Projektbericht

"Zwischenschritte - Von der Schule zum Beruf"

Themenbereiche: Arbeitswelt
Textsorte: Bericht
Releaseinfo: Ein Projekt von biv integrativ - Akademie für integrative Bildung und dem Fonds soziales Wien, Projektkoordinatoren DSA Robert Bacher Harald Motsch
Copyright: © Beate Dietmann, Beatrix Eder-Gregor, Ilona Weigl 2008

1. Ausgangsituation

Jugendliche mit kognitiver Behinderung bzw. psychischer Erkrankung benötigen spezielle Unterstützungsformen um eine Chance auf Integration in den 1. Arbeitsmarkt zu haben. Gefördert über Arbeitsmarktservice, Bundessozialamt und Fonds Soziales Wien werden zu diesem Zweck unterschiedliche Maßnahmen in Form von Projekten angeboten. Trotz dieser Bemühungen gibt es eine große Zahl von Jugendlichen, die nach der Schule (entweder sofort oder nach Versuchen in verschiedenen Projektmaßnahmen) einen Antrag auf Beschäftigungstherapie stellen.

2007 wurden 280 Erstanträge von Jugendlichen unter 24 Jahren gestellt und 232 bewilligt. 209 Jugendliche sind im Jahr 2007 erstmalig in die Beschäftigungstherapie bei einer anbietenden Einrichtung eingetreten.

Der Fonds Soziales Wien geht davon aus, dass für einen Teil der Jugendlichen, bei entsprechender Förderung, eine Biografie außerhalb der Beschäftigungstherapie möglich ist und dass die Entscheidung zur Beschäftigungstherapie teilweise aus Mangel an Alternativen oder aus einem Versorgungswunsch der Angehörigen getroffen wird. Gleichzeitig lässt sich aus der langjährigen Erfahrung des Fonds Soziales Wien und aus internationalen Untersuchungen ableiten, dass eine Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt umso unwahrscheinlicher wird, je länger die Verweildauer in der Beschäftigungstherapie ist.

Es stellt sich daher die Frage, welche Maßnahmen gesetzt werden können, damit Jugendliche, die einen Antrag auf Bewilligung zur Beschäftigungstherapie stellen, nicht sofort eine diesbezügliche Bewilligung bekommen und in eine Einrichtung der Beschäftigungstherapie eintreten, sondern zunächst Angebote der Nachreifung und Weiterentwicklung erhalten, die eine Integration in den 1. Arbeitsmarkt unterstützen bzw. überhaupt erst ermöglichen.

Geht man von den Folgekosten aus, welche ein sofortiger Eintritt in die Beschäftigungstherapie nach sich zieht (lebenslange Kosten für die Beschäftigungstherapiemaßnahme und Kosten für die Sozialhilfe) stellt jeder erfolgreiche Fall der Integration in den Regelarbeitsmarkt ein beträchtliches Einsparungspotenzial für die öffentliche Hand und somit für die SteuerzahlerInnen dar.

Aus der Sicht der Betroffenen ermöglicht eine größere Wahlmöglichkeit im Angebot die Chance einer echten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Vergleich zur Betreuung in Spezialeinrichtungen. Insbesondere seit die Schulausbildung zunehmend in Integrationsklassen erfolgt, ist eine Fortführung dieses Weges in der Berufslaufbahn nur logisch.

Zum Thema Jugendliche mit kognitiver Behinderung bzw. psychischer Erkrankung, deren Bedarf an nachschulischen Angeboten bzw. deren Möglichkeiten zur Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt, haben im Laufe der letzten 3 Jahre viele ExpertInnen in verschiedenen Arbeitsgruppen Gedanken und Erfahrungen gesammelt und Notwendigkeiten erarbeitet. Neben zahlreichen schriftlichen Ergebnissen und Protokollen liegen auch einige wissenschaftliche Berichte zu diesem Thema vor.

2. Auftragsdefinition

Der Fonds Soziales Wien beauftragt biv integrativ im Juni 2007 mit der Erstellung eines Konzeptes für eine Maßnahme zum Übergang Schule-Beruf für Jugendliche mit kognitiver Behinderung sowie Jugendliche mit psychischer Erkrankung, welche derzeit noch nicht in der Lage sind an AMS und BSB geförderten Projekten teilzunehmen und mangels Alternativen in die Beschäftigungstherapie eintreten. Ziel der Maßnahme sollte es sein, durch Nachreifung, Entwicklung der Persönlichkeit und Nachholen schulischer Bildung den Jugendlichen in weiterer Folge eine Aufnahme in ein Projekt der beruflichen Integration zu ermöglichen.

Als Basis der Konzeptentwicklung wurden die Unterlagen des Arbeitskreises Übergang Schule-Beruf (Bundessozialamt 2005) herangezogen. Die Ergebnisse daraus sollten anschließend von einer externen Arbeitsgruppe überarbeitet und ergänzt werden. Die Arbeitsgruppe sollte aus ExpertInnen aus Einrichtungen der Beschäftigungstherapie sowie aus dem Bereich der beruflichen Integration zusammengesetzt sein.

Nach einer ersten Sitzung der Arbeitsgruppe sowie weiterführenden Gesprächen mit VertreterInnen aus dem Bereich der beruflichen Integration wurde deutlich, dass eine Aufnahme in Projekte der beruflichen Integration für die Mehrheit der vom Fonds Soziales Wien geförderten Zielgruppe schwierig ist. Durch die sehr engen Vorgaben des Fördergebers Bundessozialamt (Projektdauer in der Regel ein bis eineinhalb Jahre - Zielerreichung durch Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Dienstverhältnis von mind. 20 Wochenstunden für 50% der TeilnehmerInnen) müssen die Projekte zur beruflichen Integration eine Selektion bei der Aufnahme durchführen und können nur jene Jugendlichen aufnehmen bei denen eine Zielerreichung im geförderten Zeitraum absehbar ist.

In weiterer Folge wurde daher der Auftrag an biv integrativ um folgende Aufgaben ergänzt:

  • Erstellung eines Überblicks über die wesentlichen Forderungen und Notwendigkeiten, die von ExpertInnen als essenziell für ein erfolgreiches Maßnahmenangebot für die oben genannte Zielgruppe gesehen werden.

  • Zusammenfassung aller bisherigen Arbeitsgruppenergebnisse zu diesem Thema und Aufarbeitung der wesentlichen Literatur.

  • Erstellung eines Kriterienkatalogs inkl. Checkliste für solche Maßnahmenangebote.

Für die Durchführung oben genannter Aufgaben wurde ein Zeitraum von 6 Monaten (Oktober

2007 bis März 2008) anberaumt.

