betrifft: integration 4/97

Themenbereiche: Schule
Textsorte: Zeitschriftenartikel
Releaseinfo: Integration: Österreich / Verein Gemeinsam leben - Gemeinsam lernen (Hrsg.): betrifft: integration Nr. 4/1997, Herold Druck- und Verlagsges.m.b.H., Wien betrifft: integration (4/97)
Copyright: © betrifft: integration 1997

Liebe Leserin, lieber Leser,

Den Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe von BETRIFFT:INTEGRATION legen wir auf Integration innerhalb der Familie. "Behindertes Kind" bedeutet oftmals noch "Gehinderte Familie". Unsere jeweiligen Erwartungen an das Leben wollen wir auch über unsere Kinder erreichen. Das Wertesystem kommt ins Wanken, wenn das "Schicksal" einen trifft und das Wunschkind behindert geboren wird. Wir geben Ihnen einen Einblick in drei sehr persönliche Lebensgeschichten.

Wenn das Annehmen innerhalb der Familie gelingt, ist die Familie oft starken Belastungen ausgesetzt, Ausgrenzungen an der gesellschaftlichen Teilhabe verletzen sie ebenso wie die Mißachtung ihrer Wünsche. Diese Erfahrungen sind wohl ein wesentlicher Motor für das Schaffen von INTEGRATION : ÖSTERREICH. "Wir sind davon überzeugt, daß das gemeinsame Leben behinderter und nichtbehinderter Menschen einen Wert für alle Mitglieder der Gesellschaft darstellt" (Vereins-Charta).

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür, das merkt man auch an den zahlreichen Spendensammlungen für viele wichtige Projekte, sei es im Umweltbereich oder sozialen Bereich.

Wir hoffen, daß Sie dabei nicht auf die Einzahlung Ihres Abo´s vergessen.

Ein frohes Fest und angenehme, erholsame, kräftebringende Feiertage wünscht

Ihr Redaktionsteam

Heinz Forcher: Menschenrecht statt Mitleid

Der lange Weg zum gemeinsamen Leben

Am 13. November 1979 wurde unser Kind Ernsti - er war damals sieben Monate alt - behindert. Diese Diagnose traf uns völlig unvorbereitet ohne jede Vorwarnung, es war wie ein gewaltiger Blitz aus heiterem Himmel. Ich war an diesem Nachmittag geschäftlich unterwegs und kam gegen 20 Uhr nach Hause. Schon beim Eintreten wurde mir bewußt, daß etwas Schlimmes geschehen sein mußte. Unsere drei älteren Kinder, damals vier, sechs und neun Jahre alt sowie meine Mutter standen auf der Treppe und sahen mir teils entsetzt teils erwartungsvoll entgegen: "Weißt du es schon?" fragte Jutta, unser ältestes Kind. "Was soll ich wissen?" fragte ich zurück. "Die Ilse ist mit dem Ernsti zum Doktor und anschließend ins Krankenhaus gefahren", sagte meine Mutter. Es durchfuhr mich siedendheiß, ich sprang in mein Auto und raste ins Krankenhaus. Ernsti hatte einen Erstickungsanfall erlitten. Als ich vernahm, daß Ernsti über längere Zeit ohne Sauerstoff gewesen sein mußte, kreiste nur noch ein Gedanke durch meinen Kopf: Ernsti ist behindert!

Natürlich hätte es auch bei uns so verlaufen können, wie leider bei so vielen Familien mit einem behinderten Kind, wo sich Resignation, Flucht in den Alkohol, zerrüttetes Familienleben usw. einstellen. Auch in unserer Familie haben die ständigen Belastungen sowie der Druck von außen Spuren hinterlassen. Glücklicherweise hatte ich aber noch genug Energie, mich dagegen zu wehren und auch gegen bestehende Mißstände, die sich zuerst einmal im Fehlen einer ausreichenden therapeutischen Versorgung für mein Kind zeigten.

Nach gründlicher Überlegung, vorheriger Besichtigung und ausführlichen Gesprächen mit den dort arbeitenden und verantwortlichen Personen waren meine Frau und ich gezwungen, Ernsti im Jänner 1984 in das 100 Kilometer entfernte Elisabethinum in Axams zu geben. Die Notwendigkeit ergab sich aufgrund der noch immer nicht vorhandenen therapeutischen Möglichkeiten im Heimatbezirk. Noch heute habe ich das Bild vor Augen, wie ich Ernsti nach dem ersten Wochenendurlaub wieder ins Heim brachte: Ernsti brüllte voll ohnmächtiger Verzweiflung seine ganze Not heraus. Wie ein Brandmal prägte sich diese Szene bei mir ein. Jedenfalls war für mich der Punkt erreicht an dem ich etwas unternehmen mußte, an dem ich nicht mehr bereit war, jene Umstände zu akzeptieren, die für seine ohnmächtige Verzweiflung und meinen Zorn verantwortlich waren. Ich habe das Gefühl, daß in diesem Moment die Energie freigesetzt wurde, von der ich bis heute getrieben werde, die mich dazu bringt zu versuchen, die Situation für mein Kind und für die behinderten Menschen generell zu verbessern. Ich bin zutiefst davon überzeugt: Nur wenn die Lebenssituation für alle behinderten Menschen in Österreich dauerhaft den individuellen Bedürfnissen gerecht wird, kann mein Sohn Ernsti in einem Klima leben, das auch dauerhaft seinen Bedürfnissen gerecht wird. Zusammen mit anderen Eltern griffen wir zur Selbsthilfe.

Für mich bedeutete dies, die bestehenden Zustände stärker politisch zu sehen und mit den anderen Betroffenen gemeinsam die eigenen Vorstellungen zu artikulieren. Es ging darum, die notwendigen Forderungen an die zuständigen Behörden und die politisch Verantwortlichen zu stellen und die Öffentlichkeit auf die Mißstände aufmerksam zu machen. Anstatt die betroffenen Eltern in ihrem selbstbewußten und verantwortungsvollen Auftreten zu unterstützen und sich mit ihren berechtigten Anliegen und Forderungen zu solidarisieren, entwickelte sich bei den für diese Mißstände verantwortlichen Personen ein mehr als unqualifizierter Cliquengeist: Uns wurde direkt und indirekt das Recht abgesprochen, die Interessen unserer Kinder wahrzunehmen, zu vertreten und letztendlich durchzusetzen.

Mit anderen Eltern gründete ich in der Folge einen Verein mit der Zielsetzung der vollständigen Integration unserer Kinder. Dadurch wurde allerdings der Konflikt im Bezirk nicht geringer, sondern nahm neue Dimensionen an. In wochenlangen Verhandlungen wurde dann vereinbart, daß der Elternverein mit der Lebenshilfe fusioniert.

Die Lebenshilfe Außerfern war meines Wissens - aufgrund des Zusammenschlusses mit dem Elternverein - die erste Teilorganisation innerhalb der Lebenshilfe Österreich, die in ihren formulierten Zielsetzungen die gesellschaftliche Integration auf allen Ebenen (Kindergarten, Schule, Arbeitswelt, Wohnen usw.) verankert hatte. Auch fühlte sie sich nicht nur für geistig behinderte Personen zuständig, sondern hatte grundsätzlich den Anspruch, allen behinderten Personen des Bezirks Reutte, die Hilfe benötigten, die entsprechende Unterstützung zu geben.

Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe zerbrach bald an den doch sehr unterschiedlichen Interessen. Für mich bedeuten deshalb all diese österreichweiten Elterninitiativen, vor allem nach dem Zusammenschluß unter INTEGRATION : ÖSTERREICH, eine ungeheuer starke Sozialbewegung zur Befreiung aus den vielfältigsten Abhängigkeiten des Menschen in unserer Gesellschaft.

Als solche emanzipatorische So-zialbewegung greift die Integration über den Bereich der Schule weit hinaus. Es geht nicht mehr nur um Eingliederung behinderter Menschen in die sogenannten "normalen gesellschaftlichen Bereiche", sondern um die Eingliederung all jener gesellschaftlichen Gruppen, die jetzt noch an den Rand gedrängt sind. Da wir wissen, daß der Lebensabschnitt eines Kindes im Schulalter besonders prägend ist, hat gerade deshalb die Schule Kindern die Erfahrung von Gemeinsamkeit statt Seperation zu vermitteln.

In dieser Hinsicht sollte die Lebenshilfe ihre Positionen und Ziele neu überdenken. Bislang konnte sie sich mit der Charta von INTEGRATION : ÖSTERREICH nicht identifizieren. Vielleicht regt dieser Artikel an, die Haltungen und Standpunkte neu zu überdenken.

"Durch eine konsequente Gleichstellung behinderter und nichtbehinderter Menschen - unter gleichzeitiger Anerkennung der Unterschiedlichkeit jedes Menschen - erfährt das gesellschaftliche Leben jene Vielfalt und Bereicherung, die für die Entwicklung der gesamten Gesellschaft wichtig und sinnvoll ist.

Werte wie Frieden, Gleichberechtigung, Solidarität, Geschwisterlichkeit und Demokratie werden erst durch die volle Integration aller Menschen unter Rücksichtnahme auf ihre allgemeine Gleichheit und Unterschiedlichkeit glaubwürdig und stabil in unserer Gesellschaft verankert.

