Der Graf von Monte Christo

In Einfacher Sprache

Autor:in - Alexandre Dumas
Schlagwörter: Gesellschaftskritik, Literatur
Textsorte: Buch
Releaseinfo: Herausgegeben vom Spaß am Lesen Verlag
Copyright: © Spaß am Lesen Verlag 2017

Informationen von bidok

Alexandre Dumas hat ein Buch geschrieben.

Das Buch heißt: Der Graf von Monte Christo.

Das Buch gibt es jetzt auch in Einfacher Sprache.

In unserer Bibliothek können Sie

in das Buch hinein-lesen.

Sie finden hier die ersten Seiten von dem Buch.

Das ganze Buch können Sie für 9,50 Euro bestellen.

Hier können Sie das Buch bestellen:

Spaß am Lesen Verlag.

Sie können das Buch auch in einer Buch-Handlung bestellen.

Das Buch ist vom Spaß am Lesen Verlag.

Einige Wörter sind fett geschrieben.

Das sind schwere Wörter.

Die schweren Wörter werden in einer Wörter-Liste erklärt.

Die Wörter-Liste finden Sie am Ende von diesem Text.

Einführung

Alexandre Dumas wurde 1802 in Frankreich geboren.

Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. Dumas

erhielt keine gute Schulbildung. Schon mit 14 Jahren

musste er arbeiten gehen.

Der Graf von Monte Christo erschien zwischen

1844 und 1846 als Fortsetzungs-Roman in einer

Zeitschrift. Die Geschichte handelt von Edmond

Dantès. Er ist ein Seemann, der unschuldig im

Gefängnis landet. Doch es gelingt ihm zu fliehen.

Danach schwört Edmond Rache. Rache an denen,

die für seine Haft verantwortlich sind. Edmond

bereitet sich gut vor und plant seine Rache genau.

Der Graf von Monte Christo ist ein Abenteuer-Roman

für Leser in jedem Alter. Die Geschichte hat viele

überraschende Wendungen und Verwicklungen. Es

kommen viele verschiedene Personen vor. Eine Liste

der Personen finden Sie auf Seite 5.

Anmerkung von bidok:

Eine Liste der Personen finden Sie auf den nächsten Seiten.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1815: Der frühere

Kaiser von Frankreich, Napoleon Bonaparte,

befindet sich auf der italienischen Insel Elba.

Man hatte ihn dorthin verbannt. Napoleon

gelingt schließlich die Flucht von der Insel

und die Rückkehr nach Frankreich. Dort wird er

wieder Kaiser von Frankreich – für 100 Tage.

Der bisherige König muss deshalb das Land verlassen.

Napoleon wird später aber erneut verbannt.

Und der König kehrt zurück auf den Thron.

Die Menschen, die dem König treu sind, heißen

Royalisten. Und diejenigen, die Napoleon

unterstützen, Bonapartisten.

Alexandre Dumas ist auch bekannt für seinen

Roman Die drei Musketiere. Auch diese Geschichte

wurde zuerst in einer Zeitschrift veröffentlicht.

Dumas verdiente viel Geld mit seinen Romanen.

Er baute ein Haus und nannte es das „Schloss von

Monte Christo“. Später musste er das Haus jedoch

verkaufen, weil ihm das Geld ausgegangen war.

In den letzten Jahren seines Lebens war Dumas viel

auf Reisen. Er war in ganz Europa unterwegs.

1870 starb er im Alter von 68 Jahren in Frankreich.

Personen

Edmond Dantès: Seemann,

später Graf von Monte Christo.

Tritt außerdem auf als: Vater Busoni

und Sindbad, der Seefahrer

Familie Morcerf

Fernand: Cousin von Mercedes, armer Fischer,

später Graf von Morcerf

Mercedes: Edmonds Verlobte,

später Frau von Fernand

Albert de Morcerf: Sohn von Fernand de Morcerf

und Mercedes

Familie Danglars

Danglars: Schiffskamerad von Edmond,

später Baron Danglars

Baronin Danglars: Frau von Baron Danglars

Eugénie Danglars: Tochter von Danglars

Familie Villefort

Gérard de Villefort: Staatsanwalt des Königs

Noirtier: Villeforts Vater

Renée de Villefort: erste Frau von Villefort,

Mutter von Valentine

Marquis de Saint-Méran: Vater von Renée de

Villefort, Schwiegervater von Villefort

Valentine: Villeforts Tochter aus erster Ehe

Héloise de Villefort: zweite Frau von Villefort,

Mutter von Eduard

Eduard: Villeforts Sohn aus zweiter Ehe

Benedetto: Villeforts Sohn aus einer früheren

Liebschaft mit der Baronin Danglars.

Tritt außerdem auf als: Andrea Cavalcanti

Familie Morrel

Pierre Morrel: Kapitän und Reeder, Vater von

Maximilien Morrel

Maximilien Morrel: Sohn von Pierre Morrel

Weitere Personen

Caderousse: Nachbar von Edmond Dantès

Vater Faria: Mitgefangener von Edmond im

Gefängnis von Kastell If

Franz d´Épinay: Freund von Albert de Morcerf

Major Cavalcanti: eigentlich ein armer Mann,

der sich als Vater von Andrea Cavalcanti verkleidet

Bertuccio: Diener von Edmond Dantès

Ali: weiterer Diener von Edmond Dantès

Ende Februar 1815 legte ein Schiff im Hafen von

Marseille an, einer Stadt in Süd-Frankreich.