3. Vorgehensweise

Zur Erfüllung oben genannter Aufgaben wurden folgende Arbeitsschritte unternommen:

  • Klärung der Zielgruppen

  • Sichtung und Zusammenfassung von Projektberichten und Ergebnissen aus Arbeitsgruppen und Tagungen

  • Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Arbeitsgruppentreffens von ExpertInnen aus Beschäftigungstherapie, Clearing, beruflicher Integration und Jugendpsychiatrie

  • Einzelgespräche mit ExpertInnen zu gezielten Fragestellungen, die sich aus den Arbeitsgruppenergebnissen und schriftlichen Unterlagen ergaben

  • Sichtung und Zusammenfassung wesentlicher wissenschaftlicher und methodischer Arbeiten zum Thema

  • Genaue Darstellung der wesentlichen Kriterien, die für Maßnahmenangebote beachtet werden müssen unter Einarbeitung der ExpertInnenmeinungen

  • Erstellen einer Checkliste für Maßnahmenangebote

  • Erstellung eines Konzeptes für eine Maßnahme zum Übergang Schule-Beruf für Jugendliche

  • Regelmäßige Absprachen und Koordination mit den Vertretern des Fonds Soziales Wien

4. Festlegung der Zielgruppen

In einigen Gesprächen mit dem Auftraggeber aber auch der Arbeitsgruppe "Zwischenschritte" zeigte sich, dass die Zielgruppe einer noch genaueren Festlegung bedurfte. Daraus ergab sich die Notwendigkeit eines weiteren Gespräches mit ExpertInnen. Ziel war es, die Zielgruppen für das vorliegende Konzept noch einmal zu hinterfragen und möglichst genau festzulegen. Aus den Erhebungen der Koordinationsstelle und den Erfahrungen der Clearingstelle "wuk clearing plus" konnten folgende Darstellungen erarbeitet werden. In Grafik 1 werden die Zielgruppen und deren derzeitige Verläufe dargestellt. Grafik 2 stellt eine Prognose dar, wie sich die Verläufe nach Einführung einer zusätzlichen Integrationsmaßnahme verändern könnten.

Grafik 1: Ist-Situation

Farblich hinterlegt sind jene Bereiche, in denen derzeit die Mehrheit der jeweiligen Zielgruppe verweilt.

4.1. Erläuterung zu Grafik 1

Bei der für das Projekt in Frage kommenden Zielgruppe handelt es sich um 3 Gruppen von SchulabgängerInnen:

1. Gruppe:

SchülerInnen mit kognitiver und mehrfacher Behinderung, die nach dem SSO-Lehrplan unterrichtet werden.

Der Verlauf dieser Gruppe zeichnet sich folgendermaßen: Sehr viele stellen gleich nach Abschluss der Schule einen Antrag auf Beschäftigungstherapie. Einige kommen ins Clearing und werden - mangels anderer Möglichkeiten - ebenfalls an die Beschäftigungstherapie weiterverwiesen bzw. "gehen verloren". Vereinzelt finden diese Jugendlichen auch in den Berufsvorbereitungslehrgängen (BVL) Platz.

2. Gruppe:

SchülerInnen mit Lernbehinderungen und kognitiver Behinderung, die (zum Teil) nach dem ASOLehrplan unterrichtet werden (also SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf).

Ein hoher Prozentsatz diese Gruppe wird über das Clearing erfasst. Von dort geht ein großer Anteil in die BVLs bzw. in Projekte zur beruflichen Integration (BSB- und AMS-Angebote). Einige werden auf den 1. Arbeitsmarkt vermittelt. Sehr wenige aus dieser Gruppe stellen gleich einen Antrag auf Beschäftigungstherapie.

Allerdings gibt es einen nicht unwesentlichen Anteil von Jugendlichen, die aus den BVLs bzw. BSB- und AMS-Projekten vorzeitig ausscheiden oder die nach Abschluss der jeweiligen Schulung den Sprung in den 1. Arbeitsmarkt nicht schaffen. Diese Gruppe stellt früher oder später auch einen Antrag auf Beschäftigungstherapie.

3. Gruppe:

SchülerInnen mit psychischer Erkrankung, die ohne sonderpädagogischem Förderbedarf aus Hauptschule bzw. Gymnasium kommen oder auch (zum Teil) nach dem SO-Lehrplan unterrichtet wurden.

Für diese Gruppe finden sich derzeit die wenigsten adäquaten Angebote. Viele brechen aufgrund ihrer Erkrankung die Schule ab oder sind dort so auffällig, dass eine weitere Ausbildung unter den derzeitigen Bedingungen undenkbar ist. Kommen sie ins Clearing, so werden wenige in Projekte der beruflichen Integration vermittelt. Der Großteil aber fällt aus allen Maßnahmenangeboten heraus bzw. findet dort nicht hinein. D.h. dass dieser Gruppe zurzeit kaum andere Möglichkeiten offen stehen, als um Bewilligung zur Beschäftigungstherapie einzureichen. Aufgrund fehlender bedürfnisgerechter Angebote ist allerdings auch dieser Weg ein schwieriger.

Grafik 2: Prognose - Verlauf der Zielgruppen nach Einführung eines zusätzlichen Angebotes zur Nachreifung

Nach Einführung eines zusätzlichen Angebotes zur Nachreifung würden sich die Verläufe der einzelnen Gruppen verschieben. Farblich hinterlegt sind jene Bereiche, in denen sich zukünftig die Mehrheit der jeweiligen Zielgruppe finden könnte.

4.2. Erläuterung zu Grafik 2

1. Gruppe:

SchülerInnen mit kognitiver und mehrfacher Behinderung, die nach dem SSO-Lehrplan unterrichtet werden.

Nach Teilnahme an einem zusätzlichen Angebotes zur Nachreifung könnten einige dieser Jugendlichen voraussichtlich an ein Projekt der beruflichen Integration vermittelt werden. Auch der Eintritt in ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis am 1. Arbeitsmarkt wäre denkbar, wobei hier sowohl eine kontinuierliche Integrationsbegleitung als auch eine zusätzliche Tages-/ Wochenstruktur für die verbleibende Zeit mitbedacht werden müssen.

2. Gruppe:

SchülerInnen mit Lernbehinderungen und kognitiver Behinderung, die (zum Teil) nach dem ASOLehrplan unterrichtet werden (also SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf).

Ein Angebot der Nachreifung wäre eine zusätzliche Chance vor allem für jene Jugendlichen, die grundsätzlich für ein Projekt der beruflichen Integration in Frage kommen, wo aber aufgrund der limitierten Projektdauer ein erfolgreicher Abschluss bzw. eine Vermittlung auf den 1. Arbeitsmarkt nicht wahrscheinlich ist.

3. Gruppe:

SchülerInnen mit psychischer Erkrankung, die ohne sonderpädagogischem Förderbedarf aus Hauptschule bzw. Gymnasium kommen oder auch (zum Teil) nach dem SO-Lehrplan unterrichtet wurden

Für diese Gruppe wäre ein Angebot der Nachreifung, Stabilisierung und Weiterentwicklung besonders erforderlich. Anschließend ist sowohl eine Vermittlung in ein Projekt der beruflichen Integration als auch auf den 1. Arbeitsmarkt (Teilzeit mit Integrationsbegleitung) denkbar. Trotzdem muss auch für diese Gruppe ein Beschäftigungsangebot überlegt werden, das den erkrankungsspezifischen Gegebenheiten angepasst ist.