Jeder Mensch in unserer Gesellschaft hat das Recht auf Entfaltung innerhalb der Gemeinschaft, auf individuelle Zukunftsgestaltung sowie auf die Teilhabe an allen gesellschaftlichen Einrichtungen und Aufgaben.

Jeder Mensch ist prinzipiell erziehungs-, bildungs- und entwicklungsfähig.

Jede Einstufung als integrations-, schul- oder bildungsunfähig ist ein Verstoß gegen formulierte Menschenrechte (z.B. Art. 2 des ZP zur Menschenrechtskonvention)."

Auszug aus der Charta von INTEGRATION : ÖSTERREICH

Florian Jung: Der schwierige Weg zu den Gesetzen

Eigentlich wäre auf dieser Seite ein Vergleich der Landesausführungsgesetze zur 17. SCHOG-Novelle (Integration in die Schule der 10-14jährigen) geplant gewesen. Es ist aber (fast) unmöglich, die entsprechenden Gesetze zu bekommen. Wir haben es dennoch versucht ...

Unser erster Ansprechpartner aus Salzburg weiß nicht, ob das Gesetz schon beschlossen worden ist. Er verweist uns an einen Kollegen. Dieser verweist uns an seine Juristin, die uns dann das Gesetz ohne weiteres zukommen läßt. Die Bildungsabteilung der oberösterreichischen Landesregierung teilt uns mit, daß das Gesetz schon kundgemacht wurde und schickt es uns ebenfalls zu.

In Tirol ist die Sache schon etwas schwieriger: Die Landesschulinspektorin sagt, das Gesetz müsse in nächster Zeit beschlossen werden, Termin stünde jedoch noch keiner fest. Über den Entwurf wurde diskutiert. Zuschicken will sie ihn nicht. Sie weiß nicht, ob sie einen Entwurf weitergeben soll. Sie verweist uns an den zuständigen Herrn. Wir telefonieren mit dessen Stellvertreter. Er wiederholt, was uns die Landesschulinspektorin sagte: Termin steht noch keiner fest. Das Gesetz würde im November im Landtag beschlossen. Den Entwurf darf er nicht zuschicken. Er könne erst das beschlossene Gesetz zuschicken. Das würde sicher nicht vor Dezember passieren.

Das steirische Gesetz wird erst beschlossen. Das burgenländische Gesetz wurde am 15.7.97 beschlossen. Um den Entwurf zu bekommen müßten wir die Juristin fragen. Diese ist unerreichbar und die Kolleginnen wissen nicht, um welches Gesetz es sich handelt.

Das Wiener Landesausführungsgesetz wurde schon beschlossen. Das Landesgesetzblatt könne man Mitte Oktober in der Staatsdruckerei kaufen, heißt es vom zuständigen Herrn der MA 56. Landesgesetzblätter würden nicht verschickt, sagte uns der zuständige Herr. In der Staatsdruckerei kennt man das Gesetz nicht. Es wird vermutet, das Gesetz sei noch gar nicht beschlossen worden. Denn sonst wüßten die Angestellten, wo es zu finden sei.

Das Vorarlberger Gesetz bekamen wir ohne gröbere Probleme zugeschickt. Das niederösterreichische Landesgesetz haben wir schon lange erhalten (siehe BETRIFFT:INTEGRATION 3/97)

Trotz großer Anstrengungen haben wir nur wenige Gesetze bzw. bloß die -entwürfe erhalten, daher kann ein Vergleich der Landesgesetze erst in der nächsten Ausgabe erscheinen.

Grafik: Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf nach Schultyp/Bundesland

Möglich war eine erste Auswertung der Schulstatistik des Schuljahres 1996/97. Interessant erschien uns, aufzuzeigen, daß 69,5 Prozent/=17.657 der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (spF) in ihrer Pflichtschulzeit (VS und HS) in Sonderschulen unterrichtet werden und 30,5 Prozent/=7.753 Kinder integrativ beschult werden. Der abgebildeten Grafik können Sie entnehmen, wie die Aufteilung nach Schultypen zahlenmäßig in ihrem Bundesland aussieht. Absoluter Spitzenreiter mit 443 "Integrationskindern" und nur 269 Kindern mit spF in Sonderschulen ist das Burgenland.

Eingliederung in das Bildungssystem

Auszüge aus der Charta von Luxemburg

Die Charta faßt die wichtigsten Ergebnisse der Studienbesuche, Arbeitssitzungen und Seminare zusammen, die im Rahmen des Aktionsprogrammes HELIOS der Gemeinschaft (1993-1996) zum Thema EINGLIEDERUNG IN DAS BILDUNGSSYSTEM stattgefunden haben.

Unter dem Begriff "Schule" ist der gesamte Bildungsbereich im weitesten Sinne zu verstehen: vom frühesten Kindesalter an bis zum Erwachsenenleben. "Schule für alle" bedeutet die positive Eingliederung jeder Person mit besonderen Bedürfnissen in das Regelschulsystem. Die Charta besteht aus drei Teilen: Prinzipien, Strategien und Vorschläge.

Prinzipien

Chancengleichheit und das Recht der behinderten Person auf Teilnahme am sozialen Leben legt eine Schule für alle und jeden nahe, unabhängig von der schulischen oder beruflichen Ausbildungsstufe, das ganze Leben hindurch. Die Ausbildung in der Regelschule ist ein grundlegendes Prinzip der Schule für alle und jeden. Die Schule für alle und jeden muß eine qualitativ hochwertige Ausbildung gewährleisten und allen zugänglich sein, das ganze Leben hindurch. Die Schule für alle und jeden muß sich der Person anpassen und nicht umgekehrt. Sie stellt die Person in den Mittelpunkt aller schulischen Bildungspläne, indem die Möglichkeiten jedes einzelnen und seine besonderen Bedürfnisse anerkannt werden. Die Eltern nehmen als erste erzieherische Bezugspersonen eine Schlüsselrolle bei der Erziehung ihrer Kinder ein. Sie haben das Recht, den für das Kind geeigneten Bildungsprozeß unter Achtung der individuellen Personenrechte zu wählen.

Strategien

Zur Umsetzung einer Schule für alle und jeden bedarf es eines flexiblen Schulsystems, das auf die verschiedenen besonderen Ausbildungsbedürfnisse in ihrer unterschiedlichen und sich entwickelnden Komplexität eingehen kann.

Ein erzieherischer Ansatz, bei dem die Person im Mittelpunkt steht, respektiert deren Bedürfnisse, Interessen, Wünsche und zielt auf ihre Eigenständigkeit ab. In Kenntnis der Sachlage eine Wahl zu treffen, beinhaltet, daß die Eltern Zugang zu allen wichtigen Informationen haben und von Fachleuten sowie Elterngruppen unterstützt werden. Der Erfolg eines integrierten Unterrichts setzt eine gute Erst- und Weiterbildung aller Lehrer voraus, die zu anerkannten Qualifikationen führt. Die Person mit besonderen Bedürfnissen spielt in Absprache mit den Eltern/Vormund die Hauptrolle, wenn es um Entscheidungen über ihre Bildungs- und Lebensplanung geht.

Vorschläge

Die Änderung der Einstellung stellt einen Schwerpunkt dar. Es ist von ausschlaggebender Bedeutung, die Öffentlichkeit gegenüber Personen mit besonderen Bedürfnissen noch stärker zu sensibilisieren.

Für die Koordination der Hilfeleistungen, die dem Schüler mit besonderen Bedürfnissen bereitzustellen sind, ist ein Fachmann einzusetzen; dies trifft vor allem auf die Übergangszeit von einer Schulstruktur zur anderen zu.

In der künftigen Gesetzgebung der Mitgliedstaaten zu Schule und Ausbildung sollten die vorliegenden Prinzipien, Strategien und Vorschläge berücksichtigt werden.

Nicht ins Dunkel - der erste österreichische Integrationsball

Hier ist jemand - Wir sind jemand! stand mit Großbuchstaben auf einem der Luftpneus über der Bühne in der Orangerie Schönbrunn, beim ersten Österreichischen Integrationsball. "Nicht ins Dunkel" titulierte daraufhin Gesellschaftsdame Ro Raftl im Kurier ihre Kolumne über den Ball.

Die Atmosphäre, das selbstverständliche Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Tänzerinnen, Gesprächspartnerinnen faszinierte die zahlreichen Besucherinnen wohl am meisten. Das abwechslungsreiche hochrangige Programm, Rock´n Roll-Haudegen Peter Kraus, Dr. Kurt Ostbahn, die Tschuschenkapelle, die Blue Note Combo, Hip-Hop mit Süspect, Thomas Maurer und das Krüppelkabarett machten technische Schwierigkeiten zur Nebensache. Schau´n Sie sich das an, lassen auch Sie sich faszinieren und feiern Sie doch einfach mit, beim nächsten Integrationsball!

Keine Schule für Integrationskinder?

Der "Fall Anja R." ging durch die Presse. Das gehörlose junge Mädchen darf nicht weiter mit ihren Schulkolleginnen die Fachschule für wirtschaftliche Berufe besuchen. Sie zeigte hartnäckig Widerstand und wir begleiteten Anja bis zum Bundeskanzler. Er ermöglichte ihr das Nachholen des Hauptschulabschlusses mit speziellen Stützmaßnahmen. Das war zwar nicht der vordringliche Wunsch Anjas, dennoch willigte sie ein, weil sie damit mehr Chancen auf eine Berufsausbildung sieht.

