längere sowie häufigere Praxisphasen. Veränderungen der sonderpädagogischen Ausbildung und der Primarstufenausbildung durch eine stärkere Kooperation der Fachbereiche stellen ebenfalls zentrale Forderungen der Studierenden dar (31%). Kritisiert wird in diesem Zusammenhang ein mangelnder Austausch bzw. eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Studierenden wie auch zwischen den Lehrenden der an der Lehramtsausbildung beteiligten Fachbereiche.

Gleichermaßen von SonderpädagogInnen und Primarstufenstudierenden wird das nur sechssemestrige Studium der Primarstufe bemängelt, welches nach ihrer Auffassung einer intensiveren Kooperation der Studiengänge entgegensteht (14% der Antworten). Zur derzeitigen Situation der Ausbildung der SonderschullehrerInnen wird ein weiterführender Austausch im Lehrangebot der Fachrichtungen des Fachbereichs 13 vorgeschlagen. Eine umfassende Vorbereitung auf den Gemeinsamen Unterricht beinhaltet aus Sicht der Studierenden den Erwerb von Kenntnissen in allen sonderpädagogischen Fachrichtungen sowie von behinderungsspezifischen Konsequenzen für die Didaktik des Unterrichts.

Die inhaltlichen Reformvorschläge, die von den Studierenden als Vorbereitung auf die Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht als notwendig erachtet werden, beziehen sich auf folgende Themenfelder:

  • Diagnostik

  • Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Beratungskompetenzen

  • soziales Lernen

  • Kenntnisse über Behinderung

  • Kooperation/Berufsidentität

  • Methodik/Didaktik

Bei einer nach den verschiedenen Studiengängen differenzierten Betrachtung weisen die inhaltlichen Reformvorschläge eine unterschiedliche Gewichtung der Themenfelder auf (s. Abb. 6).

Abb. 6: Inhaltliche Veränderungen getrennt nach Studiengängen (Vorschläge von Studierenden)

Während von den SonderpädagogInnen vier zentrale inhaltliche Bereiche genannt werden, sind es für die Primarstufenstudierenden drei Inhalte, die in einer Ausbildung, welche auf den Gemeinsamen Unterricht vorbereitet, stärker thematisiert werden sollten.

Für die Studierenden beider Studiengänge haben die methodisch-didaktischen Ausbildungsinhalte einen besonders hohen Stellenwert (40% bzw. 37% der Antworten). Die Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung von didaktisch-methodisch auf den Gemeinsamen Unterricht zugeschnittenen Lehrinhalten umschließt die stärkere Einbeziehung in die zentralen Fachdidaktiken innerhalb der Lehramtsausbildung für den Primarbereich. Insbesondere hier fehlt nach Meinung der Studierenden der Bezug zum Gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen.

Der Erwerb von Kenntnissen hinsichtlich der Behinderungen von Kindern und Jugendlichen ist bei einem Einsatz im Gemeinsamen Unterricht vor allem für die Primarstufenstudierenden von besonderem Interesse. Das Wissen über medizinische und lernpsychologische Aspekte kann dazu beitragen, mögliche Berührungsängste zu mindern. Somit ist die Vermittlung dieser Kenntnisse eine wichtige Grundlage dafür, die Bereitschaft der Studierenden für eine Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht zu wecken.

Eine Auseinandersetzung mit dem neuen Berufs- und Handlungsfeld sowie mit den daraus resultierenden Veränderungen der beruflichen Identität wird von den Studierenden der Sonderpädagogik eindeutig formuliert. Dabei wird vor allem die notwendige Kooperation zwischen Grund- und SonderschullehrerInnen erwähnt sowie die Vermittlung von Handlungskompetenzen der Lehrperson im ZweilehrerInnensystem. Sonderpädagogische Diagnostik und integrationsrelevante Beratungskompetenzen als zentrale Bausteine des veränderten beruflichen Selbstverständnisses sind derzeit im Bewusstsein der Studierenden nicht verankert.

Zentrale Ergebnisse der Interviews

  • In den Aussagen der Studierenden zu den praktischen Erfahrungen im Gemeinsamen Unterricht spiegelt sich das unzureichende Angebot an Praktika der Universität Dortmund wider. Die Erfahrungen der Personen, die über entsprechende Praxiserfahrungen verfügen, resultieren überwiegend aus ihrem eigenen persönlichem Engagement. Gleichzeitig stellen die vermehrten praktischen Erfahrungen im Gemeinsamen Unterricht eine zentrale Forderung der Studierenden für die Verbesserung der Ausbildungssituation dar.

  • Der Nichtbesuch der integrationspädagogischen Veranstaltungen von Studierenden der Primarstufe ist zum einen eine Konsequenz aus der fehlenden Möglichkeit des Scheinerwerbs. Ein weiterer Grund ist der relativ streng vorgegebene Stundenplan für die Studierenden, der keine Möglichkeit für den Einbau entsprechender Veranstaltungen lässt.

  • Die Veränderungen der beruflichen Tätigkeit sind im Bewusstsein der SonderpädagInnen bislang kaum verankert. Fragen zur veränderten beruflichen Identität sind für die Studierenden ungeklärt.

  • Von allen Studierenden wird eine stärkere Kooperation der Fachbereiche sowie eine engere Zusammenarbeit der Fachrichtungen innerhalb der Sonderpädagogik als eine notwendige Voraussetzung für eine Verbesserung der derzeitigen Ausbildungssituation angesehen.

4.5 Evaluation der Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht im

Bei den ausgewählten Seminaren handelt es sich um Kooperationsveranstaltungen der Fachbereiche 12 und 13, die als Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht gesondert im Vorlesungsverzeichnis aufgeführt werden. Das Angebot stellt eine Bündelung aller Veranstaltungen dar, die vom Fachbereich 12 und 13 zur Thematik angeboten werden. Diese Veranstaltungen sind zwar für Studierende aller lehramtsbezogenen Studiengänge geöffnet, jedoch ist es für Studierende aus dem Fachbereich 12 bislang nicht möglich, in diesen Veranstaltungen einen Leistungsnachweis zu erwerben. Aufgrund nicht geklärter Zuordnungen zu den verschiedenen Teilgebieten ist es zusätzlich nicht möglich, diese Veranstaltungen der Studienordnung entsprechend anrechnen zu lassen. D. h. diese Veranstaltungen sind lediglich als Belegveranstaltungen anrechenbar. Die dargestellte Problematik ist eine Konsequenz aus der Tatsache, dass diese Veranstaltungen nur von Lehrenden des Fachbereiches 13 angeboten werden[9].

Ziel der Evaluation war es zum einen, die Inhalte der evaluierten Lehrveranstaltungen zu erfassen und zum anderen die Einschätzungen der Studierenden (im Sommersemester auch der Lehrenden) zu erheben. Von Interesse war hierbei, wie die Studierenden die vermittelten Inhalte der Lehrveranstaltung als auch den Gemeinsamen Unterricht einschätzen. Durch die Wiederholung der Evaluation werden mögliche Veränderungen in der Ausrichtung der Seminare oder den Präferenzen der Studierenden sichtbar.

