In Einfacher Sprache
Herausgegeben vom Spaß am Lesen Verlag
Inhaltsverzeichnis
Alexandre Dumas hat ein Buch geschrieben.
Das Buch heißt: Der Graf von Monte Christo.
Das Buch gibt es jetzt auch in Einfacher Sprache.
In unserer Bibliothek können Sie
in das Buch hinein-lesen.
Sie finden hier die ersten Seiten von dem Buch.
Das ganze Buch können Sie für 9,50 Euro bestellen.

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Einige Wörter sind fett geschrieben.

Das sind schwere Wörter.
Die schweren Wörter werden in einer Wörter-Liste erklärt.
Die Wörter-Liste finden Sie am Ende von diesem Text.
Alexandre Dumas wurde 1802 in Frankreich geboren.
Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. Dumas
erhielt keine gute Schulbildung. Schon mit 14 Jahren
musste er arbeiten gehen.
Der Graf von Monte Christo erschien zwischen
1844 und 1846 als Fortsetzungs-Roman in einer
Zeitschrift. Die Geschichte handelt von Edmond
Dantès. Er ist ein Seemann, der unschuldig im
Gefängnis landet. Doch es gelingt ihm zu fliehen.
Danach schwört Edmond Rache. Rache an denen,
die für seine Haft verantwortlich sind. Edmond
bereitet sich gut vor und plant seine Rache genau.
Der Graf von Monte Christo ist ein Abenteuer-Roman
für Leser in jedem Alter. Die Geschichte hat viele
überraschende Wendungen und Verwicklungen. Es
kommen viele verschiedene Personen vor. Eine Liste
der Personen finden Sie auf Seite 5.
Anmerkung von bidok:
Eine Liste der Personen finden Sie auf den nächsten Seiten.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1815: Der frühere
Kaiser von Frankreich, Napoleon Bonaparte,
befindet sich auf der italienischen Insel Elba.
Man hatte ihn dorthin verbannt. Napoleon
gelingt schließlich die Flucht von der Insel
und die Rückkehr nach Frankreich. Dort wird er
wieder Kaiser von Frankreich – für 100 Tage.
Der bisherige König muss deshalb das Land verlassen.
Napoleon wird später aber erneut verbannt.
Und der König kehrt zurück auf den Thron.
Die Menschen, die dem König treu sind, heißen
Royalisten. Und diejenigen, die Napoleon
unterstützen, Bonapartisten.
Alexandre Dumas ist auch bekannt für seinen
Roman Die drei Musketiere. Auch diese Geschichte
wurde zuerst in einer Zeitschrift veröffentlicht.
Dumas verdiente viel Geld mit seinen Romanen.
Er baute ein Haus und nannte es das „Schloss von
Monte Christo“. Später musste er das Haus jedoch
verkaufen, weil ihm das Geld ausgegangen war.
In den letzten Jahren seines Lebens war Dumas viel
auf Reisen. Er war in ganz Europa unterwegs.
1870 starb er im Alter von 68 Jahren in Frankreich.
Edmond Dantès: Seemann,
später Graf von Monte Christo.
Tritt außerdem auf als: Vater Busoni
und Sindbad, der Seefahrer
Familie Morcerf
Fernand: Cousin von Mercedes, armer Fischer,
später Graf von Morcerf
Mercedes: Edmonds Verlobte,
später Frau von Fernand
Albert de Morcerf: Sohn von Fernand de Morcerf
und Mercedes
Familie Danglars
Danglars: Schiffskamerad von Edmond,
später Baron Danglars
Baronin Danglars: Frau von Baron Danglars
Eugénie Danglars: Tochter von Danglars
Familie Villefort
Gérard de Villefort: Staatsanwalt des Königs
Noirtier: Villeforts Vater
Renée de Villefort: erste Frau von Villefort,
Mutter von Valentine
Marquis de Saint-Méran: Vater von Renée de
Villefort, Schwiegervater von Villefort
Valentine: Villeforts Tochter aus erster Ehe
Héloise de Villefort: zweite Frau von Villefort,
Mutter von Eduard
Eduard: Villeforts Sohn aus zweiter Ehe
Benedetto: Villeforts Sohn aus einer früheren
Liebschaft mit der Baronin Danglars.
Tritt außerdem auf als: Andrea Cavalcanti
Familie Morrel
Pierre Morrel: Kapitän und Reeder, Vater von
Maximilien Morrel
Maximilien Morrel: Sohn von Pierre Morrel
Weitere Personen
Caderousse: Nachbar von Edmond Dantès
Vater Faria: Mitgefangener von Edmond im
Gefängnis von Kastell If
Franz d´Épinay: Freund von Albert de Morcerf
Major Cavalcanti: eigentlich ein armer Mann,
der sich als Vater von Andrea Cavalcanti verkleidet
Bertuccio: Diener von Edmond Dantès
Ali: weiterer Diener von Edmond Dantès
Ende Februar 1815 legte ein Schiff im Hafen von
Marseille an, einer Stadt in Süd-Frankreich.