Mit auf dem Schiff war der Seemann Edmond Dantès.

Er war knapp 20 Jahre alt, groß gewachsen, hatte

dunkles Haar und dunkle Augen. Und er war ein

schlauer Bursche. Er war außerdem der glücklichste

Mann der Welt. Denn er war verlobt mit Mercedes,

einem schönen Mädchen aus Spanien. Schon bald

sollten die beiden heiraten.

Doch Edmond ahnte nicht, dass sich sein Leben bald

für immer verändern würde.

Und das nur, weil er dem Kapitän seines Schiffes einen

letzten Gefallen getan hatte: Er hatte für ihn einen

Brief für Napoleon auf der Insel Elba abgeliefert.

Und dort einen neuen Brief erhalten, den er jetzt nach

Paris bringen sollte …

Kapitel 1: Ein grausamer Scherz

Nach der Ankunft im Hafen von Marseille besuchte

Edmond zuerst seinen alten Vater.

Danach wollte er nur eins:

So schnell wie möglich seine Verlobte Mercedes

wiedersehen.

Sein Schiffskamerad Danglars traf sich mit

Edmonds Nachbar Caderousse im Wirtshaus.

Die beiden tranken viel Wein zusammen.

Bei ihnen saß noch ein anderer junger Mann: Fernand.

Auch er war in Mercedes verliebt.

„Trinken wir auf Edmond Dantès!“, rief Danglars

und hob sein Glas.

„Auf den Mann, der bald der neue Kapitän sein wird.

Und der Ehemann der schönen Mercedes!“

Fernand warf vor Wut sein Glas zu Boden, als er

Edmonds Namen hörte.

„Mercedes hat mir einmal gesagt:

Wenn Edmond stirbt, bringt sie sich um", sagte

Fernand.

„Nun, er muss ja nicht gleich sterben“, meinte

Danglars hinterlistig.

„Man könnte ja dafür sorgen, dass er eingesperrt

wird.

Dass er hinter Gittern landet.

Dann wäre er aus dem Weg, nicht wahr?“

„Und dann könnte ich Kapitän werden“, dachte

Danglars.

„Aber wenn jemand aus dem Gefängnis kommt,

will er Rache“, meinte Caderousse.

„Außerdem … ich mag Edmond Dantès.

Also Schluss mit diesem Geschwätz.

Sie sind ja betrunken, Danglars.“

Doch Danglars fuhr fort: „Sie wissen ja, Caderousse,

dass Edmond einen Brief zu Napoleon gebracht hat.

Wenn ich nun dem Staatsanwalt erzähle, dass

Edmond ein Spion ist?

Ein Spion, der für Napoleon Bonaparte arbeitet?

Ich ändere einfach meine Handschrift …“

Danglars fing an zu schreiben:

Hiermit beschuldigen wir Edmond Dantès des

Verrats.

Er hat einen Brief zu Napoleon Bonaparte nach Elba

gebracht.

Und von dort einen Brief für Napoleons Verbündete in

Paris mitgenommen.

Wenn Sie ihn verhaften, werden Sie diesen Brief bei

ihm finden.

Danglars tat so, als hätte er den Brief zum Spaß

geschrieben.

Er zerknüllte den Brief und warf ihn auf den Boden.

Dann stand er auf und nahm Caderousse beim Arm.

Wankend verließen die beiden Männer das

Wirtshaus.

Als Danglars sich noch einmal umdrehte, sah er, wie

Fernand das zerknüllte Papier vom Boden aufhob.

Wie er es schnell in die Tasche steckte und

verschwand.

„Gut, gut“, dachte Danglars zufrieden. "Dann warten

wir mal ab, was passieren wird."

Schon am nächsten Tag sollten Edmond und

Mercedes heiraten.

Die Gäste hatten sich bereits zur Trauung versammelt.

Auch Caderousse, Danglars und Fernand waren da.

Niemandem fiel auf, wie unruhig Fernand war und

wie er schwitzte.

Plötzlich klopfte es dreimal laut an der Tür.

Ein Mann in Uniform trat ein, gefolgt von einigen

Soldaten.

Er rief: „Monsieur Dantès!

Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes!“

„Aber warum denn?“, fragte Edmond, der beim

Anblick des Mannes ganz blass geworden war.

„Das weiß ich nicht, mein Herr.

Sie werden es in Ihrem ersten Verhör erfahren.“

„Oh nein“, flüsterte Caderousse Danglars zu.

„Hat das etwas mit Ihren Scherzen gestern zu tun?

Wenn ja, dann war das ein grausamer Scherz.“

„Ich habe den Brief doch zerrissen“, antwortete

Danglars.

„Nein, das haben Sie nicht! Sie haben ihn nur

zerknüllt!“

„Halten Sie den Mund, Caderousse!“, zischte

Danglars.