Im Wintersemester wurden 10 Lehrveranstaltungen mit insgesamt 160 Studierenden, im Sommersemester 9 Lehrveranstaltungen mit insgesamt 150 Studierenden evaluiert. Die Konzeption der Evaluation hat sich bei der zweiten Erhebung aufgrund der Ergebnisse aus dem Wintersemester leicht verändert. Im Wintersemester wurden ausschließlich Studierende der Lehrveranstaltungen befragt, im Sommersemester auch die Lehrenden (9 Personen).

4.5.1 Konzeption des Fragebogens für die Studierenden

Der vom Projekt entwickelte Fragebogen besteht aus verschiedenen Teilen (s. Anlage 5; 6.1 und 6.2). In einem ersten Teil werden Angaben zur Person sowie die Gründe für den Besuch der Lehrveranstaltung, die Häufigkeit der besuchten Veranstaltungen und die Kenntnisnahme der Veranstaltung erfragt.

Im Hauptteil (2. Teil) folgen zunächst allgemeine Fragen zur Veranstaltung, bevor die bearbeiteten Inhalte der Veranstaltung erfasst werden. Des weiteren beurteilen die Studierenden die Relevanz des Veranstaltungsthemas, den Bezug zwischen Theorie und Praxis, die Kooperation der Studierenden der verschiedenen Studiengänge und die Möglichkeit zur Diskussion über die Inhalte der Veranstaltung.

Die thematischen Schwerpunkte der Lehrveranstaltungen sowie die Wünsche der Studierenden bezüglich weiterer Informationen zum Thema Gemeinsamer Unterricht werden im abschließenden Teil 3 des Fragebogens ermittelt.

Der an die Lehrenden gerichtete Fragebogen dient der Erfassung der Zielsetzung sowie der Zufriedenheit mit dem Verlauf der Veranstaltung. Gleichzeitig wird die Bearbeitungsintensität der Inhalte zum Gemeinsamen Unterricht bestimmt.

4.5.2 Ergebnisse der Evaluation: Studierende

4.5.2.1 Angaben zu den BesucherInnen der Lehrveranstaltung

Insgesamt besuchten 310 Studierende zum Zeitpunkt der Evaluation die Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht (160 im Winter- und 150 im Sommersemester), wobei der überwiegende Anteil (78%, bzw. 74%) weiblichen Geschlechts ist. Das durchschnittliche Alter der Studierenden liegt bei 25,6 bzw. 23,8 Jahren (arithm. Mittel).

Bei der Betrachtung der verschiedenen Studiengänge, die in den Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht vertreten sind, wird deutlich, dass der Anteil der Studierenden der Allgemeinen Pädagogik (FB 12) sehr gering ist (4%, bzw. 5%), wobei insgesamt nur 2% ausschließlich ein Lehramt im Rahmen der Allgemeinen Pädagogik studieren, während die Übrigen diesen Studiengang mit einem sonderpädagogischen Lehramtsstudiengang koppeln. Die sonderpädagogischen Lehramtsstudiengänge nehmen mit 51% bzw. 67% den größten Anteil ein. Der Diplomstudiengang Erziehungswissenschaften ist in der Evaluation des Wintersemesters in Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht mit 41% stark vertreten, im Sommersemester nur mit 28%. Diese Differenz kann mit dem unterschiedlichen Angebot der evaluierten Seminare erklärt werden: Die im Sommersemester angebotenen Lehrveranstaltungen weisen im Titel einen stärkeren schulischen Bezug auf und erscheinen somit für die Studierenden des Diplomstudienganges nicht geeignet.

Abb. 7: Verteilung der Studiengänge in den Veranstaltungen

4.5.2.2 Kenntnisnahme der Veranstaltung

Die Studierenden informieren sich über das Veranstaltungsangebot in erster Linie durch das Vorlesungsverzeichnis. Aushänge sowie der Austausch mit KommilitonInnen spielen eine untergeordnete Rolle. Allerdings konnte bei der Evaluation des Sommersemesters eine leichte Tendenz zur steigenden Bedeutung von Informationen über andere Studierende festgestellt werden.

4.5.2.3 Gründe für den Besuch der Veranstaltung

Befragt nach den Gründen, die die Studierenden zum Besuch der Veranstaltung motivierten, zeigt sich, dass das thematische Interesse an dem jeweiligen Thema der Veranstaltung sehr hoch ist. Innerhalb der Rangfolge der Gründe für den Besuch der Veranstaltung steht das thematische Interesse an erster Stelle. Die Dozentin/der Dozent bzw. organisatorische Aspekte (z. B. Stundenplan) als Gründe für den Besuch der Veranstaltungen folgen (s. Abb.8).

Abb. 8: Gründe für den Besuch der Veranstaltungen

4.5.2.4 Allgemeine Daten zu den evaluierten Veranstaltungen

  • Struktur der Veranstaltung

Die methodische Vorgehensweise (Referate, Vorträge, Medieneinsatz) der jeweiligen Veranstaltungen wurde im Wintersemester 98/99 von 63,1% der Studierenden als positiv bewertet. Im Sommersemester zeigt sich eine geringe Zufriedenheit mit den Lehrveranstaltungen.

  • Inhaltlicher Aufbau der Veranstaltung

Für 76,2% der Studierenden im Wintersemester und 92,6% im Sommersemester war der Aufbau der Veranstaltung logisch nachvollziehbar. Als kaum logisch nachvollziehbar wird der Aufbau nur von 5% (7,4%) der Befragten bezeichnet.

  • Höhe der Anforderungen

72,5% der Studierenden im Wintersemester 98/99 und sogar 86% im Sommersemester 99 bewerten die Höhe der Anforderungen als angemessen.

  • Bezug zwischen Theorie und Praxis

Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis in den Lehrveranstaltungen wird von einem Großteil der Studierenden 71,3% (75,3%) als gelungen eingeschätzt.

  • Diskussionen

Nach der Meinung von 67,5% (64,2%) der Studierenden finden ausreichend Diskussionen statt, während 13,7% (12,2%) der Meinung sind, dass in den Veranstaltungen zu wenig diskutiert wird.

  • Fachkompetenz der DozentInnen

Die jeweiligen DozentInnen der Veranstaltung werden von dem überwiegenden Teil der BesucherInnen (87,5% bzw. 90,6%) als fachkompetent bezeichnet, nur 3,7% (4,7%) bezeichnen die/den Dozentin/en als nicht bzw. kaum fachkompetent.

  • Relevanz des Veranstaltungsthemas

99,3% (90%) der Studierenden halten das Veranstaltungsthema für relevant, nur ein sehr geringer Teil der Studierenden (3,3% bzw. 4,3%) bezeichnen das Thema als nicht relevant.