4.3. Mögliche Zielgruppen

Aufgrund dieser Erhebung kristallisieren sich folgende Zielgruppen für mögliche Maßnahmenangebote zur Nachreifung heraus:

  • Jugendliche mit kognitiver/mehrfacher Behinderung mit SSO, die die Voraussetzungen für die Entwicklung einfacher berufsspezifischer Kompetenzen mitbringen.

  • Jugendliche mit Lernbehinderungen, denen die Zeit zur Nachreifung in den BVLs und Projekten zur beruflichen Integration (Dauer fast immer nur 10-12 Monate) zu kurz ist bzw. die aufgrund der hohen Eingangsvoraussetzungen dort keine Aufnahme finden. Eine Maßnahme, die eine gezielte Förderung im persönlichkeitsbildenden und berufsspezifischen Sinn in längerer Dauer (bis zu 3 Jahre) ermöglicht, bietet hier bessere Entwicklungschancen.

  • Jugendliche mit psychischer Erkrankung, die aufgrund ihrer Problematik den Belastungen und Anforderungen der BVLs und Projekten zur beruflichen Integration nicht gerecht werden können, aber bei flexibleren, längerfristigen Angeboten ihre Chance auf Stabilisierung, Weiterentwicklung und berufliche Integration wahrnehmen können.

4.4. Auswahl der Zielgruppe für die jeweiligen Maßnahmenangebote

Neben Zuweisungsvorschlägen der Clearingstellen müssten bei Antragstellung auf BT-Bewilligung Eignungstests bzw. Überprüfungen der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Jugendlichen durchgeführt sowie deren Neigungen und Interessen erhoben werden.

5. Projektberichte, Arbeitsgruppenergebnisse, Tagungen, Literatur

5.1. Projektberichte und Ergebnisse aus Arbeitsgruppen

Folgende Projektberichte und Ergebnisse aus Arbeitsgruppen und Tagungen wurden gesichtet und zusammengefasst:

  • Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland - Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife. April 2006

  • Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen, Maßnahmen für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, bmsg 2004

  • Bundessozialamt Wien, Verbesserung der Rahmenbedingungen der beruflichen Erstintegration junger Menschen mit Behinderung in Wien, Projektbericht der Klausur bsb 2006

  • Bundessozialamt Wien, Protokolle der Arbeitsgruppen "Verbesserung der Rahmenbedingungen der beruflichen Erstintegration junger Menschen mit Behinderung in Wien", bsb 2006

  • Gabrle Susanne, Hofer Ingrid: Abschlussbericht "Projektvorbereitung Koordinationsstelle AMS, BSB, FSW", Juli 2007

  • Gabrle Susanne, Hofer Ingrid: Bericht der Koordinationsstelle zur Situation von jungen Menschen mit psychischer Erkrankung in Wien, November 2007

  • Protokoll der Arbeitsgruppe "Berufliche Integration von jungen Menschen mit psychischer Erkrankung", 3. Oktober 2007

  • Schöne neue Arbeitswelt - Auswirkungen der sich verändernden Beschäftigungsformen auf das psychische Befinden sowie mögliche Bewältigungsstrategien. Eine Veranstaltung von IST Laube und Institut zur beruflichen Integration, Technisches Museum, 7. März 2008

  • Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft, IBEA Integrative Berufsorientierung - Integrative Berufsausbildung. Kompetenzbilanz - wirksame Methode zum Sichtbarmachen von Wissen, Können, Persönlichkeit, EQUAL-Entwicklungspartnerschaft, Graz 2007

Alle Ergebnisse sind in Kapitel 3 eingeflossen (siehe dort).

5.2. Durchführung, Vor- und Nachbereitung eines Arbeitsgruppentreffens

Das Arbeitsgruppentreffen fand am 29.11.2007 in der Volkshochschule Meidling statt.

20 ExpertInnen aus den Bereichen Beschäftigungstherapie, Clearing, Projekte der beruflichen Integration, Koordinationsstelle AMS, BSB und FSW sowie Jugendpsychiatrie nahmen am Treffen teil. (TeilnehmerInnenliste und Protokoll im Anhang)

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen und einer Präsentation der Ziele und Inhalte des Projektes, wurde in Kleingruppen zu folgenden Themen gearbeitet:

  • Welche Fähigkeiten/Fertigkeiten/Kompetenzen müssen junge Menschen mit Behinderung mitbringen, damit eine berufliche Integration gelingen kann.

  • Welche Defizite werden bei Jugendlichen festgestellt, bei denen eine berufliche Integration nicht möglich ist und die in eine Beschäftigungstherapie aufgenommen werden.

Die einzelnen Fähigkeiten bzw. Defizite wurden auf Kärtchen geschrieben, auf Moderationswänden gesammelt und im Plenum zusammen getragen.

In einem nächsten Schritt wurde gemeinsam im Plenum zum Thema Bedürfnisse gearbeitet: Welche besonderen Anforderungen haben Jugendliche mit kognitiver Behinderung/psychischer Erkrankung und wie kann eine Maßnahme der Berufsvorbereitung diesen gerecht werden?

Alle Bedürfnisse wurden auf Kärtchen geschrieben und auf eine Moderationswand gepinnt.

Bei allen den genannten Fähigkeiten/Defiziten/Bedürfnissen wurde - wenn notwendig - eine Unterscheidung in psychische Erkrankung bzw. kognitive Behinderung vorgenommen.

Die genannten Fähigkeiten/Bedürfnisse fließen in Kapitel 6 (Kriterien für Maßnahmenangebote) ein.

5.3. Einzelgespräche mit ExpertInnen

Mit folgenden ExpertInnen wurden zu konkreten Fragestellungen, die sich aus den Erfahrungen der oberen Punkte ergeben haben, Gespräche geführt:

  • Elisabeth Tschann, Projekt "Spagat" des Instituts für Sozialdienste in Vorarlberg

  • Monika Hänslin, Outplacement des Projektes Jobfabrik der Volkshilfe Wien

  • Christine Sonntag, Projektleitung der Clearingstelle für Jugendliche mit psychischen Behinderungen von wuk Wien

  • Susanne Gabrle und Ingrid Hofer, MitarbeiterInnen der Koordinationsstelle AMS-BSB-FSW

  • Andreas Jesse, Geschäftsführer von autArK Kärnten

  • Andreas Pollak, Geschäftsführer von Potenzial Jugend, Wien

  • Karin Rossi, Geschäftsführerin des Instituts zur beruflichen Integration, Wien

  • Oliver König, Heil- und Sonderpädagogik, Universität Wien

  • Susanna Stoik, Arbeitsassistenz Wien

  • Martina Gondeck, Arbeitsassistenz Wienwork

Die Ergebnisse wurden in Kapitel 6 eingearbeitet (siehe dort)

5.4. Wissenschaftliche und methodische Arbeiten zum Thema

Folgende theoretischen Arbeiten zum Thema lieferten Ergänzungen bzw. Bestätigungen und wurden ebenfalls in Kapitel 6 eingearbeitet (siehe dort):

  • Doose, Stefan: Persönliche Zukunftsplanung "I want my dream", BA GUB 2003

  • Fasching, H., Niehaus M.: Berufliche Integration von Jugendlichen mit Behinderung: Synopse zur Ausgangslage an der Schnittstelle von Schule und Beruf. In M. Kipp und W. Seyd (Hrsg.), Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Ausgabe 6: Förderung benachteiligter und behinderter Jugendlicher

  • Fasching, H., Niehaus M.: Qualität und Integration. In Feyerer, Ewald und Prammer, Wilfried (Hrsg.), Beiträge zum 8. PraktikerInnenforum. Linz Universitätsverlag Trauner 2004.