Anja ist in ihrer Situation nicht allein. Nächstes Jahr stehen rund 100 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf vor dem gleichen Problem. Sie haben ihre Schulpflicht nach neun Jahren in einer Integrationsklasse erfüllt und stehen im Anschluß vor verschlossenen Schultüren. Anderes gilt hingegen für Sonderschülerinnen. Sie dürfen 11 Jahre die Schulbank drücken (nichtbehinderte Schülerinnen tun das oft 15 Jahre!).

Der Bundeskanzler versprach uns ein Round-Table-Gespräch mit der zuständigen Ressortleiterin zu diesem offenen Problem.

Dem Vernehmen nach kommen auch im Ministerium die Dinge in Bewegung, eine Arbeitsgruppe soll im Jänner zum Thema Sekundarstufe II einberufen werden.

Weg von Almosen - hin zu Gleichberechtigung

In Deutschland zeichnet sich ein bemerkenswerter Wandel ab:

"Behindertenrecht ist Menschenrecht" lautete die Kampagne der deutschen Behindertenverbände im Rahmen der "Aktion Grundgesetz". Dabei haben sie zahlreiche Unterstützung erfahren, der deutsche Bundespräsident etwa forderte, daß das deutsche Verfassungsziel (Niemand darf aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden) nicht nur ein papierenes Zugeständnis bleiben dürfe. Es fehle ihm jedes Verständnis dafür, daß "auch heute noch Gebäude, Verkehrsmittel, Toiletten, Parkplätze, Gehsteige gebaut werden, die ein Rollstuhlfahrer nicht benutzen kann".

ZDF-Intendant Dieter Stolte, Vorstandsvorsitzender der Aktion Sorgenkind, forderte eine "breite gesellschaftliche Diskussion zum Thema Behinderung". Behinderte Menschen, so Stolte, hätten den Eindruck "für Politiker schon lange nur noch Kostenfaktor zu sein". Dabei gebe es mittlerweile eine Vielzahl von Konzepten und Lösungsvorschlägen, für die es weniger finanzielle Mittel, als Phantasie bedürfte. "Leider herrscht in den meisten Verwaltungen, bis hinauf in die Spitzen von Ministerien das Mißverständnis, das sich vergrößernde soziale Probleme vor allem durch eine Verstärkung der Verwaltung in den Griff zu kriegen". Oft fehle es an Phantasie und Weitblick, sich von herrschenden Strukturen zu lösen und die Dinge "neu und das heißt: anders" zu denken.

Besonders bemerkenswert sind seine Aussagen in Zusammenhang mit der Veränderung und kritischen Selbstüberprüfung der Aktion Sorgenkind, dem deutschen Pendant zu Österreichs "Licht ins Dunkel". Die Aktion Sorgenkind wählt seit zwei Jahren den integrativen Weg und unterstützt nur mehr integrative Projekte und tritt dafür auch politisch klar ein!

Elisabeth Hetzendorfer: Spaßmacher und Nervensäge

Vom Leben mit Tobias

ER: Tobias, geboren am 3. Mai 1985, wohnhaft in Heidenreichtstein, Down-Syndrom, nach Integrationsgruppe im Kindergarten und Integrationsklasse in der Volksschule zur Zeit in der Integrationsklasse 2a der Hauptschule Heidenreichstein; zwei jüngere Brüder - Lukas (10) und Benjamin (9), ein Hund - Maggy (2);

ICH: Elisabeth Hetzendorfer, Mutter von Tobias, geboren am 21. Mai 1955, wohnhaft bei Tobias, Lehrerin, einen Mann (Martin), drei Kinder und einen Hund;

WIR: "Ein starkes Team" (Originalton Tobias)

Wie ist es wirklich, das Leben mit ihm und mit mir, das behinderte Kind mit seiner Mutter, in seiner Familie? Auf jeden Fall intensiv, oft "heavy", immer spannend und ungemein vielschichtig, auch chaotisch und daher gar nicht so leicht in einen Rahmen oder in eine Struktur zu bringen.

Ich versuche es "aus dem Bauch heraus", und bin auf 12 (Tobias ist 12 Jahre alt) wichtige Aspekte gestoßen. Obwohl mir natürlich klar ist, daß Tobias meine weisen Erkenntnisse sicher bald wieder in Frage stellen wird.

Tobias und das UNERWARTETE

Schon seine Ankunft vor 12 Jahren sprengt alle Pläne, alle Kalkulationen, alle Erwartungen. Er stellte unsere Flexibilität hart auf die Probe.

So ist es auch heute noch: unerwartet schreibt er auf die Mathematik Schularbeit ein glattes Sehr gut, unerwartet begreift er vieles oder auch vieles nicht, unerwartet reagiert er anders. Ich lerne daraus: Unerwartetes zwingt zum Umdenken.

Tobias und die WAHRHEIT

Das erste Gespräch mit dem Kinderarzt nach der Geburt war ein Akt der Wahrheit - unverblümt und doch voller Hoffnung und Respekt. Wahrheit ist auch für Tobias sehr wichtig, auf sein Wort ist Verlaß - und das erwartet er auch von jedem anderen. So muß jede Beziehung zu ihm eine wahrhaftige sein.

Tobias und das KRANKSEIN

Viele Krankheiten und Spitalsaufenthalte liegen hinter uns. Tobias bewältigt sie äußerst tapfer und beeindruckt Ärztinnen und Schwestern durch sein Interesse und seine Kraft . Jede Krankheit vertieft unser Verhältnis sehr stark.

Tobias und die NORMALITÄT

Was ist normal, was ist abnormal? Die Grenzen verschwimmen, die Normen bröckeln.

Kürzlich versuchte ich Tobias davon abzuhalten, mit dem Puppenwagen in die Stadt zu fahren: "Tobi, das ist doch für einen 12-Jährigen nicht normal!" Darauf er: "Aber Mama, wenn´s mir doch soviel Spaß macht."

Seitdem weiß ich: normal ist, was Spaß macht.

Tobias und das KAFFEEHAUS

Wir leben in einer Kleinstadt und sind hier sehr bekannt. Kein Kaffeehaus, Gasthaus oder Geschäft ist vor uns sicher. Tobias kennt auch viele Vereine, die Kirche, das Theater - das ist gut so, Integration pur.

Tobias und die SCHULE

Dieses Kapitel würde ein Buch füllen, wir kennen alle schulischen Höhen und Tiefen.

Für mich ist sehr wichtig, daß Tobias im Ort in die Schule geht, daß er im Sesselkreis seinen festen Platz hat und daß es Lehrerinnen gibt, die sich von ihm bewegen lassen.

Tobias und das SPIELEN

Spielen ist ein Zauberwort, es entfaltet viele Fähigkeiten. Täglich gibt es neue Rollenspiele, neue Tänze, neue Lieder. Dank an die Musik, auch an die Musiktherapeutin - sie bringen vieles an die Oberfläche.

Tobias und die GRENZEN

Wir stoßen sehr oft an unsere Grenze. Die Nervensäge namens Tobias ist ständig im Einsatz. Auch für ihn ist es oft schwer, mich auszuhalten. Darum sind Grenzen ungeheuer wichtig und "Nein" ein unentbehrliches Wort.

Ich gestehe ein, daß oft nur mehr ein räumliches Trennen voneinander hilft.

Tobias und die GROSSFAMILIE

Mein Sohn ist eingebettet in eine Großfamilie, bestehend aus vielen Cousins und Cousinen, Tanten und Onkeln, Opa und Oma.

Dieses soziale Netz ist eine ungeheure Hilfe für uns beide, für die wir sehr dankbar sind. Besonders für seine Oma würde Tobias durch´s Feuer gehen. Sie ist für ihn Bezugsperson, Lehrerin, Therapeutin und noch vieles mehr.

Tobias und seine BRÜDER

Das Verhältnis entwickelt sich besser, als ich es befürchtet habe. Auch unkomplizierter und ehrlicher.

Lukas und Benjamin ersparen ihm nichts und haben auch keine Scheu davor, jemandem zu sagen, daß sie einen behinderten Bruder haben.

Tobias und sein VATER

Diese Beziehung ist sehr vielschichtig und ich wage nicht, sie auf einen kurzen Nenner zu bringen.

Dennoch möchte ich sagen: es ist schön für Tobias und schön für mich, einen so starken Vater und Ehemann zu haben.

Tobias und ICH

Tobias weiß, wer ich bin.

Nachdem er mich nach einem schmerzhaften Zahnarztbesuch getröstet hatte, sagte er lakonisch: "Mama, alte Frauen haben nun einmal schlechte Zähne".

Tobias ermöglicht mir auch immer wieder einen Neuanfang. Nach einem groben Streit und einem längeren Schweigen, schiebt er mir einen Zettel zu, auf dem steht: Tobias will sich mit Mama wieder vertragen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Maria Brandl: Integration als Lebenseinstellung

Gibt es "die" Familie eines behinderten Kindes, "die" Eltern, "die" Geschwister? Das würde zumindest voraussetzen, daß es "den" Behinderten gäbe, dessen Existenz auf die übrige Familie zurückwirkt. (Hans von Lüpke)

Den Satz, "Ich habe ein behindertes Kind" nach der Geburt meines Kindes auszusprechen, war einfach unvorstellbar. Ich wurde plötzlich vor die Tatsache gestellt, nunmehr ein Kind zu haben, welches "Anders" ist, "Anders" als ich es mir erwartet hatte. Alles, einfach alles sollte sich nach der Geburt dieses Kindes verändern. Mir blieb keine Wahl, sondern ich mußte innerhalb kürzester Zeit mit den gegebenen Umständen fertig werden. Mußte lernen zu akzeptieren, mich auf eine neue Situation einzulassen und damit umzugehen. Für mich, meine Familie, unseren Bekannten- und Freundeskreis eine vollkommen neue Situation.