  • Anregung des Austausches zwischen den Studierenden der verschiedenen Studiengänge in den jeweiligen Seminaren

Diese Frage wurde nur im Wintersemester 1998/99 gestellt. Nach Meinung der Hälfte der befragten Studierenden (55,6%) findet ein Austausch bzw. eine Kooperation zwischen den Studierenden verschiedener Studiengänge nicht statt. Lediglich 16,2% geben an, dass ein Austausch stattfindet.

4.5.2.5 Inhalte und Arbeitsformen der Veranstaltungen (WS 98/99)

Die inhaltlichen Themenschwerpunkte der Lehrveranstaltungen liegen bei der Vermittlung von Grundlagen der Integrationspädagogik bzw. des Gemeinsamen Unterrichts, aber auch die unterschiedlichen Modelle des Gemeinsamen Unterrichts finden häufig Berücksichtigung. Informationen über verschiedene Behinderungen und auch diagnostische Aspekte können ebenfalls als thematische Schwerpunkte ausgemacht werden. Seltener thematisiert werden Berufsidentität/Kooperation sowie Förderkonzepte im Bereich der Wahrnehmung, Sprache oder Motorik.

Studentische Beiträge in Referatsform nehmen den größten Anteil der Arbeitsformen ein. Gruppenarbeit gehört ebenfalls zu den dominierenden Arbeitsformen wie auch Vorträge durch den/die DozentIn bzw. durch GastreferentInnen.

Abb. 9: Arbeitsformen

4.5.2.6 Inhalte der Seminare (WS 98/99 und SS 99)

Ein Vergleich der jeweils vorrangig bearbeiteten Inhalte des Gemeinsamen Unterrichts weist darauf hin, dass pädagogisch/didaktische Konzepte in beiden Semestern zentral waren. Entgegen der Ergebnisse vom Wintersemester 1998/99, bei denen die Maßnahmen zur individuellen Förderung sowie ethische Aspekte im Mittelpunkt der Lehrveranstaltungen standen, sind dies im Sommersemester 1999 Unterrichtsplanung und -organisation sowie soziales Lernen.

Die Darstellung der historischen Entwicklung der Integrationspädagogik, die gesetzlichen Bedingungen und Modelle des Gemeinsamen Unterrichts sowie der internationale Vergleich spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Nur wenig berücksichtigt werden hingegen diagnostische Aspekte, Informationen über verschiedene Behinderungen und alternative Methoden der Leistungsbeurteilung. Eine besonders geringe Rolle spielt die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Beratung bzw. Gesprächsführung. Daraus resultierend ergibt sich für die Planung und Durchführung zukünftiger Veranstaltungen die Forderung nach stärkerer Berücksichtigung dieser Inhalte (Diagnostik, behinderungsspezifische Informationen, Beratung/Gesprächsführung, alternative Methoden der Leistungsbeurteilung).

Zusätzlich zu den genannten Themen wurden in den Veranstaltungen folgende Aspekte des Gemeinsamen Unterrichts bearbeitet:

  • Handlungsmuster und ihre Bedeutung im Gemeinsamen Unterricht

  • Integration aus SchülerInnensicht

  • schwerstbehinderte SchülerInnen

  • Interkulturelles Lehren und Lernen

  • Verfahren systematischer Beobachtung von SchülerInnen

  • Schulentwicklung, Schulprogramm

  • Integration in der Berufs- oder Erwachsenenbildung

4.5.2.7 Notwendige Inhalte (WS 1998/99 und SS 99)

Die Ergebnisse der beiden Semester decken sich nicht vollständig. Im Wintersemester werden v. a. die Maßnahmen zur individuellen Förderung als relevant erachtet, gefolgt von ethischen Aspekten. Aber auch die Vermittlung von pädagogisch-didaktischen Kompetenzen wird von den Studierenden als wichtig eingeschätzt. Ebenso die Informationen über die zugrundeliegenden gesetzlichen Bedingungen sowie die Analyse der individuellen Lern- und Entwicklungsbedingungen sind nach Meinung der Studierenden wichtige Inhalte. Mehr Informationen über die verschiedenen Behinderungsarten werden ebenfalls gefordert.

Im Sommersemester sind dagegen - wie bereits oben erwähnt - v. a. Unterrichtsplanung und -organisation, Aspekte des sozialen Lernens sowie Maßnahmen zur individuellen Förderung zentral. Gleichzeitig rücken Fragen der Kooperation und Beratung vermehrt in das Bewusstsein der Studierenden.

Als weniger wichtig werden in beiden Semestern die geschlechterspezifischen Aspekte sowie die Darstellung der verschiedenen Modelle des Gemeinsamen Unterrichts bezeichnet. Besonders letzteres steht in einem Widerspruch zu den oben dargestellten Ergebnissen der Evaluation. Während unterschiedliche Modelle des Gemeinsamen Unterrichts zentrale Inhalte der Lehrveranstaltungen darstellen, ist der Informationsbedarf diesbezüglich weniger umfassend. Der Informationsbedarf der Studierenden liegt demnach weniger im Bereich der theoretischen Kenntnisse als vielmehr im Bereich konkreterer Inhalte wie z. B. pädagogisch-didaktische Aspekte oder individuelle Förderkonzepte. Die thematischen Schwerpunkte werden von den Studierenden in ihrer Bedeutung für ihre Ausbildung folgendermaßen gewichtet.

Abb. 10: Einschätzungen zu verschiedenen Themenbereichen des Gemeinsamen Unterrichts

Der Vergleich der einzelnen Bereiche zeigt, dass die anthropologischen Voraussetzungen und die didaktischen Aspekte des Gemeinsamen Unterrichts für die Studierenden wichtige Inhalte darstellen. Die nachstehende Übersicht (Abb.11) zeigt das Verhältnis der einerseits als wichtig erachteten Inhalte zu den andererseits tatsächlich bearbeiteten Inhalten. In der Tendenz sind an der Gegenüberstellung gegenwärtige Informationsdefizite der Studierenden erkennbar.

Abb. 11: Inhaltskategorien (bearbeitet/als wichtig eingeschätzte Inhalte)

Die Diagnostik, Analyse der lern- und entwicklungspsychologischen Bedingungen und die Leistungsbeurteilung stellen Bereiche dar, in denen bei den Studierenden ein Informationsbedarf vorliegt. Die Diskrepanz zwischen dem Angebot und der Nachfrage wird insbesondere im Bereich der Gesprächsführung und Beratung deutlich. Hier liegt ein besonders hoher Informationsbedarf vor. Hingegen ist bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen, der historischen Entwicklung sowie bei den verschiedenen Modellen das Angebot weitaus größer als die Nachfrage an Informationen. Der Bedarf an Informationen scheint in diesen Bereichen gedeckt zu sein

4.5.2.8 Gewünschte Informationen (Wintersemester 1998/99)

Zu den zentralen Bereichen, zu denen sich die Studierenden mehr Informationen wünschen, gehört die Planung und Organisation von Unterricht. Die Vermittlung von kooperativen Fähigkeiten sowie Informationen zu den beruflichen Handlungsfeldern bzw. zur beruflichen Identität stellen ebenfalls zentrale Inhalte dar, bei denen ein besonderer Informationsbedarf besteht. Der Wunsch nach mehr Hinweisen zu pädagogisch-didaktischen Maßnahmen, das Kennenlernen von geeigneten Unterrichtsmaterialien, die im Gemeinsamen Unterricht eingesetzt werden können sowie die Vermittlung von individuellen Fördermaßnahmen gehören zu den Wünschen der Studierenden.