  • Wetzel, G., Wetzel P.: Übergang von der Schule ins Berufsleben bei Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Was können wir aus internationalen Erfahrungen lernen? In: Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft 2/2001

6. Kriterien für Maßnahmenangebote

Aus den gesichteten Berichten und wissenschaftlichen Arbeiten sowie aus den Gesprächen mit ExpertInnen und Ergebnissen von Arbeitsgruppen lassen sich folgende Kriterien zusammenfassen, die für ein Maßnahmenangebot als wesentlich erachtet werden:

6.1. Dauer der Maßnahme

Der Faktor Zeit spielt bei Jugendlichen mit kognitiver Behinderung, denen es schwer fällt, sich auf neue Situationen einzustellen und Neues zu erlernen, eine große Rolle. Insofern sind kurze Projektlaufzeiten bei der Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt ein besonderes Hemmnis, das solche Jugendliche selektiv ausscheidet. (vgl. bmsg 2004, Projektbericht Klausur bsb 2006, Protokolle der AG bsb 2006) ExpertInnen fordern daher eine Ausdehnung der Maßnahme auf mindestens 3 Jahre. (vgl. Projektbericht Klausur bsb 2006)

Auch bei Jugendlichen mit psychischer Erkrankung muss ein weit größerer Zeitraum geplant werden, als dies bei anderen Behinderungen erforderlich ist. Gleichzeitig benötigt diese Zielgruppe flexiblere Rahmenbedingungen wie z.B. höhere Fehlzeittoleranzen. Durch ein Zeitkonto, das den TeilnehmerInnen im Rahmen einer Maßnahme zur Verfügung gestellt wird, könnte auch bei krankheitsbedingten Ausfällen eine max. Verweildauer ermöglicht werden. Weiters sollte auch ein Umstieg in eine andere Maßnahme bzw. in eine Berufsausbildung oder Arbeitsvermittlung möglich sein. (vgl Gabrle/Hofer, Projektbericht Klausur bsb 2006, Protokolle der AG bsb 2006)

6.2. Form und Umfang

Module

Notwendig wären modulare Angebote, die auf die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse von Jugendlichen Rücksicht nehmen (vgl. Gabrle/Hofer). Die modulare Form ermöglicht Personen mit einer psychischen Erkrankung auch bei krankheitsbedingten Ausfällen, die Ausbildung in Etappen zu absolvieren. Einzelne Module könnten bei Bedarf auch wiederholt werden. Für die Zielgruppe der Jugendlichen mit kognitiver Behinderung ist dies wichtig, da sie oft längere Zeit bzw. mehrmaliges Wiederholen brauchen, um neue Inhalte zu lernen.

Die Forderung nach modularen Angeboten wird auch in den Protokollen der Arbeitsgruppen der Klausur des Bundessozialamtes sehr deutlich (Protokolle der Arbeitsgruppe des Bundessozialamt 2006, S. 26)

Sowohl die flexible Dauer (siehe Punkt 1), die Ausbildungsmöglichkeiten in Etappen (Module) als auch die Etablierung von Peergroups werden im Bericht des Bundessozialamtes 2006 als wesentlich hervorgehoben.

Struktur und Arbeitszeiten

Da vielen Jugendlichen mit psychischer Erkrankung die Selbständigkeit und Eigenstrukturierung fehlt, ist es notwendig, ihnen eine Tages- und Wochenstruktur anzubieten. Dies wird derzeit nur von speziellen Kursmaßnahmen (BIKU, Cafe Max und Laube) bzw. von Einrichtungen der Beschäftigungstherapie angeboten. Während die einen für die Zielgruppe der Jugendlichen nur ein sehr geringes Platzkontingent anbieten, spricht das Angebot der Beschäftigungstherapie die Zielgruppe aufgrund der vorhandenen kognitiven Leistungsfähigkeit nicht an. (vgl. Gabrle/Hofer).

Gleichzeitig benötigen Jugendliche mit psychischen Erkrankungen aber auch flexiblere Bedingungen bei der Arbeitszeit. Gerade bei dieser Zielgruppe sollten Ruhezeiten, Rückzugsmöglichkeiten bei Überforderung, Arbeitsplanung vor und nach Krisen bei der Planung der Maßnahme mitgedacht werden. (vgl. Gabrle/Hofer). Laut Christine Sonntag, Leiterin von wuk clearing+ wäre es wünschenswert, wenn die Arbeitszeit zu Beginn sehr gering ist, und sich allmählich steigert.

Auch für Personen mit kognitiver Behinderung sollten die Arbeitszeiten individuell an die persönlichen Voraussetzungen der TeilnehmerInnen angepasst sein. Bei IFS Spagat etwa betragen die Arbeitszeiten zwischen 10 bis 20 Stunden in der Woche. Daneben wird gemeinsam mit der/dem Jugendlichen eine Wochenstruktur erarbeitet (Freizeitgruppen, Berufskundegruppen), wobei auch hier sehr individuelle Lösungen gesucht werden.

6.3. TeilnehmerInnen und TeilnehmerInnenzahlen

TeilnehmerInnen für die Maßnahmenangebote sind Jugendliche im Alter zwischen 16 und 24 Jahren mit kognitiver Behinderung, Lernbehinderung oder psychischer Beeinträchtigung, bei denen eine berufliche Integration (noch) nicht möglich ist.

Aufgrund der z.T. unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden Zielgruppen sollte sich eine Maßnahme entweder an Jugendliche mit kognitiver Behinderung ODER an Jugendliche mit psychischer Erkrankung richten. Eine Durchmischung der beiden Zielgruppen ist zu vermeiden.

Für beide Zielgruppen wird ein Bedarf an Angeboten gesehen. (Projektbericht Klausur bsb 2006)

Die max. TeilnehmerInnenzahl einer Maßnahme hängt wesentlich von den räumlichen Ressourcen ab. Gerade bei der Begleitung von Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen ist darauf zu achten, dass ausreichend räumliche Rückzugsmöglichkeiten gegeben sind.