"Gegenüber uns behinderten Menschen wird vielfach aufgrund von Bildern gehandelt, die unserer Realität nicht entsprechen. Der Schock, den Eltern von behinderten Kindern haben, wenn sie ein behindertes Kind bekommen, ist ja zum großen Teil der Schock, den sie von den Bildern von Behinderung beziehen, der völlig abgelöst ist von der Realität des Kindes selbst." (Schönwiese Volker)

An den Rand gedrängt

Von einer Minute auf die andere habe ich gemerkt, gefühlt was es heißt, zu einer Außenseiterin zu werden, von der Gesellschaft gemieden zu werden, was es heißt, wenn Menschen Angst haben mit einem umzugehen, wenn sie nicht wissen wie sie sich verhalten sollen. "Wie die Behinderten auf den Schock der Familie reagieren, so reagiert die Familie auf das Gebot der Gesellschaft, sich an die vereinbarten Regeln, der vereinbarten "Normalität" zu halten. Der Ausdruck einer abgrundtiefen Angst vor Abweichungen von der vereinbarten Norm. Wer sich verweigert, muß mit Ausstoßung rechnen." (Hans von Lüpke)

Durch Mario lernte ich eine andere Welt, eine andere Sicht- und Lebensweise kennen. Lernte zu merken und zu erleben, wie sehr ich mit Mario jetzt immer wieder auf das Wohlwollen anderer Menschen angewiesen bin, lernte, wie sehr von der Gesellschaft ständig Unterschiede zwischen meinen beiden Kindern gemacht wurden und werden. Viele unserer Freunde ergriffen die Chance - sie lernten mit Mario umzugehen. Ihnen allen rechne ich es hoch an, daß sie nicht die Flucht ergriffen, sondern auch die Beziehung zu ihm und ihre Einstellung wachsen ließen und so heute der Integration von Menschen mit Behinderung positiv gegenüberstehen.

Angst und Zwiespalt

Der erste große Schritt in die Öffentlichkeit war der Eintritt in den normalen Kindergarten.

Im September wurde mein Sohn Mario in den Kindergarten aufgenommen. Für viele Eltern und deren Kinder mag dies selbstverständlich sein - für mich und mein Kind war das aber ein Zeitpunkt, dem wir mit sehr viel Herzklopfen, Ängsten und Zwiespalt entgegenblickten. Mario war nicht so wie jedes andere dreijährige Kind. Er kam mit schweren Fehlbildungen zur Welt. Es war viel von den Kindergärtnerinnen abhängig, wie die Kinder mit der Behinderung von Mario umzugehen lernen. Ein großer Wunsch von mir war, daß es Mario schafft, in die Gemeinschaft so aufgenommen und angenommen zu werden, wie er eben ist.

Mario hat zwar eine sehr harte Zeit hinter sich, aber trotzdem bat ich alle, ihm nicht nur Mitleid entgegenzubringen. Sein Leben ist eben so verlaufen und ich wünsche mir nicht, daß ihm aus Mitleid Fehlverhalten, so wie es jedes andere Kind auch hat, leichter verziehen wird.

Gleichzeitig möchte ich aber nicht versäumen, meine Ängste zuzugeben die ich vor der Kindergartenzeit hatte: Für jedes Kind ist es der erste Schritt ins Leben. Für Mario bedeutet es aber auch ein erstes Kennenlernen mit seinem "Anders sein". Auch davor, täglich zu sehen, wie weit Mario im Vergleich zu körperlich nichtbehinderten Kindern in seiner Entwicklung zurück ist, hatte ich große Angst. Niemand konnte und kann mir sagen, wie sich Mario weiterentwickelt.

"Entscheidend ist letzten Endes, daß die Beschäftigung mit Behinderten und Ihren Familien nicht aus einer mitleidig-karitativen Position heraus erfolgt. Sondern daß sie von der Neugier auf eine Erweiterung von Erfahrungsmöglichkeiten geprägt ist. Es ist dies die Position, die Geschwister von Behinderten und Kinder in integrierten Gruppen ganz selbstverständlich machen, soweit sie nicht durch die Erwachsenen mit Leistungsdruck und Konkurrenzdenken daran gehindert werden." (Hans von Lüpke)

Gleiches Recht?

Mir war unverständlich, wieso Mario ab Schuleintritt plötzlich aus dieser gewohnten Gemeinschaft, aus seinem Freundeskreis herausgerissen werden sollte. Warum? Es wurde mir auf einmal deutlich bewußt gemacht, welche Unterschiede vom Gesetz her zwischen Kindern aufgebaut werden. Plötzlich wurde ich zur Bittstellerin, nur um für mein zweites Kind das gleiche Recht in Anspruch nehmen zu können, welches für meinen älteren Sohn Selbstverständlichkeit war und ist. Dies konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Mario sollte weiterhin mit nichtbehinderten und behinderten Kindern aufwachsen. Er sollte weiterhin lernen mit seinen Schwächen und Stärken umzugehen, nur so kann er sich auch selbst in die Gesellschaft integrieren. Mit Unterstützung vieler Gleichgesinnter wurde für Mario eine Schule gefunden.

"Es kommt also darauf an, bei den Themen, die individuell an den Familien mit behinderten Kindern abgehandelt werden, den gesellschaftlichen Hintergrund zu erkennen und zu benennen. Immer wieder geht es um die Frage, wieviel Spielraum kann sich eine Gesellschaft leisten. Ist das Unbekannte bedrohlich, gibt es nur einen schmalen Weg und die Angst vor dem Abgrund auf beiden Seiten, oder ist das unbekannte Gelände ringsum ein Anreiz für Entdeckung, für Neugier? Könnte das behinderte Kind ein solches "Unbekanntes" sein?" (Hans von Lüpke)

Die Schulabschlußfeier der Volksschule nahm ich zum Anstoß um ein paar Worte mitzuteilen, die mir schon lange am Herzen lagen: "Es ist sicherlich nicht ganz üblich, daß eine Mutter jetzt hier zu der Klasse spricht, aber ich denke mir, was ist an unserer Klasse schon üblich. Vor vier Jahren haben ein paar "verrückte" Eltern für ihre Kinder gekämpft. Unsere Kinder sind in diese Klasse gekommen. Für uns und Sie als Eltern war alles neu und völlig unbekannt. Niemand von Ihnen wußte so ganz genau, auf was er sich da einließ. Gemeinsam haben wir uns auf das Neue eingelassen. Ich wünsche Ihnen allen, daß sie sich wertvolle Dinge für das Leben mitgenommen haben. Die Voraussetzungen waren mehr als genug da, auch die Möglichkeiten und vor allem die Menschen, denen der Gedanke der Integration in Haut und Haar übergegangen ist. Denn Integration bedeutet nicht nur behinderte Kinder oder Menschen in unsere Mitte aufzunehmen und vielleicht dies zu tun, damit wir unsere eigene Angst vor Behinderung nicht zu groß werden lassen oder das Gefühl zu haben, jetzt besonders sozial sein zu müssen. Integration bedeutet viel, viel mehr. Hier geht es um das Denken an sich, hier geht es um eine Einstellung, um einen Lebensgedanken."

Veränderungen

Genauso wie alle anderen Kinder und deren Eltern, sahen auch Mario und ich dem Schulwechsel in die Hauptschule mit gemischten Gefühlen entgegen. Ein neuer Lebensabschnitt - für das behinderte wie für das nichtbehinderte Kind. Die gleiche Ungewissheit, die gleichen Ängste machten sich spür- und bemerkbar: Wie wird es in der neuen Schule sein? Wie werden die Kinder, die Lehrerinnen, die Eltern reagieren?

Die Ferienzeit brachte die ersten Veränderungen: Mario wurde sich seiner Behinderung, seines "Anders-Sein" deutlich bewußt. Plötzlich war dies Gesprächsthema und all die Dinge, von denen ich annahm, daß sie Mario nicht wirklich registrierte, wurden plötzlich angesprochen und für alle Beteiligten zu einem schmerzhaften Prozeß. Ein Prozeß, der noch immer voll im Gange ist. Meiner Meinung nach ist es gerade der, der Mario dazu verhelfen kann, zu sich selbst und seiner Behinderung offen zu stehen.

Marios ersten Tage in der neuen Schule waren von einer deutlich spürbaren Beklemmung begleitet. Erstmals konnte bzw. mußte ich zusehen, wie mein Kind die Situation alleine meisterte bzw. meistern mußte. Ich habe ihn bewundert, wenn er mit erhobenem Kopf mit all den fremden Kindern in die Schule ging, obwohl ihm völlig klar war, wie sehr er in seiner "Anders-Artigkeit" beobachtet wurde. So wie für all die anderen Kinder, ist es für Mario eine völlig neue Situation, ein völlig neues Erlebnis von "Schule", es bedeutet für alle eine Umstellung, eine Neuorientierung.