An der Auflistung der zentralen Wünsche der Studierenden wird wiederum deutlich, dass der Informationsbedarf weniger in den theoretischen Bereichen liegt als vielmehr in konkreteren anwendungsbezogeneren Bereichen wie z. B. Förderkonzepte oder andere pädagogisch-didaktische Maßnahmen.

4.5.3 Ergebnisse der Evaluation: Lehrende

Im Sommersemester 1999 wurden alle neun Lehrveranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht, evaluiert. Von allen Seminaren liegen von den SeminarleiterInnen ausgefüllte Fragebögen vor (Fragebögen s. Anlage 3). Es handelt sich bei den SeminarleiterInnen um acht Frauen und einen Mann, die bis auf eine Professorin alle dem Mittelbau der Universität Dortmund angehören.

Die Mehrzahl der Lehrenden zeigte sich weitgehend zufrieden mit der eigenen Lehrveranstaltung.

4.5.3.1 Anteil des Gemeinsamen Unterrichts in den Veranstaltungen

Der prozentuale Anteil der Inhalte, die sich direkt auf den Gemeinsamen Unterricht beziehen, ist in den einzelnen Lehrveranstaltungen sehr unterschiedlich. So geben beispielsweise 4 Lehrende an, dass der Gemeinsame Unterricht einen Anteil von 100% einnimmt, während drei Lehrende diesen Anteil mit 25% angeben. Damit wird deutlich, dass die Veranstaltungen, die als Kooperationsveranstaltungen zur Qualifikation von Lehramtsstudierenden für den Gemeinsamen Unterricht ausgeschrieben sind, kein gemeinsames Auswahlkriterium erfüllen. Es fehlt ein eindeutiges Kriterium der Zuordnung zu den Kooperationsveranstaltungen, etwa eine 50-prozentige Ausrichtung des Seminars auf den Gemeinsamen Unterricht.

4.5.3.2 Planung der Lehrveranstaltung

In der Planung ihrer Lehrveranstaltung waren den Lehrenden v. a. die folgenden Inhalte wichtig:

  • Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts, auch gesellschaftliche Voraussetzungen

  • pädagogisch-didaktische Konzeption des Gemeinsamen Unterrichts

  • Praxis des Gemeinsamen Unterrichts

  • Konsequenzen des Gemeinsamen Unterrichts für die LehrerInnenrolle

  • Teamteaching und Kooperation

  • Interkulturelles lehren und lernen

  • Methoden der Diagnostik

  • behinderungsspezifische Informationen

  • Schulprogramme und Schulentwicklung

Neben der Vermittlung von Inhalten intendierten die Lehrenden einen konstruktiven Austausch der Studierenden untereinander sowie eigene Erfahrungen der Studierenden durch Fremd- und Selbstbeobachtung, die Reflexion von Vorbehalten gegenüber dem Gemeinsamen Unterricht, eine kritische Einschätzung des Gemeinsamen Unterrichts in Deutschland sowie die Entwicklung einer persönlichen und reflektierten Position zum Gemeinsamen Unterricht.

4.5.3.3 Bearbeitete Inhalte der evaluierten Lehrveranstaltungen

Die folgende Auflistung zeigt an, mit welcher Intensität die verschiedenen Inhalte bearbeitet wurden.

Abb. 12: Bearbeitete Inhalte (Angaben der Lehrenden)

Am häufigsten wurde das durch den Gemeinsamen Unterricht veränderte Verständnis der LehrerInnenrolle und das damit zusammenhängende professionelle Selbstverständnis bearbeitet. Auch pädagogisch-didaktische Konzepte sowie Modelle und Ländervergleiche wurden häufig bearbeitet. Mit der nächsthäufigen Nennung folgen ethische Aspekte des Gemeinsamen Unterrichts, dessen historische Entwicklung sowie Fragen des sozialen Lernens. Nur am Rande bearbeitet wurden Aspekte der Diagnostik, behinderungsspezifische wie auch geschlechterspezifische und fachdidaktische Aspekte.

Als zusätzliche Aspekte des Gemeinsamen Unterrichts wurden folgende genannt:

Begriffsdefinition von Integration und Behinderung

  • Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe / Gemeinde

  • Erfahrung und Bewertung von Integration durch praktische Erfahrungen der Studierenden (Hospitation & Gespräche mit LehrerInnen und SchülerInnen)

  • Fallbeispiele der Umsetzung des Gemeinsamen Unterrichts

Ein Vergleich zwischen den geplanten und den tatsächlichen bearbeiteten Inhalten der Lehrveranstaltungen weist auf Differenzen hin. Die Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts, die bei der Planung der Seminare an zentraler Stelle stehen, werden als "am Rande bearbeitet" angegeben. Das könnte darauf hinweisen, dass sie kein eigenständiges Thema der Lehrveranstaltung waren aber durch ihre Relevanz immer wieder thematisiert wurden. Diese Interpretation wird durch die Ergebnisse der Evaluation der Kooperationsveranstaltungen im Wintersemester 1998/99 und auch im Sommersemester 1999 bestätigt, da hier die (anthropologischen) Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts jeweils an zentraler Stelle genannt wurden.

Einen zentralen Stellenwert sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung der Lehrveranstaltungen besitzt die pädagogisch-didaktische Konzeption des Gemeinsamen Unterrichts.

4.5.4 Vergleich der Studierenden- und der Lehrendenevaluation

Teamteaching und Kooperation sowie die veränderte LehrerInnenrolle im Gemeinsamen Unterricht werden in den Lehrveranstaltungen relativ häufig thematisiert. Dieses Ergebnis der Evaluation aus der Sicht der Lehrenden deckt sich mit den Angaben der Studierenden. Allerdings gaben die Studierenden bei der Evaluation im Wintersemester 1998/1999 an, dass Kooperation und Berufsidentität eher selten in den Lehrveranstaltungen bearbeitet werden. Hier scheint sich die inhaltliche Ausrichtung der Seminare an den Wünschen der Studierenden zu orientieren oder ihnen zumindest zu entsprechen. Ob diese Veränderung eine Folge der vorangegangenen Evaluation und der damit initiierten Rückmeldung der Studierenden an die Lehrenden oder eine zufällige Entwicklung ist, ist dem Datenmaterial nicht zu entnehmen.

Diagnostik und Gesprächsführung sowie behinderungsspezifische Informationen werden nach Angaben der Lehrenden kaum bearbeitet, obwohl sie in der Planung benannt werden. Dies entspricht den Angaben der Studierenden aus der letzten Evaluation, die hier ebenfalls Mängel beklagten.