Die Begleitung der TeilnehmerInnen sollte in Kleingruppen zu max. 6 Personen erfolgen.

6.4. Ressourcen & Rahmenbedingungen

Kontinuität

Bei den Bezugspersonen und dem Maßnahmenort ist ein Wechsel zu vermeiden bzw. längerfristig vorzubereiten (vgl. Gabrle/Hofer).

Kontinuität im Hinblick auf Bezugspersonen und Umgebung wird auch im Rahmen der Tagung "Schöne neue Arbeitswelt" als eine der wichtigsten Voraussetzungen in der Begleitung von Personen mit psychischer Erkrankung definiert.

Integrationsbegleitung

Ein Integrationsbegleitung muss zur Verfügung stehen und über ausreichende zeitliche Ressourcen verfügen.

Derzeit liegt die Vermittlungsquote von ArbeitsassistentInnen bei 10 Personen mit psychischer Erkrankung bzw. 15 Personen mit kognitiver Beeinträchtigung. Dadurch ergibt sich ein Betreuungsverhältnis, das sehr hoch ist und das dazu führt, dass die Betroffenen selbständig agieren und vieles auch alleine erledigen müssen. Gerade diese Selbständigkeit und Eigenstrukturierung fehlt jedoch vor allem Jugendlichen mit psychischer Erkrankung. Die Heranführung, Stabilisierung und das Trainieren von Selbständigkeit sind daher besonders wichtige Angebote für die eine Integrationsbegleitung ausreichend zeitliche Ressourcen haben sollte. Das erfolgreiche Modell der Arbeitsassistenz sollte daher an diese Zielgruppe adaptiert werden, indem das Betreuungsangebot intensiviert wird.

Auch das Institut für berufliche Integration bestätigt, dass nur wenige der von ihnen vermittelten Erwachsenen mit psychischer Erkrankung eine 100%ige Arbeitsleistung erbringen können. Es kann also davon ausgegangen werden, dass eine massive Unterstützung auch am Arbeitsplatz notwendig ist.

Beim Projekt SPAGAT des IFS Vorarlberg betreut eine Integrationsbegleitung zu Beginn der Arbeitsintegration ca. 5 Jugendliche mit kognitiver Behinderung. In der Erprobungsphase ist die Integrationsbegleitung ständig im Betrieb anwesend. Erst nach gelungener Eingliederung kann der Betreuungsschlüssel nach und nach auf max. 25 Jugendliche gesteigert werden. Bei IFS wird nach tatsächlich geleisteten Begleitungsstunden pro KundIn abgerechnet. Die Dauer der Begleitung ist NICHT befristet.

Weiters muss Coaching am Arbeitsplatz auch das soziale Umfeld mit bedenken und unter Umständen mit beeinflussen. (vgl. Gabrle/Hofer)

Einbeziehung des sozialen Umfelds

Das soziale Netzwerk hinter der/dem Jugendlichen ist für die dauerhafte Integration auf jeden Fall ausschlaggebend. Vor allem die Eltern üben einen entscheidenden Einfluss dahingehend aus, ob die berufliche Integration ihrer Kinder gelingt. Eine wesentliche Aufgabe einer Maßnahme ist es daher, die Kooperation der Eltern zu gewinnen, sie für die Bedeutung der beruflichen Integration ihrer Kinder zu sensibilisieren sowie diese bei ihren bereits vorgenommenen eigenen Anstrengungen zu entlasten. (vgl. Fasching/Niehaus)

Als Methode hat sich hier der Unterstützungskreis bewährt (vgl. IFS Spagat), dessen Aufgabe es ist, die besonderen Fähigkeiten, Stärken und Interessen der/des Jugendlichen herauszuarbeiten.

Betreuung des Betriebs und MentorInnenprinzip

Für die Betreuung der Betriebe in denen Praktika oder Arbeitstrainings stattfinden, müssen ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen. Bei IFS Spagat ist in der Erprobungsphase die Integrationsbegleitung ständig anwesend. Diese Zeit wird genutzt um einerseits die MitarbeiterInnen zu informieren und andererseits eine/n MentorIn für die Jugendlichen zu suchen, der, diese langfristig im Betrieb unterstützen soll.

Der Zeitaufwand der Mentorin/des Mentors für die Begleitung der/des Jugendlichen wird dem Betrieb finanziell abgegolten. Dies wird sowohl von wissenschaftlicher Seite als auch von ExpertInnen aus der Praxis bestätigt: "Es sollte auch - falls notwendig - die Leistungsminderung einer MentorIn/eines Mentors im Unternehmen ausgeglichen werden, um Anreize für Betriebe zu schaffen, sich verstärkt für die Integration einzusetzen." (vgl. Wetzel)

"Unterstützungssysteme wie langfristige Nachbetreuung, Mentoringprinzipien, persönliche Assistenz und langfristiges Jobcoaching werden als unbedingt nötig erachtet" (bsb 2006, Protokolle der AG bsb 2006)

Zusatzangebote

Weiters werden Zusatzangebote wie Therapie, Coaching, Peergroups und Assistenz in Krisensituationen gefordert.

6.5. Angebote

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, der Schlüsselkompetenzen und sozialer Kompetenzen

Persönlichkeitsbildende Workshops und Seminare, und handlungsorientiertes Lernen wie Projekte, Rollen- und Planspiele sind dafür notwendig.

Berufsorientierung und Berufsvorbereitung

Die Jugendlichen sollten die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern zwanglos auszuprobieren. Dies kann in Form von realen Trainingsaufträgen, Betriebspraktika, Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen geschehen.

Lebenspraktisches Training

Verkehrstraining, Umgang mit Geld

Orientierung an der Arbeitsrealität

Möglichst praxisorientierte Angebote, die arbeitsreale Bezüge herstellen, sind gefragt. Das Schulische sollte "möglichst verpackt" in handlungs- und arbeitsrelevanten Tätigkeiten sein.

Integrationsbegleitung

Die Integrationsbegleitung sollte der/dem Jugendlichen auch nach erfolgreicher Vermittlung ohne zeitlicher Befristung zur Verfügung stehen. Sie sollte als längerfristiges Projekt verstanden werden, um nachhaltige Unterstützung zu gewährleisten. Insbesondere wenn Probleme bei der beruflichen Integration auftreten oder sich etwa individuelle Lebensumstände oder berufliche Wünsche verändern, erscheint ein rasches (Re-)Agieren bzw. die Wiederaufnahme oder Intensivierung der Betreuung sinnvoll.

Angst- und druckfreie Angebote

Angstfreie Bedingungen bei der Gestaltung einer Maßnahme sind vor allem für Personen mit einer psychischen Erkrankung zu beachten. Im Rahmen der Tagung "Schöne neue Arbeitswelt" wird eindringlich das Risiko eines Rückfalls durch zuviel Druck betont. Von den im Jahr 2006 durchgeführten Praktika der Werkstätte OPUS mussten etwa 40% wegen Ausbruchs einer psychischen Krise abgebrochen werden.