Die Klassengemeinschaft findet sich langsam zusammen, die ersten Gespräche mit Eltern, Lehrerinnen und Sonderschullehrer haben stattgefunden. Sicherlich wird es wieder Menschen geben, denen es Wert ist, diesen Weg der Integration zu gehen.

Angelika Fischer: WUNSCHKIND

aus: Leben mit Down-Syndrom, Nr. 26

Hallo mein Sohn

ich hatte mich so sehr auf Dich gefreut.

Du warst in meinem Bauch

die Zeit war wunderbar

voller Vorfreude - voller Hoffnung.

Ich träumte von Dir

wie Du wohl aussehen

wie Du sein würdest.

In meinen Träumen

entstand ein Bild

von einem Wunschkind

von Dir.

Ich wünschte mir

einen kleinen, frechen Lausbub

aktiv

und neugierig

auf die Welt

voller Power

und doch zärtlich und verschmust

willensstark

und doch gefühlvoll und sanft

freiheitsliebend

und doch anhänglich.

Du kamst zur Welt

zu früh, zu schnell.

Es war so wunderschön

Dich das erstemal

im Arm zu halten

Dich zu sehen

zu berühren

zu riechen.

Der schönste Moment

meines Lebens.

Doch

Du warst zu klein,

zu zart, zu schwach.

Sie haben uns getrennt

um Dir zu helfen.

Am nächsten Tag

unser Wiedersehen

der Schock

die Diagnose

Down-Syndrom.

Behindert

ein Leben lang.

Mein Wunschkind verblaßt

dafür sehe ich mich

Hand in Hand

mit einem erwachsenen Kind.

Angst kommt auf

Wut

Trauer

Tränen und ... Liebe.

Egal wenn Du anders bist

Ich liebe Dich

so sehr.

Das Leben wird weitergehen

irgendwie.

Wir gemeinsam

eine Familie

zusammenhalten

und alles wird möglich.

Dein Herz war krank

es wurde operiert.

Du warst noch so klein

aber Du wolltest leben

Du hast gekämpft

5 Tage lang

und Du hast gewonnen.

Heute sitzt Du vor mir:

Ein kleiner, frecher Lausbub,

aktiv und neugierig

eroberst Du die Welt

Du bist voller Power

und doch

zärtlich und verschmust.

Du hast einen starken Willen

und bist doch

gefühlvoll und sanft.

Du liebst die Freiheit

zu tun was Du möchtest

und bist doch

lieb und anhänglich ...

Moment mal.

Jetzt

kann ich es sehen:

DU BIST JA

MEIN WUNSCHKIND.

Eltern beraten Eltern

Ein Projekt stellt sich vor

Anlaß und Hintergrund für das Projekt: Eltern behinderter Kinder sind in der meist schockartig entstandenen Situation ein behindertes Kind zu haben in einem hohen Maße mit starken Gefühlen und einer außerordentlich hohen praktischen Belastung behaftet. Sie erfahren dabei sehr schnell, daß sie nicht mehr zum Durchschnitt gehören, aber sehr wohl von der Gesellschaft unter Erwartungsdruck gesetzt werden.

Abhängigkeit von Expertinnen, weitestgehende Orientierungslosigkeit und der Druck, Therapie und Heilungsmaßnahmen für ihr Kind zu finden, bringen Erfahrungen mit sich, die nur schwer gefühlsmäßig verarbeitet und eingeordnet werden können.

Sprachlosigkeit

Die Versorgung mit zum Großteil entwürdigender und bevormundender Hilfe und der enorme Druck, Defizite und Störungen eines Kindes/Menschen sofort zu beheben, verschütten die emanzipatorischen Kompetenzen und Kapazitäten der Betroffenen bzw. deren Familienangehörigen. Persönliche Isolation, Verzweiflung und Sprachlosigkeit der betroffenen Eltern ist in dieser Situation dominierend. Die soziale Situation der Familie verändert sich radikal.

Sehr leicht wird die Familie durch die Behinderung ihres Kindes zur "behinderten" Familie. Im Gegensatz zu Betroffenen selbst, versuchen sich Expertinnen mit "fremdem Blick" an die Einheitsversorgung benachteiligter behinderter Menschen und deren Familien zu machen. Sie übersehen oft die Fähigkeit und den Wunsch nach selbständigen Alternativen zum herkömmlichen Versorgungssystem.

Die Fähigkeit der Eltern als unabhängige Personen, mit den Erfordernissen des alltäglichen Lebens mit ihrem Kind, das heißt auch mit Beeinträchtigungen und Mängel fertig zu werden, wird nicht wahrgenommen. Eltern behinderter Kinder erhalten von öffentlichen und staatlichen Stellen meist unzureichende bzw. unbefriedigende Antworten,niemals jedoch klare Aussagen, die auf selbstbestimmtes Leben der betroffenen Menschen hinweisen.

Dieser Info-Mangel führt zwangsläufig behinderte Kinder und deren Eltern in die Isolation - man ist macht- und rechtlos und die Sprachlosigkeit, durch Betroffenheit, wird verstärkt. Sprachlosigkeit führt in weiterer Folge zu deutlicher Abhängigkeit!

INTEGRATION : ÖSTERREICH (I:Ö) ist eine seit Jahren bestehende Elternbewegung. Immer wieder treten Eltern mit ihren Problemen an uns heran. Obwohl es durch das Engagement unserer Elternbewegung mittlerweile gesetzliche Regelungen für den Schulbereich (behinderte und nichtbehinderte Kinder haben das Recht die Regelschule gemeinsam zu besuchen) gibt, werden Eltern auch weiterhin nicht richtig informiert.

Empowerment

Elternselbsthilfe bzw. -schulung ist in allen Fällen dringend nötig. Im Zusammenhang mit der schulischen Integration hat INTEGRATION : ÖSTERREICH, als Elterninitiative, in ehrenamtlicher Tätigkeit einen kleinen Teil dieses umfangreichen Problemfeldes versucht abzudecken. Nach mehrjähriger, mehr oder weniger wildwüchsiger Initiativarbeit engagierter, betroffener Eltern in den Bundesländern, kristallisierte sich die genannte psychosoziale Situation von Eltern behinderter Kinder immer mehr zu einem unerläßlichen, wichtigen Aufgabengebiet von I:Ö deutlich heraus.

Projektziele

  • Verstärkung des Elternbewußtseins

  • Förderung von Autonomie und Eigenständigkeit für betroffene Eltern

  • Keine Isolationskarriere von behinderten Kindern und Eltern von Geburt an

Erlangung der Fähigkeit und Kompetenz zu persönlicher Weiterentwicklung, Gruppenentwicklung, gegenseitiger Hilfe und psychosozialem Wohlergehen von betroffenen Eltern und deren Kindern. Durch diese Ausbildung wird es betroffenen Eltern ermöglicht, Stärken zu entwickeln, die sie zum Teil an sich früher nicht wahrgenommen oder sich nicht zugetraut hätten. Unser Part dabei ist, für diese sich entwickelnden Fähigkeiten ein räumliches und konzeptionelles Sprungbrett anzubieten.

Damit signalisiert die Selbsthilfeinitiative in einer gewissen Weise "Nicht-Hilfsbedürftigkeit", ein emanzipatorischer Schritt, der zu unterstützen ist.

Eltern erfahren Selbstbewußtsein, erlernen Elemente der Gesprächsführung, Diskussionskultur und bekommen Einblick in rechtliche Fragen. Sie gewinnen so Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse und es ermöglicht ihnen dadurch institutionelle und gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen. Damit erlernen und besitzen sie dann das nötige Werkzeug, um Rechte für die Gleichstellung für sich und ihre behinderten Kinder einzufordern und um auch von öffentlicher Seite klar als Expertinnen für ihre Kinder anerkannt zu werden. Betroffenen Menschen und deren Eltern gelingt es so, von der Bittsteller- und Almosenrolle, hin zur gleichwertigen Teilhabe an allen gesellschaftlichen Lebensbereichen zu kommen.

Unterstützungsbedarf auf der genannten Ebene ist für Eltern enorm wichtig und wird von öffentlich/rechtlichen Einrichtungen nur zum Teil abgedeckt. Die medizinischen/sozialen/pädagogischen Organisationen, die im Frühförder- und Therapiebereich arbeiten, können die persönliche und auch politische Interessensvertretung, sowie die Beratung, Bewußtseinsbildung u. a. nach dem Prinzip "Eltern beraten Eltern" nicht leisten. Denn großteils führt die "Hilfestellung" der Expertinnen zu mehr Abhängigkeit und Bevormundung und nicht zu der so notwendigen Eigenmächtigkeit und Stärkung der Selbstbestimmung.

Um den Bedürfnissen von betroffenen Eltern gerecht zu werden, vertritt INTEGRATION : ÖSTERREICH in den Verhandlungen mit öffentlichen Stellen (Ministerien) den Standpunkt, daß eine Art Ombudsmannfunktion für betroffene Eltern nicht von Beamten ausgeführt werden kann, sondern daß geschulte Eltern diese Funktion übernehmen sollen. Nach Abschluß des Ausbildungsprogramms können wir um so mehr, die Schaffung eines "Ombudsmannes" in den regionalen, öffentlichen Stellen fordern, da dann die nötige Kompetenz und der nötige Wille von geschulten, betroffenen Eltern vorhanden sind.