Ein Ergebnis der Evaluation der Lehrveranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht aus dem Wintersemester 1998/99 war, dass die Bereiche zu denen die Studierenden mehr Informationen benötigen neben der Planung und Organisation von Unterricht v. a. die Vermittlung von Kooperationsfähigkeit und Fragen zur Berufsidentität sind. Dieser letzte Bereich scheint im Sommersemester 1999 weitgehend bearbeitet worden zu sein, weiterhin bestehen bleiben jedoch Lücken im Hinblick auf Unterrichtsplanung und -organisation. Entsprechend den Wünschen der Studierenden scheint sich die Orientierung an pädagogisch-didaktischen Inhalten zu entwickeln, da diese sowohl in der Planung als auch in der Durchführung der Lehrveranstaltungen einen zentralen Stellenwert besaßen. Allerdings bleibt der Wunsch der Studierenden nach größerer Kenntnis von Unterrichtsmaterialien, die im Gemeinsamen Unterricht eingesetzt werden können sowie nach der Vermittlung von individuellen Fördermaßnahmen bislang unberücksichtigt.

Zentrale Ergebnisse der Evaluation

  • Die Evaluation zeigt, dass der Anteil der BesucherInnen aus dem Lehramt für die Primarstufe und die Sekundarstufen in den Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht sehr gering ist.

  • Bezüglich der inhaltlichen Schwerpunkte kann eine Bandbreite an Themen festgestellt werden, die in den Lehrveranstaltungen Berücksichtigung finden. Inhaltliche Schwerpunkte stellen dabei insbesondere Modelle, Ländervergleiche dar sowie gesetzliche Bedingungen, Maßnahmen zur individuellen Förderung, pädagogisch/didaktische Konzepte und ethische Aspekte. Die Informationsschwerpunkte der Studierenden zum Thema Gemeinsamer Untericht liegen im Bereich der Rahmenbedingungen des Gemeinsamen Unterrichts. In dieser Kategorie wurden die Informationen zu Modellen, Ländervergleiche subsumiert. Die gesetzlichen Grundlagen stellen einen weiteren Schwerpunkt dar.

  • Inhaltliche Schwerpunkte, die nur wenig Berücksichtigung finden, aber dennoch für den Themenbereich Gemeinsamer Unterricht relevant sind, sind die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Gesprächsführung und Beratung und Analyse von individuellen Lern- und Entwicklungsbedingungen. Auch diagnostische Aspekte und alternative Methoden der Leistungsbeurteilung finden eher selten Berücksichtigung. Ein besonderer Informationsbedarf besteht bei den Studierenden im Bereich der Planung und Organisation von Unterricht.

  • Die Kenntnisnahme der Veranstaltungen erfolgt zu 86,3% durch das Vorlesungsverzeichnis.

  • Bei den Arbeitsformen überwiegen Referate sowie Vorträge von den Lehrenden, aber auch Gruppenarbeit gehört zu den zentralen Methoden der Vermittlung integrationspädagogischer Inhalte. Insgesamt findet sich eine Vielfalt von verschiedenen Arbeitsformen.

  • Der Bereich Diagnostik wird nicht ausreichend berücksichtigt

  • Die Bedürfnisse der Studierenden liegen in konkreten praxisbezogenen Bereichen. Dies ist identisch mit den oben dargestellten Ergebnissen der Studierendenbefragung im Hinblick auf Verbesserungen ihrer Ausbildungssituation.

  • Das thematische Interesse an den jeweiligen Themen ist sehr hoch.

4.6 Pilotprojekt "Integrative Lehrerbildung"

4.6.1 Zielsetzung des Pilotprojektes

Zu Beginn des Wintersemesters 98/99 wurde ein dem Projekt "Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen" untergeordnetes Pilotprojekt zur integrativen Lehrerbildung initiiert, welches sich an Studierende des Lehramtes für Sonderpädagogik und Studierende des Lehramtes für Primarstufe richtet, die zu diesem Zeitpunkt ihr Studium aufgenommen haben. In dem Pilotprojekt "Integrative Lehrerbildung" wurden nach persönlichen Auswahlgesprächen vier Studierende des Lehramtes für Primarstufe und vier Studierende des Lehramtes für Sonderpädagogik aufgenommen. Das Pilotprojekt gestaltet sich als betreutes Studium, d. h. die TeilnehmerInnen des Projektes werden für die Dauer ihres Studiums von den Mitarbeiterinnen des Projektes "Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen" betreut mit dem zentralen Anliegen, die Studierenden zu einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Gemeinsamer Unterricht anzuregen. Gleichzeitig geht es um eine Verstärkung der Kooperation sowie um einen Erfahrungsaustausch zwischen den Studierenden der verschiedenen Studiengänge. Somit stellt die Initiierung des Pilotprojektes eine erste Konsequenz aus den ermittelten Ergebnissen der Interviews dar, die deutlich zeigen, dass der Austausch zwischen den Studierenden der Studiengänge der verschiedenen Lehrämter nicht gegeben ist bzw. als unzureichend betrachtet, jedoch für die Vorbereitung auf die Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht für dringend erforderlich gehalten wird.

Die Studierenden des Projektes sollen sich durch die Teilnahme an dem Pilotprojekt "Integrative Lehrerbildung" in besonderer Weise für die Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht qualifizieren. Schon zu Beginn des Studiums werden die Studierenden zu einer Schwerpunktbildung innerhalb des Studiums aufgefordert, so dass gleichzeitig auch eine frühzeitige Sensibilisierung bzw. ein Bewusstsein für die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung entsteht.

4.6.2 Konzeption des Pilotprojektes

Durch regelmäßige Treffen zu Beginn des Semesters und je nach Bedarf auch während des Semesters wird ein Erfahrungsaustausch der Studierenden der verschiedenen Studiengänge angeregt.

Die TeilnehmerInnen des Pilotprojektes erhalten in ihrer Studienzeit eine individuelle Beratung von Seiten der Mitarbeiterinnen zur Gestaltung und Organisation ihres Studiums. Ein regelmäßiger Besuch von integrationspädagogischen Seminaren führt zu einer vertieften inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Thematik. Durch den gemeinsamen Besuch (d. h. pro Semester wird mindestens eine Veranstaltung zu zweit, also von einem Studierenden der Primarstufe und einem Studierenden der Sonderpädagogik, besucht) wird die Möglichkeit für die Erprobung einer kooperativen Zusammenarbeit gegeben.

Nach Möglichkeit soll den Studierenden in jedem Semester in Form eines Tagespraktikums bzw. in den sich anschließenden Semesterferien in einer Kompaktphase die Möglichkeit zu praktischen Erfahrungen sowohl im Gemeinsamen Unterricht als auch in verschiedenen Formen der Sonderschule gegeben werden. Auch dies dient der Erprobung des gemeinsamen Planens und Durchführens von Unterricht.

Das Projekt wird über den Untersuchungszeitraum hinaus fortgeführt und evaluiert.