Die Bedeutung ohne Druck lernen zu können wird auch in den Protokollen der Arbeitsgruppen der Klausur des Bundessozialamtes verdeutlicht. (Protokolle der AG bsb 2006)

6.6. Methoden

Persönliche Zukunftsplanung / Erstellung individueller Förder- und Karrierepläne

Der/dem Jugendlichen muss von Anfang an die Möglichkeit geboten werden, sich über ihre/seine Bedürfnisse, ihre/seine persönlichen Kompetenzen, beruflichen Wünsche und Interessen Klarheit zu schaffen. Wenn möglich sollte in diesen Prozess auch das soziale Umfeld einbezogen werden. (vgl. Wetzel). Auch im gesamten weiteren Prozess (Praktikum - Arbeitserprobung - Arbeitsaufnahme - Einarbeitung) und auch darüber hinaus muss der/dem Jugendlichen eine aktive Begleitung zur Verfügung stehen, die mit ihr/ihm die Entwicklungen reflektiert und auftretende Probleme gemeinsam löst.

Die Erstellung eines individuellen Förder- und Karriereplanes hat sich bewährt (möglichst noch vor Ende der Schulzeit) mit Ergänzungen während einer Maßnahme. Der Plan soll die Einschätzung der besonderen Bedürfnisse, der persönlichen Kompetenzen, der beruflichen Wünsche und Interessen sowie angestrebte Schritte bis hin zur beruflichen Integration beinhalten. Diese Förder- und Karrierepläne werden gemeinsam mit den Betroffenen, deren Familien, LehrerInnen und ExpertInnen erstellt.

Bei IFS Spagat wird mit der Methode der persönlichen Zukunftsplanung gearbeitet. Zentrales Element ist der Unterstützerkreis, wo alle für die/den Jugendliche/n wichtigen Personen einbezogen werden. Moderiert wird der Unterstützerkreis von jener Integrationsbegleitung, die die/den Jugendlichen über den gesamten Zeitraum der beruflichen Integration begleitet.

Die Methode der persönlichen Zukunftsplanung wird auch von Oliver König (Universität Wien) als eine der grundlegenden und zielführenden Methoden gesehen.

Anforderungen aus der Berufswelt, die sogenannten "Softskills" (Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein, Team- und Konfliktfähigkeit, ...) müssen in Verbindung mit dem Erwerb von Fachwissen aufgebaut werden. Daher sind bei der Auswahl der Methoden jene zu bevorzugen, die vor allem diese persönlichen Kompetenzen fördern.

So zielt speziell das Offene Lernen grundsätzlich darauf ab, die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu fördern.

Arbeiten mit Planphasen und Stationenbetrieb: In den Planphasen planen und organisieren sich die Jugendlichen ihre Arbeitszeiten, legen Inhalte fest und erarbeiten jeweils ihren individuellen Tätigkeitsplan. Ebenso werden gemeinsame Projekte, Aktivitäten und Kooperationsaufgaben geplant und zeitlich strukturiert. Unter Stationenbetrieb ist ein nach bestimmten Themen/Aufgaben strukturierter, inhaltlich aufbereiteter und speziellen Tätigkeiten zugeordneter Übungsbetrieb zu verstehen. Die Jugendlichen können die für sie interessanten Stationen frei wählen und die in den Planphasen festgelegten Arbeitsschritte und Ziele (möglichst) selbständig erledigen. Diese Arbeitsform trägt einerseits dazu bei Selbstorganisation und Planungsfähigkeit zu entwickeln (Eigenverantwortlichkeit, Mitbestimmung und Strukturierung werden gefördert), andererseits ermöglichen sie mehr Flexibilität (d.h. Jugendliche könne je nach Konzentrationsfähigkeit, Tagesverfassung und Interessen ihren Ablaufplan wählen).

Projektorientiertes Lernen

Diese praxisorientierte Methode eignet sich besonders gut für die Zielgruppe der Jugendlichen, die nach Abgang von der Schule für die klassische Form des Lernens nur schwer zugänglich sind.

Die Auseinandersetzung mit komplexeren Aufgabenstellungen, das Finden verschiedener Lösungswege und das Suchen nach Informationen, das Präsentieren von Ergebnissen oder Ideen und der gemeinsame Austausch aktivieren wichtige Lernprozesse vor allem im Bereich der sozialen Kompetenz.

Darüber hinaus eignet sich die Methode besonders für heterogene Gruppen und ermöglicht den Jugendlichen ihre Stärken und Kompetenzen besser zu erkennen.

Motivationsfördernde und erlebnisorientierte Methoden

Angebote, die projektorientiert, naturverbunden, aufgaben-, lösungs- und vor allem auch produktorientiert sind - möglichst mit gemeinsamen Zielbestimmungen - erhöhen aufgrund ihres Aufforderungscharakters die Motivation und Einsatzbereitschaft der TeilnehmerInnen. Es müssen handlungsorientierte und den Interessen der Jugendlichen angepasste Aktivitäten sein. Dort wo emotionale Beteiligung geschaffen wird, ist die Lernbereitschaft hoch.

Grundsätzlich ist eine Vielfalt der Methoden anzustreben, um Klarheit über die Eignung und Neigung der TeilnehmerInnen zu bekommen.

6.7. Ziele

6.7.1. Erweiterung der persönlichen und sozialen Kompetenzen der Jugendlichen

Ob eine berufliche Integration gelingt, hängt zum Teil von den persönlichen, sozialen und beruflichen Kompetenzen ab. Dazu gehören Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Verantwortungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Motivation, Teamfähigkeit, persönliche Hygiene und Erscheinungsbild. Wesentliche Bedingungen für die berufliche Integration von Jugendlichen mit Behinderungen sind deren Kooperationsbereitschaft, Motivation und Selbständigkeit. Personale Qualifikationen wie Lernbereitschaft, Selbstvertrauen, soziale Qualifikationen wie Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft und kognitive Fähigkeiten sowie Werthaltungen im Sinne von Anpassungs- und Dienstbereitschaft sind somit neben den fachlichen Qualifikationen notwendig, um eine berufliche Situation erfolgreich meistern zu können. (vgl. Faching/Niehaus)

Laut den Ergebnissen der Arbeitsgruppe "Zwischenschritte - von der Schule zum Beruf" vom 29.11. 2007 sollten die TeilnehmerInnen Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten auf folgenden Ebenen erweitern:

Emotionale Ebene

  • Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz Die Jugendlichen soll lernen auch bei Widerständen oder Misserfolgen, ein Ziel oder eine Aufgabe in einem überschaubaren Zeitraum zu verfolgen.

  • Selbsteinschätzungskompetenz Die TeilnehmerInnen sollen lernen ihre eigenen Bedürfnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse richtig einzuschätzen. Sie sollen lernen ihre Bedürfnisse und Anliegen zu erkennen, anzusprechen und zu vertreten.