Mit auf dem Schiff war der Seemann Edmond Dantès.
Er war knapp 20 Jahre alt, groß gewachsen, hatte
dunkles Haar und dunkle Augen. Und er war ein
schlauer Bursche. Er war außerdem der glücklichste
Mann der Welt. Denn er war verlobt mit Mercedes,
einem schönen Mädchen aus Spanien. Schon bald
sollten die beiden heiraten.
Doch Edmond ahnte nicht, dass sich sein Leben bald
für immer verändern würde.
Und das nur, weil er dem Kapitän seines Schiffes einen
letzten Gefallen getan hatte: Er hatte für ihn einen
Brief für Napoleon auf der Insel Elba abgeliefert.
Und dort einen neuen Brief erhalten, den er jetzt nach
Paris bringen sollte …
Nach der Ankunft im Hafen von Marseille besuchte
Edmond zuerst seinen alten Vater.
Danach wollte er nur eins:
So schnell wie möglich seine Verlobte Mercedes
wiedersehen.
Sein Schiffskamerad Danglars traf sich mit
Edmonds Nachbar Caderousse im Wirtshaus.
Die beiden tranken viel Wein zusammen.
Bei ihnen saß noch ein anderer junger Mann: Fernand.
Auch er war in Mercedes verliebt.
„Trinken wir auf Edmond Dantès!“, rief Danglars
und hob sein Glas.
„Auf den Mann, der bald der neue Kapitän sein wird.
Und der Ehemann der schönen Mercedes!“
Fernand warf vor Wut sein Glas zu Boden, als er
Edmonds Namen hörte.
„Mercedes hat mir einmal gesagt:
Wenn Edmond stirbt, bringt sie sich um", sagte
Fernand.
„Nun, er muss ja nicht gleich sterben“, meinte
Danglars hinterlistig.
„Man könnte ja dafür sorgen, dass er eingesperrt
wird.
Dass er hinter Gittern landet.
Dann wäre er aus dem Weg, nicht wahr?“
„Und dann könnte ich Kapitän werden“, dachte
Danglars.
„Aber wenn jemand aus dem Gefängnis kommt,
will er Rache“, meinte Caderousse.
„Außerdem … ich mag Edmond Dantès.
Also Schluss mit diesem Geschwätz.
Sie sind ja betrunken, Danglars.“
Doch Danglars fuhr fort: „Sie wissen ja, Caderousse,
dass Edmond einen Brief zu Napoleon gebracht hat.
Wenn ich nun dem Staatsanwalt erzähle, dass
Edmond ein Spion ist?
Ein Spion, der für Napoleon Bonaparte arbeitet?
Ich ändere einfach meine Handschrift …“
Danglars fing an zu schreiben:
Hiermit beschuldigen wir Edmond Dantès des
Verrats.
Er hat einen Brief zu Napoleon Bonaparte nach Elba
gebracht.
Und von dort einen Brief für Napoleons Verbündete in
Paris mitgenommen.
Wenn Sie ihn verhaften, werden Sie diesen Brief bei
ihm finden.
Danglars tat so, als hätte er den Brief zum Spaß
geschrieben.
Er zerknüllte den Brief und warf ihn auf den Boden.
Dann stand er auf und nahm Caderousse beim Arm.
Wankend verließen die beiden Männer das
Wirtshaus.
Als Danglars sich noch einmal umdrehte, sah er, wie
Fernand das zerknüllte Papier vom Boden aufhob.
Wie er es schnell in die Tasche steckte und
verschwand.
„Gut, gut“, dachte Danglars zufrieden. "Dann warten
wir mal ab, was passieren wird."
Schon am nächsten Tag sollten Edmond und
Mercedes heiraten.
Die Gäste hatten sich bereits zur Trauung versammelt.
Auch Caderousse, Danglars und Fernand waren da.
Niemandem fiel auf, wie unruhig Fernand war und
wie er schwitzte.
Plötzlich klopfte es dreimal laut an der Tür.
Ein Mann in Uniform trat ein, gefolgt von einigen
Soldaten.
Er rief: „Monsieur Dantès!
Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes!“
„Aber warum denn?“, fragte Edmond, der beim
Anblick des Mannes ganz blass geworden war.
„Das weiß ich nicht, mein Herr.
Sie werden es in Ihrem ersten Verhör erfahren.“
„Oh nein“, flüsterte Caderousse Danglars zu.
„Hat das etwas mit Ihren Scherzen gestern zu tun?
Wenn ja, dann war das ein grausamer Scherz.“
„Ich habe den Brief doch zerrissen“, antwortete
Danglars.
„Nein, das haben Sie nicht! Sie haben ihn nur
zerknüllt!“
„Halten Sie den Mund, Caderousse!“, zischte
Danglars.
„Sie waren viel zu betrunken, um das zu erkennen.“
Die Soldaten nahmen Edmond in einer Kutsche mit.
Alle waren wie betäubt.