4.7 Entwicklung eines integrationspädagogisches Curriculum

4.7.1 Idee und Konzeption einer ExpertInnenrunde

Im Wintersemester 1999/2000 stand die inhaltliche Erarbeitung eines integrationspädagogischen Curriculums im Mittelpunkt der Projektarbeit, welches an den pädagogischen und didaktischen Bedürfnissen des Gemeinsamen Unterrichts orientiert ist. Auf der Basis der vorliegenden Forschungsergebnisse wurde die Idee einer Zukunftswerkstatt entwickelt, zu der ExpertInnen, die den Gemeinsamen Unterricht aus verschiedenen Perspektiven betrachten, eingeladen wurden. Zwei Veranstaltungstermine von je 3 Stunden, die per Tonbandaufnahmen dokumentiert wurden, konnten durchgeführt werden. Der TeilnehmerInnenkreis setzte sich paritätisch aus jeweils zwei Studierenden, Lehrenden der Fachbereiche 12 und 13, LehrerInnen und SeminarleiterInnen der 2. Ausbildungsphase zusammen. Inhaltlicher Schwerpunkt der ersten Veranstaltung war die Konzeption eines Hochschulcurriculums, das für die integrativ ausgerichtete Didaktik qualifiziert. Der zweite Veranstaltungsschwerpunkt lag auf der Entwicklung eines Curriculums für Kooperation und Teamteaching.

4.7.2 Ergebnisse der ExpertInnenrunden

Die Ergebnisse der ExpertInnenrunden werden im folgenden in drei Schritten dargestellt. Zunächst werden die verschiedenen Problembereiche der bisherigen Lehrerbildung benannt, die von den TeilnehmerInnen gesammelt wurden. Darauffolgend werden Lösungsansätze vorgestellt, die in den Diskussionsrunden entwickelt worden sind. Abschließend werden die entworfenen Curricula für Didaktik und Kooperation/Teamteaching dargestellt (s. 4.8.3.1. und 4.8.3.2)

4.7.2.1 Problembereiche der Lehrerbildung

Vier Problembereiche der derzeitigen Lehrerbildung im Hinblick auf den Gemeinsamen Unterricht wurden aus der Sicht von ExpertInnen benannt.

  • Vermittlung eines veralteten Berufsbildes

Probleme in diesem Bereich sehen die DiskussionsrundenteilnehmerInnen darin, dass weder die Studierenden der Sonderpädagogik noch die der Lehrämter für die Allgemeinen Schulen sich schon während des Studiums mit dem veränderten Berufsbild und einer veränderten Berufswirklichkeit auseinandersetzen (können). Im Beruf werden sie dann mit den Problemen der Kooperation, des Team-Teachings, der unterschiedlichen Besoldung konfrontiert.

  • Fachdidaktiken vernachlässigen die Studierenden der Sonderpädagogik

Die Lehrenden der Fachdidaktik haben häufig die Studierenden der Sonderpädagogik nicht im Blick, Fachwissen wird auf gymnasialem Niveau vermittelt, ohne dass didaktische Umsetzungsmöglichkeiten in andere Schulformen dargestellt werden.

  • Starre Ausrichtung auf sonderpädagogische Fachrichtungen

Durch die starke Ausrichtung auf eine sonderpädagogische Fachrichtung werden Aspekte der Allgemeinen Behindertenpädagogik im Studium der Sonderpädagogik vernachlässigt. Diese sollten aber als Qualifikationsbasis für verschiedenste Behinderungsbilder dienen, da Behinderungsbilder in der Regel kumulativ und Schülergruppen heterogen sind. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die sogenannte "Homogenitätsideologie" zugunsten eines von Beginn an heterogenen Schüler- bzw. Klassenverständnisses aufgegeben werden muss.

  • Mangelnde Kooperation der Studierenden untereinander

Die Fähigkeit zur Kooperation zwischen Studierenden wird während des Studiums nicht gefördert. Die Studierenden lernen als Einzelne und entwickeln nur mangelnde Kooperations- und Teamfähigkeit mit entsprechenden Folgen für die spätere berufliche Praxis.

4.7.2.2 Lösungsansätze

Die Vorschläge für Lösungen der oben aufgeführten Problembereiche gliedern sich in Vorschläge zur Veränderung der Ausbildungsstruktur, Veränderungen der Hochschuldidaktik sowie Veränderungen der schulpraktischen Organisation des Gemeinsamen Unterrichts.

- Struktur der Ausbildung

  • Vernetzung der Studieninhalte der Fachbereiche 12 und 13, Kooperation beider Studiengänge

  • Ausgeprägtere Kontakte zwischen Universität und Schulen

  • Verbindung der Fachdidaktiken miteinander, idealerweise wäre vom Sachunterricht als verbindendem Element auszugehen

  • Anstelle von zwei zu studierenden Fachrichtungen sollte nur eine studiert werden, so dass Ressourcen für eine umfassendere Ausbildung vorhanden sind, die die Schwerpunkte Lern-, Sprach- und Erziehungsschwierigenpädagogik umfasst.

- Hochschuldidaktik

  • Hochschuldidaktik sollte Schuldidaktik entsprechen, um das zu lernen, was man später anwendet: Tutorien und Projektarbeit im Studium sollten über einen längeren Zeitraum angelegt sein; Planspiel als Methode der Hochschuldidaktik.

- Schule

  • Kollegiale Lehrerberatung und/oder regelmäßige Supervision

  • Förderzentren/Wissenspool: Sammlung von Kompetenzen, Material und Ressourcen für spezifische Förderschwerpunkte

4.7.3 Entwurf eines Hochschulcurriculums

Im folgenden werden die Ergebnisse dargestellt, die in den Diskussionsrunden als inhaltliche Präzisierung der Bausteine eines Integrationspädagogischen Curriculums ermittelt werden konnten.

Für die ExpertInnenrunden wurden 2 Bausteine "Realisierung (integrativer) allgemeiner Pädagogik" sowie "Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Schule" gewählt, da sie nach den damaligen Ergebnissen des Forschungsprojektes zentral zu verändernde Bereiche darstellten.

4.7.3.1 Baustein: Realisierung (integrativer) allgemeiner Pädagogik

Der Baustein "Realisierung (integrativer) allgemeiner Pädagogik" wurde in den ExpertInnenrunde folgendermaßen konkretisiert.

Baustein "Realisierung (integrativer) allgemeiner Pädagogik"

Planung und Organisation von integrativem Unterricht

Gestaltung von Lern-und Handlungsfeldern

Schaffung eines Klimas der freien Entfaltung

Anbahnung selbständigen und kooperativen Lernens

Modelle unterstützten Lernens

Formen der Differenzierung

Didaktik des Anfangsunterrichts

Schriftspracherwerb

Erstrechnen

Fächerübergreifender Unterricht (mit Sachunterricht als verbindendem Element)

Interventionen bei Lernstörungen

Didaktik der Förderung

Gemeinsames und zugleich individuell gepasstes Lernen

Gestaltung von Lern- und Handlungsfeldern

Modelle unterstützten Lernens

Förderschwerpunkte und entsprechende Förderung

Leistungsbeurteilung

Leistungsbeurteilung in offenen Lernsituationen

Reformpädagogische Ansätze

Netzwerke

4.7.3.2 Baustein: Zusammenarbeit außerhalb und innerhalb von Schule

Für diesen Baustein des Hochschulcurriculums wurden in der Zukunftswerkstatt die nachfolgenden Inhalte festgelegt.