Soziale Ebene

  • Gruppenfähigkeit

Die TeilnehmerInnen sollen die Bereitschaft bzw. Kompetenz erlangen, um mit Mitgliedern einer Gruppe ziel- und aufgabenorientiert zu kooperieren.

  • Umgangsformen

Die TeilnehmerInnen sollen lernen sich in der jeweiligen Situation angemessen zu verhalten (Begrüßung, Anreden, situationsangemessene Sprache, Kleidung)

  • Konfliktfähigkeit

Die TeilnehmerInnen sollen lernen, Interessengegensätze zu erkennen und die Bereitschaft entwickeln, sie zuzulassen und einvernehmlich zu überwinden. Sie sollen erkennen, wie man durch den Umgang mit Emotionen den Ausbruch und der Eskalation von Konflikten vorbeugen kann und Konfliktlösungsstrategien kennen lernen.

  • Beziehungsfähigkeit

Die TeilnehmerInnen sollten lernen Beziehungen herzustellen und diese zu erhalten.

Motorische Ebene

  • Grobmotorik und Geschicklichkeit

Die TeilnehmerInnen sollen eine umweltangepasste Motorik entwickeln bzw. wiederherstellen.

Kognitive Ebene

  • Kommunikationsfähigkeit

Die TeilnehmerInnen sollen lernen sich verbal und nonverbal verständlich auszudrücken, die Botschaften anderer angemessen zu interpretieren und darauf zu reagieren.

  • Räumliche Orientierung

die TeilnehmerInnen sollen lernen sich aufgrund von Zeichnungen etwas räumlich vorzustellen (z.B. Straßenkarten, Wegbeschreibungen) bzw. in Bildern dargestellte Zusammenhänge zu erkennen (z.B. Zeichnungen von Bewegungsabläufen).

  • Konzentrationsfähigkeit

Die TeilnehmerInnen sollen lernen, eine Tätigkeit über einen gewissen Zeitraum auszuüben, ohne sich dabei ablenken zu lassen.

  • Schulische Basiskenntnisse - Lesen, Schreiben, Rechnen

Die TeilnehmerInnen sollen lernen, einfache Texte zu schreiben, zu lesen und zu verstehen. Die TeilnehmerInnen sollen grundlegende mathematische Kenntnisse erwerben und diese anwenden lernen (einfache Rechnungen lösen, Umgang mit Maßeinheiten wie Zeit, Maße, Geld, Länge).

Die Ziele, die die Jugendlichen im Maßnahmenangebot erreichen sollen, sollen im Vorfeld genaudefiniert werden (Protokolle der AG bsb 2006). Zur Erfassung von Kompetenzen sowie zur Beschreibung des Lernzuwachses während der Maßnahmen sollten Methoden, wie etwa die Kompetenzbilanz (vgl. IBEA - Equal Entwicklungspartnerschaft) oder Kompetenzerfassungsmanual von Clearing LeB! angewendet werden.

6.7.2. Entwicklung der Beschäftigungsfähigkeit

Auch in den Skills der Beschäftigungsfähigkeit bescheinigen die befragten ExpertInnen den Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen durchwegs Entwicklungsbedarf. Dazu gehören unter anderem Teamfähigkeit, Arbeitshaltung (Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, ...), Motivation, Eigeninitiative, Selbständigkeit, Selbstverantwortung, Selbstorganisation und ein realistisches Selbstbild.

Als förderliche Faktoren für die Entwicklung dieser Skills werden angegeben:

  • Orientierung an den Stärken der Jugendlichen

  • Individuelles Mentoring zur Förderung einer realistischen Selbsteinschätzung

  • Motivationsfördernde und erlebnisorientierte Pädagogik

  • Förderung der Persönlichkeitsentwicklung in Kombination mit arbeitsbezogenen Angeboten

6.7.3. Entwicklung eines realistischen Berufswunsches

Neben der Entwicklung von oben genannten Fähigkeiten ist für die berufliche Eingliederung wesentlich, dass die Jugendlichen möglichst viele Berufspraktika machen. Oft verfügen die Jugendlichen über mangelnde Berufswahlkompetenz, da sie einerseits zu wenig Wissen über einzelne Berufsbilder haben, und andererseits die getroffenen Berufswünsche oft nicht ihren Eignungsvoraussetzungen entsprechen (vgl. Fasching, H. gem. mit Niehaus, M. 2004). Durch Praktika in verschiedenen Berufen haben die Jugendlichen die Möglichkeit ihr oft unrealistisches Berufsbild zu korrigieren und ihre Eignungsvoraussetzungen realistischer einzuschätzen zu lernen. Die Absolvierung von Praktika kann auch eine Vermittlung auf den Arbeitsmarkt erleichtern, da der Betrieb die Möglichkeit hat, die/den Jugendliche/n kennen zu lernen und eventuelle Vorurteile abzubauen.

6.7.4. Berufliche Eingliederung

Oberstes Ziel der Maßnahme sollte eine berufliche Eingliederung der Jugendlichen sein. Als realistisch wird von ExpertInnen erachtet, dass diese Zielgruppen teilzeitbeschäftigt (10-20 Stunden) sind. Eine längerfristige berufliche Eingliederung ist nur dann möglich, wenn die Jugendlichen auch am Arbeitsplatz eine laufende Begleitung bekommen. Diese Begleitung im Betrieb kann durch Jobcoaching oder Mentoring im Betrieb erfolgen.

7. Zusammenfassung

Zusammenfassend lassen sich folgende Schwerpunkte herauskristallisieren, die notwendig wären, um Jugendliche mit Behinderung gezielt an den Arbeitsmarkt heranzuführen:

Orientierung an den persönlichen Fähigkeiten und Interessen der Betroffenen

Ziel der Begleitung sollte die Orientierung an den Stärken der Einzelnen sein und sie sollte deren Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen, wozu eine dementsprechende Flexiblität der gebotenen Maßnahmen notwendig ist. Entsprechende Karriereentscheidungen erfolgen gemeinsam mit den betroffenen Jugendlichen, deren Familie, eventuell dem Lehrpersonal sowie gegebenfalls unter Beiziehung von speziellen ExpertInnen.

Beständigkeit der Maßnahmen - Übergangsbegleitung als langfristiger Prozess

Karrierepläne sind ein zentraler Teil der Beständigkeit der Begleitungsmaßnahmen: planvolles Vorgehen, koordinierter Übergang bzw. die geregelte Übergabe von der Schule an die Arbeitsmarkteinrichtungen bzw. Übergangs-BetreuerInnen vor Ort. Übergangsbegleitung sollte als längerfristiges Projekt verstanden werden, um nachhaltige Unterstützung zu gewährleisten. Insbesondere wenn Probleme bei der beruflichen Integration auftreten oder sich etwa individuelle Lebensumstände oder berufliche Wünsche verändern, erscheint ein rasches (Re-)Agieren bzw. die Wiederaufnahme oder Intensivierung der Betreuung sinnvoll.

Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung - 2. Arbeitsmarkt

Für jene Personen, die die Voraussetzungen für den 1. Arbeitsmarkt nicht erfüllen, ist die Schaffung eines 2. Arbeitsmarktes unbedingt erforderlich.

Derzeit kann zum Beispiel ITS Laube - aufgrund des Vermittlungsdrucks - nur jene 20% an Personen mit psychischer Erkrankung aufnehmen, die auch tatsächlich innerhalb eines Jahres auf den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden können. Für die restlichen 80% müssten Arbeitsplätze geschaffen werden, die an die Möglichkeiten des Einzelnen angepasst werden.

Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen des Institutes zur beruflichen Integration, wonach nur wenige der von ihnen vermittelten Personen mit psychischer Erkrankung, die am 1. Arbeitmarkt geforderten Leistungen erbringen können und somit nach einer Zeit wieder den Arbeitsplatz verlieren.

Auch im Bericht der Koordinationsstelle über die Situation von Jugendlichen mit Behinderung werden "Dauerarbeitsplätze mit wenig Stunden (10-20 WoSt.) mit Zuverdienstmöglichkeit gefordert." (vgl. Gabrle/Hofer)

8. Anhang

8.1. Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe vom 29.11.2007

Die Jugendlichen sollen lernen:

Emotionale Ebene

  • Frustrationstoleranz, Impulskontrolle, emotionale Stabilität P

  • Durchhaltevermögen: Belastbarkeit, Konzentration, Ausdauer

  • Klares Selbstbild P (d.h. richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Leistungen)und Behinderungseinsicht

  • Umgang mit Emotionen bei Konflikten

  • Eigene Bedürfnisse und Anliegen erkennen, ansprechen und vertreten mit dem "richtigen Ton"

Soziale Ebene

  • Gruppenfähigkeit

  • Sich mitteilen

  • Beziehungen herstellen und halten

  • Unterschiedlichkeit von Beziehungen, Hierarchien erkennen und sozial angemessenes Verhalten entwickeln I

Motorische Ebene:

  • Grobmotorik und Geschicklichkeit, umweltangepasste Motorik entwickeln bzw. wiederherstellen

Kognitive Ebene:

  • Verbale bzw. nonverbale Kommunikation verbessern

  • Konzentrationsfähigkeit stärken

  • Planungsfähigkeit

  • Problemlösungsstrategien

  • Idee von Arbeit, Arbeitswelt/Berufsbildern und Bezug zu eigenem Leben finden I

  • Realistischer Lebensentwurf

  • Räumliche Orientierung

  • Lesen, schreiben, rechnen I

Übergeordnete Fähigkeiten

  • Zielgerichtetheit/Eigen-Motivation entwickeln

  • Verantwortung übernehmen

  • Selbständigkeit

  • Vielfältige Handlungskompetenzen entwickeln

  • Lebenspraktische Handlungskompetenz

  • Kontinuität (siehe Durchhaltevermögen, Strukturierung, Belastbarkeit, Motivation)

  • Verlässlichkeit, Pünktlichkeit (siehe Belastbarkeit, Konzentration, Selbstorganisation

  • Suchtabstinenz)

Folgende Rahmenbedingungen sollen bei der Maßnahme ermöglicht/beachtet werden:

  • Modulare Angebote

  • Flexible Dauer der Maßnahme, großer Zeitraum

  • Tagesstruktur, Arbeit, Training, Ausprobieren in einem geschützten und zeitlich unbefristeten Setting

  • Eignung und Neigung

  • Abstimmung auf krankheitsbedingte Belastbarkeit

  • Über- und Unterforderung

  • Flexible Arbeitszeiten

  • Zu große Aufsplitterung vermeiden

  • Bubenorientierung - Gruppeninhalte nicht immer passend

  • Unterschiedliche Möglichkeiten in einer Einrichtung anbieten

  • Tagesabrechung - Zeitkonto

  • Abgetrennte Bereiche (Reizüberflutung)

  • Selbstkonzept in Teilschritten ermöglichen

  • Kleinere Gruppen

  • Punktuelles Intensivcoaching (1:1)

  • Psychotherapie (Einzel - und Gruppen)

  • Arbeit mit Umfeld (Eltern, Angehörige,..): Epochenergebnisse werden alle 5 Wochen präsentiert!

  • Langfristige Bezugspersonen

  • Umstieg zwischen Maßnahmentypen

  • Freizeitangebote

Folgende Inhalte sollen beachtet werden:

  • Lebenspraxis Training (Finanz, öffentlicher Verkehr)

  • Echte Arbeitsmarktnähe

  • Reale "Trainingsaufträge"

  • Erprobung in unterschiedlichen Lernfeldern

  • Persönliche Zukunftsplanung

Folgende Werte sollen grundlegend erlebbar sein:

  • Entstigmatisierung

  • Sinn

  • Wertschätzung

  • Selbstvertrauen stärkend (Wirkmächtigkeit erleben, Gefordert werden, Vertrauen in Selbstverantwortung, Erfolgserlebnisse, Ins tun kommen, Teilziele erreichen....)

8.2. Teilnehmerliste

Arbeitsgruppe "Zwischenschritte", 29.11.2007, 9.00-13.00 Name Träger

Name Träger

Beisteiner Karin

Unik.at

Buxbaum Verena

Jobfabrik

Engl Waltraud

Integration Wien

Gabrle Susanne

Koordinationsstelle

Gassner Maria

BOK

Gorth Robert

Assist

Hofer Ingrid

Koordinationsstelle

Huber Markus

LOK

Kovacs Wolfgang

JAW

Krainz Gabriele

in.come

Möseneder Michaela/ Herr

Gegenwart

Institut Keil

Müllner Johannes

WienWork

Palusinksi Inge

JAW

Poppenwimmer Gerhard

wienwork

Raffetseder Peter

Bandgesellschaft

Renoldner Cornelia

Balance

Schmalhofer Thomas

DV Pflege-und Beh.einrichtungen

Schober Johannes

Caritas Wien

Sonntag Christine

Clearing Plus

Steinberger Karl

PSD

   

Bacher Robert

fsw

Motsch Harald

fsw

Weigl Ilona

biv

Dietmann Beate

biv

Eder-Gregor Beatrix

biv

entschuldigt:

Frau Hemma Hollergschwandtner (Wienwork)

Herr Manfred Skoff (Reintegra)

Impressum:

biv integrativ - Akademie für integrative Bildung

Sechshauserstraße 58/EG/2-4

1150 Wien

Tel.: 01/892 15 04

Fax: 01/892 15 04

Web: www.biv-integrativ.at

Quelle:

Beate Dietmann, Beatrix Eder-Gregor, Ilona Weigl: Projektbericht: "Zwischenschritte - Von der Schule zum Beruf"

http://behinderung.fsw.at/downloads/Zwischenschritte-Von_der_Schule_zum_Beruf.pdf

bidok - Volltextbibliothek: Erstveröffentlichung im Internet

Stand: 28.02.2012

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