Multiplikator

"Elternteil eines behinderten Kindes zu sein" alleine genügt jedoch nicht, um als Multiplikator des Integrationsgedankens (Elternanwalt) zu fungieren und andere betroffene Eltern zu beraten und zu unterstützen.

Voraussetzung einer guten Beratungsarbeit ist die vorangegangene Auseinandersetzung mit der eigenen Betroffenheit und der Erwerb von Beratungskompetenz. Durch den Kontakt mit anderen, betroffenen Eltern wird es möglich, Probleme in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang zu erkennen und in weiterer Folge, Lösungen auf politischer Ebene anzustreben.

Ausbildungsschwerpunkte

  • Persönliche Bedürfnisse erfahren

  • Gruppenprozesse erkennen und steuern

  • Gesprächsführung/Rhetorik/Kommunikation

  • Gruppenmoderation/Wie leite ich eine Gruppe?

  • Zusammenarbeit/Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit der "Selbstbestimmt Leben Bewegung"

  • Selbstmanagement/Zeit- und Streßmanagement

  • Eigene Ressourcen erkennen und entwickeln

  • Umgang mit Konflikten - Verhandlungstechniken

  • Rechtliche Grundlagen der schulischen Integration

  • Pädagogischer Alltag: Was passiert im Schulgeschehen? usw.

Dauer der Ausbildung

Insgesamt zwei Jahre, von Februar 1998 bis Dezember 1999.

Diese zwei Jahre teilen sich folgendermaßen auf:

  • ein Orientierungsseminar im Februar 1988,

  • neun Wochenendseminare (jeweils Freitag 18 Uhr bis Sonntag 12.30 Uhr) und

  • zehn Kurzseminare (jeweils 16 bis 20 Uhr).

Jede Teilnehmerin erhält nach Absolvierung dieser Ausbildung ein Abschlußzertifikat.

Sollten Sie noch unschlüssig sein, ob sie am Ausbildungsprojekt "Eltern beraten Eltern" teilnehmen wollen, können Sie sich beim Orientierungsseminar ein Bild davon machen und danach Ihre endgültige Entscheidung treffen.

Das Orientierungsseminar findet von 13. bis 15. Feber 1998 statt.

Pilotbundesländer

Salzburg und Niederösterreich

Auch interessierte Eltern aus anderen Bundesländern können an dem Projekt teilnehmen. Der Schwerpunkt liegt jedoch in Niederösterreich und Salzburg.

Teilnehmerinnenzahl

Für Niederösterreich und Salzburg stehen je sieben Ausbildungsplätze zur Verfügung.

Seminarort

Die Wochenend- und Kurzseminare finden abwechselnd in Salzburg, Niederösterreich und in den Räumlichkeiten von INTEGRATION : ÖSTERREICH statt.

Wenn Ihnen das Anliegen von I : Ö wichtig ist, daß integrativer Unterricht für ihre Kinder selbstverständlich ist (rechtliche Schulung), Sie darüber hinaus interessiert sind, Beratungs-, Kommunikations-, Verhandlungstechniken und Rhetorik, Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Organisation, ...) zu erwerben, und es Sie anregt, Ihre persönliche Kompetenz zu vertiefen (Persönlichkeitsentwicklung, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, ...), dann wird diese Ausbildung ganz besonders interessant für Sie sein.

Für nähere Information zum Ausbildungskonzept, für die genauen Termine der Seminare und für ein längeres informatives Gespräch melden Sie sich bei:

Maria Brandl, INTEGRATION : ÖSTERREICH, Projekt "Eltern beraten Eltern", Tel.: 01/7891747-12, Fax: 01/7891746

Thomas Brandl: Mein etwas anderer Bruder

Durch die Geburt meines Bruders änderte sich in meinem Leben plötzlich und auf erschreckende Weise sehr viel.

Damals war ich sieben Jahre alt und freute mich sehr auf mein kleines Geschwisterchen. Es kam aber nicht so, wie wir es uns alle erhofft hatten und auch ich habe mir das Leben damals sicherlich anders vorgestellt.

Mein Bruder Mario kam eben anders auf die Welt, als all die Babys, die ich jemals vorher gesehen und erlebt hatte. Ich lernte damit umzugehen. Für mich war es in diesem Kindheitsalter sicherlich einfacher, als für meine Eltern, deren Freunde und unseren Bekanntenkreis. Mario war einfach so, wie er eben ist und das vermittelte ich auch meinen Freunden. Damit war dieses Thema für meine Freunde auch schon wieder erledigt und Mario selbstverständlich.

In der ersten Zeit mit Mario kam ich mir sicherlich ein wenig vernachlässigt vor, aber das legte sich sehr schnell und so genoß ich, eben einen "etwas anderen" Bruder zu haben.

Mittlerweile sind 11 Jahre vergangen. Ich bin fast 19 und mein Bruder 11 Jahre alt. Meiner Meinung nach unterscheidet uns nichts von anderen Geschwisterpaaren. Wir streiten, raufen und haben genauso Spaß miteinander wie Millionen andere auch. Trotzdem unterscheiden wir uns doch von diesen Millionen anderen, deshalb bin ich auf Mario sehr stolz.

Er hat in seinem Leben schon so viel erlebt, ausgehalten und durchgemacht, so daß ich ihn sehr bewundere. Von ihm wird oftmals sehr viel mehr verlangt als von mir und auch von manch anderen Kindern, um sich in der Gesellschaft zu behaupten. Er muß auch ständig allen beweisen, was er eigentlich alles kann, obwohl es ihm manche nicht zutrauen. Mario ist eben, trotz oder vor allem wegen seiner Behinderung stark und genau das gefällt mir an ihm so gut. Mario läßt sich nicht unterkriegen.

Von meiner Seite gibt es eigentlich keine Probleme mit Marios Behinderung, obwohl manche Blicke, die natürlich auf Mario fallen, schon sehr weh tun. Momentan stört es ihn noch nicht so stark und ich hoffe, daß dies so bleibt, bzw. daß auch ich da bin, wenn ich Mario helfen kann, sein Selbstbewußtsein zu bewahren.

Manche sagen immer noch Mongolismus,

wir sagen Down-Syndrom, Eltern und Freunde nennen Menschen mit Down-Syndrom bei ihrem Namen.

Unsere Selbsthilfegruppe nennt sich Leben mit Down-Syndrom, Wegbegleitung für Eltern und Betroffene in Oberösterreich. Wir sind eine Gruppe von betroffenen Eltern und wollen mit unserer Erfahrung betroffene Familien in ihrer neuen Situation unterstützen.

Die erste Gewißheit, die Ängste und Sorgen, die Verzweiflung - niemand weiß darüber besser Bescheid als betroffene Eltern. Mit unseren Aktivitäten wollen wir auch erreichen, das Bild dieser Behinderung der Realität anzupassen und den Mitmenschen die Scheu vor Menschen mit Down-Syndrom nehmen.

Wenn Sie Fragen haben oder uns kennenlernen wollen, Informationen benötigen (Behördenwege, Familienbeihilfe, Pflegegeld, Kindergarten etc.) oder sich nur einfach ausreden wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Kontaktfamilie:

Moser Renate und Leo, Thal 6, A-4231 Untergaisbach, Tel: 07236/6952

Unter dieser Adresse können Sie auch den Ratgeber "Ein Kind mit Down-Syndrom" (öS 40,-- und Porto) beziehen

Christine Kiffmann-Duller: Miteinander Leben im Kindergarten

Österreichischer Dachverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen

Ein Anfang ist gemacht: Frau Huber sucht für ihre behinderte Tochter einen Kindergartenplatz.

Ein nicht leichtes Unterfangen, zumal die meisten Kindergärten übervoll sind.

Haben behinderte Kinder ein Vorrecht bei der Aufnahme in den Kindergarten? Wird es Familie Huber gelingen, den richtigen Platz - in Wohnortnähe, mit überschaubarer Gruppengröße, einer positiven Annahme ihrer besonderen Situation, sowie Unterstützung durch zusätzliches, speziell ausgebildetes Personal - für ihre Tochter zu finden?

Der Kindergarten obliegt mit Ausnahme der Übungskindergärten an den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik den Ländern. Dementsprechend unterschiedlich wird die Integration von Kindern mit besonderen Ansprüchen im Kindergarten gehandhabt. Zudem kommt, daß es keine Kindergartenpflicht gibt, also läßt sich auch kein Recht auf Teilnahme ableiten.

Kindergartenalltag

Nun haben viele Kindergartenpädagoginnen seit jeher behinderte Kinder in ihre Gruppen aufgenommen - mit oder ohne zusätzliche Unterstützung.

Es gibt Kindergärten mit integrativer Erfahrung, die sich immer wieder der besonderen Herausforderungen - sei das durch die Aufnahme von Kindern aus anderen Kulturkreisen oder die Einbeziehung von Kindern mit besonderen Ansprüchen verschiedenster Art - stellen. Genauso können uns Vorbehalte, Ängste und Abwehr begegnen. Die Bereitschaft oder Nichtbereitschaft, ein behindertes Kind in die Gruppe aufzunehmen, kann von verschiedenen Motiven geleitet sein.

In Vorgesprächen mit der Kindergartenpädagogin gilt es, diese Motive abzuklären, sowie mit nötigen Informationen zu ergänzen. Eine solcherart verbale Beschäftigung kann die handelnde Auseinandersetzung nicht ersetzen, ist jedoch eine gute Basis dafür.