„Sie waren viel zu betrunken, um das zu erkennen.“

Die Soldaten nahmen Edmond in einer Kutsche mit.

Alle waren wie betäubt.

Nur Mercedes’ Weinen war zu hören.

Aber einer der Gäste verfolgte die Kutsche.

Es war Morrel, der Besitzer des Schiffes, auf dem

Edmond arbeitete.

Er wollte unbedingt wissen, was passiert war.

Quer durch Marseille verfolgte er die Kutsche.

Als er herausfand, warum Edmond verhaftet wurde,

war er schockiert.

Rasch kehrte er zu den Hochzeitsgästen zurück.

Mit schlechten Nachrichten.

„Meine Freunde“, begann Morrel, „die Sache ist

ernster, als wir dachten.

Man glaubt, dass Edmond ein Spion von Napoleon

Bonaparte ist.“

Mercedes schrie auf. Edmonds Vater ließ sich

kraftlos in einen Stuhl sinken.

„Danglars“, murmelte Caderousse, „Sie haben mich

belogen.

Das war ein wirklich böser Streich.“

Monsieur de Villefort war ein glücklicher Mann.

Er war erst 26 Jahre alt und schon Staatsanwalt.

Außerdem war er mit einem reichen Mädchen aus

einer einflussreichen Familie verlobt.

Er liebte sie und wollte sie heiraten.

Villefort unterstützte den König.

Er war ein echter Royalist.

Für Bonapartisten hatte er nichts übrig.

Als Edmond in Villeforts Büro geführt wurde, war er

blass, aber ganz ruhig.

„Ich habe nichts getan“, dachte er bei sich.

„Erzählen Sie mir etwas von sich“, begann Villefort.

Und von Ihren politischen Ansichten.

Es wird behauptet, Sie unterstützen Napoleon!“

Darauf antwortete Edmond:

„Ich muss zugeben, dass ich gar keine politischen

Ansichten habe.

Drei Dinge sind mir wichtig:

Ich liebe meinen Vater, achte Monsieur Morrel

und verehre meine Verlobte Mercedes.

Viel mehr habe ich nicht zu sagen.“

„Geben Sie mir den Brief, den Sie auf Elba

bekommen haben“, befahl Villefort.

„Dann lasse ich Sie gehen.“

„Er muss bei den Papieren sein, die mir

abgenommen wurden“, meinte Edmond.

„An wen war der Brief adressiert?“, fragte Villefort.

„An einen Monsieur Noirtier in Paris“, antwortete

Edmond. „Kennen Sie ihn?“

Villefort wurde plötzlich ganz blass. „Nein!“, rief er.

Fieberhaft wühlte er in dem Haufen Papier auf

seinem Schreibtisch.

Als er den Brief endlich fand, las er ihn und warf ihn

ins Feuer.

„Was Sie am meisten belastet ist dieser Brief“,

sagte Villefort.

„Und wie Sie sehen, habe ich ihn vernichtet.

Erzählen Sie niemandem davon.“

Edmond warf Villefort einen dankbaren Blick zu.

Danach wurde er abgeführt und in eine Zelle

gebracht.

In der nächsten Nacht holte man ihn mit einer

Kutsche ab.

Edmond stieg ein, denn er war sicher, dass Villefort

die Kutsche geschickt hatte.

Um ihn nach Hause bringen zu lassen.

Doch stattdessen brachte man ihn zum Hafen

und führte ihn zu einem Boot.

„Wohin bringen sie mich nur?“, wunderte sich

Edmond. „Nun, ich habe nichts zu befürchten.

Villefort hat mir sein Wort gegeben.“

Man ruderte Edmond hinaus aufs Meer.

In der Dunkelheit konnte er nichts erkennen.

Dann näherte sich das Boot dem Ufer.

„Mein Gott!“, rief Edmond. „Das ist ja das Gefängnis,

Kastell If!

Nur politische Gefangene werden hierhergebracht!

Warum bringen Sie mich an diesen schrecklichen

Ort?“

Doch niemand antwortete auf seine Fragen.

Als er später in seinem dunklen, feuchten Kerker

saß, packte ihn die Verzweiflung.

Wörterliste

verbannen

zur Strafe aus dem Land weisen und nicht

zurückkehren lassen

Staatsanwalt

Anwalt, der die Interessen des Staates vertritt

Reeder

Unternehmer in der Schiff-Fahrt oder Schiffs-

Besitzer

Kastell If

(französisch: Château d’If): War früher eine Festung

mit Gefängnis auf einer Felseninsel vor der

Küste von Marseille. Heute ist es eine Touristen-

Attraktion.

Spion

jemand, der für einen Auftraggeber Geheimnisse

aufdeckt und Informationen beschafft

Verbündete

Mehrere Menschen, die sich zu einem Bündnis

zusammenschließen. Diese Verbündeten

Monsieur

Französische Anrede „Herr“.

Kutsche

von Pferden gezogener, meist geschlossener Wagen

zur Beförderung von Personen

Quelle

Alexandre Dumas: Der Graf von Monte Christo. Spaß am Lesen Verlag. Münster 2017.

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 16.01.2019

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