Nur Mercedes’ Weinen war zu hören.
Aber einer der Gäste verfolgte die Kutsche.
Es war Morrel, der Besitzer des Schiffes, auf dem
Edmond arbeitete.
Er wollte unbedingt wissen, was passiert war.
Quer durch Marseille verfolgte er die Kutsche.
Als er herausfand, warum Edmond verhaftet wurde,
war er schockiert.
Rasch kehrte er zu den Hochzeitsgästen zurück.
Mit schlechten Nachrichten.
„Meine Freunde“, begann Morrel, „die Sache ist
ernster, als wir dachten.
Man glaubt, dass Edmond ein Spion von Napoleon
Bonaparte ist.“
Mercedes schrie auf. Edmonds Vater ließ sich
kraftlos in einen Stuhl sinken.
„Danglars“, murmelte Caderousse, „Sie haben mich
belogen.
Das war ein wirklich böser Streich.“
Monsieur de Villefort war ein glücklicher Mann.
Er war erst 26 Jahre alt und schon Staatsanwalt.
Außerdem war er mit einem reichen Mädchen aus
einer einflussreichen Familie verlobt.
Er liebte sie und wollte sie heiraten.
Villefort unterstützte den König.
Er war ein echter Royalist.
Für Bonapartisten hatte er nichts übrig.
Als Edmond in Villeforts Büro geführt wurde, war er
blass, aber ganz ruhig.
„Ich habe nichts getan“, dachte er bei sich.
„Erzählen Sie mir etwas von sich“, begann Villefort.
Und von Ihren politischen Ansichten.
Es wird behauptet, Sie unterstützen Napoleon!“
Darauf antwortete Edmond:
„Ich muss zugeben, dass ich gar keine politischen
Ansichten habe.
Drei Dinge sind mir wichtig:
Ich liebe meinen Vater, achte Monsieur Morrel
und verehre meine Verlobte Mercedes.
Viel mehr habe ich nicht zu sagen.“
„Geben Sie mir den Brief, den Sie auf Elba
bekommen haben“, befahl Villefort.
„Dann lasse ich Sie gehen.“
„Er muss bei den Papieren sein, die mir
abgenommen wurden“, meinte Edmond.
„An wen war der Brief adressiert?“, fragte Villefort.
„An einen Monsieur Noirtier in Paris“, antwortete
Edmond. „Kennen Sie ihn?“
Villefort wurde plötzlich ganz blass. „Nein!“, rief er.
Fieberhaft wühlte er in dem Haufen Papier auf
seinem Schreibtisch.
Als er den Brief endlich fand, las er ihn und warf ihn
ins Feuer.
„Was Sie am meisten belastet ist dieser Brief“,
sagte Villefort.
„Und wie Sie sehen, habe ich ihn vernichtet.
Erzählen Sie niemandem davon.“
Edmond warf Villefort einen dankbaren Blick zu.
Danach wurde er abgeführt und in eine Zelle
gebracht.
In der nächsten Nacht holte man ihn mit einer
Kutsche ab.
Edmond stieg ein, denn er war sicher, dass Villefort
die Kutsche geschickt hatte.
Um ihn nach Hause bringen zu lassen.
Doch stattdessen brachte man ihn zum Hafen
und führte ihn zu einem Boot.
„Wohin bringen sie mich nur?“, wunderte sich
Edmond. „Nun, ich habe nichts zu befürchten.
Villefort hat mir sein Wort gegeben.“
Man ruderte Edmond hinaus aufs Meer.
In der Dunkelheit konnte er nichts erkennen.
Dann näherte sich das Boot dem Ufer.
„Mein Gott!“, rief Edmond. „Das ist ja das Gefängnis,
Kastell If!
Nur politische Gefangene werden hierhergebracht!
Warum bringen Sie mich an diesen schrecklichen
Ort?“
Doch niemand antwortete auf seine Fragen.
Als er später in seinem dunklen, feuchten Kerker
saß, packte ihn die Verzweiflung.
verbannen
zur Strafe aus dem Land weisen und nicht
zurückkehren lassen
Staatsanwalt
Anwalt, der die Interessen des Staates vertritt
Reeder
Unternehmer in der Schiff-Fahrt oder Schiffs-
Besitzer
Kastell If
(französisch: Château d’If): War früher eine Festung
mit Gefängnis auf einer Felseninsel vor der
Küste von Marseille. Heute ist es eine Touristen-
Attraktion.
Spion
jemand, der für einen Auftraggeber Geheimnisse
aufdeckt und Informationen beschafft
Verbündete
Mehrere Menschen, die sich zu einem Bündnis
zusammenschließen. Diese Verbündeten
Monsieur
Französische Anrede „Herr“.
Kutsche
von Pferden gezogener, meist geschlossener Wagen
zur Beförderung von Personen
Quelle
Alexandre Dumas: Der Graf von Monte Christo. Spaß am Lesen Verlag. Münster 2017.
bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet
Stand: 16.01.2019