Der Kindergarten bietet sich als ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lebens an, er bringt dafür geeignete Voraussetzungen mit:

  • Der Kindergarten ist eine familienergänzende und -unterstützende Einrichtung, für die die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ein wesentlicher Bestandteil ist.

  • Die Kindergartenarbeit ist am Erleben der Kinder orientiert. Ziel ist es, Kinder zu befähigen, aktuelle und zukünftige Lebenssituationen bewältigen zu können. Die altersgemischte Gruppe bietet eine besonders gute Voraussetzung für vielfältige soziale Beziehungen der Kinder untereinander.

  • Der Kindergarten öffnet sich zur Außenwelt hin, Menschen und Institutionen aus der Nachbarschaft werden einbezogen, Kinder und Erwachsene lernen miteinander und voneinander.

Pädagogische Konzeption

In einem Kindergarten in dem Kinder eigenaktiv ihre individuellen Fähigkeiten entfalten, indem unterschiedlichen Kindern die Chance gegeben wird, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig anzupassen und voneinander zu lernen, haben behinderte und nichtbehinderte Kinder gleichermaßen ihren Platz.

Integration ist kein einseitiger Prozeß, bei dem die Behinderten in eine Gruppe Nichtbehinderter integriert werden, sondern beruht auf Gegenseitigkeit: jeder kann von jedem etwas lernen, jeder muß seinen Platz in der Gruppe finden und sich mit den entstehenden Schwierigkeiten auseinandersetzen. Mit Integration ist die Schaffung prinzipiell gleichberechtigter Kooperationsmöglichkeiten gemeint. Normalisierung, d.h. normale Lebensverhältnisse auch für behinderte Menschen zu schaffen - zum Beispiel Kindergartenbesuch - und ihnen alle, für ihre Entwicklung und ihr Wohlbefinden, notwendige Hilfe zu gewähren, ist das langfristig verfolgte Ziel.

Jedes Kind ist vor allem Kind und hat ein Anrecht auf sein Sosein im Rahmen seiner Lebenswirklichkeit. Der Kindergarten soll nicht der Ort sein, an welchem in regelmäßigen Abständen verschiedene Therapeutinnen ihre Behandlung durchführen.

Im Eigenleben des Kindergartens gestalten Kinder ein Spiel in kleinen, selbstgewählten Gruppen, erproben unterschiedliches Spielangebot, finden ihre Struktur in der vorbereiteten Umgebung.

Kinder erleben ihre Gestaltungskraft, ganz gleich auf welcher Entwicklungsstufe sie sich befinden. Darüber hinaus finden wir in der Kindergartenpädagogik Ansätze, die sich auf die integrative Arbeit äußerst positiv auswirken:

  • der strukturierte Tagesablauf,

  • die innere Differenzierung jedes Gruppenangebotes,

  • der Ansatz am Erleben des Kindes,

  • das Prinzip der vielfältigen Wege.

Rahmenbedingungen

In welcher Weise sich Integration im Kindergarten realisiert, hängt nicht zuletzt von den regionalen Bedingungen, vom Angebot vor Ort ab. In einem Kindergarten, der bemüht ist, eine situationsorientierte Konzeption zu verwirklichen, ist es auch möglich, sich Kindern in besonderen Problemlagen zuzuwenden, ihnen und ihren Familien Raum zu geben. Dies erfordert entsprechende Rahmenbedingungen für alle Kinder:

  • Reduzierung der Gruppengröße,

  • eine zweite Fachkraft in jeder Gruppe,

  • Veränderung des Raumkonzeptes, zugunsten von mehr Bewegungsmöglichkeiten drinnen und draußen.

Im Gespräch und in weiterer Folge im handelnden Miteinander erhalten Kindergartenpädagoginnen, Eltern, Therapeutinnen neue Informationen über den jeweils anderen Bereich.

Gegenseitige Achtung und Akzeptanz sind Grundvoraussetzungen für diese interdisziplinäre Kooperation. Und das macht die Sache nicht ganz einfach, gleichgültig ob im Kindergarten, in der Schule oder in der Arbeitswelt. Kindergartenpädagoginnen legen in ihrer Praxis einen Grundstein für dieses selbstverständliche Miteinander.

Ist da jemand?

Oder: Frohe Weihnachten - und ein behindertenfreundliches Neues Jahr!

An dieser Stelle ist seit einigen Monaten Platz für jene Satire, die das Leben so schreibt. Wenn man jetzt den Fernseher aufdreht, stößt man immer wieder auf die "Aktion Licht ins Dunkel", die sich jetzt - nach dem 25. Bestandsjahr - fragt: Ist da überhaupt jemand?

Die Arbeitsgruppe "Behinderte Menschen und Medien" nahm das zum Anlaß für einen Brief an Generalintendant Gerhard Zeiler:

Frohe Weihnachten Herr Generalintendant!

Vielleicht ist es noch ein wenig früh, um "Frohe Weihnachten" zu wünschen.

Aber es ist nicht zuletzt der ORF, der daran erinnert, daß die besinnliche Zeit angebrochen ist. Schon seit einigen Wochen wird im ORF immer wieder gefragt: "Ist da jemand?"

Da setzen wir ein Grinsen auf, weil wir die Antwort kennen: "Ja, hier sind wir!"

Weihnachten steht vor der Türe - und wir von der "AG Behinderte in den Medien" auch!

Weihnachten und der Jahreswechsel ist eine Zeit, in der man die Vergangenheit Revue passieren läßt. Und wenn wir zurückdenken, waren wir mit unseren Anliegen, aber auch mit der Hilfe bei der Umsetzung, nicht gerade untätig. Dank der Hilfe Ihrer ORF-Mitarbeiterinnen, allen voran Herrn Kallinger und Intendant Nagiller, ist es doch gelungen, wichtige Akzente zu setzen (Wochenschau in Gebärdensprache, Weiterbildungskurs, Fachberatung durch Betroffene bei "Willkommen Österreich").

Bei anderen wichtigen

Anliegen, allen voran der "allgemeinen Zugänglichkeit" des ORF für jedermann, was im Konkreten heißt, daß auch gehörlose Menschen die Sendungen des ORF verfolgen können sollten, sind wir zwar auf Verständnis aber auch auf die finanziellen Grenzen des ORF gestoßen.

Bislang untertitelt der ORF 11-12% seiner Programme, während der europaweite Trend hin zu etwa 50% geht (schon erreicht haben diese Marke die BBC und die holländischen Sendeanstalten). Gehörlose Menschen können nicht Radio hören und sind, um Informationen zu bekommen, auf das Medium Fernsehen angewiesen.

Neben den Untertiteln sollten TV-Sendungen - im angemessenem Umfang (mindestens eine Nachrichtensendung täglich) - auch in der Sprache gehörloser Menschen, der Gebärdensprache, vorkommen, für deren Anerkennung eine Petition im Nationalrat behandelt wird.

Daher der Vorschlag für ein Weihnachtspaket, das sowohl behinderten Menschen als auch dem ORF Freude bereiten könnte: Der ORF stellt der "Aktion Licht ins Dunkel" jährlich Sendeplatz zur Verfügung. Wenn der ORF für diese Leistung nur 10% der Spenden bekommen würde, um seine Sendungen auch für gehörlose Menschen zugänglich zu machen (was bei einem Spendenaufkommen von 80 Millionen immerhin noch acht Millionen sind), könnten die derzeitigen Untertitel verdoppelt und auch mindestens eine tägliche Nachrichtensendung in Gebärdensprache gesendet werden.

Wir glauben, daß durch diese Vorgangsweise die "Aktion Licht ins Dunkel" immerhin 500.000 Betroffenen in Österreich, mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand, aktiv helfen könnte. Und der ORF könnte § 2.1 des Rundfunkgesetzes erfüllen, in dem es heißt, daß der ORF zur "umfassenden Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen" verpflichtet ist.

Wir ersuchen Sie, sich für eine solche Lösung, die sowohl im Sinne des ORF, der "Aktion Licht ins Dunkel" als auch behinderter Menschen ist, einzusetzen und verbleiben in Erwartung einer baldigen Antwort. Frohe Weihnachten!

Sehr geehrter Herr Dr. Huainigg!

Wie Sie wissen, ist der ORF nicht für die Vergabe von Geldern aus der großen Spendenaktion "Licht ins Dunkel" kompetent. Wir sind gleichsam der elektronische Klingelbeutel, der das Geld einsammelt. Über die Verwendung entscheidet ausschließlich der Verein "Licht ins Dunkel". So sehr ich also Ihre Anliegen verstehe, die Untertitelung der ORF-Fernsehprogramme zu intensivieren, muß ich Ihnen mitteilen, daß mir eine Erledigung Ihres Schreibens, nämlich 10% der Spenden für Untertitelungen einzusetzen, nicht zusteht.

Ich ersuche Sie daher, sich direkt mit dem Verein "Licht ins Dunkel" ins Einvernehmen zu setzen, der allein berechtigt ist, über Ihre Vorstellungen zu entscheiden.

Mit besten Grüßen

Gerhard Zeiler

(Auszüge aus dem Antwortschreiben)

Bücher

Fischer Taschenbuch

Behinderte Kinder - behinderte Mütter?

Die Unzumutbarkeit einer sozial arrangierten Abhängigkeit

Monika Jonas (Hrsg.)