Baustein "Zusammenarbeit außerhalb und innerhalb von Schule"

Gestaltung und Öffnung der Schule

Elternarbeit

Einbindung und Koordination von Therapieangeboten für alle Kinder

Kenntnis über Angebot außerschulischer Therapiemöglichkeiten

Kooperation mit verschiedenen Institutionen

Rolle und Selbstkonzept der PädagogInnen

Eigen- und Fremdwahrnehmung

Berufsidentität

Klären von Verantwortlichkeiten und Erwartungen

Kooperation und Teamteaching an einer Schule

Kompetenztransfer

Kooperation innerhalb des Kollegiums

Kooperation innerhalb des Teams

Teamentwicklung, Teamfähigkeit

Arbeitsteilung innerhalb eines Teams

Methoden/Techniken der Zusammenarbeit

Kommunikationsstrategien

Elterngespräche

Informationsgespräche

Methoden/Techniken einer Zusammenarbeit

Beratungsgespräche

Konfliktlösungsstrategien

Techniken einer offenen Kommunikation

Leitung von Konferenzen und Elternabenden

Netzwerk außerschulische Kooperation

Zentrale Ergebnisse der ExpertInnenrunden

  • Die in den ExpertInnenrunden deutlich gewordenen Problembereiche decken sich weitgehend mit den bisherigen Schwierigkeiten, die im Rahmen der Forschungstätigkeit des Projektes sichtbar geworden sind. Sie betreffen v. a. die Kooperation der einzelnen Elemente der Hochschule miteinander. Kritisiert wird die mangelnde Kooperation der Fachrichtungen, der Fachdidaktiken, der Studiengänge, der Studierenden und der Lehrenden miteinander.

  • Der Gewinn der ExpertInnenrunden liegt damit v. a. in den spezifischen Lösungsvorschlägen und konkreten Anregungen, wie die aufgezeigten Missstände reduziert werden können.

  • Von besonderer Bedeutung sind ebenfalls die entworfenen Ansätze für ein integrationspädagogisches Curriculum. Das von den ExpertInnenrunden entworfene Curriculum eignet sich u. E. für eine Implementierung in die Studienordnungen der Fachbereiche 12 und 13.



[5] Differenziert nach den verschiedenen Fachbereichen unterscheidet sich die Rücklaufquote folgendermaßen: Im Fachbereich 12 liegt die Rücklaufquote bei 22%, im Fachbereich 13 beträgt sie 40% und im Fachbereich 14 25%.

[6] Insgesamt wurden 10 Gespräche geführt: 2 mit Lehrenden des Fachbereiches 14 und 8 mit Lehrenden des Fachbereiches 12.

[7] Der Interviewleitfaden kann im Anhang eingesehen werden (s. Anlage 1).

[8] Bei der in die Auswertung einbezogenen Studierenden handelt es sich um Studierende der Primarstufe bzw. Studierende des sonderpädagogischen Lehramtes. Nicht in die Auswertung einbezogen wurden Studierende des Lehramtes Sekundarstufe I bzw. II für die Allgemeinen Schulen.

[9] Die Auswahl der Veranstaltungen für den im Veranstaltungsverzeichnis gesondert aufgeführten Bereich "Gemeinsamer Unterricht/Integrationspädagogik" erfolgt durch den Fachbereichsrat des Fachbereiches 12, dem vom Projekt eine Liste der Veranstaltungen vorgelegt wird, die im Fachbereich 13 zur Thematik angeboten werden. Bisher konnte die Liste der Veranstaltungen nicht durch eigene Veranstaltungen des Fachbereiches 12 zur Thematik ergänzt werden.

5. Empfehlungen für Veränderungen in der Lehrerbildung an der Universität Dortmund

Auf der Grundlage der dargestellten Forschungsergebnisse lassen sich folgende Empfehlungen an das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung Nordrhein-Westfalen formulieren:

Ein Basis- und Orientierungsstudium "Gemeinsamer Unterricht" für Studierende des Lehramtes Primarstufe im Umfang von 8 Semesterwochenstunden (SWS);

Ein Studium mit Schwerpunktsetzung "Gemeinsamer Unterricht" für Studierende des Lehramtes Sonderpädagogik im Umfang von 8 Semesterwochenstunden (SWS):

BASIS- UND ORIENTIERUNGSSTUDIUM "GEMEINSAMER UNTERRICHT" (PRIMARSTUFE)

SCHWERPUNKTSETZUNG "GEMEINSAMER UNTERRICHT" (SONDERPäDAGOGIK)

8 SWS

2 SWS Vorlesung ² 4 SWS Seminar ² 2 SWS Praktikum

 

Inhalte der Vorlesungen (2 SWS):

(unterschiedliche Schwerpunktsetzungen in der Veranstaltungsfolge sind möglich)

 

Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts:

Grundlagen verschiedener sonderpädagogischer Fachrichtungen:

  • Historische Entwicklung im Zusammenhang von Schulentwicklung

  • rechtliche und gesetzliche Grundlagen des Gemeinsamen Unterrichts

  • ethische und politische Dispositionen bei Lehrerinnen und Lehrern

  • Einführung in didaktische und methodische Grundannahmen des Gemeinsamen Unterrichts

  • Beratung und Kooperation

  • Intervention und Krisenmanagement

  • Wahrnehmungs- und Bewegungserziehung (Bewegungslernen mit allen Sinnen)

  • Hilfsquellen

  • Gemeinsame Grundlagen der verschiedenen sonderpädagogischen Fachrichtungen

  • Ansätze einer Didaktik der Förderschwerpunkte

  • Ansätze und Probleme einer kindbezogenen Lernförderungsdiagnostik und Beratung

  • Pädagogische und didaktische Konzepte des Lernens am Gemeinsamen Gegenstand

  • Themenfeld unterrichtliche vs. therapeutische Förderung

Inhalte der Seminare 1 und/oder 2 (4 SWS):

 

Diagnosegeleitete Förderkonzepte im Deutschunterricht (im Sommersemester) und im Mathematikunterricht (im Wintersemester):

Zentrale organisatorische Voraussetzungen des Gemeinsamen Unterrichts (im Sommersemester) und Lernförderungsdiagnostik bei Kindern mit Förderbedarf (im Wintersemester)

  • Erstlese-, Erstschreibunterricht

  • Rechtschreibförderung

  • Mündliche Kommunikation

  • Lernförderungsdiagnostik und Beratung

  • Organisation der Förderung

  • Pränumerischer Bereich

  • Begleitung von Lernprozessen (Beobachtung, individuelle Förderung, Individuelle Entwicklungspläne)