Die Geburt eines behinderten Kindes bedeutet für die betroffenen Mütter eine traumatische Erfahrung, die ihr Erleben und ihre soziale Situation entscheidend prägt. Die Auswirkungen der Behinderung bleiben nicht auf das Kind beschränkt, sondern sind ein gravierender Einschnitt in das gesamte Leben der Mütter, und zwar in Beziehung zu ihrem Kind, ihrer Identität und ihrer familiären und sozialen Existenz. Am Beispiel der Frühberatung werden institutionelle und politische Veränderungen aufgezeigt, die notwendig sind, um den betroffenen Müttern eine eigenständige, autonome Entwicklung zu ermöglichen.

Tagungsbericht

Bessere Chancen für behinderte Menschen am Arbeitsplatz

Neben dem Eröffnungsreferat von BM Hostasch Eleonore findet man Beiträge zu den Themen: Integration in reguläre Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsassistenz als Weg zu mehr Integration in der Berufswelt und Geschützte Werkstätten zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zusätzlich kann man alle Diskussionsbeiträge und Arbeitskreisergebnisse nachlesen.

Erhältlich: ÖKSA-Österreichisches Komitee für Soziale Arbeit, Neutorgasse 15/1, A-1010 Wien, Tel: 01/53114/85247

Notiert

Integration macht Schule

Am 22./23.11 fand in St. Pölten das 7. bundesweite Forumtreffen von INTEGRATION : ÖSTERREICH unterstützt vom Verein Sonnenschein und dem niederösterreichischen Dachverband für die soziale und schulische Integration statt. Erstmals eröffnete ein Bürgermeister (Willi Gruber, St. Pölten) die Veranstaltung, sprach ein Pfarrer (Udo Fischer, Paudorf) einleitende Worte, die noch dazu die Teilnehmerinnen sehr ansprachen, und erstmals war auch am zweiten Tag eine so rege Teilnahme zu verzeichnen, wie am Tag zuvor. In Zukunft werden wir uns der Frage stellen müssen, inwieweit nicht diese zwei Mal jährlich stattfindenden regionalen Veranstaltungen die berühmten aber aufwendig zu organisierenden Symposien der Elterninitiativen ersetzen können.

BIZEPS - Blitzinfo

Menschen, die Persönliche Assistenz benötigen, haben mit drastischen Erhöhungen zu rechnen. Für die Beschäftigung von Personen ( also auch für Persönliche Assistenz), werden bis zu 30% zusätzliche Beiträge (wie z.B. Kranken-, Pensions- und Unfallbeiträge) zu bezahlen sein, je nach Art und Höhe der Honorarzahlungen.

Einerseits wird das Pflegegeld schon seit Jahren und bis inkl. 1999 nicht valorisiert, andererseits steigen die Kosten für die Persönliche Assistenz drastisch. Wir fordern: Eine Ausnahmeregelung für Persönliche Assistenz bis es ein bundesweites Assistenzgesetz gibt.

BIZEPS , Tel:01/5238921 Fax: DW20, Email: office@bizeps.or.at

Lernwerkstatt Brigittenau, ein reformpädagogisches Schulprojekt stellt sich vor

Wenn Sie ab September 1998 eine Volksschule mit den Schwerpunkten Integration, neue Lernformen, persönliche Förderung und Beurteilung, altersgemischte Gruppen, lebensnahes Lernen mit allen Sinnen, computergestütztes Schreiben-Lesen-Lernen, Essen in der Schule und moderne freizeitpädagogische Nachmittagsbetreuung suchen, dann gibt es am 26.01.1998 um 19 Uhr, Brigittaplatz 10, 1020 Wien einen Informationsabend über die Lernwerkstätte Brigittenau

Info: Inspektionskanzlei, Amtshaus Brigittaplatz 10, Hr. Reichmayr, A-1200 Wien oder VS-Lehrerin Frau Pock, Tel: 01/4084260

Computervorführungen

Das Wiener SPZ Kienmayergasse veranstaltet in Zusammenarbeit mit IBM Österreich Vorführungen von Zusatzeinrichtungen und Spezialprogrammen für Computer, zu folgenden Themenbereichen:

  • Mobilität (Kommunikationshilfen, Sondertastatur),

  • Lernsoftware (Rechnen, Schreiben, Lesen, Konzentrationstraining),

  • Spracheingabe (Diktieren, Tippen),

  • Sehhilfen,

  • Umfeldsteuerungssysteme

Ort: SPZ Kienmayerg. 41, A-1140 Wien, Tel.: 01/4703364, Unkostenbeitrag öS 200,--; nächster Termin: 8.1.1998 (um Anmeldung wird gebeten)

zitiert

"Wir müssen dafür sorgen, daß Österreich wieder eine Insel der Seligen wird. Die Lohnnebenkosten sind viel zu hoch. Das ist ein enormer Wettbewerbsnachteil, verglichen mit Osteuropa und Asien. ... Auch andere Dinge schaffen Probleme: die Kammerumlagen. Oder die Behindertenausgleichszulagen. Das ist wirtschaftsfeindlich. Wir haben 650 Mitarbeiter, davon sind 30 im Büro, der Rest ist auf den Baustellen beschäftigt. Da können wir keine behinderten Menschen einstellen. Dieses Gesetz ist widersinnig, weil es die Behinderten gar nicht schützt. Irgendwann kommt eine Baufirma auf die Idee, einen Behinderten einzustellen, und schickt ihn auf ein zehn Meter hohes Gerüst. Das wäre ein Wahnsinn - der Arme fällt ja herunter."

Christine "Mausi" Lugner im Profilinterview auf die Bitte einige Punkte ihres Wirtschaftsprogrammes zu erklären

Impressum

Die Blattlinie ergibt sich aus der Zielsetzung von I:Ö, nämlich einerseits die Öffentlichkeit über die Anliegen und Forderungen von Eltern behinderter Kinder/ Jugendlicher und behinderter Menschen zu informieren, andererseits die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen, den einzelnen Initiativen von Eltern und darüber hinaus zu den Selbstvertretungsorganisationen behinderter Menschen zu fördern.

Jede Ausgabe beinhaltet einen thematischen Schwerpunkt, in dem Anliegen und Forderungen für ein gemeinsames Leben und Lernen und die dazu notwendigen sozial- und bildungspolitischen Überlegungen vorgestellt werden.

Grundlegende Richtung nach §25/2 Mediengesetz:

Information und Kommentar zu Fragen gesellschaftlicher Integration, insbesondere behinderter und nichtbehinderter Menschen.

betrifft:integration ist der UN-Erklärung der Menschenrechte und der Rechte des Kindes und den UN-Erklärungen über Rechte behinderter und geistig behinderter Menschen verpflichtet.

betrifft:integration ist unabhängig von politischen Parteien und Kirchen und erscheint mindestens viermal jährlich.

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

Verleger und Medieninhaber:

INTEGRATION:ÖSTERREICH, Elterninitiativen für gemeinsames Leben behinderter und nicht behinderter Menschen

Vorstand von I:Ö: Brandl Maria

Vorsitzende; Pröglhöf Ingeborg

Vorsitzende Stellvertreterin; Riegler Kurt

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Tel.: 01/7891747, Fax: 01/7891746

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Herausgeber:

INTEGRATION:ÖSTERREICH,

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Redaktion:

Brigitta Aubrecht, e-mail: brigitta.aubrecht@ioe.at, Tel. 01-7891747-26, Fax. 01-7891746, Tannhäuserplatz 2/1. Stock, 1150 Wien

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Druck: Herold Druck- und Verlagsges.m.b.H., Faradayg. 6, 1032 Wien

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GZ-Nr.: 02Z032371

Wir freuen uns über Briefe, Informationen, Beiträge und Hinweise auf Veranstaltungen. In dieser Zeitung wird im Zweifelsfall feminin geschrieben! Nicht gekennzeichnete Fotos stammen aus dem Archiv von I:Ö.

Anmerkung zur Internet-Ausgabe

Betrifft: Integration ist der Rundbrief von Integration : Österreich der Zusammenschluß der Elterninitiativen für gemeinsames Leben behinderter und nichtbehinderter Menschen. BIDOK übernimmt diese Zeitschrift mit geringen Anpassungen. Die Anpassungen sind erforderlich aufgrund von technischen, ressourcemäßigen und terminlichen Einschränkungen (z. B. keine Verarbeitung von Photographien, geringe Layout-Gestaltung). Die Erfahrungen mit dieser Form der Veröffentlichung werden kontinuierlich gesammelt, überprüft und adaptiert für die Bedürfnisse unserer Benützerinnen und Benützer.

Die Internet-Ausgabe soll nicht mit der gedruckten Form konkurieren, sondern lediglich dem Internet-Publikum ergänzend zur Verfügung stehen. Wenn Sie als Benützer/Benützerin am Rundbrief interessiert sind, empfiehlt BIDOK die Bestellung von Betrifft : Integration unter folgender Adresse: Integration:Österreich, Tannhäuserplatz 2/1. Stock, 1150 Wien

Quelle:

Integration: Österreich / Verein Gemeinsam leben - Gemeinsam lernen (Hrsg.): betrifft: integration Nr. 4/1997, Herold Druck- und Verlagsges.m.b.H., Wien

bidok - Volltextbibliothek: Wiederveröffentlichung im Internet

Stand: 15.11.2005

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