  • Formen innerer Differenzierung im Zusammenhang mit der Planung von Unterricht

  • Struktur- und niveauorientierter Mathematikunterricht

  • Fehleranalysen

  • Lernförderungsdiagnostik und Beratung

  • Organisation der Förderung

- Behinderungsspezifische Informationen zu einzelnen Förderbereichen:

  • Motorik

  • Wahrnehmung

  • Sprache und Kommunikation

  • Kognition und Lernen

- Förderungsplanung und Fördermaterialien im Grundschulunterricht

Schwerpunkte der Praktika (2 SWS):

 

Kooperatives Praktikum von Studierenden der Primarstufe und der Sonderpädagogik im Gemeinsamen Unterricht

Kooperatives Praktikum von Studierenden der Primarstufe und der Sonderpädagogik im Gemeinsamen Unterricht

  • Entwicklung gemeinsamer Fragestellungen

  • Gemeinsame systematische Beobachtung von Unterricht

  • Kooperations- und Beratungsübungen (mit Aufgabenstellung)

  • Entwicklung gemeinsamer Fragestellungen

  • Gemeinsame systematische Beobachtung von Unterricht

  • Kooperations- und Beratungsübungen (mit Aufgabenstellung)

Abschlussarbeit zum Schwerpunkt Gemeinsamer Unterricht

Abschlussarbeit zum Schwerpunkt Gemeinsamer Unterricht

Zertifikat

 

Wege zur Realisierung dieser Konzeption:

  1. Studierende erhalten die Möglichkeit in ihrem grundständigen Studium eine Schwerpunktsetzung "Gemeinsamer Unterricht" vorzunehmen. Diese individuelle Schwerpunktsetzung im Studium wird mit dem Erwerb eines Zertifikates seitens der Hochschule honoriert.

  2. Studierende haben die Möglichkeit nach Abschluss des grundständigen Studiums nachträglich in einem Aufbaustudium die Qualifikation für den Gemeinsamen Unterricht zu erwerben. Auch dieses Aufbaustudium "Gemeinsamer Unterricht" sollte mit einem Zertifikat honoriert werden.

Notwendige Voraussetzungen zur Umsetzung der Konzeption:

  1. Veranstaltungen zum Gemeinsamen Unterricht sollen gemeinsam von Lehrenden der Fachbereiche 12,13, und 14 geplant und durchgeführt werden (Wissenstransfer).

  2. Durch einen Kooperationsvertrag soll der Austausch spezifischer Lehrinhalte und -angebote zwischen den Fachbereichen geregelt werden. Inhaltlich fehlende Lehrangebote in den Fachbereichen 12 und 13 sollen durch dieses Vorgehen sinnvoll reduziert werden (Ressourcentransfer).

  3. Gemeinsame von der Hochschule begleitete Praktika sollen zur wechselseitigen Verzahnung von Hochschule und Schule beitragen (Realitätstransfer).

  4. Die im Fachbereich Sondererziehung und Rehabilitation auch für den Gemeinsamen Unterricht eingerichtete Lernwerkstatt soll als Lernort für theoriegeleitete Praxisseminare genutzt werden (Handlungstransfer).

Erkennbare Problemstellungen:

  1. Die Erfüllung der Lehrdeputatsverpflichtungen bei der Planung und Durchführung kooperativer Lehrveranstaltungen.

  2. Die fachbereichsübergreifende Anerkennung der Lehrveranstaltungen (einschließlich des Lehrtransfers) mit entsprechenden Folgeproblemen, wie z. B. die Anerkennung von Leistungsnachweisen und Prüfungskompetenzen.

  3. Fachbereichsübergreifender Austausch und inhaltliche Kooperationen, die durchaus auf das Interesse einzelner Lehrender stoßen, werden z. Zt. aufgrund des nicht umgesetzten Qualitätspaktes erschwert.[10]

Ausblick:

  1. Im Verlauf des Forschungsprojektes ist bezogen auf den Gemeinsamen Unterricht deutlich geworden, dass sich eine stärkere Kooperation und Vernetzung zwischen den Fachbereichen 12, 13 und 14 zwingend notwendig ist und so schnell wie möglich realisiert werden muss.

  2. Für die Zusammenarbeit der Lehrämter im Berufsfeld Gemeinsamer Unterricht (aber auch zur Erarbeitung gemeinsamer Gutachten im Rahmen der VO-SF) ist ein inhaltlicher Austausch zwischen den Studierenden notwendig.

  3. Hierbei ist die Entwicklung von gemeinsamen Problemstellungen, welche dann in der Praxis und der praktischen Zusammenarbeit von den Studierenden (betreute gemeinsame Praktika) überprüft und weiterentwickelt werden können, ein zentraler Baustein.

  4. Langfristig müssen die Fachdidaktiken und die Sekundarstufen in dieses Konzept eingebunden werden.

  5. Die dargestellten Inhalte sollten für einen Lehrerweiterbildungskurs "Gemeinsamer Unterricht" an der Universität Dortmund weiterentwickelt werden.

  6. Inhaltliche Lehrdesiderata sollten durch eine interdisziplinär ausgerichtete Professur zum Gemeinsamen Unterricht aufgeboben werden.

Unter Berücksichtigung der hier genannten Perspektiven und Empfehlungen für eine Veränderung in der Lehrerbildung (Kapitel 5) sind als Konsequenzen für das MSWF insbesondere folgende 3 zentrale Empfehlungen zu bedenken.

  • Die Bausteine zum Gemeinsamen Unterricht sind in den Teilgebietskatalog der neuen LPO als verpflichtend aufzunehmen.

  • Daraus ergibt sich der Einbau integrationspädagogischer Ausbildungsinhalte in das erziehungswissenschaftliches Studium aller Lehrämter.

  • Zur verbesserten Realitätserfassung des Gemeinsamen Unterrichts in Nordrhein-Westfalen ist dem massiven Mangel an Unterrichtsforschung (Lehrerkooperation, Schülerverhalten, etc.) entgegenzuwirken.



[10] Im Verlauf des Forschungsprojektes verringerte sich nach Bekanntwerden des Qualitätspaktes der Hochschulen in NRW die fachbereichsübergreifende, kooperative Zusammenarbeit drastisch. Alle Überlegungen zu einer stärkeren Verzahnung und zum inhaltlichen Austausch wurden erkennbar eingestellt.

Projektauftraggeber:

Ministerium für Schule und Weiterbildung,

Wissenschaft und Forschung Nordrhein-Westfalen an

das Zentrum für Lehrerbildung der Universität

Dortmund

Projektleitung:

Dr. Petra Gehrmann

Prof. Dr. Ditmar Schmetz

Fachbereich Sondererziehung und Rehabilitation

Dortmund 2000

Quelle:

Petra Gehrmann u.a.: Neugestaltung der sonderpädagogischen Kompetenzen für Lehramtsstudierende

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt (01.04.1998-31.12.1999)

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 15.09.2005

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